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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.11.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1938-11-02
- Erscheinungsdatum
- 02.11.1938
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- Deutsch
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dagegen 3 852 Werke; das bedeutet eine Steigerung um 65,8 v.H. Damit tritt also an die Stelle der literarischen Tagessensation der langjährig anhaltende und stetige Ersolg der wirklich gehalt vollen Werke. Außerordentlich erfreulich ist die ständig wachsende Anteil nahme des deutschen Arbeiters am guten Buch. Das zeigt sich vor allem in dem rapiden Aufschwung der deutschen Werk- büchereien. Die größte Werkbücherei bei Siemens verfügt über einen Buchbestand von 56 400 Werken. Die Hälfte der in Betracht kommenden Belegschaft mit 60 000 Schaffenden ist stän diger Leser dieser Bücherei. 1832 wurden nur 312 000 Bände ausgegeben, 1937 dagegen 627 000 Bände. Man hält uns im Ausland vor, daß das einer Flucht des Volkes aus dem Alltag in das Buch gleichkomme. Demgegenüber aber kann ich darauf verweisen, daß das politische Schrifttum 54000 Ent leihungen ausweist, das erzählerische und dichterische Schrifttum von wirklichem Wert 34 500. Insgesamt existieren in Deutschland etwa 4 000 Werkbüchereien, davon 500 bis 600 größere und auch für erhöhte Ansprüche in Betracht kommende. Außerordentlich befriedigend ist die Mitarbeit der Gemeinden an der Durchsetzung des deutschen Buches im Volke selbst. Ihre Beiträge für kulturelle Aufwendungen und insbesondere für die Schrifttumsarbcit sind bedeutend gestiegen. Sie betrugen 1933/34 17,3 v. H. des Gemeindeetats und be tragen 1936/37 18,8 v. H. Es wurden mit diesen Mitteln in den letzten Jahren über 4900 Volksbüchereien errichtet. In der Woche des Deutschen Buches werden in den nächsten Tagen allein 1200 Volksbüchereien für die breiten Massen ihre Räume neu öffnen. Ich habe nun der diesjährigen »Woche des Deutschen Buches» die Parole gegeben: »In jedes Haus eine Heimbücherei!« Zum erstenmal wird in diesem Jahr die nationalsoziali stische Bolkswohlfahrt auf meine Weisung im Rahmen des Winterhilfswerkes den von ihr betreuten Volksgenossen zum Weihnachtsfest ein Hausbuch »Ewiges Deutschland schenken, das von der Schönheit, Größe und Kraft unseres nationalsozialistischen Vaterlandes erzählt. Darüber hinaus haben wir es uns besonders angelegen sein lassen, in der Vorbereitung einer großzügigen Altersversorgung der deutschen Schrifttumsschaffenden auch die Voraussetzungen für eine bleibende und stetige Entwick lung der deutschen Buchproduktion zu schaffen. Ich habe ange ordnet, daß die Frage der Altersversorgung der deutschen Dich ter und Schriftsteller über das hinaus, was wir bisher an sozia len Maßnahmen auf diesem Gebiete getroffen haben, beschleunigt in Angriff genommen wird. Ich verfolge dabei die Absicht, eine großzügige, umfassende und würdige Altersversorgung aufzu- bauen, die unseren Schriftstellern und Dichtern die Gewißheit eines sorgenfreien Alters und damit auch die nötige Bewegungs freiheit für ihr geistiges Schaffen gibt. Unsere umfangreichen Arbeiten auf dem Gebiete der Buch werbung finden nun alljährlich in der auf dem durch die deutsche Klassik geheiligten Boden Weimars zur Eröffnung kommenden Deutschen Buchwoche ihre Krönung. Hier erfolgt der große Jahresappell an das deutsche Volk für sein Buch. Damit wird das deutsche Buch über den Bezirk einer kleinen literarisch interessierten Gemeinschaft herausgehoben und zur Sache der ganzen Nation gemacht. Und zwar treten wir hier für das Buch in seinen verschiedensten Gattungen ein. Hier soll es zum Volk sprechen, für das es erdacht und geschrieben worden ist. Es bedarf dabei keiner Betonung, daß in einer so dramatisch bewegten Zeit wie der unseren das politische Buch im Vorder grund unserer propagandistischen Arbeit steht. Aber der Umfang der hier zu Wort kommenden literarischen Werke ist ein außer ordentlich weiter und umfassender. Er reicht vom Kinder buch bis zum tiefschürfenden philosophischen Werk. Insgesamt wird damit das Buch als geistiges Doku ment unseres Volkstums an die ganze Nation herangetragen. Es erscheint hier als wirklicher Kraftquelldes Volkes. Die Deutsche Buchwoche hat auch diesmal wieder zu zeigen, daß ein Volk, das seine Bücher liebt, damit nur beweist, daß es seine geistige Existenz in der Welt behaup ten will. Wieder einmal sind wir zu diesem Zwecke auf dem Boden Weimars zur Eröffnung der Deutschen Buchwoche ver sammelt. Im ganzen Reich werden nun von heute ab unzählige Versammlungen für das deutsche Buch werben. Hunderte von Dichterlesungen sollen in den Städten und Dörfern des Reiches stattfinden. Die Abschlußkundgebung der Buchwoche wird in die sem Jahre in der Hauptstadt der Bewegung durchgeführt und gibt dem Werk der sudetcndeutschen Dichtung ganz besonderen Raum. Eine umfassende Buchausstellung ist für Wien geplant. Sie soll ein lebendiges Bild von der Weite und Größe des kul turellen Lebens im deutschen Südostraum vermitteln. So ist es mir in dieser festlichen Stunde ein herzliches Be dürfnis, all die vielen geistig führenden Köpfe unseres natio nalen Lebens, die sich in Weimar zur Eröffnung der Deutschen Buchwoche versammelt haben, bewegten Herzens und voll Dank barkeit zu begrüßen. Ich begrüße an erster Stelle die zahlreichen Dichter, die aus dem Sudetenland und aus der Ost- Slusn.: W-Itbi» In der Uirstengruft zu Weimar ehrt Reichsminister vr. Goebbels di« großen deutschen Dichter durch Nieberlegung von Kränzen. mark hierher geeilt sind, um ihre innere Verbundenheit und Zugehörigkeit zum deutschen Geistesleben damit vor unserem Volk und vor allem vor der Welt zu bekunden. Wir alle stehen unter der erhabenen Weihe der Stadt Weimar, fühlen uns geborgen in den Erinnerungen an die großen Zeiten der deutschen Klassik und leben in der ehrfürch tigen Erkenntnis, daß von dieser Stadt aus einmal Goethe und Schiller die geistige Welt erobert haben und den Rang des deut schen Volkstums bis heute in der ganzen Welt behaupten. Wie immer, so gilt auch hier unser dankbarer und ehr furchtsvoller Gruß dem Führer als dem Schöpfer eines neuen Deutschlands, in dem Geist und Kraft auf das wunder barste gepaart sind. Er ist für uns gewissermaßen die Symbo- lisierung dieses neuen besseren Deutschlands. Es gab Zeiten, da war Deutschland nur die Verkörperung von Geist allein und unser Volk in der Welt belächelt als ein Volk der Dichter und Denker. Es gab Zeiten, da war Deutsch land nur die Verkörperung der Kraft allein und unser Volk in der Welt verhaßt und verachtet als ein Volk von Militaristen. Nun sind wir unter der gesegneten Hand des Führers beides geworden: die Repräsentan ten deutschen Geistes und die Repräsentanten deutscher Kraft. Buch und Schwert bilden heute über dem Leben unseres Volkes eine wunder bare Einheit. Als eine geistige Nation in Waffen treten wir, die neue junge Weltmacht, vor das Gesicht der anderen Völker. So sollen denn auch für die Zukunft Buch und Schwert die Symbole unseres nationalen Lebens sein und bleiben. In ihnen liegt die Kraft, die unser materielles und geistiges Leben bestimmt. Nr. 285 Mittwoch, ben 2. November 1938 853
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