Herbert Paatz ist der Sohn eines einfachen, aber sehr belesenen und bildungs-^ hungrigen Fabrikarbeiters. Von seinem Vater erbte er die Leidenschaft zur Lite-^ ratur, die Liebe zu den Wissenschaften. Aber die harte Wirklichkeit forderte ihr Recht: er ging wie sein Vater in die Fabrik. Doch sein Ehrgeiz ließ ihn nicht ruhen; nach der harten Tagesarbeit besuchte er Abendkurse, und schließlich schaffte er mit ^ zähem Fleiß und unermüdlicher Ausdauer das Abitur. Er bestand die Prüfung ^ „mit Auszeichnung". Aber er war noch nicht zufrieden. Er las, soviel er nur immer ... ^ lesen konnte. Seine tapfere und verständnisvolle Frau unterstützte ihn m seinem^. Ringen um eine neue Lcbensgrundlage. Er ging zur Universität und besuchte zu- ^ chächst Abendvorlesungen, studierte Geschichte, Biologie und Geographie. Doch bald sab er ein, daß schwere Berufsarbeit und Studium sich nicht mehr vereinen ließenH° / ! Im Zähre iyg4 wurde aus dem studierenden Fabrikarbeiter der schnftstellernde ^ ^ i ^^^kudent. Zeitungen und Zeitschriften druckten seine Plaudereien und Novellen. ^ ^ Auch im Rundfunk kam er zu Wort. Er erzählte in vielen deutschen Sendern von" ^ ^ seinem arbeikSbarten Leben und von seinem Vater, dem Fabrikarbeiter. Und merk- e würdig und beinahe märchenhaft schließt sich nun der Kreis: der Deutsche Verlag, i - in dem er als Buchbinder gearbeitet und seine mutige Lebensgefährtin kennenge- ^ ^ lernt hat, druckt nun sein erstes Buch, ein Märchenbuch, lind so fand sein nie /rastender Wille den verdienten Lohn, erfüllte sich seine alte Sehnsucht: den Weg I eines andern Autors des Deutschen Verlags, den Weg Bruno H. Bürgels zu gehend Da wir mit heißen Köpfen und klopfendem Herzen die Märchenbücher unserer Kindheit lasen, ver sank die Wirklichkeit, und eine Welt der Wunder tat sich auf; wir zogen aus, um grimmige Unholde zur Strecke zu bringen, wir schlugen uns Mit Riesen und Räubern, wir flogen mit dem fliegenden Koffer über Länder und Meere und belauschten das Volk der Zwerge, sahen das Reich der Elfen. Das Aben teuerliche, das Wunderbare bezauberte unser Her^ beflügelte unsere Phantasie. Die guten, die echten Märchenbücher sind selten. Und hier ist nun ein neuesMärchenbuch,eins von der seltenen und gutenArt: Doktor Kleinermacher führt Dieter in die Welt i Herbert Paatz hat einen glücklichen, einen großen Einfall! Dieser „Doktor .Kleinermacher", em verhuzeltes Männchen, Sonderling und Weiser, em scheuer Mensch und doch em Freund der Kinder, hat einen Zaubertrank gebraut. Die Menschen, die davon trinken, macht dieser Trunk Mikroskopisch klein. Der Doktor und seine beiden Schützlinge, Dieter und Traute, trinken davon und, o Wunder, sie schrumpfen ein, werden Liliputaner, werden Däumlinge, werden Krümel, werden Pünktchen. Und nun ziehen sie selbdntt auf abenteuerliche Fahrten, kriechen m emen Wafsertropfen, emen Bienenkorb, einen Ameisenbau, einen Maulwurfsgang, schießen nut wmzigen Flmten auf die schwergepanzerlen Heuschrecken, mrt zentunetergroßen Torpedos auf Fische und Tee Ungeheuer, ^ machen mit Miniatur-Flugzeugen Jagd auf Fliegen, bestehen gefahrvolle Kämpfe mit Spmnen und erobern sich Mit Hilfe des wackeren Doktor Klemermacher die Well des Wunderbaren. ^Ein neues Reich wurde un Märchen erschlossen: das Wunderreich des Klemen, des oft Übersehenen, ^ die Welt der winzigen Tiere, des Mikrokosmos. Und lesend lernen wir auf >eder Seite Dinge, die wir noch nicht wußten. Deshalb ist es auch ein Buch für Erwachsene, die staunen werden, wie- ^ viel Unbekanntes sie erfahren. „Doktor Kleinermacher führt Dieter m die Welt", das^ ^ inder-Weihnachtsbuch dieses Jahres, erscheint am i. Dezember im Deutschen ^ .s sS,S<sh2' cs Bf WA Verlag Berlin. Mit 20 Zeichnungen. Ganzleinen 2 M 8z, kartoniert 2 M l 0 S ->6r. V 0 s' LiS