Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.11.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-11-12
- Erscheinungsdatum
- 12.11.1938
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19381112
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193811121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19381112
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1938
- Monat1938-11
- Tag1938-11-12
- Monat1938-11
- Jahr1938
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Westdeutsches Buchhändlertreffen zu Düfseldorf-Oberkaffel Die neue vorbildliche Joseph-Goebbels-Jugendherberge des Westgaues bot einen trefflichen Rahmen zu der ernsten Arbeit, zu der sich die Berufskameradcn am 22.Z23. Oktober unter Lei tung des Landesfachberaters Pg. Littmann versammelt hat ten, und die klare Schönheit eines goldenen Herbstsonntages schien gleichnishaft auf die Gesinnung, mit der hier an die Fragen unseres Standes herangcgangen wurde. Gleich anfangs in seiner Begrüßungsansprache griff Landesleiter Pg. Pi stör die Probleme auf, die uns dann während des weiteren Zusam menseins so stark beschäftigten: die Sorgen des Gaues um die Verhältnisse in den Fachschaftcn Lcihbuchhandel und Buchver treter. Dieser erste Abend jedoch gehörte noch vornehmlich dem anderen großen Thema des Wochcncndtrefsens: dem Jugendbuch. Ein Dichter der jungen Generation, Fritz Helle, gab durch die Proben aus seinem neuesten Buch »Das Ehrenwort» ein gültiges Beispiel, in welchem Geiste jene zu gestalten haben, die der geeinten Staatsjugend des neuen Reiches im Worte dienen wollen. Sowohl der Stoff seines Werkes als auch feine packende, dramatisch-gcftraffte Formung machten diese Dichter lesung zu einer wahrhaften Feierstunde, deren tiefem Eindruck sich keiner der Hörenden zu entziehen vermochte. Oberbannführer Helle referierte dann am folgenden Mor gen in seiner Eigenschaft als Beauftragter der Reichsjugend führung für das Jugendschrifttum aus seiner Arbeit und wies die Ziele, die Autoren und Buchhandel zu verfolgen haben, wenn anders sie die große kulturpolitische Aufgabe erfüllen wollen, die ihnen gerade mit diesem Zweig ihres Berufes gestellt ist. An Hand eines knappen Abrisses zeigte Kamerad Helle die Leistungen, aber auch die Mängel auf, mit denen Aufklärung, Romantik und lg. Jahrhundert in die Geschichte der Jugend literatur eingegangen sind. Alles mühsam um die Jahrhundert wende an echten Werten Gewonnene ging jedoch in dem Strudel von Weltkrieg und Revolution wieder verloren, und das so stark gewandelte Lebensgefühl der Jugendgeneration von 4938 ver langt gebieterisch nach Lektüre, die — abseits aller Konjunktur- Ware und Reihenfabrikation — dem starken Erleben dieser jun gen Menschen entspricht. Unter der Leitung des Kameraden Helle arbeitet seit 1834 die Stelle »Rcichsjugendbüchcrei« bei der Reichsjugendführung an dieser für die Ausrichtung der jungen Generation so wichtigen Frage mit dem Ziel, nur solche Bücher in die Hand der Jugendlichen gelangen zu lassen, die wie jedes echte Dichtwerk I. wahrhaftig, klar und verständlich in der Dar stellung, 2. künstlerisch vollendet und 3. ohne Tendenz außer der der selbstverständlichen inneren volkhaften Verbundenheit sind. Vor allem dürfe diese ernste Frage nicht an wirtschaftlichen Vorbehalten scheitern; der Buchhandel aber habe die große Bcr pflichtung, hier mitzuarbeitcn, das Jugendschrifttum aus seinem Stiefkind-Dasein zu befreien und die tatsächlich schon vorliegen den brauchbaren Jugendbücher in die jungen Hände weiter zureichen. Die von Volksbibliothekar I)r. Rumpf- Bochum geleitete Aussprache ließ in der Art, wie die zuvor gegebenen Gedanken und Anregungen vertieft wurden, erkennen, wie sehr alle Betei ligten, Sortiment, Verlag, Bibliotheken und Dienststellen in erfreulicher Weise bereit sind, die Arbeit der Reichsjugendfüh rung zu unterstützen und zu fördern. Auch hier sei auf die Mög lichkeit hingewiesen, die Kamerad Helle erwähnte, daß nämlich Jungbuchhändler sich an der Arbeit als Schrifttumsreferentcn der HI. noch aktiver beteiligen können. Im übrigen gibt die geplante Schwarzwald-Arbeitswoche gute Gelegenheit zur wei teren Einarbeitung in die aufgeworfenen Probleme. Als Vertreter der Reichsschrifttumskammer sprach dann zu uns Pg. Bischofs, der auch die Grüße des Präsidenten über brachte. Er warb um Verständnis und Mitarbeit für die schwie rige Arbeit der Kammer, die sich jetzt nach der Beendigung des Kulturkammergesctzgebungs-Werkes noch freier den dringenden Sorgen des Standes zuwenden könne. Besonders wandte er sich den heiklen Problemen des Leihbüchereiwesens und der Nach wuchsfrage zu. Die auch hier wieder sehr rege Diskussion ließ die mannigfachen Schwierigkeiten hervortreten, die einer glück lichen Bereinigung beider Fragen im Wege stehen und die seit langem die Gemüter bewegen. Anschließend las Veit Bürklc uns aus seinem neuen Werk »Die Muschel», von dem Pg. Pistor in seinem Schlußwort ausführte, es enthalte viel Feinsinniges und Tief-Psychologisches. Die Wochenendtagnng klang aus in Dank und Gelöbnis an den Führer und Mehrer des Reiches, Adolf Hitler, der allein uns die Mitarbeit an der deutschen Kultur wiederum ermög licht hat. Joachim Rahmelow, Düsseldorf. Schwäbische Leistung in der Welt des Buches Den Auftakt der Stuttgarter Veranstaltungen aus Anlaß der diesjährigen Großdcutschen Buchwoche bildete die Er öffnung der vom Reichspropagandaamt Württemberg gemein sam mit der Landeslcitung der Reichsschrifttumskammer ver anstalteten B u ch a u s st e l l u n g, zu der sich zahlreiche Ver treter der Partei, des Staates, der Stadt, der Wehrmacht und führende Persönlichkeiten des schwäbischen Geisteslebens einge funden hatten. Nach dem Vortrag des Quartetts in Oiuail von Beethoven, für das das bekannte Wendling-Quartett gewonnen worden war, sprach Heinz Laubcnthal den »Hymnus an die deutsche Sprache» von Josef Weinheber. — Landeskulturwalter Mauer wies in seiner kurzen Eröffnungsansprache auf den stolzen Beitrag hin, den das Schwabentum durch die Jahrhun derte hindurch und auch noch in der Gegenwart zum gesamt deutschen Geistes- und Kulturleben geleistet hat und immer noch leistet. Als weithin ragendes Sinnbild für die Gültigkeit dieser Leistung und für die Einsatzbereitschaft schwäbischer Menschen bis zum Letzten hob Landeskulturwalter Mauer die Gestalt des Nürnberger Buchhändlers Johann Philipp Palm heraus, der ja bekanntlich in dem im Remstal gelegenen Städtchen Schorn dorf geboren ist. Zum Schluß fand Landeskulturwalter Mauer treffliche Worte über die Aufgaben und die Verantwortung, die Dichter, Schriftsteller, Verleger und 'Buchhändler dem Volk gegenüber zu erfüllen und zu tragen haben. Die Ausstellung wurde allgemein als sehr gut gelungen be zeichnet. Sie besteht aus zwei Teilen, wobei für den ersten Teil die »Iahresschau des d e u t s ch e n S ch r i f t tums<-, die von der Reichsschrifttumsstclle zusammengestellt worden ist, zu grunde gelegt wurde, während im zweiten Teil den Stuttgarter Verlagen Gelegenheit gegeben worden ist, ihre Leistungen vor der Öffentlichkeit zu zeigen. Die Ausstellung bietet sehr viel, die geschickte und klare Anordnung läßt den Beschauer jedoch stets den überblick behalten. Besondere Anziehungskraft auf die Be schauer hatte der Ehrentempel, in dem Büsten von berühmten Schwaben —, Schiller, Hölderlin, Palm u. a. m. — sehr wir kungsvoll aufgestellt waren. — Der Vortrag eines weiteren Musikstückes durch das Wendling-Quartett beschloß die eindrucks volle Veranstaltung. Am Abend des gleichen Tages fand in der Volksbildungs stätte ein vom Deutschen Volksbildungswerk veran stalteter Dichterabend statt, an dem die vier schwäbischen Dichter Otto Lautenschlagcr, Wilhelm Schloz, Helmut Paulus und Gerhard Uhde aus eigenen Werken lasen. Dis Proben, die diese vier Dichter zu Gehör brachten, versinnbildlichten Wesen und Größe deutschen Muttertums. Otto Lautenschlager, von dem demnächst ein Gedichtband erscheinen wird, las Ge dichte, Wilhelm Schloz las aus seiner Brief-Novelle »Spät sommer«; Helmut Paulus trug einen Abschnitt aus seinem 8^:r
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder