Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.11.1938

Die Schaufenster der Buchhandlungen waren mit beson derer Sorgfalt für die Buchwoche gerichtet. Man sah gute Fen ster, die dann auch viel beachtet wurden (z. B. eine Heimbücherei mit Bücherschrank, Regalen und Leselampe). Eindrucksvoll war das Schriftplakat in einem Fenster: »Zu Weihnachten schenkst Du anderen Bücher, Zur Buchwoche erfülle Dir selbst einen Wunsch». Auch im Inneren der Buchhandlung war ein großes 2 w breites Schriftband mit ähnlichen Hinweisen ausgehängt. Die Fachschaft Leihbücherei zeigte während der Buchwoche in einem zur Zeit leerstehenden Schaufenster eine Bücherschau mit dem Hinweis auf die Buchwoche und auf die Möglichkeit, stets gute Bücher und Neuerscheinungen dort zum Lesen vorzufinden. Die städtischen Volksbüchereien verlangten dies Jahr während der Buchwoche keine Lesegebühr und ver teilten an ihre Leser auf Wunsch Sonderhefte von »Buch und Volk». Zum Schluß noch etwas über die Organisation bei der Buchausstellung. In diesem Jahr wurde auf der Ausstellung verkauft. Die Besucher hatten die Mög lichkeit, nicht nur Bestellungen aufzugeben, sondern die Bücher, die sie sahen und wünschten, gleich mitzunehmen. Kleine Schilder auf jedem Tisch wiesen darauf hin. Was verkauft war, ist dann zwei- bis dreimal jeden Tag ergänzt worden. Der Verkaufs erfolg ist nicht sehr groß, obwohl der Besuch der Ausstellung erfreulich gut war. Man merkte, die Leute wollten in Ruhe Bücher ansehen, ohne in einem Geschäft den Verkäufer in An spruch nehmen zu müssen und ohne dadurch verpflichtet zu sein, dann auch etwas zu kaufen. Die Buchhandlungen haben deshalb den Verkauf in der Ausstellung kaum zu fürchten, denn der Kunde ist an feinen Buchhändler gewöhnt und kommt immer wieder zu ihm. Für den Aufsichtsdienst und den Verkauf waren immer vier Buchhändler aus den Stuttgarter Sortimenten zu gegen, für das Publikum durch die bewährte Armbinde -Bücher dienst- kenntlich. Alle Bücher waren ausgezeichnet. Das ist wich tig, weil viele Beschauer der Ausstellung sich scheuen, nach Preisen zu fragen. Den Aufbau der Bücherschau übernahm die Fachschaft der Angestellten. Der Aufbau der Kojen der württem- bergischen Verlage war zugleich ein Wettbewerb für die Lehr linge, die sich im Frühjahr zur Gehilfenprüfung melden. Die besten Leistungen wurden mit Geldpreisen ausgezeichnet. Walter Weitbrecht. Anschlußmöglichkeiten für Dichterlesungen Das Vortragsamt der Reichsschrifttums stelle beim Reichsmini st erium für Volksauf klärung und Propaganda, Berlin W 8, Friedrich straße 184/199, gibt bekannt, daß für die nachstehend genannten Dichter in den nächsten Monaten sich folgende Anschluß möglichkeiten ergeben: 1. Friedrich Bodenreuth. Termin Januar 1939. Für die Gaue: Köln-Aachen, Düsseldorf, Essen, Westfalen- Nord, Westfalen-Süd, Kurhessen, Südhannover-Braun- schweig, Hannover-Ost, Magdeburg-Anhalt, Thüringen, Halle-Merseburg, Sachsen, Kurmark, Schlesien. 2. Karl Götz. Termin 15. bis 21. Januar 1939. Für die Gaue: Thüringen, Kurhessen, Westfalen-Süd, West falen-Nord, Südhannover-Braunschweig, Magdeburg, Weser- Ems, Osthannover, Schleswig-Holstein, Mecklenburg, Kur mark. 3. Ferdinand Oppenberg. Termin zweite Winterhälfte. Für die Gaue: Köln-Aachen, Düsseldorf, Essen, Westfalen- Süd, Westfalen-Nord. 4. Felix Timmermans. Termin Januar 1939. Für die Gaue: Köln-Aachen, Koblenz-Trier, Kurhessen, Saarpsalz, Baden, Württemberg, Mainfranken, Franken, Schwaben, Mllnchen-Oberbayern und sämtliche Gaue in der Ostmark. 5. Josef Weinheber. Termin zweite Hälfte Januar/An fang Februar 1939. Für die Gaue: München-Oberbayern, Bayr. Ostmark, Fran ken, Thüringen, Sachsen, Halle-Merseburg, Südhannover- Braunschweig, Kurhessen, Westfalen-Nord, Westfalen-Süd, Düsseldorf, Essen, Köln-Aachen. 6. Alb in Widön. Termin zweite Hälfte Januar/Ansang Februar 1939. Für die Gaue: Schleswig-Holstein, Hannover-Ost, Südhan- ' nover-Braunschweig,-Magdeburg, Kurmark, Halle-Merseburg, Sachsen, Schlesien, Thüringen, Bayr. Ostmark, Franken, München, Württemberg, Baden und sämtliche Gaue in der Ostmark. 7. Erwin Wittstock. Termin Januar 1939. Für die Gaue: Bayr. Ostmark, Thüringen, Kurhessen, Main franken, Hessen-Nassau, Westfalen-Süd, Westfalen-Nord, Köln-Aachen, Düsseldorf, Essen, Koblenz-Trier, Halle-Merse burg, Sachsen und sämtliche Gaue in der Ostmark. 8. Heinrich Zillich. Termin Ende Februar, erste Hälfte März 1939. Für die Gaue: Schwaben, Württemberg, Baden, Saarpfalz, Kurhessen, Koblenz-Trier, Köln-Aachen, Düsseldorf, West falen-Süd, Westfalen-Nord, Südhannover-Braunschweig, Magdeburg, Halle-Merseburg, Thüringen, Bayr. Ostmark. 9. HansZöberlein. Termin Mitte Januar 1939. Für die Gaue: Bayr. Ostmark, Franken, Thüringen, Halle- Merseburg, Magdeburg, Kurmark, Sachsen, Schlesien. Vortragsstellen, die für Lesungen der vorgenannten Dichter zu den angegebenen Anschlußterminen Interesse haben, wollen sich umgehend an das Vortragsamt wenden. Kunst-Nachrichten Anmeldung zur Reichskammer der bildenden Künste in den sudetendeutschen Gebieten Nachdem die Neichskulturkammergesetzgebung in den sudeten deutschen Gebieten nach der Verordnung vom 10. Oktober 1038 (NGBl. I, S. 1447) eingeführt ist, müssen alle Personen, die im Be reiche der Ncichskammer der bildenden Künste an der Erzeugung, der Wiedergabe, der geistigen oder technischen Verarbeitung, der Ver breitung, der Erhaltung, dem Absatz oder der Vermittlung des Ab satzes von Kulturgut, soweit es eine Schöpfung oder Leistung der Kunst ist, m/itwirken, bis zum 31. Dezember 1038 ihre Eingliederung durch Anmeldung in die Ncichskammer der bildenden Künste be wirken. Diese Anmeldung hat bis zu diesem Zeitpunkt schriftlich unter Angabe des Namens, der Anschrift, des Tätigkeitsgebietes und eines Lebenslaufes zu erfolgen bei dem Präsidenten der Ncichskammer der bildenden Künste, Berlin W 36, Blnmcshof 4/6, mit dem Kenn zeichen: »Eingliederung in die Reichskammer der bildenden Künste«. Zum Geschäftsbereich der Kammer gehören nachfolgende Tätig keitsgebiete einschließlich der Sachverständigentätigkeit: Baukunst, Garten- und Znnenraumgestaltuug, Malerei und Graphik, Bild hauerei, Kopieren und Restaurieren, Gcbrauchsgraphik, Entwerfen (einschließlich Musterzeichner! und Entwerfen von Gebrauchsgut und künstlerischen Druck-Erzeugnissen), Kunsthandwerk (Kunstgewerbe), Kunst- und Antiguitäteuhandel (einschließlich des Knnstblatthandels), Kunstverlag, Kuustversteigcruugen, Anstalten der bildenden Künste (Akademien, Kunstgewerbeschnlen, Museen u. Sammlungen), Künstler- vereine, Kunstvcreine, Vereine für Knusthandiverk sowie Herstellung und Verbreitung von Grabmalerzeugnissen, Reiseandenken, Sieges preise und Ehrengaben. SO 2 Nr. 269 Sonnabend, den 19. November 1938