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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.11.1938
- Strukturtyp
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- 1938-11-19
- Erscheinungsdatum
- 19.11.1938
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- Deutsch
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sorgsame Ausbildung der Lehrlinge, die sich z. B. eine seit 1835 in Berlin bestehende Kartographenschule angelegen sein läßt. Eine weitere Schwierigkeit besteht noch darin, daß kulturpolitisch seitens der Parteistellen noch keine einheitlichen Richtlinien für die Herstellung von angewandten Karten, z. B. der Deutschtums- kartcn bestehen, sodaß die Lage der Kartenhersteller oft nicht leicht ist. Zur Schaffung von allgemeinen Richtlinien und zum Aiis- gleich von Meinungsverschiedenheiten schlug der Redner daher die Schaffung einer Mittelstelle vor, bei der der »Deutschen Kar tographischen Gesellschaft- eine wesentliche Mitwirkung zufallen würde. Dem großen Beifall, mit dem diese zusammenfassende libersicht ausgenommen wurde, schloß sich eine lebhafte Aus sprache an, die vor al.lem die Konkurrenzfähigkeit der großen deutschen Handatlanten in der Welt und die Nachwuchsfrage betraf. Am Abend folgten die Teilnehmer einer Einladung des Stadtpräsidenten vr. L i P p e rt zu einem Festessen in den Prunk räumen des Berliner Rathauses, das besonders dem kamerad schaftlichen Zusammensein diente. Den feierlichen Abschluß der Tagung bildete am Vormittag des 23. Oktober eine Festsitzung im »Haus der Flieger-, die der Präsident Carl Wagner- Leipzig mit einer Ansprache und mit der Überreichung der Urkunde der Ehrenmitgliedschaft an den anwesenden Nationalpreisträger Professor vr. Milchner cr- öffnete. Die drei folgenden, von Musikvorträgen umrahmten Vorträge haben z. T. programmatischen Charakter. Ministerial direktor vr. Bollert vom Reichsministerium des Innern sprach über »Die Betreuung des deutschen Landkartenwesens durch das Reichsministerium des Innern- und übermittelte ein leitend die Grüße des Herrn Reichsministers vr. Frick, der an der Entwicklung der deutschen Kartographie lebhaften Anteil nehme. Während der letzten Wochen habe die Karte im Mittel punkt des öffentlichen Lebens gestanden. Höhepunkte des poli tischen Lebens seien stets Marksteine in der Entwicklung der Kar tographie und für das kulturelle Leben seien ebenfalls Karten werke wichtig. In dieser Erkenntnis haben bereits 1931 die deutschen Hochschullehrer der Geographie gefordert, daß das Kartenwerk des Deutschen Reiches nicht veralten dürfe. Es er folgte damals ein Protest an die Behörden. Jetzt aber befindet sich das deutsche Kartenwerk im lebhaften Aufstieg. Von 1933 bis 1938 hat das Reichsamt für Landesausnahme seine Jahres leistung verdreifacht, die Aufnahme neuer trigonometrischer Punkte verneunfacht, die Neubearbeitung verhundertfacht. Der nationalsozialistische Staat hat die Bedeutung des Kartenwesens als eines Mittels zur Verwirklichung des Aufbaues erkannt. Der wichtigste Schritt in dieser Erkenntnis sind die besonderen Besug- nisse des Herrn Reichsministers vr. Frick und die von ihm her ausgegebenen Erlasse. Das deutsche Kartenwerk erhält seine Richtlinien durch das Reichsministerium des Innern. Aufgaben sind dabei die Ausnahme, Vermessung, Abbildung des Raumes, dazu die Vereinheitlichung des Kartenwesens. Der Vortragende berichtet sodann über die Verfügungen, die auf Vereinheitlichung, Neuschaffung der Karte 1 : SO OOO, Wiederaufnahme der Laufend haltung der Karte 1 :200 000 und den Beschluß des Beginnes der Karte 1 :5 000 gerichtet sind. Da die Arbeit des Reichsamts für Landesaufnahme derart gestiegen ist, wurden vierzehn Hauptvermessungsämter als Außenstellen des Reichsamtes ge schaffen. Ferner wurde ein Beirat für die Vermessungstechnik und Kartographie gegründet. Das Reichsministerium des Innern läßt sich auch die Sorge für die Kartographen als Berufsstaud angelegen sein. So regelt es die Zuleitung umfangreicher Auf träge an die Privatkartographie. Für viele Fragen ist eine ein heitliche Lösung nötig, etwa für die Darstellung der alten Gren zen, die Schreibung ausländischer Ortsnamen. Darin soll das Rcichsamt für Landesaufnahme als vorbildlich genommen werden. In einem Vortrag über »Luftfahrt und Karte- behandelte Oberst (bl) Drechsel vom Reichslustfahrtministerium das wich tige Problem der Fliegerkarte, die als solche noch keinen fest umrissenen Begriff bildet, sondern zunächst noch ein Problem, dessen Lösung die einzelnen europäischen Staaten mit verschie denen Mitteln in Angriff genommen haben. Es muß dabei untersucht werden, ob eine Karte 1. ausschließlich für fliegerische Zwecke konstruiert wird, 2. auch für fliegerische Zwecke brauch bar ist und 3. für den Flieger brauchbar gemacht werden kann. Von dem jeweiligen Verwendungszweck sind Projektion, Maß stab und Inhalt abhängig. Als Maßstäbe kommen 1 :1 000 000 und 1 :500 000 in den europäischen Staaten zur Anwendung. Während die Karte 1 :1 000 000 auf der von A. Penck ins Leben gerufenen internationalen Weltkarte aufbaut und sie für fliege rische Zwecke umwandelt — wobei die Walddarstellung beson dere Schwierigkeiten bietet —, ist die Karte 1 :500 000 als »nationale Fliegerkarte- in allen Ländern in Auffassung und Ausführung verschieden. Bisher hat nur England eine reine Fliegerkarte geschaffen. Alle anderen Staaten haben eine für andere, meist für Militärzwecke geschaffene Karte durch Verein fachung oder Zusätze für den Flieger brauchbar gemacht, z. B. Deutschland mit seiner Fliegerkarte 1 :500 000, die auf Grund der bekannten Vogelschen Karte (Justus Perthes, Gotha) herge stellt wurde. Die deutsche Fliegerkarte soll jedoch jetzt ebenfalls, zunächst versuchsweise, neu gestaltet werden und der Vortragende führt dazu aus, welche Anforderungen der Flieger an diese Karte stellt und welche kartographischen Maßnahmen für ihre Verwirklichung vorgesehen werden. Für die Geländedarstcllung, die in Frankreich durch Schummerung, in England durch Höhen schichten, in Polen und der Tschecho-Slowakei durch Schichtlinien und Schummerung erfolgt, ist in Deutschland ein neuartiges Verfahren geplant. Eine für alle Zwecke, jede Flughöhe und jedes Wetter gleich geeignete Fliegerkarte wird es niemals geben können, sodaß jede Fliegerkarte ein Kompromiß sein wird, der sich zwischen den genannten Maßstäben bewegt. Angestrebt wer den muß eine Karte, die den gestellten Forderungen so nahe wie möglich kommt. über »Zweck und Gestaltung wehrgeographischer Karten sprach schließlich vr. Kühn-Berlin und betonte deren Wert für die politische Schulung des deutschen Volkes. An zahlreichen Lichtbildern guter und schlechter Kartenbcispiele erläuterte er die Auswertung an sich bekannter angewandter Kartcnbilder für die Wehrgeographie. Eine gemeinsame Fahrt nach Potsdam und Sanssouci be schloß diese eindrucksvolle zweite Tagung, die den Teilnehmern bleibende Anregungen verschiedenster Art vermittelt hat. Die Großdeutsche Buchwoche im Gau Württemberg-Hohenzollern (S. dazu auch den Bericht „Schwäbische Leistung in der Welt des Buches" in Nr. 264) Die Buchwoche Ist vorüber. Der Buchhändler nehme sich eine kleine Weile Atempause, ehe die arbeitsreichen Wochen der Ernte beginnen, und überschaue in Muße, was geschafft und er- erreicht wurde. Vieles wurde Heuer durchgeführtz vieles wäre zu berichten. Ich beschränke mich vor allem auf das, was den Buch händler interessiert, was ihm Anregung für später geben kann. Im Mittelpunkt der Stuttgarter Veranstaltungen stand die große Buchallsstellung und die Dichterseierstunde im Staats theater, beides durchgeführl vom Reichspropagandaaml und der Landesleituug Württemberg der Reichsschrifttumskammer unter der Leitung von Pg. Gössele. Es ist nicht Selbstlob, wenn wir sagen, so schön, so eindrucksvoll, so geschlossen wie dies Jahr war es noch nie. Das zeigt ein Blick in die Tagespresse, das sagten uns die Besucher, das Publikum, — sicher die schönste Anerkennung für den großen Einsatz unseres Landesleiters. Die »Jahresschau des deutschen Schrifttums 1938- ist aus einer Nebenstraße umgezogen in den größten und schönsten Saal in der Stadtmitte. Die Ausstellung im Kuppelsaal des Kunstgebäu- dcs und in dessen Vorräumen nach Entwürfen des Bühnenbild ners vom Landestheater, Cziossck, ist eindrucksvoll, weit- t»«0
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