Oie Verständigung zwischen den Völkern fängt im Herzen der Menschen an. Es führt ein Weg zu ihr nur dann, wenn die Menschen diesseits und jenseits der Grenze, ohne jede falsche Gefühlsseligkeit, an das Gute und Edle im Herzen des Angehörigen des anderen Volkes glauben. Edz. Schumann (Edith Mikeleitis) Hohe Wanderung Erzählung. Lemen z.so RM Die wunderfeme, zarte, reine und in ihrem letzten göttlich große Geschichte zweier Linder, eines deutschen Mädchens und eines polnischen Jungen, die das Schicksal auf einen Boden stellte, den das Geschehen des Lriegrs zum Vaterland des anderen machte. Was fragen Linderherzen, was die liebe, wenn auch die erst unbewußt erwachende, nach politischen landesgrenzen! Furchtbar werden die beiden Linder in das Geschehen der Zeit gestellt. Als der deutsche Gutsherr von polnischen Soldaten in das Lonzentrationslager gebracht wird, be- schließen die beiden Linder, ihn zu befreien. Lur; vor ihrem Ziel werden sie von Wachtposten erschossen. Das Ziel ihrer von Gott ihnen emgegebenen „hohen Umänderung" wird erreicht. Opferrod der Linder schmilzt Hag und Feindschaft. Die Erzählung ist so fein und zart, ist psychologisch so meisterhaft durchdacht und ge» staltet, das Linderleben so wundervoll »n großes Völkergeschehen hineingestellt, daß man sie wohl in die Reihe der literarischen Meisterwerke emrangieren kann. „Darmstädter Tageblatt", Darmstadt Schumanns Erzählung steht »m Schicksalsraum zweier Völker. Der Dichter geht mit äußerster Behutsamkeit vor. Er hat auf diese Weise die gewiß nicht einfache Aufgabe gemeistert, das Schicksal zweier Linder, die in einer geschichtlichen Stunde plötzlich aus dem engen Lreis ihres ledens heraustreten, zu einem sinnbildlichen „Berliner Börsenzeitung", Berlin Der Dichter, der in der kurzen, sprachschönen Erzählung soviel erdenschweres Geschehen, soviel menschliche Härte und Unreinheit darstellt und demgegenüber soviel überirdisch leuchtendes, hoheitsvolle Unschuld und Weisheit, entläßt uns nicht mit dem bedrückenden Erkennen aus seinem Bann, daß das Edle sinnlos ,n der Welt verblute. „Bayerische Ostmark", Bayreuth „Altenburger Zeitung", Altenburg er in seiner durch strengste Verantwortung gegenüber seiner Aufgabe bedingten Zurückhaltung dem Stoff die knappe gemeißelte Form gab, die ihm im Innersten entspracht Diese Erzählung verdient keine geringere Auf merksamkeit als mancher dicke Roman, den wir, wenn wir ihn gelesen, für »mmer aus der Hand legen. „Rheinische LandesZeitung", Düsseldorf Verlag Georg westermann, Braunschweig Nr. 273 Mittwoch, den 33. November 1988 «S8S