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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.11.1938
- Strukturtyp
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- 1938-11-24
- Erscheinungsdatum
- 24.11.1938
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- Deutsch
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von beiden Seiten in sich beherbergen kann, das heißt sie wird Temperamente unter sich führend wissen, die immer wieder mit ihrem ganzen Denken und Handeln diesen Begriff der allge meinen Kampfkameradschaft an die Spitze stellen. Das müssen jene sein, die diese Organisation führen und ihnen immer wieder neues Leben und neue Kraft cinzuflößen haben. Und auf der anderen Seite werden dann ebenso temperamentvolle — und wenn nötig, auch einseitige — Einzelne stehen, die ein bestimmtes Werk in ihrem Herzen tragen und nun dieses ihr geistig-seelisches Kind nach allen Richtungen hin — auch wenn nötig, in gehar nischter Form — zu verteidigen wissen. Auch diese Menschen, wenn sie hier als Architekten, Künstler, Dichter, Musiker wirken, oder ob sie als Denker einem Gedanken Folge leisten wollen, sie alle sollen das Bewußtsein haben, hier nicht etwa als Störer einer großen Kameradschaft, sondern in dieser ihrer Einsamkeit großes Verständnis bei der ge samten Bewegung zu finden. Der große Rhyth mus unserer Zeit wird es dann zu verhindern wissen, daß diese Menschen allein für sich dastehen oder vergrämt sich aus dem Dasein überhaupt zurückziehen. Hier entsteht die Aufgabe dann auch für uns alle, die wir auf dieser Tagung verbunden sind, die fördernde Hand jenen auszustrecien, die uns ein Werk entgegen zustrecken haben. Dieses Gcsamtverhältnis und die Verpflichtung, die es heute mit sich bringt, mag an einem Beispiel erläutert werden. Allen jenen, die sich mit Werken der Kunst und Urteilen über sie beschäftigen, ist die Pflicht auferlegt worden, dem Kunstwerk und dem Künstler von vornherein mit der notwendigen Achtung vor dem Werk und seiner Darstellung zu begegnen. Die sogenannte -Kritik- der vergangenen Jahrzehnte war in einen Zustand der Verwilderung ohnegleichen geraten, und die -Kritiker- er blickten einen großen Teil ihrer Aufgaben darin, sich durch ätzende Behandlung der Künstler das Ansehen witziger, kluger Köpfe zu verschaffen. Gelobt wurde fast nur eine bestimmte Clique von Literaten, mit denen man — sei es rassisch, sei es gcschästspolitisch — verbunden war, während viele noch so gute Leistungen deutscher Künstler der allgemeinen Verspottung ver fielen. Im Zentralorgan unserer Bewegung ist der Ruf nach einer Reform dieser Gesamthaltung schon vor acht Jahren erhoben worden, und nach und nach beginnt es heute selbstverständlich zu werden, daß ein Mensch, der ein Urteil über eine künstlerische Leistung abgeben will, zunächst einmal dieser selbst mit Ach tung entgegentritt und dann mit dem gleichen Gefühl sich be müht, einem anderen die Beweggründe der Werke und ihrer Form darzulegen. Es ist dabei allerdings falsch, wenn man etwa erklärt, ein Mensch dürfe nur dann urteilen und evtl, auch eine ablehnende Haltung ein nehmen, wenn er selbst imstande sei, es besser zu machen. Ganz abgesehen von den höheren Führungsstellen wird es fast durchgehend der Fall sein, daß nicht ein Maler über den Maler, ein Schauspieler über den Schauspieler, ein Dichter über den Dichter zu berichten und evtl, zu urteilen hat. Subjek tivität des Künstlers ist die Voraussetzung seiner Stärke, aber auch die Bedingung, die ihn ost hindert, einen ganz anders ge arteten und vielleicht doch gleichwertigen Berufskameraden und dessen künstlerische Beweggründe richtig einzuschätzen. Beispiele für diese Tatsache weist die Geschichte der Kunst in großer Anzahl auf. Darum fordert eine Darstellung einer Leistung und ein Urteil nicht notwendig die Beherrschung der gleichen Kunst, wohl aber einen gesunden Instinkt, eine kultivierte Urteilskraft und, wenn möglich, auch ein persön liches Verständnis für den behandelten Künstler. Wenn wir von vornherein Achtung vor Kunst und dem Künstler fordern, so erwarten wir auch, daß dieser Künstler seinerseits Achtung vor der Natur, vor den Werten seiner Nation und vor der Vergangenheit seines Volkes mitbringt. Die Natur ist nicht ein Objekt willkürlicher Launenauslassungen verwahr loster Temperamente. Die Geschichte mit ihren tragenden Per sönlichkeiten sordert auch die Berücksichtigung ihrer Tatsächlich keiten seitens des sie behandelnden Künstlers. Mag man der dichterischen Freiheit noch soviel Raum lassen in der Erkenntnis, daß die gcschichtswirkcnde Kraft eines Menschen nicht notwendig mit seinem sonstigen Privaten Schicksal verbunden erscheint und deshalb aus manchen Zufälligkeiten herausgehoben werden kann, so geht es nicht an, wie es manchmal geschieht, einfach Gefühle und Gedanken unserer Gegenwart in Gestalten der Vergangen heit hineinzutragen und diese, ohne sie aus ihrer eigenen Zeit zu begreifen, als Träger der Ideen unserer Epoche vorzusühren. Das Leben auch der Vergangenheit ist so farbig und wechselartig, daß der Dichter immer noch einen weiten Spielraum hat und es ihm deshalb der künstlerische Takt verbieten muß, hier eine Verwünschung der Persönlichkeiten und Gedanken verschiedenster Zeitalter vorzunehmcn und gar dann auch noch die bewegungs lose Achtung seitens des Urteils der nationalen Gemeinschaft zu erwarten. Erst wenn dieses allgemeine Achtungsgefühl jeden Künstler beherrscht, wenn er ein Thema aus dem Leben der Ration behandelt, dann erst darf auch er erwarten, daß bei Be urteilung seines Werkes das gleiche Gefühl anhält. So glaube ich, daß wir dieses Problem, das uns hier zu allererst als S ch r i f t t u m s p f l e g e der Bewegung ins Auge tritt, zugleich als große Frage der Erziehung der gesamten Nation auffasscn können. Bei allem Unterschied des Temperaments ist als Zeichen der national sozialistischen Weltanschauung aus einem Gegenüber oder gar aus einem Gegeneinander ein großes Miteinander geworden. Hier mit pflegender Sorge und sorgender Hand zu Helsen, eine Höchst st eige- rung des Lebens der deutschen Nation herbei zuführen, muß, ganz gleich in welcher Stel lung diese pflegende Persönlichkeit auch stehen mag, mit zu dem Schönsten gehören, was uns die nationalsozialistische Bewegung als Auf trag zu erteilen vermag. (Schluß folgt.) Aus der Praxis Ergebnisse einer Rundfrage. »I: Das Schaufenster. Von Dipl. Ldl. Leder, Im letzten Beitrag wurde die persönliche Werbung der Kunden durch Beratung, die besondere und die allgemeine Prospekt- und Katalogwerbung und der Werbcbrief besprochen. Heute soll im Mittelpunkt die Auslage stehen. Übereinstimmend wird von allen befragten Sortimentern betont, daß die Schaufensterwerbung einer der besten Erfolgs bringer ist. Hier läßt sich der Erfolg ebenfalls rasch feststellen. Er ist aber an bestimmte Voraussetzungen gebunden. Da ist zu nächst die Größe der Schaufenster. Sehr große Fenster sind nicht immer vorteilhaft, da man zu leicht versucht ist, ein Zuviel zu bieten. Gewiß, — ein Schausenster soll verkaufen helfen und Sortimenterwerbung Die Innenauslage im Laden <i u. 11 s. Nr. 251 und 27i> Betriebswerber NSRDW. wenn man verkaufen will, muß man eine Auswahl zeigen. Aber es ist eines der grundlegenden Gesetze der Verkaufslehre, daß man sich am schnellsten entscheidet, wenn etwas klärend scharf Umrissen angeboten wird. Je mehr Angebote ich dem Kunden aus einmal unterbreite, desto unsicherer wird er. Es wird ihm schwer, einen raschen Entschluß zu fassen. Anstatt die Aufmerk samkeit des Kunden durch eine Vielheit zu zerstreuen, sollte man sie durch ein Wenig konzentrieren. Klarheit und Übersichtlichkeit eines Einzelangebotes zwingen den Betrachter, sich mit dem Angebot auseinanderzusetzen, eine Stellung Für oder Wider anzunehmen. Sl«
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