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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.11.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-11-26
- Erscheinungsdatum
- 26.11.1938
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- Deutsch
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Europas brachte und eine Auswahl dieses Schrifttums in einen organischen Zusammenhang zu diesen bewegenden Fragen stellte, so hat er damit gerade auch den Sortimentern in den kleineren Städten einen sehr praktischen Anhaltspunkt für die Beratung und vorher noch über die Lagerzusammenstellung gegeben. Das Lager ist immer das Schmerzenskind des Sortimenters und wird es bleiben. Wir wissen, daß zwar der Umsatz im Sortiment allge mein gestiegen ist, andererseits, daß das letzte wirtschaftliche Er gebnis für den Sortimenter, das er zur Erfüllung seiner buch händlerischen Aufgaben nun einmal nötig hat, noch nicht be friedigend ist. Erfahrene Sortimenter sehen den Grund hierfür in der Notwendigkeit des Haltens eines umfassenden und sich häufig nur langsam umsetzenden Lagers. Der bücherkundliche Teil der Arbeitstagungen der Reichsschrifttumskammer nun will mit dazu beitragen, daß der Sortimenter sein Lager in einer Weise aus- richten kann, die einmal den kulturpolitischen Notwendigkeiten, zum andern aber auch den kaufmännischen Gegebenheiten ent spricht. Die Reichsfchrifttumskammer legt daher auf diese Refe rate einen sehr großen Wert, denn sie erblickt in ihnen eine wirk lich nützliche Handreichung für den Buchhandel. Es ist nun ohne weiteres klar, daß ein solches Referat wesensmäßig für den Vor tragenden besondere Schwierigkeiten hat. Die Zeit reicht nicht aus, um einen völlig umfassenden Überblick mit einzelnen Wer tungen zu geben. (Eine andere, aber nicht lösbare Schwierigkeit ist natürlich die, daß diese Referate in einer Zeit gehalten wer den, zu der vielfach der Sortimenter sein Lager bereits vervoll ständigt hat. Die Referate haben aber den Sinn, der Urteils sicherheit des Buchhändlers füvdieZukunftzu dienen. Da her ist es wohl besonders wichtig, daß alle Buchhändler diese Arbeitstagungen besuchen.) Ich möchte nun anregen, daß sich einzelne Buchhändler ge legentlich mit Vorschlägen an die Geschäftsführung der Kammer wenden, wie vielleicht nach ihrer Meinung diese Referate mehr ausgebaut bzw. eingerichtet werden können, wie übrigens auch sonst alle Anregungen und Vorschläge von seiten der Mitglieder bei der Kammer genau beachtet werden. Ich habe auf der Ar beitstagung in Düsseldorf gesagt, daß die Reichsschrifttums kammer nicht der »Stiefvater» der Buchhändler sei, wie man manchmal aus Unkenntnis meint, sondern daß sie der »natür liche Vater» ist. Dies wird gerade auf Arbeitstreffen des Buch handels, die dem gesamten Schrifttunisstand dienen, zum Aus druck kommen. Diese Treffen bekunden auch nach außen, wie sehr es der Reichsschristtumskammer daran liegt, die Fühlungnahme auch mit dem einzelnen Mitglied immer lebendiger zu gestalten. Daher ist es erforderlich, daß die einzelnen Treffen auch von allen Buchhändlern der Gaue zum eigenen Nutzen besucht und zu einer ständigen praktischen Einrichtung werden. K arl Heinri ch Bi s cho f f Fünfte Reichsarbeitstagung des Amtes Schrifttumspflege und der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums (Erster Bericht s. in Rr. 27Z) Tag der Schrifttumsmittler Der zweite Tag der Reichsarbeitstagung war den Fragen der Schrifttumsmittlung gewidmet. Nachdem Professor Or. Koch von der Universität Berlin die Grundgesetze des Goetheschen Weltbildes in seinem Vortrag »Vergangenheit und Gegenwart in eins» behandelt hatte, nahm Regierungs rat S ch l e ch t Stellung zu dem wichtigen Problem der Dichter lesung in seinem Vortrag «Dichter bilden das Volk«. Er ging aus von dem geistigen Standort, den die Dichter im Leben des Volkes einnehmen. Ihr Auftrag und ihre Sendung besteht darin, durch ihre Werke immer wieder Bausteine für eine rassisch gebundene deutsche Volkheit zu schaffen. Den oberfläch lichen Kritikern, denen aus innerer Unaufgeschlossenheit der Dichtung gegenüber der Blick für den Standort der Dichtung im Volksganzen verschlossen bleibt, stellte der Vortragende das Wort Josef Weinhebers entgegen, daß einer, der kein Organ für die Kunst besitze, darum noch lange kein realerer Mensch sei, als der, der dieses Organ besitzt. Aus unserer Erkenntnis der großen wichtigen Aufgabe, die die Dichtung zu erfüllen hat, ist die neu artige und einmalige nur aus unserer Zeit zu begreifende Deutung zu verstehen, die wir der Dichterlesung zumessen. Wir haben heute das Glück in einem Staat zu leben, der sich nicht auf die Pflege und Förderung der volkhaften Dichtkunst beschränkt, sondern auch die Betreuung der lebenden und schaf fenden Dichter und Schriftsteller auf sich nimmt. Wir können heute mit Freude und Genugtuung feststellen, daß die Leser- und Hörergemeinde deutscher Dichter von Tag zu Tag in allen Schichten unseres aufnahmebereiten deutschen Volkes wächst und gedeiht. Wenn wir heute Dichtervorlesungen bejahen und uns nicht davor scheuen, unsere Dichter vor eine aufgeschlossene und bereite Hörerschaft zu stellen, die am zeitgenössischen Schrifttum lebendigen Anteil nimmt, so hat diese Entwicklung nicht das geringste mit dem überwundenen literarischen Salon zu tun. Finden sich kunstbegeisterte Volksgenossen zusammen, die sich in der Liebe zur Dichtung oder als Anhänger eines bestimmten deutschen Autors miteinander verbunden fühlen, so dürfen wir ihren Wunsch, im Rahmen einer literarischen oder Vortrags gesellschaft das Schrifttum zu fördern und zu Pflegen, nicht mißverstehen. Am allerwenigsten darf in diesem hohen Streben eine Abkehr von den Grundsätzen nationalsozialistischer Volks verbundenheit erblickt werden. Darüber hinaus geht selbstver ständlich unser Bemühen dahin, der Dichterlesung bei den Ver anstaltungen der Gliederungen von Partei und Staat und in der allgemeinen Feierabendgestaltung Eingang zu verschaffen. Für das dichterische Wort und das Buch ergeben sich heute ungeahnte Wirkungs- und Einsatzmöglichkeiten. Es soll damit allerdings nicht gesagt werden, daß wir in den Mittelpunkt eines jeden Kameradschastsabends die Dichterlesung stellen wollen. Gerade der Einsatz des Dichters darf nicht wahllos ge schehen, sondern er muß sinnvoll unter Berücksichtigung der Wesensart des Dichters und seines Werkes einerseits sowie seines Zuhörerkreises andererseits erfolgen. Ferner darf uns auf keinen Fall die Möglichkeit des Organisationsbefehls dazu verleiten, von vornherein, auf dis Mühe zu verzichten, in der Volksgemeinschaft als Voraussetzung für den Erfolg jeder Dich terlesung Liebe und Verständnis für die Dichter zu wecken, zu pflegen und zu erfühlen. Abschließend ging Regierungsrat Schlecht auf die besondere Aufgabe bei den deutschen Volksgruppen im Ausland ein. Der Dichter ist immer der beste Sendbote eines Landes, weil er mit seiner Kunst die Herzen anrührt. Im Ausland tritt er ebenso für sein eigenes Volkstum ein, wie er auch in starkem Maße für die Verständigung der Völker untereinander beizutragen vermag. Welche bildende Kraft einem volkhaften Dichter zukommt, das erweisen uns das Sudetenland und die Ostmark, deren Dichter, im Schicksalskampf ihrer Heimat geistig gestählt und gehärtet, gewillt sind, ihre ganze Kraft und ihr ganzes Können dem Großdeutschcn Reich und seiner Zukunft zu schenken. »SS
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