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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.11.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-11-26
- Erscheinungsdatum
- 26.11.1938
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- Deutsch
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schichtliche Werke, etwa 2,ki°/» auf technische Bücher, etwa 2°/» auf naturgeschichtliche, gesundheitskundliche und Sportschriften, etwa 1,5°/» auf kunst- und kulturgeschichtliche Werke und etwa 1°/« auf politische und weltanschauliche Schriften entfielen. Die Restentleihungen verteilen sich auf Spezialgebiete unwesentlicher Art. Auch in diesem Fall betrug also der Ausleiheanteil an be lehrenden Büchern rund 25 v. H. Der hohe Anteil von ent liehenen Jugendschriften weist ferner'auf eine allgemein gemachte Beobachtung hin, daß der Leseeiser bei den jugendlichen Werk tätigen am größten ist, wobei betont werden darf, daß die jungen Menschen keineswegs nur Jugendschriften entleihen, sondern — im Interesse ihrer Berussfortbildung! — durchweg auch viele Fachbücher. — Bei näheren Untersuchungen über die entliehenen Unterhaltungsbücher hat sich die auch sonst schon bekannte Er fahrung bestätigt, daß in Betrieben mit großer weiblicher Ge folgschaft Liebesromane, in solchen mit ausschließlich männlichen Werkangehörigen Abenteuerromane bevorzugt werden. Die politischen Ereignisse dieses Jahres haben in den vom Deutschen Volksbildungswerk betreuten Büchereien eine lebhafte Nachfrage nach den Werken ostmärkifcher und sudetendeutscher Schriftsteller hervorgerufen. Ebenso ist es bemerkenswert, daß die Werk- und Lagerbüchereien übereinstimmend berichten, daß sei tens der schaffenden Volksgenossen ein reges Interesse für die in der letzten Zeit erschienenen deutsch-französischen Verständi gungsromane besieht. Bei der Ergänzung der vorhandenen Buch bestände wurden daher seitens der NS.-Gemeinschaft »Kraft durch Freude« vor allem diese Wünsche befriedigt. Mit dem Amt Schrifttumspflege beim Beauftragten des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung der NSDAP, und der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums arbeitet die Buchabteilung des Deutschen Volksbil dungswerkes eng zusammen; ihr fällt dabei insbesondere die Überprüfung des schöngeistigen Schrifttums auf dem Gebiete des Arbeitertums (Urlauberromane, Arbeiterdichtung usw.) zu. Vom Januar 1938 soll diese Zusammenarbeit einen weiteren Ausbau in der Richtung erfahren, daß der parteiamtlichen Zeitschrift »Bücherkunde« ein regelmäßiger Anhang für das Werkbücherei wesen beigegeben wird. — Außerdem ist in Aussicht genommen, vom Jahre 1939 an eine planmäßige Schulung der Bücherwarte der NS.-Gemeinschaft »Kraft durch Freude« und der Werkbüche reien unter Mitarbeit der zuständigen Dienststellen in welt anschaulicher, literarischer und büchereitechnischer Hinsicht durch zuführen. Im Rahmen der Modellschau der Deutschen Arbeitsfront, die anläßlich des fünften Jahrestages der NS.-Gemeinschaft »Kraft durch Freude« am 26. November 1938 in der Reichs hauptstadt (Anschrift: Berlin SW 68, Curthsdamm 2 — am Oranienplatz) vom Reichsorganisationsleiter Dr. Ley eröffnet wird, ist u. a. auch eine Mchsterbücherei des Deutschen Volks bildungswerkes aufgebaut worden, die von jedem Interessenten besichtigt werden kann. Damit ist auch dem Buchhändler die Möglichkeit geboten, sich einen persönlichen Einblick in den Auf bau und die inhaltliche Gliederung der Bucharbeit des national sozialistischen »Kraft durch Freude«-Werkes zu verschaffen. Kulturabkommen zwischen Deutschland und Italien Am 23. November wurde vom Deutschen Botschafter von Macken sen und dem Italienischen Außenminister Grafen Ciano in Nom ein umfassendes deutsch-italienisches Kulturabkommen unterzeichnet, das eine möglichst enge Verbindung der gegenseitigen Kulturen zum Ziele hat. Das Abkommen bestimmt, daß beide Staaten alle kulturellen und wissenschaftlichen Einrichtungen fördern werden, die der Kenntnis des anderen Landes und seiner Kultur dienen. Die bestehenden Einrich tungen sollen zu diesem Zwecke besonders gepflegt und andere Ein richtungen mit dem gleichen Ziele geschaffen werden. Die italienische Negierung wird daher das in der Villa Sciarra- Wiirts gelegene Instituto ltaliano cki Ztucki Oermanici in Nom soweit fördern, daß es sich als die wichtigste italienische Einrichtung fiir das Studium der deutschen Sprache, Geschichte, Kultur, Literatur, Kunst, Philosophie und Staatswissenschaft entfalten kann. Dementsprechend nimmt die deutsche Regierung in Aussicht, in Berlin ein Deutsches Institut für das Studium der italienischen und nachrömischen Geschichte und Kultur unter Leitung eines reichs- deutschen Gelehrten zu errichten. Beiden Instituten werden zweck entsprechende Büchereien angegliedert. Das in Köln bestehende Deutsch-Italienische Kulturinstitut (Petrarca-Haus) wird ebenfalls ausgebaut, wobei sich die deutsche Regierung vorbehält, den bisher von der Stadt Köln gestellten finan ziellen Beitrag zu übernehmen. Andererseits wird in Mailand ein entsprechendes Italienisch-Deutsches Kulturinstitut errichtet werden. Beide Staaten werden dem Institut für Meeresbiologie in Rovigno ihre Förderung angedeihen lassen. Deutschland wird in Italien folgende Institute unterhalten: 1. das Deutsche Archäologische Institut in Rom, 2. das Deutsche Historische Institut in Nom, dem das ehemalige Österreichische Kulturinstitut in Rom einverleibt wird, 3. das Kaiser-Wilhelm-Jnstitut für Kunst- und Kulturwissenschaft in Rom, 4. das Kunsthistorische Institut in Florenz, 5. die Deutsche Akademie in Rom (Villa Massimo). Andererseits wird die italienische Regierung das Italienische Institut in Wien auch weiter aufrecht erhalten und neue Institute in Berlin und München gründen. Die in Rom begründete Arbeitsgemeinschaft für Pflege und Vertiefung der Beziehungen auf dem Gebiete der Rechtswissen schaft wird von beiden Seiten gefördert werden. Die Zweigstelle des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, die sich zur Zeit in Nom im Casino Massimo befindet, wird auf rechterhalten. Die deutsche Negierung gestattet die Gründung einer entsprechenden italienischen Einrichtung im Gebiet des Deutschen Reiches. Eine Reihe weiterer Artikel des Abkommens sieht die Pflege des Unterrichts der deutschen bzw. der italieni schen Sprache an den höheren Schulen in Deutsch land bzw. Italien vor. An den italienischen Universitäten und Hochschulen werden die Lehrstühle für Germanistik, deutsche Sprache und Literatur vermehrt. Die deutsche Negierung wird dafür Sorge tragen, daß die Lehrstühle für Romanistik eine entsprechende Be handlung erfahren. Sie wird ferner dafür Sorge tragen, daß im Rahmen der Romanistik der italienischen Sprache besondere Be achtung geschenkt wird. Sie wird zunächst an mindestens zwei Uni versitäten je eine Professur für die italienische Sprache und Literatur einrichten. Die deutsche Regierung wird ferner eine ständige Gastprofessur für italienische Kultur und Geschichte in Berlin und die italienische Regierung eine ständige Gastprofessur für deutsche Kultur und Geschichte in Rom einrichten. Die deutsche Regierung wird auch die bereits bestehenden Gastprofessuren für italienische Sprache und Literatur an den Universitäten Leipzig und Wien aufrecht erhalten. Der Unterricht in der Sprache des anderen Landes soll beson ders auch durch den Austausch von Lektoren an Universitäten und Hochschulen gefördert werden. Auch Gastvorträge und Gastvorlesun gen von Gelehrten sowie ein regelmäßiger Professorenaustausch soll staatlich unterstützt werden. Zum Austausch der Professoren gesellt sich auch ein Austausch von Hochschul-Assistenten. Beide Regierungen haben weiter die Absicht, ausreichende Beträge für gegenseitige Reise beihilfen und Forschungsstipendicn zur Verfügung zu stellen. An den Hochschulen, Universitäten und Forschungsinstituten wie z. B. an der Zoologischen Station in Neapel, an der Vesuv-Warte, an der Biologischen Anstalt in Helgoland oder an den Forschungsinstituten der Kaiser-Wilhelm-Gescllschaft werden den Gelehrten des anderen Die Austauschaktion, an den Hochschulen wird noch durch einen gegenseitigen Lehreraustausch ergänzt werden. Auch Studenten und Schüler werden von der Austauschaktion betroffen. Der Hochschüleraustausch wird nicht nur wie in der bis herigen Weise fortgeführt sondern auch auf die Ferien erstreckt werden. Ebenso wird der Schüleraustausch und der Schülerbrief wechsel staatliche Unterstützung erfahren. Der Besuch von Sprach-, Ferien- und Sommerkursen wird wechselseitig gefördert werden. V25
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