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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.12.1938
- Strukturtyp
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- 1938-12-03
- Erscheinungsdatum
- 03.12.1938
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- Deutsch
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4^. Die meisten Sortimenter geben nur dann und wann einmal eine Anzeige auf und außerdem wechseln sie dauernd den Rahmen, den Ausbau oder die Schriftart — wenn sie überhaupt darüber dem Setzer Vorschriften geben. Dadurch wird der Leser nicht an die vorhergehenden Anzeigen erinnert, die ihm den Namen dieser Buchhandlung geläufig machen sollen. 4b. Man muß den entscheidendsten Grundsatz für Erfolg in der Anzeigenwerbung zuerst beachten und regelmäßig inserieren, also alle acht bis vierzehn Tage. Mindestens aber alle Monate einmal. Die Anzeigen, die alle untereinander in Aufbau, Rahmen und Schriftart gleich sein sollten, brauchen gar nicht so groß zu sein. Wenn sie im Text fesseln, immer eins oder mehrere wertvolle Bücher nennen, wird man nicht nur die angezeigten Bücher gut verkaufen, sondern der Name der be treffenden Buchhandlung Prägt sich derartig in das Gedächtnis der Zeitungslcscr ein, daß auch die seltenen Buchkäufcr in dem Augenblick des Bedarfs an unsere Buchhandlung denken. Eine solche regelmäßige Dauerwerbung mit wöchentlich wechseln den Texten kann man schon für RM 500.— bis 600.— für das Jahr durchführen. Man bekommt bei einem Abschluß über zwei undfünfzig Anzeigen einen LOprozentigen Nachlaß, sodaß man eine Wirkung erzielt, als ob man RM 750.— für Anzeigen aus gegeben hätte. Man kann neben den regelmäßigen kleineren Anzeigen auch monatlich eine größere bringen. Diese Anzeigenwerbung erfordert freilich eine gründliche Vorbereitung, denn es geht nicht, daß man eine Stunde vor Schluß der Anzeigenannahme den Text rasch aus dem Ärmel zu schütteln versucht. Das wird in den wenigsten Fällen eine geschickte Anzeige. Für viele Sortimenter wird diese etwas mühe volle Arbeit des Anzeigen-Entwurfes der Grund sein, weshalb sie eine Anzeigenwerbung nicht durchführen. Hier müßten eigentlich die Verleger mit ihren Werbehilfen einspringcn. Mit Prospekten und Ladenplakaten ist's nicht allein getan. Man müßte noch häufiger als es bereits geschieht, Anzeigenbeispiele für die einzelnen Neuerscheinungen unfertigen und sie den Sor timentern zur Verfügung stellen, damit ihnen die Hauptarbeit bei der Anzeigenwerbung etwas erleichtert wird. Damit sei der Bericht über die Ergebnisse der Rundfrage ge schlossen. Die Rundfrage war nur möglich dank der erfreulichen und freimütigen Aufgeschlossenheit von etwa sechzig Sortimen tern. Wenn die Rundfrage auch manchem nichts überwältigend Neues brachte, zum mindesten waren die Ergebnisse eine Be stätigung, ob man auf dem richtigen Wege ist oder nicht. Das allein ist schon wertvoll genug. Dipl.-Hdl. Leder. Sven Hedin und der Von Bibliothekar Dr. Der heute im vierundsiebzigsten Lebensjahre stehende, in aller Welt berühmte Schwede Sven Hedin ist in Deutschland nicht nur bekannt als der erfolgreichste Asienforscher, der über fünfzig Jahre seines Lebens der Entschleierung Zentralasiens gewidmet und über seine Reisen und Abenteuer eine große Zahl von spannenden Büchern geschrieben hat, sondern auch als ein warmer Freund und Verehrer des deutschen Volkes, der im Weltkriege als Berichterstatter die deutschen Kämpfe und Helden taten im Westen, Osten und im Orient schilderte und seinen Sympathien für Deutschland und die deutsche Sache bis in die letzte Zeit oft genug Ausdruck verliehen hat. Aus zahlreichen Aufsätzen über Sven Hedins Lebensweg, besonders auch aus dem aufschlußreichen Buch seiner Schwester Alma Hedin -Mein Bruder Sven», das sie nach Briefen und Persönlichen Erinne rungen im Jahre 1925 zu seinem sechzigsten Geburtstage er scheinen ließ, weiß man jedoch, daß Sven Hedin andererseits Deutschland sehr viel zu verdanken hat; denn in Berlin erhielt er als Student seine wissenschaftliche Ausbildung in den Jahren 1889 bis 1892 bei seinem unvergeßlichen Lehrer Professor Frei herrn Ferdinand von Richthofen, dem berühmten Chinareisen- dcn, dem er bis zu dessen Tode (1905) engste Freundschaft und Treue gehalten hat. Und zweitens waren es der Wagemut und der Unternehmungsgeist deutscher Verleger, die Sven Hedins allgemeinverständliche Reisebücher und die wissenschaft lichen Werke herausbrachten und ihn dadurch aller Welt bekannt machten. Seine zahllosen Beziehungen zu Deutschland hat Sven Hedin selber kürzlich in einem Buche veröffentlicht, dessen Inhalt überaus reizvoll ist und das es verdient, besonders beachtet zu werden. Sein Titel -Fünfzig Jahre Deutschland') ist dem Uneingeweihten nicht ohne weiteres verständlich; denn es handelt sich nicht etwa um eine vom schwedischen Blickpunkt gesehene Geschichte Deutschlands in den letzten fünfzig Jahren, sondern um ein höchst persönliches Buch des Forschers, in dem er alle die Beziehungen und Erlebnisse schildert, die er in seinem Leben zu deutschen Gelehrten, hohen und allerhöchsten Persön lichkeiten, zu deutscher Wissenschaft, Kultur, Politik und Wehr macht hat knüpfen dürfen. Von der Studienzeit in den achtziger Jahren an, in der er bereits vielen berühmten Männern näher- ') Mit 21 Abb. Leipzig: K. A. Brockhaus 1Ü38. 25S S. deutsche Buchhandel Hans Praesent treten konnte, über die Begegnungen im Weltkriege mit fast allen Heerführern, wobei die persönlichen Beziehungen zu Hin- denburg und Ludendorff besonders eingehend behandelt werden, bis zum letzten Jahrzehnt, in dem Hugo Junkers und die Deutsche Lufthansa seine große China- und Jnnerasienreise an regten und ermöglichen halfen, und bis zu seiner freudigen Anteilnahme am Aufbauwerk des durch Adolf Hitler geeinten Reiches enthält das Buch eine Fülle von Begegnungen und Er innerungen, von denen hier auf die Stellen hingewiesen sei, die Sven Hedins Beziehungen zum deutschen Buchhandel be leuchten. Zwei eigens Kapitel sind den Verlegern F. A. Brock haus in Leipzig und Justus Perthes in Gotha gewidmet. Mit Recht wird F. A. B r o ck h a u S als einer der größten, ältesten und angesehensten Verlage Deutschlands bezeichnet. -Sein Name ist in der ganzen Welt weithin bekannt. Seit seiner Gründung vor mehr als hundertunddreißig Jahren haben fast alle großen, bahnbrechenden Entdeckungsreisenden die Schilde rungen ihrer Fahrten in wilde Länder und unter fremde Völker hier verlegen und in die ganze deutsche Welt hinausschicken lassen.» Sven Hedins Beziehungen zum Hause F. A. Brockhaus begannen bereits im Sommer 1892, als er sich, mit einem Empfehlungsschreiben Ferdinand von Richthofens versehen, an den Verlag wegen einer Übersetzung seines ersten Reisebuches »Olenoin Xbvrussun voll Durliietan« nach Leipzig wandte. Dar aus wurde jedoch nichts, und Hedin bemerkt: »Damals ahnte der Verlagsleiter noch nicht, wieviel erfolgreiche Bücher ich in kommenden Jahren schreiben würde!« Als er dann im Herbst 1897 nach seiner großen Reise durch Asien (1893—97) Albert Brockhaus in Leipzig aufsuchte, kam der erste Verlagsvertrag zustande »mit einem nach damaligen Verhältnissen nicht schlech ten Honorar« und in den vierzig Jahren seither sind allein 37 Bücher Sven Hedins bei Brockhaus erschienen. Eingehend und mit rührender Anhänglichkeit schildert der Forscher sein Ver hältnis zu Albert Brockhaus und seiner Frau, dem er bis zu dessen Tode 1921 in treuester Freundschaft verbunden blieb. Dieses gute Verhältnis übertrug sich auch auf die jetzigen In haber Or. Fritz und Hans Brockhaus, und die vielen kleinen Züge, die Hedin aus seinem Verkehr mit dem Verlage mitteilt, geben ein überaus reizvolles Bild von dem Verhältnis des Autors zu seinem Verlag. Interessant ist auch der Einblick, der in die Herstellung der Bücher gewährt wird, was für sin um- S4S
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