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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.12.1938
- Strukturtyp
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- 1938-12-03
- Erscheinungsdatum
- 03.12.1938
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- Deutsch
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fangreicher Briefwechsel notwendig ist, welche Mühe und Sorg falt auf den Text, die Bebilderung und Karten, auf Korrektur und Druck verwendet werden, wie das Buch nach Fertigstellung propagiert und ständig gepflegt wird. Die Zahl der Exemplare der Hedinschcn Bücher muß sehr groß sein. Der Forscher schreibt darüber: »Die Höhe der Auflagen gehört zu den Verlagsgeheim nissen. Unter den Reiseschilderungen hat mein Werk .Trans- Himalaja' den größten Absatz erzielt. Die drei Bände ,Von Pol zu Pol' sind bei der 64., 58. und 55. Auflage angelangt. Die Feldausgabe meines Buches ,Ein Volk in Waffen' erreichte eine Auflage von 600 000 Stück, die in die Schützengräben geschickt wurden. Ich erinnere mich, daß Prinz Heinrich von Preußen, der Bruder des Kaisers, einmal einen ganzen Güterwagen voll an die Truppen der Westfront sandte. Zur Freude meiner Eltern übergab ich die gesamten Einnahmen aus diesem Buch dem Roten Kreuz in Deutschland, Österreich, Bulgarien und der Türkei. Als der deutsche Gesandte in Stockholm, Baron Lucius, mir daraufhin im Aufträge der Regierung den Roten-Kreuz- Orden überreichen wollte, lehnte ich diese Auszeichnung ab, weil ich der Ansicht war, daß eine Handlung im Dienst der Wohl tätigkeit nicht belohnt werden darf.« Jntercssant sind auch die Mitteilungen über die Honorare, die Hedin aus seinen Reisewerken zuflossen. Sie waren und sind wohl auch noch ansehnlich, sodaß Hedin von Brockhaus' »Viertel jahreszahlungen--, wie er schreibt, »einigermaßen sorgenfrei« leben kann, aber er hat nie daraus Kapital angehäuft; denn alle großen Honorare wurden stets von neuen Expeditionen ver schlungen oder dienten der Herstellung seiner bändereichen wissen schaftlichen Veröffentlichungen der Reiseergebnisse, vor allem der »Lcientikio kosults ok a .lournev in Zentral ^sia 1899—1902« und »Loutdorn Tibet«. Die wissenschaftlichen Veröffentlichungen seiner Reisen brachten Sven Hedin frühzeitig mit einem anderen deutschen Verlag in Verbindung, mit der Geographischen Anstalt Justus Perthes in Gotha. Naturgemäß waren es hierbei weniger der Verleger selbst als vielmehr die in der Firma tätigen Gelehrten und Kartographen, mit denen er Fühlung bekam und er nennt besonders den späteren Ordinarius der Geographie in Breslau, Alexander Supan, der von 1884 bis 1909 die Schriftleitung der 1855 gegründeten berühmtesten geographischen Fachzeitschrift »Petermanns Mitteilungen« inne hatte, und dem er sich in tiefster Dankbarkeit verpflichtet fühlt als einem der »wertvollsten und stärksten Bänder, das mein Leben und meine Laufbahn mit deutscher Wissenschaft und Kul tur verbindet«. Supan muß schon frühzeitig Hedins Bedeutung erkannt haben, und er forderte den jungen Reisenden noch vor der ersten großen Asienfahrt auf, Berichte für »Petermanns Mit teilungen« zu schicken. Hedin vermerkt dazu: »Für einen neun- undzwanzigjährigen Studenten bedeutete es eine höchst er strebenswerte Ehre, in einer so hervorragenden Zeitschrift ge nannt zu werden«. Die erste umfassende wissenschaftliche Arbeit, die geographischen Ergebnisse der Reisen 1894—97, veröffent lichte er im Ergänzungsheft 131 von »Petermanns Mitteilungen« mit sechs Kartenblättern vom Tarim-Becken und des Kwen-lun- Shstems, die aus der kartographischen Meisterhand von B. Has senstein hervorgingen. Ebenso bedeutend war die beste Übersichts karte von Tibet, die ebenfalls in Perthes' Anstalt von H. Habe nichts Hand entworfen wurde und 1910 unter Verwendung der Hedinschen Reiseergebnisse erschien. Auch nach Supans Weg gang blieben die guten Beziehungen erhalten und fanden z. B. nochmals beredten Ausdruck zum hundertfünfzigjährigen Be stehen des Verlages im Jahre 1935, als Hedin und die Mit glieder seiner letzten großen China-Expedition sich an der Jubi läumsnummer von »Petermanns Mitteilungen« mit Beiträgen beteiligten. Das Kapitel beschließt Hedin mit dem Hinweis, wie eng er fünfundvierzig Jahre seines Lebens mit Justus Perthes verbunden gewesen und in wie hohem Grade er diesem alten berühmten Verlage zu Dank verpflichtet sei. Noch zu anderen deutschen Verlagen erhielt Hedin Bezie hungen, z. B. Philipp Reclam jun., Hermann Schaffstein, Georg D. W. Callwey, Hermann Hillger, Enßlin und Laiblin und zur Union Deutsche Verlagsgesellschaft, die meist Auszüge oder Jugendausgaben der bei F. A. Brockhaus erschienenen Reise bücher veranstalten konnten, was Hedin insofern begrüßte, als seine Ergebnisse damit weitesten Volkskreisen bekannt wurden. Auch von »Räuberausgaben« im Auslande weiß er zu berichten, die seine Bücher entstellten, und von denen Brockhaus und er oft nur durch Zufall etwas erfuhren. So bilden diese Kapitel-des Buches »Fünfzig Jahre Deutsch land«, das in Inhalt und Schreibweise ein echter Sven Hedin, in Druck und Ausstattung (mit 21 Bildnissen bedeutender Deut scher) ein würdiges Erzeugnis des Berlages F. A. Blockhaus darstellt, eine lesenswerte Schilderung des engen und freund schaftlichen Verhältnisses, das zwischen einem Verfasser und seinem Verleger herrschen soll, und man dankt dem Schweden, daß er sich wieder so offen und ehrlich zur deutschen Kultur uüd Wissenschaft bekennt. Aus dem Antiquariat Handschriften-Verstcigerung Am 22. September fand bei I. A. S t a r g a r d t, B e r l i n, eine Autographen-Versteigerung statt, die einen außerordentlich guten Verlauf nahm. Unter -der Beteiligung einer Reihe von öffentlichen Instituten wurden rund achtzig Prozent der ausgebotenen Werte um gesetzt. Aus dem Reich der Literatur erzielten Goethe, Hebbel, Hölder lin, Casanova und Cooper Spitzenpreise. Ein Exemplar des »Masken- znges« mit einer kurzen Widmung Goethes für Luise von Werther wurde für NM 1000.— zugeschlagen. Ihm schloß sich ein eigenhändiger Brief Goethes an Schweitzer (Weimar 6. April 1825, 1 S. 4") an, der NM 140.— erbrachte, ferner zwei Einblattdrucke mit Goethes Namens zug zur Feier des 7. November 1825 und 28. August 1826 mit NM 100.— und 115.—. Aus dem Goethekreis wurde ein Brief Char - l o t t e v. S t e i n s an Knebel (1 S. 8") für NM 125.— verkauft. Ein Manuskript von Friedrich Hebbel »Ein Diarium« (geführt auf einer Reise von Paris nach Nom im Herbst 1844) (2 S. gr.8°) erhielt für NM 105.— den Zuschlag. Das schönste und bestbezahlte Stück der Dichter-Handschriften war ein ungedrncktes Gedicht Hölderlins »Der Frühling« (undatiert, 2 S. 4°), für das NM 1250.— gezahlt wurden. Zwei autographische Seltenheiten der ausländischen Literatur waren ein Brief Casanovas (IS. 4°), der NM 275.—, und ein eigenhändig korrigiertes Manuskript von James Fenimore Coo per zu »Mio VVatsr-^Vitetr« (156 S. 4°), das NM 310.— erbrachte. Bei den Musiker-Autographen war ein Brief von Beethoven das wertvollste und bestbezahlte Stück. Dieses von Beethoven an seinen Schüler, den Erzherzog Nndolph von Österreich, gerichtete Schreiben (undatiert, 1 S. 2°) erbrachte (mit NM 750.— geschätzt) NM 1150.—. Drei Briefe Richard Wagners (1 S. 4° und je 2 S. 8°) fanden für NM 165—, NM 150.— und NM 145.— ihre Käufer. Im Bereich der bildenden Kunst ragte ein Brief Philipp Otto Nunges hervor, der nach Inhalt und Seltenheit dem im Vorjahr versteigerten Brief Caspar David Friedrichs zur Seite gestellt wer den kann. Der aus Harvestehude bei Hamburg vom 5. August 1810 datierte und vier Seiten (8°) umfassende Brief ist an Clemens Bren tano gerichtet und enthält grundsätzliche Gedanken über das eigene Leben und Schaffen. Er war mit NM 750.— geschätzt und fand für NM 810.— einen Abnehmer. Schließlich seien aus dem Gebiet der Geschichte noch zwei seltene Stücke angeführt. Ein Brief Simon B 0 - livars (Bogota, 10. November 1821, 1 S. 4°), der NM 180.— er zielte (Schätzung NM 120.—), und ein Gedicht K a s p a r H a u s e r s (1 S. 8°), das mit NM 120.— ebenfalls erheblich über die Schätzung (NM 75.—) hinausging. Pr.-T. Bücher- und Graphik-Versteigerung in Hamburg Am 9. und 10. Dezember findet die zweite Herbst-Versteigerung bei vr. Ernst Hanswedell L Co. in Hamburg statt. In dem umfangreichen Katalog werden mehr als 2000 Nummern sorg fältig beschrieben: sie entstammen verschiedenen Sammlungen, vor wiegend der Bibliothek vr. Ioh. Friedrich Lahmann, Dresden. Die Auktion gliedert sich in fünf Abteilungen: ;>5o Nr. 381 Sonnabend, den 3. Dezember 1638
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