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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.12.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-12-06
- Erscheinungsdatum
- 06.12.1938
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- Deutsch
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 283 <R. 138) Leipzig. Dienstag den 6. Dezember 1938 105. Jahrgang Dritte Verlegerarbeitswoche in Lauenstein vom 20. bis 26. November Wie kann eine ganze Woche so schnell vergehen? Sieben ganze Tage fand man auch nicht einen Augenblick Zeit für sich selbst und hat doch diese Ausschaltung des eigenen Ich nicht be dauert. sondern mit erstaunlichem Glücksgefühl empfunden. Das Rätsel löst sich bei einigem Nachdenken. Verleger sollen, wollen und müssen starke Persönlichkeiten sein. Sie wirken in ihrem eigentlichen Berufskreise einsam. Diese Einsamkeit wird zur Last. Kameradschaft bedeutet daher Erlösung. Den Ablauf der dritten Wiederholung eines Ereignisses zu schildern, ist nicht einfach. Bereits zweimal haben Verleger- arbeijswochen in Lauenstein durch die Feder berufener Männer wie Or. Spemann und vr. Beck begeisterten Widerhall im Bör senblatt gefunden. Auch die dritte Arbeitswoche stand vom ersten Augenblick an im Zeichen einer unvergeßlichen Kameradschaft, die während der ganzen Woche auch nicht den allerleisesten Mißton aufkom- men ließ. Der gemeinsame Wille zur Klärung aller Berufsfragen und der alle beseelende Wunsch, an den großen Zielen des Füh rers an ihrem Platz mitzuhelfen, ergab bei Tag und Nacht — und die Nächte waren trotz des Herbstes kurz — den allerschönsten Zusammenklang. Der Leiter des Deutschen Buchhandels, Wilhelm Baur, hatte seinen Stellvertreter Martin Wülfing mit der Lei tung dieser Arbeitswoche beauftragt und unter seiner verständ nisvollen und doch straffen Führung verliefen die Tage arbeits reich und arbcitsfroh! Karl Thulke übernahm dann die Leitung, nachdem Martin Wülfing aus dringenden Gründen am fünften Tag abreisen mußte. Das aus den bereits vorliegenden Berichten bekannte Vor tragsprogramm machte auf alle elf anwesenden Verleger einen außerordentlichen Eindruck. Dem Berichterstatter fehlen leider Vergleichsmöglichkeiten. Aber cs ist wohl kaum denkbar, daß auch während der anderen Wochen die Borträge reger, gründlicher und umfassender gehalten wurden. Kameradschaftsgeist entsteht aus gegenseitigem Verstehen. Gegenseitiges Verstehen ist nur aus gegenseitigem Sichkennen möglich. Ein hervorragendes Mittel zum gegenseitigen Sich- kennenlernen waren die kurzen Lebensgeschichten, die jeder ein zelne Teilnehmer von sich erzählte. Das Bild, das sich hierbei ergab, schweißte im Laufe der Woche den ganzen Kreis zu einer völlig geschlossenen Einheit zusammen. Buchhändlerischc Tradi tion, Kriegs- und Friedensschicksale, Liebe zu Deutschtum und Schrifttum, soldatische und kämpferische Einstellung, historische und politisch aktive Betrachtungsweise waren die Elemente, die aus den Lebensgeschichten der Kameraden einen Gesamtgutz er gaben, wie er ein besseres Bild von der vielfältigen Zweck bestimmtheit der Verlegerpersönlichkeit nicht geben konnte. Es war kein Nachteil, daß der Kreis sich nur auf elf Teilneh mer beschränkte. Denn dadurch war von Anfang an jedes »Aus brechen«, jede Eigenbrötelei unmöglich. Doch neben gewissenhafter Arbeit in schöner landschaftlicher Umgebung, die auch hieriwieder den Zwecken der Arbeitswoche nutzbar gemacht wurde, fehlte nicht jene Fröhlichkeit, die dem tiefen Ernst so dicht benachbart ist. Es war kein Wunder, daß unter diesen Umständen den Vor tragenden Martin Wülfing, Gerhard Schönfel der, vr. Albert Heß, vr. Rudolf Erckmann, vr. Hövel, vr. Bernhard Payr, Karl Thulke ge spannteste Aufmerksamkeit entgcgcngebracht wurde. Noch in tiefer Nachtstunde flackerten die Diskussionen auf, und die Probleme wurden »durch den'Raum gewälzt--. Dem Beispiel der Vorgänger schlossen sich auch die Teil nehmer dieser Arbeitswoche an und spendeten Studienrat Schön- fclder spontan für die Durchführung von Arbeitswochen mehrere Vierzig-Mark-Freiplätze für drei Jahre. Der Abschied fiel allen Teilnehmern, insbesondere auch dem früher scheidenden stellvertretenden Leiter des Deutschen Buch handels, Martin Wülfing, besonders schwer. Der Wunsch nach einem Wiedersehen war so groß, daß er verwirklicht werden soll. Kantate 1939 sehen sich die Kameraden von der dritten Verleger arbeitswoche wieder und richten an die Vorgänger und die Nach folger die Aufforderung, das gleiche zu tun. In Aussicht genom men ist der diesmal voraussichtlich frei bleibende Kantate-Sonn abend. Der Unterzeichnete hat es übernommen, durch einen Leip ziger Berufskameraden die äußeren Voraussetzungen für dieses Wiedersehenstreffen zu schaffen. Den Teilnehmern der einzelnen Arbeitswochen wird vorgeschlagen, unter sich zusammenzukom men, jedoch so, daß bei diesem Zusammensein auch eine Verbin dung zwischen den Vortragenden und den Teilnehmern aller Ar beitswochen hergestcllt werden kann. Es kann nur jedem Berufskameraden der dringende Rat gegeben werden, sich in eigenem Interesse an den belehrenden und schönen Arbeitswochen zu beteiligen. Gustav Langenscheidt Die Neichsschrifttumskammer teilt mit: Einzelvertreter aus dem Mtrcich dürscn nicht in Österreich und im Sudetenland arbeiten Nach der Anordnung der Reichskulturkammer vom 3. No vember 1938 über die Beschränkung der Errichtung von Unter nehmungen auf dem Gebiete der Reichskulturkammer im Lande Österreich (Völkischer Beobachter vom l l. November und Börsen blatt vom 10. November 1938) und nach der Verordnung zum Schutze der sudetendeutschen Wirtschaft vom 15. Oktober 1938 (RGBl, I S. 1431) ist für das Land Österreich und für den Sudetengau eine Errichtungssperre angeordnet. Zur Klarstellung wird darauf hingewiesen, daß die Tätigkeit von Verlagsver- tretern aus dem Altreich hiernach in Österreich und im Sudeten land unbehindert ist. Hinsichtlich der Einzelvertreter wird auf den Erlaß des Reichswirtschastsministers verwiesen, mit dem die gleichartige Bestimmung der inzwischen abgelaufenen Verord nung vom 19. März (RGBl. I S. 264) authentisch ausgelegt wird: »Dieses Verbot bezweckt, die österreichische Wirtschaft vor einem zu starken Zustrom von Firmen des übrigen Reichsgebie tes auf den österreichischen Markt zu schützen und der österreichi schen Wirtschaft den ihr gebührenden Anteil an dem zu erwar tenden Aufschwung zu sichern. Im Hinblick hierauf weise ich zur Behebung der aufgetretenen Zweifel auf folgendes hin: Unter das oben angeführte Verbot fällt: 1. Die Betrauung eines in Österreich ansässigen Handelsver treters mit der Vertretung oder die Anstellung eines in Österreich ansässigen Handlungs'reisenden, 2. die Erweiterung der bisherigen reichsdcutschen Vertreter bezirke aus das Land Österreich und die Entsendung von in Deutschland außerhalb Österreichs ansässigen Handels vertretern oder Handlungsreisenden nach dem Lande Österreich zur Entgegennahme oder Vermittlung von Auf trägen«. Hiernach steht es also fest, daß Buchvertre ter,diefürReisebuchhandelsfirmenoderVer- lage Private, Behörden und Betriebe in Öster reich und im Sudetengau besuchen, eine Aus nahmegenehmigung beantragen müssen. Nach d em 1, I a n u a r 1939 werden derartige Anträge großzügigbehandelt. i. A.: Jhde 85»
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