Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.12.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-12-08
- Erscheinungsdatum
- 08.12.1938
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19381208
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193812088
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19381208
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1938
- Monat1938-12
- Tag1938-12-08
- Monat1938-12
- Jahr1938
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Letzte Vorbereitungen für den Weihnachtsverkauf Wenn die Weihnachtsauslage fertig ist, dann -fallen die Blätter vom Bücherbaum-. Das heißt: Jeder Bewohner des Ortsgebietes findet am Morgen ein Werbeblatt, eine Einladung zum Besichtigen der Weihnachtsbuchausstellung im Briefkasten. Jedem Kunden im Laden packt man zu einem gekauften Buch einen Weihnachtskatalog, an der Schaufensterscheibe sagt ein Kärtchen: -Denken Sie bei Ihren Weihnachtseinkäufen an meine reiche Auswahl in Werken, die sich für jeden Buchfreund eignen. Besichtigen Sie meine Aus stellung im Schaufenster und im Laden!- Selbstverständlich gibt es nicht nur eine Warenauslage im Schaufenster oder im Schaukasten. Was hinter Glas liegt, ist für den Beschauer unerreichbar fern. Er läßt es sich nicht gern herausreichen, weil er sich dann zum Kauf verpflichtet fühlt. Liegen die Bücher aber frei vor seinen Augen, dann fallen die Hemmungen fort. Möglichst viele offene Büchertische im Laden sind daher notwendig. Es gibt aber noch andere Werbeanstöße. Zum Beispiel, wenn das ganze Schaufenster von außen mit Tannengrün eingerahmt ist. Oder das Firmenschild umgibt ein grüner Tannenkranz und rundherum sind silberne Glaskugeln aufgesteckt. Hierzu kommt am Abend die festliche Wirkung des Lichtes. Auch ein schöner Adventskranz mit elektrischen Kerzen kann in den Abend hinaus leuchten und Beschauer anziehen. . Es würde manche Käufer enttäuschen, wenn sie außerhalb des Ladens alles weihnachtlich geschmückt finden, innen aber überhaupt nicht weihnachtlich angesprochen werden. Also nehmen wir Schmuckpapier, Tannengrün, vielleicht auch Bänder und versuchen auch den Laden in ein festliches Gewand zu kleiden. Geschickte Frauenhände bringen da gute Wirkungen hervor. Bis jetzt haben wir nur von Kundenwerbung gesprochen. Nun wollen wir uns der Kundenbedienung zuwenden. Wenn ein Kunde bei uns kaust, so ist das keine Selbstverständlichkeit, son dern eine Auszeichnung, denn es gibt noch mehr Buchhand lungen am Platze. Also müssen wir uns dieser Auszeichnung würdig erweisen. Man muß sich um den Kunden kümmern, wenn man ihm etwas verkaufen will. Man muß ihn beraten und das für ihn Passende herausfinden können. Das ist nicht schwer, wenn jedem Kunden ein Verkäufer gegenübersteht. Drängen sich aber die Menschen im Laden, so darf auch dann niemand den Kopf verlieren und jeder Kunde muß mit der gleichen Sorgfalt bedient werden. Die Krönung aller Kundenwerbung und Kundenbedienung ist die Pünktliche Lieferung der bestellten Bücher. Die Kunden müssen sich darauf verlassen können, daß sie alles zu dem verein barten Zeitpunkt erhalten. Zuverlässige Hilfskräfte im Zustell dienst sind erforderlich. Glücklicherweise verfügt ja der Buch handel über Einrichtungen, die ihm die schnellste und pünktliche Beschaffung aller nicht vorrätigen Bücher möglich machen. Nun noch einen letzten Blick auf die Vorbereitungen: Sind alle Werbemittel in genügender Menge vorhanden? Sind die Zeitungsanzeigen entworfen? Liegen Entwurf und Dekorations mittel für ein neues Schaufenster bereit? Stehen die Schmuck packungen, Einpackpapiere und Verschnürungen zur Verfügung? Kann man mit notwendigen Aushilfskräften rechnen? Weihnachten ist nicht nur ein Verkaufsgeschäft. Das Weihe volle und Sinnige dieses Festes soll auch im Verkehr mit den Kunden zum Ausdruck kommen. Es ist eine schöne Art des Sich- einsfühlen mit seinen Kunden, wenn man in dieser Zeit das Ge schäftliche hinter Herzenswärme und Anteilnahme verbirgt. Der Buchhändler, der feine weihnachtliche Berkaufstätigkeit als Dienst am Ganzen, als Mithilfe zur schöneren und freudigeren Gestaltung des Festes auffaßt, dem wird sie auch zum Segen sein! Neulich sah ich eine Schaufensterauslage, deren Idee einer größeren Verbreitung wert ist. In einem Schaufenster stand mit ten in der Buchauslage ein richtiger Telefonapparat und da neben ein Schildchen: Wenn Sie was brauchen, rufen Sie bitte an. Ich schicke Ihnen gerne eine Auswahlsendung zu! Wäre das nicht etwas für die Weihnachtswerbung? Man müßte es nur noch auffälliger machen als die Buchhandlung, in der ich das sah. Das Telefon fiel beim Vorübergehen nicht auf, es war etwas versteckt und hob sich von der übrigen Auslage nicht ab. Vielleicht machen wir's so, daß wir den Apparat, den wir uns leihweise besorgen, auf einen weißbespannten Sockel stellen, damit er aus der übrigen Auslage heraussällt. Wer ge nügend Platz hat, kann ein richtiges Tischchen hincinstellen und die Ausgabe eines älteren Fernsprechbuches daneben, um ein ganz natürliches Bild zu gewinnen. Dazu sollte man ein größeres Schriftplakat stellen, etwa mit dem Text: Weihnachtseinkauf leicht gemacht! Sagen Sie uns Ihre Wünsche und Sie bekommen umgehend eine Ansichtssendung. Man müßte diese Ansichtssendungen natürlich so organi sieren, daß die Bücher nicht länger als höchstens vierundzwanzig Stunden beim Kunden liegenbleiben. Man könnte ja einen Zettel an die Rechnung heften, der die Kunden darauf hinweist, daß man die Bücher jetzt zum Weihnachtsgeschäft recht bald zurück haben möchte und daß sie am nächsten Tage wieder abgeholt würden. (Die Meinungen über Ansichtssendungen sind zwar recht verschieden, aber manche haben mit ihnen doch gute Erfolge er zielt. Bei fremden Kunden muß man freilich etwas vorsichtig sein und dem Boten einige Anweisungen mitgeben.) Es ist Weihnachtsabend. Der Gabentisch ist festlich aufgebaut. Die Lichter am Baum sind entzündet und Eltern und Kinder sehen erwartungsvoll der Bescherung entgegen. Obwohl alle Ge schenke offensichtlich unterm Weihnachtsbaum liegen, gibt es noch eine besondere Überraschung. Der Vater hält hinter seinem Rücken ein Buch versteckt, die Mutter ebenfalls eines. Als sie sich die Geschenke gegenseitig überreichen, ist die Überraschung groß: Beide Geschenke stammen aus der gleichen Buchhandlung, die als gut und leistungsfähig bekannt ist. Auf den Gesichtern der beiden drückt sich hohe Zufriedenheit über ihre Wahl aus. Man kann das Bild mit entsprechenden Begleitworten als Schausensterplakat oder als Werbebild im Lichtspielhaus ver wenden. Die Darstellung findet bestimmt den Beifall der Be schauer und wird ihre Wirkung nicht verfehlen. Reichsschrifttumskammer, Gruppe Buchhandel Ausschluß — Nichtaufnahme Der am LI. April IMS in Eisenach geboren« Johannes (Hanns) Hartung ist mangels Zuverlässigkeit im Sinne des K 10 der Ersten Verordnung zur Durchführung des Reichskultur kammergesetzes vom 1. November IMS durch Entscheidung des Herrn Präsidenten der Meichsschristtumskammer vom ch August 1038 aus der Reichsschrifttumskammer — Gruppe Buchhandel — ausgeschlossen worden. Hartung war unter den Anschriften Düsseldorf, Brtstol- haus, und Graz-WalterSdorf, Grazer Straße 10, II tätig. Nach Z 4 der genannten Durchführungsverordnung in Verbindung mit der Anordnung über den Nachweis der Mitgliedschaft in der Reichsschrifttumskammer vom 30. Juli 10S4 tdarf sich ein Ausge schlossener nicht mehr buchhäudlerisch betätigen, und kein Mitglied der Reichsschrifttumskammer darf mit ihm in eine buchhändlerische Ge schäftsverbindung treten. * Der Herr Präsident der Reichsschrifttumskammer hat unter dem 31. August 1038 die Aufnahme des Herrn Carl Fritz Domning, Berlin-Mariendorf, Kurfürstenstraße 35, als buchhändlerischen Ange stellten in die Relchsschristtumskammer abgelehnt. Ter Genannte ist somit nicht berechtigt, sich im Bereiche der Reichsschrifttumskammer kulturvermittelnd zu betätigen. Nr. 285 Donnerstag, den 8. Dezember 1938
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder