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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.12.1938
- Strukturtyp
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- 1938-12-10
- Erscheinungsdatum
- 10.12.1938
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sie infolge der Terminänderung ihre Lehrlinge nun etwas frü her als zunächst vorgesehen zur Reichsschule nach Leipzig be urlauben müssen. Die Lehrgänge bis einschließlich März 1839 sind besetzt und geschlossen. Für die übrigen Lehrgänge werden jederzeit bei der Verwaltungsstelle der Reichsschule, Leipzig C 1, Ge richtsweg 26, Vormerkungen angenommen. Bestimmten Termin wünschen wird nach Möglichkeit entsprochen. Sie können in der Regel nur berücksichtigt werden, wenn sie mindestens vier Mo nate vor Lchrgangsbeginn dort vorliegen. Die Einberufungen zum April-Lehrgang ergehen noch im Dezember. Die Lehrgänge April bis einschließlich August kommen vor allem für die Lehr linge in Frage, die bereits im Frühjahr 1939 ihre Prüfung ab- legen, zuvor jedoch auf der Reichsschule nicht ausgenommen werden können, und für diejenigen, die sich im Herbst 1939 zur Prüfung stellen werden. Zu beachten ist wie bisher, daß mehrere Lehrlinge einer Firma nicht den gleichen Lehrgang besuchen sollen. Für die Leipziger Lehrlinge, die die Deutsche Buchhändler- Lehranstalt bis zum Ende-ihrer Lehrzeit besuchen, gilt weiter die bekannte Sonderregelung. Leipzig, den 8. Dezember 1938 I. A.: Thulke Zur Wirtschaftslage Von Pros. Dr. G. Menz Staat und Wirtschaft — Arbeitsbuchstatistik — Einzelhandelsumsätze — Buchgewerbe und Buchhandel Die Erörterung im Anschluß an die Brinkmannsche Rede über Staat und Wirtschaft, auf die vor vier Wochen an dieser Stelle schon hingewiesen wurde, ist im neuen Berichtsabschnitt weitergegangen, und zwar angeregt und gefördert durch neue Äußerungen, die inzwischen von zuständigen Stellen erfolgten. Am wichtigsten ist in diesem Zusammenhänge vielleicht, was aus dem Reichsbaucrntag vorgebracht wurde. Insbesondere die Rede des Staatssekretärs Backe gipfelte in der Forderung, die im Bereich des Reichsnährstandes restlos durchgeführte Markt ordnung sollte auch auf die gewerbliche Wirtschaft ausgedehnt werden, da es ein Widerspruch sei, innerhalb des politisch ein heitlich geführten Staates die Wirtschaft nach verschiedenen Grundsätzen arbeiten zu lassen. Staatssekretär Brinkmann hat inzwischen in Würzburg die Forderung erneut unterstrichen, daß die unternehmerische Privatinitiative für ausreichenden Leistnngswettbewerb und entsprechende Leistungssteigerung zu sorgen habe, was man wohl dahin zu verstehen berechtigt ist, daß die gewerbliche Wirtschaft bei freiwilliger Erfüllung dieser Forderung eine so straffe Marktorganisation wie im agrari schen Sektor entbehrlich machen würde. Eine umfassende Übersicht über das Gesamtproblem hat die »Kölnische Zeitung« Ende November gegeben. Sie erinnerte daran, daß schon 1931 mit der Einführung der Devisenbewirt schaftung der erste Schritt zur Einleitung der neuen Ordnung getan worden sei, die in den staatlichen Maßnahmen seit 1933 auf den gesamten Bereich der Wirtschaft ausgedehnt worden sei. Der 1936 verkündete zweite Bierjahresplan war der wichtigste weitere Meilenstein. Er habe sich in ganz kurzer Frist in den Aufgabenstellungen und in den Anforderungen an die Unter nehmungen erheblich verdichtet. Für eine Reihe von Industrie zweigen seien Kapazitätserweiterungen vorgesehen, die außer ordentlich weit gingen. Die auf der ganzen Linie einsetzenden Erweiterungen zwängen viele im Vierjahresplan vorgesehen gewesenen Termine auf einen näheren Zeitpunkt vorzuverlegen, was auch eine gesamte Neuabstimmung der Grundlagen des Vierjahresplanes notwendig mache. Ausweitung und Be schleunigung seien auch mit einer gewissen finanziellen An spannung verbunden, die gleichzeitig auch durch die militäri schen Maßnahmen im Sommer und Herbst bedingt gewesen sei. Hinzu komme des weiteren noch, daß dieser finanzielle Engpaß gerade in dem Augenblick betreten wurde, als die am 1. April eingeführte neue Finanzierungsmethode der Staatsausträge in ihren ersten Auswirkungen spürbar wurde. Die dadurch not wendig werdenden Anpassungsvorgänge mußten sich im übrigen auch darauf cinstellen, daß in Zukunft infolge der Verdichtung des Vicrjahresplanes niit weiter anwachsendem staatlichen Ver brauch zu rechnen sei. Diesen geldlichen Zusammenhängen gegen- übcr^hnt Staatssekretär Brinkmann jedoch mit Recht als das eigentlich Wesentliche den tatsächlichen Ablauf der Güterwirt schaft in Erinnerung gebracht. Dem Staat falle nicht nur die Notwendigkeit zu als Produzent, Organisator und Finanzier aufzutreten, sondern er sei notgedrungen auch in die Rolle des Verteilers hineingewachsen. In diesen ungeheuren Aufgaben liegt nach der »Kölnischen Zeitung« die Wurzel der Ausdehnung der staatlichen Tätigkeit, die sich nicht nur in der Produktions anregung, sondern auch angesichts der Tatsache gewaltigen staat lichen Verbrauchs in einer Vielfalt von Behörden und Befug nissen zeige. Die »Kölnische Zeitung« macht dann weiter beacht liche Ausführungen über die Wehrhastmachung, die enge Ver flechtung zwischen Reichswirtschaftsministerium und der Orga nisation des Bierjahresplanes und über die jüngsten Personellen Veränderungen. Sie schließt mit dem Hinweis darauf, daß weniger durch Verordnungen und deren Umgestattung als durch die persönliche Energie der Wirtschastsführer auf allen Stufen der Erfolg planvoller Wirtschaft, wie sie sich aus den Notwen digkeiten von Volk und Staat ergibt, gesichert werden könne und müsse. Daß in absehbarer Zeit mit einem Abbau dieser Ver waltungseinrichtungen und der ihre Tätigkeit regelnden Be stimmungen auf weiten Gebieten der Wirtschaft nicht gerechnet werden könne, hat auch 4>r. Schacht in seiner Rede vor der Akademie für Deutsches Recht erneut in Erinnerung gebracht. Während der Bankiertag im Mai noch geglaubt hatte, auf eine Lockerung der Emissionssperre rechnen zu können, hat Ilr. Schacht hier wie hinsichtlich der Lohn- und Preiskontrolle vor übereiltem Optimismus gewarnt. Einzig für die Außen handelskontrolle und die Devisenwirtschaft hat er gewisse Er leichterungen in Aussicht gestellt, sofern es die gesamte Politische Lage nicht verbieten sollte. Es wird aber hoffentlich allen an der Wirtschaft Beteiligten auch keine Schwierigkeit machen, die Notwendigkeit dieser Ordnung einzusehen und sich dieser Ein sicht entsprechend in freiwilliger Disziplin der Führung zur Verfügung zu stellen und unterzuordnen. Letzten Endes schmie det dabei die Wirtschaft nur ihr eigenes Gtück; und die bis herige Entwicklung hat zur Genüge bewiesen, daß unter ver antwortungsbewußter, tatkräftiger Führung das Ziel, das der Opfer würdig ist, auch erreicht wird. Die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen versicherung hat im Juni an Hand der Arbeitsbücher auch Er hebungen über die Verteilung der beschäftigten Arbeiter und Angestellten nach Wirtschaftszweigen vorgenommen. Die Zahlen sind für marktanalytische Überlegungen nicht uninteressant. Am Stichtag der Erhebung standen insgesamt 20,7 Millionen Arbei ter und Angestellte in arbeitsbuchpslichtiger Beschäftigung, da von waren 14,2 Millionen Männer und 6,5 Millionen Frauen. In der Wirtschaftsabteilung Land- und Forstwirtschaft betrug die Zahl der beschäftigten Arbeiter und Angestellten 2 164 000; darunter befanden sich 1 386 000 Männer und 778 000 Frauen. In Landwirtschaft, Gärtnerei, Tierzucht allein waren 1 891 000 und in Forstwirtschaft und Fischerei 183 000 Arbeiter und An gestellte tätig. In Industrie und Handwerk wurden 11,8 Mil lionen Arbeiter und Angestellte gezählt, davon 9,4 Millionen Männer und 2,4 Millionen Frauen. Diese Wirtschaftsabteilung ist die weitaus größte; sie umfaßt 57 Prozent aller beschäftigten Arbeiter und Angestellten, während es 1933 nur 49 Prozent waren. Zur Eisen- und Metallgewinnung und -Verarbeitung einschließlich der elektrotechnischen, feinmechanischen und opti-
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