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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.12.1938
- Strukturtyp
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- 1938-12-10
- Erscheinungsdatum
- 10.12.1938
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- Deutsch
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Danzig und sein Buchhandel Im Jahre der Schaffung des Großdeutschen Reiches dürste es einige Berechtigung haben, an dieser Stelle einige kurze Be merkungen über den deutschen Buchhandel im Freistaat Danzig zu machen. Wohl kein Buchhändler in deutschen Landen hat gerade in diesem Jahr mit heißerem Herzen die Entwicklung im Reich mit der Eingliederung Österreichs und der Sudetenlande verfolgt als der deutsche Buchhändler in Danzig. Seit 1920, also über achtzehn Jahre hindurch, steht er auf Vorposten im Osten und ist mit dazu berufen, deutsche Kultur gegen fremde Einflüsse zu verteidigen. Die Arbeit des deutschen Danziger Buchhändlers ist beson ders erschwert einmal durch das zu kleine Absatzgebiet — der ganze Freistaat hat nur 407 500 Einwohner, Danzig selbst etwa 250 000 —, dann aber, weil das deutsche Buch den Danziger Einkommensverhältnissen entsprechend teuer ist. Es fehlt dem Danziger Buchhandel ein weiteres Absatzgebiet, das er vor 1920 als Hauptstadt der Provinz Westpreußen hatte. Zum ande ren hat sich die Guldenabwertung, die 1935 vorgenommen wer den mußte, besonders beim deutschen Buch bemerkbar gemacht. Insbesondere der Danziger Sortimentsbuchhandel hat hierunter zu leiden. Daß er sich von diesen Rückschlägen wieder einiger maßen wirtschaftlich erholen konnte, verdankt er der Planmäßi gen Aufbauarbeit der nationalsozialistischen Regierung und der die Belange des Buchhandels vertretenden Landeskulturkammer, die nach dem Muster der Reichskulturkammer in Deutschland aufgebaut wurde. Es ist auch hier das Ziel, den Danziger Buch handel stark zu machen, damit das deutsche Buch, das bei der zu 96"/« deutschen Bevölkerung allein Berechtigung hat, auch allein Eingang findet. Wie im Reich so besteht auch in Danzig für sämtliche deut schen Buchhändler die Verpflichtung, der Kulturkammer anzu gehören. Diese sammelt in der Abteilung Schrifttum alle Schrist- tumStätigen, so auch die Buchhändler in Sortiment, Verlag und Leihbücherei, die Angestellten und dis Buchvertreter. In zwei Lehrgängen auf der Adolf-Hitler-Schule in Jenkau konnten dank des großzügigen Entgegenkommens seitens des Gauschu lungsleiters der NSDAP. Pp. Löbfack die Schrifttumstätigen mit den Forderungen der Nationalsozialistischen Staatsführung an sie bekannt gemacht werden. Weltanschauliche und berufs- kundliche Vorträge lzum Teil mit reichsdeutschen Rednern und Fachleuten) und Arbeitsgemeinschaften führten die Teilnehmer in die Schrifttumsarbeit ein. Die Lehrgänge fanden im Herbst l937 bzw. Frühjahr 1988 statt. Leider konnten nur die männ lichen Schrifttumstätigen geschult werden, für die weiblichen Schristtumstätigen ist ein weiteres Schulungslager vorgesehen. Die Fachgruppe Angestellte hält vierzehntägig Schulungs abende im Hause der Landeskulturkammer ab. Diese Abende dienen der beruflichen Fortbildung in weltanschaulicher, beruss- kundlichcr und literarischer Hinsicht. Der Besuch ist Pflicht. Auch hier stehen als Referenten Fachleute und Männer der Partei zur Verfügung. Unter den Danziger Buchhändlern mußte ein starker Zu sammenhalt geschaffen werden, sic stehen auf deutschem Vor posten. Die Danziger Buchhändler haben in der Mehrzahl ihre Aufgaben richtig erkannt, sie können aber auch nicht auf die Unterstützung des bereits stark gewordenen reichsdeutschen Buch handels verzichten. Das Danziger Sortiment kann wohl ver ständnisvolle Unterstützung seitens des reichsdeutschen Berlages erwarten. Vielfach geschieht diese in großzügiger Weise, viel bleibt in dieser Hinsicht noch zu tun übrig. Der Danziger Verlagsbuchhandel — es gibt in Danzig zwei Verlage — hat einen ungleich schwereren Kulturkampf auszutragen. Es wird von ihm verlangt, eine Produktion zu schaffen, die weit über den Rahmen Danzigs hinaus ihre Auf gabe erfüllt. Der Danziger Verlagsbuchhandel hat in Schrift und Bild von der alten deutschen Kultur in Danzig zu zeugen, er hat in Schrift und Bild das politische Geschehen in Danzig und darüber hinaus im deutschen Osten für den deutschen Men schen festzuhalten. Er hat die Dichter Danzigs und des Ostens zu fördern und herauszustellen, Dichter, denen das Bekenntnis zu Deutschland und ihrer Heimat gemeinsam ist. Gerade die Dichtung ist zunächst dazu berufen, die volkhafte Verbindung zwischen dem Auslandsdeutschtum und dem Mutterlande herzu stellen. Viele Bücher sind gerade in den letzten Jahren geschaffen worden, die diesen Aufgaben gerecht werden. Sie erfüllen ihre Aufgabe im deutschen Danzig als Rüstzeug, es muß aber, soll die Aufgabe restlos wirksam werden, Pflicht werden, den deut schen Volksgenossen im Reich mit diesen Büchern bekannt zu machen. Hier muß das reichsdeutsche Sortiment an die Front treten und sich für diese deutsche Sache zur Verfügung stellen. Aufs Ganze gesehen muß der reichsdeutsche und der Dan ziger Buchhandel zu bedeutend engerer Zusammenarbeit finden. Das dürfte bei einigem guten Willen zu erreichen sein. Danzig ist politisch und kulturell ein deutsches Bollwerk für den Osten. Um diese Gedanken weitet zu vertiefen, soll — das sei heute schon verraten — im kommenden Jahr eine berufskundliche Arbeitswoche im Danziger Freistaat stattsinden. Es geht darum, dem Danziger Buchhandel die Möglichkeit zur Erfüllung seiner besonderen kulturellen Aufgaben zu schaffen im Hinblick auf seine Vorpostenstellung für die Erhaltung des Deutschtums im Osten. Laudien, Danzig Vom amerikanischen Buchhandel Am 31. Oktober Unterzeichnete Präsident Noosevelt eine Ver ordnung über die Ermäßigung der Postgebühren für Bücher, die am 1. November in Kraft getreten ist. Die Verordnung gilt bis 30. Juni 1939. J-alls das Ergebnis zufriedenstellend ist, kann der Präsident die Verordnung verlängern, auch steht dem Kongreß die Verlänge rung zu. Vertreter der daran interessierten Kreise waren bei der Unterzeichnung anwesend. Von Verbänden, Universitäten, Privat personen erhielt der Präsident anläßlich der Herabsetzung der Ge bühren Tausende von Briefen. Anfang Oktober hatte sich ein Aus schuß gebildet, der sich mit der Herabsetzung der Postgebühren für Bücher beschäftigte nnd in einem Memorandum darauf hinwies, wie ungerecht, im Vergleich mit dem anderen Lesestoff, die Bücher im Posttarif behandelt würden. Seit 1913 werden Bücher zum Paket- tariis berechnet, während Zeitungen und Zeitschriften viel billiger befördert werden. Zwei Pfund Zeitungen oder Zeitschriften von New Dort nach Los Angelas kosten nur 3 Cent, aber ein Vuchpaket von zwei Pfund kostet 26 Cents. Dieser anormale Zustand ist durch die neue Verordnung aufgehoben, denn feit 1. November kostet das Porto für 1 Pfund Bücher nur noch 1>6 Cents. Der Verlag ist sehr erfreut über die Ermäßigung, besonders für billige Bücher bringt sie einen großen Vorteil, und auch die Bibliotheken sparen viel Geld. Es gibt in den Vereinigten Staaten 45 000 Postanstalten, aber nur 2000 Buchhanölungeu, von denen nicht mehr als 500 wirklich leistungsfähig sind. Nur ein Drittel der Staaten hat öffentliche Büche reien. Daher ist die Ermäßigung der Gebühr für die Erziehung und Volksbildung besonders in ländlichen Kreisen von großer Bedeutun-g. Ans der Versammlung der Buchhändler des Mittel-Westens wurde jedoch die Befürchtung laut, daß nun zuviel direkt bestellt und ge liefert werden wird, sei es durch Buchclubs oder große Versand häuser. Auf einer Tagung der Buchhändler des Mittel-Westens in Chicago wurden folgende Entschließungen angenommen: Beziehungen zum Verlag: 1. Die Verleger sollten ihre Anzeigen- Werbung besser verteilen. 2. Der Prozentsatz für Anzeigen-Werbung im Verhältnis zum Umsatz in Chicago und dem Mittel-Westen ist ungünstig gegenüber New Port. 3. Ohne Einfluß auf die Höhe der Werbeausgaben des Verlags nehmen zu wollen, bitten die Buch händler bei der Verteilung des Werbeetats zu berücksichtigen, daß in Chicago und dem Mittel-Westen wertvolle Absatzmöglichkeiten be stehen und dementsprechend die Werbemittel zu verteilen. 4. Die 96»
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