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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1930
- Strukturtyp
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- 1930-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1930
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- Deutsch
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1, 2. Januar 1830. Redaltioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. mit kam sie zur Zeit ihrer Gründung einem dringenden Be dürfnis entgegen. Die Firma hat von Anfang an eine Sonder stellung im Buchhandel eingenommen, ohne sich irgendwie in Gegensatz zu den allgemeinen buchhändlerischen Gepflogenheiten zu setzen. Sie war bis jetzt stets von Männern geleitet, die, selbst von wirklicher Liebe zum Buche beseelt, sich ihrer Aufgabe als Vermittler geistiger Güter stets voll und ganz bewußt waren und ihr mit Verständnis und gelehrtem Wissen und Können ge recht wurden, ohne dabei tüchtige kaufmännische Fähigkeiten ver missen zu lassen. Zielbewußtes Schaffen und rastloser Arbeits wille ist Tradition des Hauses A. As-Her L Co. von Anfang bis zum heutigen Tage. Ein kurzer Rückblick auf die Geschichte der Firma A. Asher L Co., ihre Entstehung, Fortentwicklung und gegenwärtige Lage mag die Bedeutung der Firma für den Gesamtbuchhandel sowohl als auch für -die Kundschaft dartnn. Den Grundstein des Hauses legte Abraham Jsaac Ascher, geboren am 23. 8. 1800 in Cammin in Pommern. Ascher erhielt seinen ersten Unterricht in der «Stadtschule seiner Vaterstadt, später besuchte er -das Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin. Sein Beruf stand von vornherein fest: er wollte oder sollte Kaufmann werden. Von Tatendrang beseelt und Wohl auch zu einem guten Teil einer gewissen Abenteuerlust folgend, ging er zu seiner kaufmännischen Ausbildung nach Eng land. Während eines mehrjährigen Aufenthaltes daselbst nahm er alle Gelegenheiten wahr, sich nicht nur kaufmännisch zu bil den, sondern auch Land und Leute genau kennen zu lernen und vor allem die englische Sprache und Literatur eingehend zu studieren. Nach seiner Rückkehr aus England wandte er sich nach Petersburg, teils aus geschäftlichen Gründen, teils aus Neigung für die östlichen Sprachen und Kulturen, deren Studium er mit Eifer oblag. Er trieb in Petersburg zunächst eine Zcitlang einen Handel -mit Diamanten und Antiquitäten, vielleicht auch schon vereinzelt mit Büchern. Jedenfalls kaufte er eines Tages eine größere Bibliothek, deren Wiedcrvcrwevtung für ihn wohl sehr erfolgreich gewesen sein muß, denn von da an galt sein geschäft liches Interesse nur noch den Büchern. Er errichtete eine Buch handlung und wurde ohne buchhändlerische Lehrzeit, ohne eigent liche buchhändlerischc Fachkenntnisse Buchhändler und Antiquar. Mit der ihm eigenen Energie und Ausdauer eignete er sich durch eifriges Studium von Katalogen und anderen buchhändlerischen Hilfsmitteln in kurzer Zeit die notwendigen Fachkenntnisse an. Die mangelnde Erfahrung ersetzte er durch rastloses Lernen und Forschen. Dabei kamen ihm feine ungewöhnliche Begabung, ein ausgezeichnetes Gedächtnis und seine allgemeinen kaufmänni schen Fähigkeiten zu statten. Leider sind über die Petersburger Zeit keine weiteren Einzelheiten bekannt. Sicher ist nur, daß sich das Geschäft sehr gut entwickelt hatte, -bis eines Tages der Tätigkeit Ashers in Rußland ein jähes Ende bereitet wurde. Durch einen Erlaß des -damaligen Zaren wurde Asber Ende der zwanziger Jahre mit den meisten feiner Glaubensgenossen des Landes verwiesen. Er wandte sich daraufhin nach Berlin und beschloß, sich -daselbst niederzulassen. Nachdem er das berliner Bürgerrecht erworben hatte (der vom 10. Dezember 1829 datierte Bürgerbrief hat sich im Archiv der Firma Asher vorgefundcn), erös-fnete er am 1. Januar 1830 in -Berlin, Unter den Linden 20, die ani heutigen Tage 100 Jahre bestehende Buchhandlung Asher unter der Firma »A. Asher's library«. Da Asher fein Hauptaugenmerk auf den Verkehr mit Eng land gerichtet hatte, anglisierte er feinen Namen bei der Fir- mi-erung. Die behördliche Genehmigung zur Änderung der Schreibweise seines Namens wur-de ihm übrigens auf aller höchsten Kabinettsbefehl vom 28. Nov. 1837 laut der im Archiv befindlichen Ausfertigung vom 12. Januar 1838 -durch die I. Ab teilung des K. Polizei-Präsidiums erteilt. Das Petersburger Geschäft bestand unverändert weiter. In London wurde eine Kömmandite eingerichtet. D. Nutt besorgte alle wesentlichen Geschäfte der Firma. In dem Eröffnungs-Rundschreiben wird darauf hingewicsen, -daß »ein sehr bedeutendes antiquarisches Lager, vorzüglich auf -die Verbindungen in Rußland, England und Frankreich -berechnet, sowie ein großes Sortiment englischer Werke vorrätig gehalten -werde--. A. Asher's library wurde gleichzeitig Auslieferungsstelle für Jones L Co. und andere Londoner Verleger und lieferte eng lisches Sortiment zu Originalprei-sen an den -deutschen Buch handel. Bis wann das Petersburger Geschäft sich im Besitze von As-Her befand, ließ -sich nicht ermitteln. Wahrscheinlich wurde es gegen Ende -der 30er Jahre verkauft. Im Jahre 1830 wurde -die Firma in A. Asher L Co. umgeändert. Ein diesbezügliches Rundschreiben vom 1. Juli 1839 besagt: »Um dem Wunsche mei nes Schwagers und bisherigen Teilnehmers meiner Buchhand lung, Herrn Jsaäc Simon, zu entsprechen, habe ich die Firma derselben von heute ab auf A. Asher L Co. geändert--. Das Ge schäft nahm einen ungeahnten Aufschwung, namentlich das Anti quariat entwickelte sich glänzend. Hat -doch Asher wohl als erster Antiquar in Deutschland nach englischem Vorbild neben dem wissenschaftlichen Buche auch -den -seltenen, durch Druck und Aus stattung kostbaren Erzeugnissen der Buchdruckerkunst sowie den Handschriften -seine Aufmerksamkeit zu-gewandt. Außer -der Besorgung neuer Bücher in allen Sprachen wid mete er namentlich der Beschaffung schwer erhältlicher alter Lite ratur ganz besondere Sorgfalt. Seiner Rührigkeit, seinem Spür sinn, feinen Kenntnissen und nicht zum wenigsten -seinen ausge zeichneten, -sich stetig erweiternden persönlichen Verbindungen und Bekanntschaften gelang so mancher Fund zur Freude -des Auftraggebers. In vielen Briefen und zeitgenössischen Auf zeichnungen von Gelehrten, Dichtern und Sammlern findet der Name des Berliner Antiquars Asher Erwähnung und Aner kennung. Bei -dieser Gelegenheit sei erwähnt, daß -auch Goethe's Schtviegertochter, Ottilie von Goethe, Weimar, und ihre Mutter, Henriette von Pogwisch, zu den ständigen Kunden -des Afher- schen Geschäftes gehörten. Bei all seiner unermüdlichen geschäft lichen Tätigkeit fand As-Her noch Zeit zu -gelehrten literarischen und bibliographischen Arbeiten, die von der Fachwelt sehr ge schätzt wurden. Er veröffentlichte und bediente -sich dabei des min ok luüelu. 2 vols. 8° bouctou L Oerttu 1840/41. Ferner gab er je einen englischen und französischen illustrierten Führer durch Beklin heraus, dem.eine Liste der bedeutendsten deutschen Autoren und ihrer Werke beigegeben war. Asher starb auf einer -Geschäftsreise am I. September 1803 in Venedig. Kurz vorher hatte er seinen mehrjährigen jungen Mitarbeiter Albert Cohn, der seit 1848 als Gehilfe bei As-Her tätig war, und dessen hervorragende Befähigung für bibliogra phische Arbeiten Asher erkannt und -gefördert hatte, als Teil haber ausgenommen. Bestimmend für Cohns Werdegang und feine besonderen Neigungen in hohem Maße fördernd war feiner Zeit seine Be gegnung mit Ludwig Tieck, -dem berühmten Shakespeare-Über setzer und Shakespeare-Kenner, der natürlich auch Kunde der Afherschcn Buchhandlung Ivar. Tieck war -damals gezwungen, seine wertvolle 30 000 Bände umfassende Bibliothek deutscher, englischer und spanischer Literatur zu veräußern, um die Ver bindlichkeiten feines Bruders, des Bildhauers Tieck zu decken. Die Bibliothek kam durch As-Her zur Versteigerung und Cohn wunde von Asher mit der Katalogisierung der Bibliothek -beauf tragt. Cohn entledigte -sich dieser Aufgabe in hervorragender Weise. Der mit großem Verständnis hergestellte Katalog, der noch heute hohen bibliographischen Wert besitzt, trug Cohn die besondere Anerkennung T-iecks ein. Letzterer interessierte sich für -den vielversprechenden, kenntnisreichen jungen Antiquar. In wiederholten Unterredungen machte er ihn auf -die bis dahin noch wenig erforschten Beziehungen zwischen -dem Drama der Engländer und -dem der Deutschen aufmerksam. Cohn nahm -diese Anregungen eifrig auf und -begann in seiner energischen Art Sin jahrelanges unermüdliches Studium. Die Frucht -dieser mühe vollen Tätigkeit war -sein im Jahre 1860 erschienenes Werk: 8k3Ü68p6Ur6 in tu tbo 16tb auck 17tb Oeuturios. Dieses Dokument deutschen Fleißes und deutscher Gelehrsamkeit -ist Sin 3
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