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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1930
- Strukturtyp
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- 1930-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1930
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Räumlichkeiten Unter 'den Linden 16 unter der Firma Wehrend L Co. weiterführten. Der Verlag ging übrigens schon nach einigen Jahren in den Besitz von Julius Springer, Berlin, über. Hermann Lazarus hat seiner Zeit den Buchhandel bei A. Asher L Co. unter Behrend erlernt. Nach seinen buchhändleri schen Wanderfahrten, die ihn eine Zeitlang auch in die fran zösische Schnxuz geführt halten, betrieb er ein eignes Sortiment und Antiquariat in Berlin, Friedlichst!. 66. Er Pflegte damals besonders die aufstrebende moderne Literatur und das Theater der Modernen und hatte starken Zuspruch. Das Geschäft von Hermann Lazarus ging in der Firma A. Asher sc Co. auf. Der Rührigkeit und der Erfahrung von Hermann Lazarus und seiner Geschicklichkeit im Verkehr mit der Kundschaft ist es zu dan ken, daß der erweiterte Betrieb sich in erfreulicher Weife weiter entwickelte und die Tradition des alten Hauses fortgesetzt wurde. Nach einigen Jahren erfolgte jedoch der Abbruch des Hau ses Unter den Linden 56 und es mußten wiederum neu« Ge schäftsräume bezogen werden. Seit 1909 befindet sich das Ge schäft Bohrenstraße 17. Daß Umzüge nicht zu den Annehmlich keiten eines Geschäftes gehören, braucht wohl nicht besonders betont zu werden. Bon einem Mwägen der Vorteile und Nach teile des neuerlichen Lokalwcchsels für die Firma A. Asher sc Co. muß aber abgesehen werden. Jedenfalls ist die sich bald als not wendig erweisende Vermehrung des Personals in den neuen Räumen Beweis genug dafür, daß die Erhaltung der alten Stammkundschaft und die Gewinnung neuer Käufcrkreise auch nach dem Verlassen «der Linden vollauf gelang. Die Bemühun gen von Hermann Lazarus, durch Veranstaltung von Sonder ausstellungen illustrierter Werke und Luxusbüchcr «des In- und Auslandes weitere Kreise für das schöne Buch zu interessieren und zum Kaufen anzuregen, hatten vollen Erfolg und trugen dazu bei, den Kundenkreis zu erweitern. Der Ausbruch des Welt krieges, «der ja «allen Betrieben empfindliche Störungen brachte, traf die Firma A. Asher sc Co. besonders hart. Als mit einem Schlage alle wichtigeren Auslandverbindungen aufhörten, wurde der Lebensnerv «des Hauses empfindlich berührt. Es bedurfte der äußersten Anstrengungen, um den veränderten Verhältnissen Rechnung zu tragen. Die Umstellung gelang verhältnismäßig rasch. Dank der guten Beziehungen im neutralen Auslande konnte das Auslandgeschäst in geringerem Umfange wieder in Gang gebracht werden, zunial «da verschiedene interessierte Be hörden cs an gewissen Erleichterungen nicht fehlen ließen. Die getroffenen Einrichtungen und Vorkehrungen ermöglichten es, den einzelnen zum Kundenkreis des Geschäfts gehörenden Biblio theken gewisse Ansprüche zu sichern und ihnen nach Beendigung des Krieges den größten Teil der ihnen zustehendcn Fortsetzungen und Zeitschriften zu retten. Bei der Natur «des Ashcrschen Ge schäfts waren die Schäden und Verluste durch den Krieg besonders empfindlich. Der Londoner Besitz wurde von den Engländern be schlagnahmt und «der Betrieb stillgelegt. Der langjährige ge schäftskundige und rührige Leiter des Londoner Hauses, Theo Cohn lmit Albert Cohn nicht verwandt), der seit dem im Jahre 1882 erfolgten Ausscheiden von H. Grevel die Leitung innchattc und «der das erst kurz vorher in neue größere Räume verlegte Geschäft zu hoher Blüte gebracht hatte, mußte trotz allen Ent gegenkommens seitens der englischen Behörden schließlich doch London und England verlassen. Er ging 1918 nach Berlin zurück und setzte seine Tätigkeit im Berliner Stammhause fort, wo er nach dem Ausscheiden des Geschäftsführers Philipp Rath dessen Platz einnahm. Den größten Verlust erlitt wohl Hermann La zarus persönlich durch den Verlust eines seiner beiden Söhne. Um so empfindlicher war «der Verlust, als es trotz unausgesetzter Nachforschungen «der Familie nicht gelungen ist, jemals irgend eine genauere Nachricht über den Verbleib «des als junger zu Len schönsten Hoffnungen berechtigender Student ins Feld gezogenen Sohnes zu erlangen. Rastlose Arbeit hals über alle Schäden und Verluste hinweg und lenkte ab von Kummer und Sorge. Auch die unselige Zeit «der Inflation mit ihren verlustreichen Begleiterscheinungen konnte «die Grundpfeiler des Hauses nicht erschüttern, und «die zunehmende Konkurrenz schreckte nicht. Mit ten in härtester Weihnachtsavbeit mußte jedoch Hermann Laza rus, der außer seiner aufreibenden geschäftlichen Tätigkeit auch noch für das Gemeinwohl «der Stadt Berlin wirkte und sich leb haft an allen beruflichen Maßnahmen und Fachberatungen der Kollcgcnschaft beteiligte, wohl infolge «der selbst für seine starke Natur zu großen seelischen und körperlichen Inanspruchnahme die Waffen strecken. Er starb im Dezember 1923, das Geschäft verblieb im Alleinbesitz von Frau Rosie Lazarus. Die «drei alten Mitarbeiter Theo Cohn, Adolf Gcipcl und Emil Kupfer teilten sich seitdem «in «die Leitung «des unverändert weitcrgefllhr- ten Geschäftes. Es darf wohl gesagt werden, daß auch unter ihnen das Beste gegeben wird, um das Erbe nicht nur ungeschmä lert zu erhalten, sondern dasselbe noch zu vermehren und den Platz an der Sonne zu behaupten. Aber wir alle beklagen bitter die unerfreulichen Zeitläufte, die einer «gefunden geschäftlichen Weiterentwicklung nicht günstig sind. Noch sind die krisenhaften Vorgänge, die seit Jahren «den gesamten Buchhandel beunruhi gen, nicht gewichen und werden voraussichtlich auch noch lange nicht weichen. Spiegeln sie doch nur die allgemeine wirtschaft liche Notlage Deutschlands wider, die sich immer stärker bemerk bar macht und auf Handel und Wandel lähmend wirkt. In «dieser «schweren Zeit «der Not bedarf es doppelter Anstrengung und Zusammenfassung aller Kräfte zur Erreichung «des gesteckten Zieles. Am I. Juli 1929 trat vr. Otto Licbsta edler als Teilhaber «in «das Geschäft ein. Ein neues Reis auf «dem gesunden alten Stamm verheißt weiteres Blühen und Gedeihen. Mit «dem Rüstzeug «der neuen Zeit, mit neuen wirtschaftlichen und organisatorischen Ideen wird das zweite Jahrhundert begonnen und im übrigen sollen unentwegt «die Traditionen «des allen Hauses auch fernerhin hoch gehalten werden. 25V Jahre Rengersche Buchhandlung in Leipzig. Die Rengersche Buchhandlung (Gebhardt L Wi ll s ch in L e i p z i q, die sich seit 1007 im Besitz der Firma Velhagen L Klasing befindet, kann im Jahre 1930 auf das ehrwürdige Alter von z w e i h u n d e r t f ü n f z i g Jahren zurückblicken. Der Ur sprung der Firma liegt eigentlich noch weiter zurück, doch wird das Jahr 1680 als Gründungsjahr angenommen und Simon Johann Hübner in Halle als Gründer bezeichnet. Christoph Saalseld, der Schwiegervater Hübners, hatte 1625 Druckerei und Verlag von Chri stoph Bißmarck übernommen, der seinerseits schon 1612 im Mcßkata- log verzeichnet ist. Hübner hatte von seinem Schwiegervater nur den Verlag erworben, die Druckerei Saalfeld bestand unter eigenem Namen weiter. In manchen Jahren brachte Hübner bis zu 23 Werke Herges, was für die damalige Zeit eine ganz ansehnliche Zahl war. Nach Hübners Tode im Jahre 1695 ging die Firma an seine Erben über, die sie am 20. September 1697 an Hübners Schwiegersohn Johann Gottfried Nengcr verkauften. Mit nur geringen Änderungen hat der Verlag den Namen Nengers bis auf den heutigen Tag behal ten. Durch die 1694 gegründete Universität wurde es im hallischen Buchhandel lebhafter, was natürlich auch der Jubclfirma zugute kam. Die Zahl der Verlagswerkc, die sich über alle Gebiete der Literatur erstreckten, wuchs von Jahr zu Jahr. Hervorragende Gelehrte zählten zu den Autoren des Verlages. Nach dem Tode Nengers am 3. Mürz 1718 ging die Firma an seinen Schwiegersohn Vick über. Bis zum Jahre 1750 war die Entwicklung des Verlages eine immer steigende. Jährlich erschien die Firma mit 20 bis 50 Vcrlagsartikcln auf der Messe. Von 1750 an aber sinkt die Zahl der Verlagswerke auf durchschnittlich 5 bis 7 im Jahr. Die Renger'schen Erben hatten sehr unter den Folgen des Siebenjährigen Krieges und unter dem Nachdruck zu leiden, sie beteiligten sich daher auch lebhaft am Kampf gegen den Nachdruck und traten, als 1765 in Leipzig die erste Buch händler-Organisation gegründet wurde, dieser bei. Ende des 18. Jahr hunderts kam der Verlag an I. H. Schiss, dieser überließ ihn 1807 seinem Freund Christian August Gottlo-b Gberhardt. Neben einer regen geschäftlichen Tätigkeit war Eberhardt auch als Schriftsteller fruchtbringend tätig. Als er 1835 den Verlag an Friedrich Volckmar verkaufte, befanden sich 15 Werke aus eigener Feder darunter. Volck mar nahm Bernhard Trinius und Heinrich Poppe als Teilhaber auf. Die in Volckmars Besitz befindlichen Verlagsteilc der Firmen Schaarschmidt und Volckmar sowie Moritz Böhme in Stettin wurden mit der Rengerschen Buchhandlung vereinigt. 1845 wurde der Ver-
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