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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1930
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- 1930-01-02
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- 02.01.1930
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lag an Oskar Banckwitz in Leipzig verkauft. Von ihm ging er 10 Jahre später in den Besitz von Otto Struwe in Berlin, der ihn 1882 Robert Gebhardt und Max Wilisch in Leipzig übergab. Waren bisher im Verlag Werke verschiedener Richtung erschienen, so ver legten nun Gebhardt und Wilisch hauptsächlich Werke auf dem Ge biete der modernen Sprachen. Unterstützt von namhaften Schulmän nern und Sprachkundigen hatten sie in der von vr. Otto E. A. Dick mann herausgegebenen »Französischen und englischen Schulbiblio- thek« umfassendes Lehrmaterial geschaffen, das in vielen Schulen Eingang fand und ständig vermehrt werden mußte. Die Ausdehnung des deutschen Handels und das damit steigende Interesse an der Er lernung fremder Sprachen einerseits und das unermüdlich opfer freudige Wirken Gebhardts andrerseits brachten den Verlag zur vollen Blüte. Wilisch war weniger in der Firma tätig, da er in Chemnitz noch eine Druckerei hatte, durch die er sehr in Anspruch genommen war. Daher verkaufte er auch am 1. Januar 1907, da Gebhardt im November 1906 gestorben war, den Verlag an Velhagen L Klasing, in deren Besitz er sich noch heute befindet. Unter ihrer Leitung hat sich die Firma ausschließlich dem Verlag englischer und französischer Schulausgaben gewidmet. 2SV Jahre Lamport L Comp, in Augsburg Ein ebenso hohes Alter soll mit dem 1. Januar 1930 die Firma Lamport L Comp, in Augsburg erreicht haben. Als Grün der werden die Buchhändler Veith und Ricger genannt. Nachdem die Inhaber der Firma und auch die Firmenbezeichnung öfter ge wechselt hatten, kam das Gescheitst 1838 an Johann Georg Lamport und Ed. von Jenich, von denen es Lamport L Comp, benannt wurde, wie heute noch die Firmierung ist. Ed. von Jenich starb 1849, Lamport führte die Firma dann bis 1870 allein weiter. In diesem Jahre übergab er sie seinem Sohn Theodor, um sich selbst nach 41- jähriger Tätigkeit im Buchhandel ins Privatleben zurückzuziehen. Unter Theodor Lamport kristallisierte sich der alpine Verlag immer klarer heraus. Um sich diesem Zweig ganz widmen zu können, ver kaufte er die übrigen Verlagsartikel an Max Waag aus Heidelberg. Später gliederte Theodor Lamport der Firma unter eigenem Namen eine Buchdruckerei an. Nach seinem Tode im Jahre 1894 ging das Geschäft an die Witwe über. Diese stieß noch im gleichen Jahre den alpinen Verlag an A. Edlingcr in Innsbruck ab, um sich vorzugs weise dem Fachzeitschriften-Verlag zuzuwenden. Aus Frau Lam- parts Händen kam die Firma an den langjährigen Geschäftsführer Georg Huber. Ihm folgten in her Jnhabepschaft 1909 seine minder jährigen Kinder und später Marie Huber, deren Namen sich durch Verheiratung in Marie Schatz änderte. Am 15. Juli 1925 ging die Firma an den jetzigen Inhaber Herrn Richard Schatz über. — Die Geschäftszweige des Unternehmens sind heute Sortiment und modernes Antiquariat mit speziell Schöner Literatur, Astrologie und Alpinismus. 1928 konnte eine Abteilung Reise und Versand an gegliedert werden. ISO Jahre Nascher L Cie. und » Albert Raustein Verlag in Zürich. Das 150jährige Bestehen feiern am 3. Januar 1930 die Firma R a s ch e r L C i e., A.-G. in Z ü r i ch und die Firma A l b e r t N a u- stein vorm. Meyer L Zeller's Verlag in Zürich, die beide gleichen Ursprungs sind. Der Gründer war Johann Caspar Fiißli. Es wird angenommen, daß er, bevor er sich dem Buchhandel widmete, Privatgelehrter war, der sich mit naturwissenschaftlichen Stu dien, insbesondere mit Insektenkunde, beschäftigte. Als solcher wird er einen Verleger für seine Jnsektenwerke gesucht haben und so in nähere Beziehungen zur Steinerschen Buchhandlung in Winterthur getreten sein, bei der dann seine ersten Werke erschienen, die aber auch bei ihm selbst in Zürich erhältlich waren. Nach und nach über nahm er noch andere Werke zum Verkauf. Fiißli schien am Büchcr- verkauf Freude bekommen zu haben, sodaß er sich entschloß, eine Buch handlung zu gründen. In den ersten Tagen des Januar 1780, wahr scheinlich am 3. Januar — der 2. Januar ist in Zürich ein Lokal feiertag — ließ er sich im Nagioncnbuch eintragen. Aus diesem Eintrag geht hervor, daß Leonhard Ziegler Anteilhaber der Firma war. Briefe aus den Jahren 1780/86 vermitteln ein Bild von der hohen Achtung und Anerkennung, die Fiißli sowohl als Verleger und Buchhändler wie als Naturforscher cntgcgengebracht wurden. Ein Brief vom 23. Mai 1780 ist wie folgt adressiert: »Herrn Johann Caspar Fiißli Sohn berühmter Buchhändler, wie auch der Natur forschenden Gesellschaften in Zürich und Berlin Ehrenmitglied«. 1786 starb der Gründer. 6 Leonhard Ziegler teilte darauf in einem Rundschreiben mit, daß er als Gesellschafter mit dem minderjährigen einzigen Sohn seines verstorbenen Freundes die Handlung fortsetzen würde. Auch unter Zieglers Leitung wurde eine für die damalige Zeit recht stattliche Zahl von Verlagswerken herausgebracht. 1789 zeigt Ziegler an, daß der minderjährige Sohn Johann Caspar Füßlis gestorben sei. So kam die Handlung in den Besitz der Familie Ziegler. Sie wurde nun unter dem Namen Ziegler L Söhne geführt. Leonhard Ziegler war (wahrscheinlich) Anfang 1800 gestörten, denn vom I/O Mai 1800 ab zeichnete Johann Conrad Ziegler. Er führte das Geschäft zugleich für die beiden unmündigen Söhne des Vorgängers; diese, Leonhard und Adrian Ziegler, wurden die Nachfolger Johann Conrad Zieglers. Um welche Zeit sie die Handlung übernommen haben, steht nicht ge nau fest. Beide waren sehr angesehene und unermüdlich tätige Män ner. Sie traten mit der gleichen Opferfreudigkeit für das eigene Geschäft wie für soziale und künstlerische Interessen der Stadt ein. Adrian Ziegler starb 1838, sein Bruder Leonhard muß schon eher aus der Firma ausgeschieden sein, denn die Witwe Adrian Zieglers gibt nach dessen Tode bekannt, daß sie die Verlags- und Sortiments buchhandlung an ihren Vetter Pfarrer Carl Friedrich Meyer und an Rudolf Friedrich Zeller verkauft habe, die das Geschäft nun unter dem Namen Meyer L Zeller fortführten. Meyer scheint sehr unter nehmend gewesen zu sein, denn schon kurz nach der Übernahme zeigte er neue Verlagswerke, darunter eine Jugendzeitung »Ter Schweizer jüngling« mit teils belehrendem, teils politischem Inhalt, an. Rudolf Friedrich Zeller war kurz nach dem Eintritt in die Firma ge storben. Im Dezember 1846 ließ Meyer das Geschäft auf den Namen seiner Frau, Anna Meyer geb. Ziegler, überschreiben. Diese wieder um gab am 14. Dezember 1855 bekannt, daß sie das Geschäft an Hein rich Philipp Knoch aus Osterfingen (Schafshaiusen) verkauft >habe. Knoch war 1805 in Hirschberg geboren, hatte den Gerberberuf erlernt und war später an einer Spinnerei in Hirschfelde beteiligt gewesen. Mit andern 48ern wurde er in politische Angelegenheiten verwickelt und verurteilt. Nach seiner Begnadigung war er in Mal sitz bei Bautzen als Landwirt tätig. Große Fußwanderungen führten ihn nach der Schweiz und einmal von der Schweiz nach Paris. An fang der 50er Jahre kam er wahrscheinlich endgültig in die Schweiz und kaufte 1855 die Firma Meyer L Zeller. Er nahm ein Jahr später August Neimmann, bisher sevbständiger Buchhändler in Frauen feld, als Prokurist in die Firma auf. Knoch hatte das Sordimenl und den Verlag von Reimmann erworben und mit Meyer L Zeller verschmolzen. 1857 wurde in Glarus noch ein Sortiment eröffnet. Am 15. März 1859 wurde August Reimmann Teilhaber der Firma Meyer L Zeller. Verlag und Sortiment der Firma waren 1855 in zwei Firmen getrennt worden, sodaß nun drei Geschäfte gleichen Namens da waren, nämlich: Meyer L Zeller Sortiment in Glarus, Meyer L Zeller, Sortiment in Zürich und Meyer L Zeller Verlag in Zürich. Am 3. Mai 1860 schied Knoch aus den Unternehmungen aus und zog sich auf sein Landgut in Wipkin'gen zurück, wo er am 7. März 1878 starb. August Reimmann war nun Alleininhaber der drei Firmen. Ende 1872 verkaufte er seinen Verlag mit Ausnahme der Schulbücher und einiger Artikel an Friedrich Vogel in Stuttgart. Das Sortiment in Glarus ging 1873 an I. I. Baeschlin über. Der ihm verbleibenden Sortimentsbuchhandlung und dem Verlag Meyer L Zeller in Zürich stand Reimmann bis zu seinem Tode im Jahre 1878 vor. Die Erben des Verstorbenen übertrugen seinem Sohn Heinrich Neimmann und Eduard Nascher, der seit 12 Jahren Mit arbeiter der Firma war, die Führung des Geschäftes. 1879 ging die Firma in den Besitz von Heinrich Reimmann und Otto Reimmarm über, sie firmierten Meyer L Zeller (H. u. O. Neimmann): Eduard Rascher erteilten sie Prokura. Die Firma Meyer L Zeller Sortiment kam am 1. November 1893 an Herrn Albert Naustein in Zürich, ebenso das Kommissions geschäft, das im Laufe der Jahre dem Sortiment angegliedert worden war. Herr Naustein mar mit den Verhältnissen im schweizerischen Buchhandel durchaus vertraut, da er schon seit 5 Jahren Inhaber des »Schweizerischen Antiquariats« war, das sich auch he.te noch in seinem Besitz befindet und im vorigen Jahre ein Jahrhundert be standen hat. Eduard Nascher, der langjährige bewährte Mitarbeiter und Prokurist der Firma Meyer L Zeller, blieb auch unter Naustein in unveränderter Stellung. Ein Jahr später ging der Verlag Meyer L Zeller ebenfalls an Albert Naustein über und wurde unter der Firma Albert Naüstein vorm. Meyer L Zeller's Verlag weitergeführt. Am 1. Januar 1897 verkaufte Naustein die Sortimentsbuchhand lung und das Kommissionsgeschäft Meyer L Zeller an Eduard Nascher, der vorerst die alte Firmenbezeichnung beibehielt und nur der Platzfirma seinen Namen gab. Eduard Nascher hatte seine Lehr- und Wanderzeit in Zwickau, Hamburg und Brüssel verbracht. Durch seine langjährige Tätigkeit in der Firma Meyer L Zeller kannte er die Züricher Verhältnisse und die Kundschaft ganz genau. Es war
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