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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.12.1938
- Strukturtyp
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- 1938-12-29
- Erscheinungsdatum
- 29.12.1938
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- Deutsch
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Buchgewerbeverein bedeutete eine Erweiterung und Vertiefung der Aufgaben des bisherigen »Archivs-. Der neue Name ver pflichtete die Schriftleitung, Unfertiges aus dem »Archiv für Buchgewerbe- fernzuhalten. Es wurde so im besten Sinne zu einem »Archiv» für das gesamte Buchgewerbe, und die technische und künstlerische Entwicklung der letzten Jahrzehnte fand im »Archiv für Buchgewerbe» ihren Niederschlag. Das »Archiv» bildel heute für den Drucker, Künstler und Buchwissenschaftler ein unentbehrliches Nachschlagewerk zum Studium der letzten fünfundsiebzig Jahre graphischen Schaffens und der in dieser Zeit gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse. Es ist kein Zufall, daß um die Jahrhundertwende der Deutsche Buchgewerbeverein das »Archiv für Buchgewerbe» über nahm. Der Tiefstand des gesamten Kunstgewerbes wurde gegen Ende des vorigen Jahrhunderts durch eine Welle revolutio nären künstlerischen Wollens, die auch die Architektur, Malerei, Typographie und Buchkunst erfaßte, beseitigt. Die bekannte Otto Eckmann-Schrift, ein Formensymbol der neuen Typographie zu Anfang des 20. Jahrhunderts, fand im Jahrgang lOOO des »Archivs für Buchgewerbe» auf Umschlag und Titel Verwen dung. Die nächsten Jahrgänge geben ein umfassendes Spiegel bild der überaus reichen und schöpferischen Arbeit der. Künstler und Drucker. Künstler wie Behrens, Hupp, Belwe, Ehmcke, Kleu- kens, Weiß, Preetorius, Tiemann, Koch und andere widmeten ihre Arbeit dem Buch und wurden zu Pionieren der deutschen Buch kunst. Sie schufen mit gualitätsbewußten Druckern wertvolle Arbeiten, die im Jahre 1814 auf der vom Deutschen Buch- gcwerbcverein veranstalteten Bugra im Mittelpunkt des Inter esses der graphischen Welt standen. Beim Durchblättern der Jahrgänge 1901 bis 1914 wird diese Zeit der Entwicklung und Meisterschaft durch Wort und Bild lebendig. Auch die Kricgs- jahre mit ihrer Graphik sind im besten Sinne des Wortes in den Jahrgängen 1915 bis 1919 archiviert. Da die völkische Kunst auffassung immer Grundlage der Kulturarbeit des Buchgewerbe- Vereins war und die Schriftleitungen auf umstrittene geschmack liche Fragen nicht eingingcn, blieb das »Archiv für Buchgewerbc- in den Nachkriegsjahren von allen Bestrebungen, wie sie Won den »Ismen» und sonstigen Zersetzungserscheinungen ausgingen, verschont. Die Jahre des kulturellen Verfalles haben an dem Äußeren des »Archivs» nichts zu ändern vermocht und auch inhaltlich hielt es allen Anstürmen der Zersetzung stand. Erst der konstruktive Stil, die Zeit der »Grotesk» um jeden Preis, schuf sich 1929 Eingang in das »Archiv». Es blieb aber bei einem mit der Groteskschrift ausgestatteten Jahrgang, denn be reits 1931 trägt das »Archiv für Buchgewerbe», das inzwischen 1921 den Zusatz »und Gcbrauchsgraphik- erhalten hatte, wieder äußerlich das an ihm gewohnte Aussehen. Erst der geistige Um bruch des deutschen Volkes im Jahr 1933 führte zu einem end gültigen Lossagen vom sogenannten konstruktiven Stil. Der deutsche Charakter des »Archivs» kam nun in der Bebilderung und auch in den Themen stärker zum Ausdruck. Die deutsche Schrift eroberte sich nach 1933 wieder Gebiete, die ihr bisher verschlossen waren. Sie verdrängte die Groteskschrist aus Buch- und Werbedruck und Beispiele im »Archiv- beweisen die großen Möglichkeiten, die die Anwendung der deutschen Schrift auf dem großen Gebiete der Werbung bietet. Die Archivheftc behandelten in den Jahren 1933 bis 1938 zum Teil ein bestimmtes Thema. Der Farbenphotographie wurden zwei Hefte zur Verfügung gestellt und auch andere wichtige Gebiete des graphischen Schaf fens wurden in Einzelheftcn im »Archiv» erfaßt, wie zum Beispiel Typographische Variationen, Deutsche Buchkunst, Koch und sein Kreis, Kunstgewerbcschule Stuttgart, Junge Auchkünstler, Schiff- sahrtswerbung, Verkehrswerbung, das Papier, die Druckmaschi nen und anderes mehr. In den letzten Jahren kam auch oft Buchgraphik anderer Nationen zur Veröffentlichung. Einen breiten Raum nimmt im »Archiv» neben den künstlerischen und technischen Abhandlungen die Buchwissenschaft ein und die Ab teilung »Dis Welt des Buches und der graphischen Künste- bringt Aussätze und Abhandlungen über bibliophile Veröffent lichungen und Drucke. Mit Ende des fünfundsiebzigsten Jahrgangs, der nunmehr geschlossen vorliegt, stellt sich das »Archiv» in den Dienst der Fünshundcrt-Jahrfeier Gutenbergs. Im scchsundsiebzigsten Jahrgang übernimmt es die Aufgabe, -die Geschichte des Buch gewerbes- in zwölf verschiedenen, in sich abgeschlossenen Heften zu bringen. Der Deutsche Buchgewerbeverein hat für diese Aus gabe die besten Kenner dieser Gebiete verpflichtet. Der sicben- undsiebzigste Jahrgang wird der Gutenberg-Fünfjahrhundert- fcicr 1940 und der Gutenbcrg-Reichsausslellung in Leipzig ge widmet sein. Aus Anlaß des fünfundsiebzigjährigen Bestehens des »Ar chivs für Buchgewerbe und Gebrauchsgraphik» veranstaltete der Deutsche Buchgewerbeverein im Sommer dieses Jahres eine Ausstellung, in der die Stilwandlung der letzten fünfupdsiebzig Jahre, wie sie im »Archiv für Buchgewerbe und Gebrauchs- grnphik- verankert ist, an ausgcwählten Beispielen gezeigt wurde. In dieser Ausstellung kam zum Ausdruck, daß das »Archiv für Buchgewerbe und Gebrauchsgraphik» in Deutschland und darüber hinaus in der Welt Bedeutung und größte Wert schätzung hat und daß diese Fachzeitschrift für das gesamte gra phische Gewerbe ein wichtiges künstlerisches und technisches Füh rungsmittel ist. Walter Hofmann. Vom ausländischen Buchhandel Australien Die australische Negierung hat die Einfuhr wertloser und schäd licher Magazine, die hauptsächlich aus Amerika kommen, verboten. Im Abgeordnetenhaus erklärte der Minister für Zölle, W. Nash, daß er leider vergeblich versucht habe, Buchhändler und Importeure zu veranlassen, derartige Magazine nicht einzuführen. Daher sah sich die Negierung veranlaßt, andere Mittel zu ergreifen. Auf die Kritik der Maßnahmen gab der Minister die Versicherung, daß nur Schmutz- und Schundliteratur getroffen werden solle, politische Schriften werden davon nicht berührt, solange sie sich nicht als aufreizend zeigen. Diese Maßnahme wird von der australischen Presse lebhaft begrüßt. Die Neuseeländer Zeitschrift »Irutk« findet es lächerlich, Schund- und Schmutzschriften als fortschrittlich zu be zeichnen. Besonders die Heranwachsende Jugend müsse davor be wahrt werden. Belgien Vom 5. bis 13. November ist in Flandern von der Vereinigung zur Förderung des flämischen Buchwesens wieder die Woche des flämischen Buches veranstaltet worden. Wie in den Vorjahren war eine große Ausstellung flämischer Bücher im Festsaal der Stadt Antwerpen eingerichtet worden. Nach den Stimmen der Presse ist die Beteiligung gegen frühere Buchwochen weiterhin gestiegen. Uber die Zulassung der Zeitungsstände zum Bücherverkauf fordern die Buchhändler in den belgischen Städten eine endgültige Regelung. Die Bestrebungen gehen dahin, für diese Stände außer Zeitungen nnd Zeitschriften nur in regelmäßigen Zeitabschnitten erscheinende Druckwerke und nicht Bücher im eigentlichen Sinne zum Verkauf zuzulassen. Die in Brüssel monatlich erscheinende flämische Bücherzeitschrift »Onzc Tijd« hat aus Anlaß der flämischen Bnchwoche die Novcmber- ausgabe mit Aufsätzen und einem Verzeichnis von Jugendbüchern zu einer Jugendschriften-Sondernummer ausgestaltet. Die flämische Vereinigung der Schriftsteller (Vereeniging van Letterknndigen) hat wieder gemeinsam mit der Vereinigung zur Förderung des flämischen Buchwesens (Vereeniging ter Bevordering van het vlaamsche Boekwezen. Brüssel, 12 Koningstraat) den Katalog »Het Bock in Vlaanderen 1938« (»Das Buch in Flandern 1938«) herausgegeben. Er wird eingeleitet durch verschiedene Aufsätze vou namhaften Mitgliedern der beiden Vereinigungen sowie einer Liste 999
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