Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.01.1939
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- 1939-01-12
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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1,33 Mill. — 7,5"/° betragen hatte. Da jedoch im letzten Jahre die Zahl der Arbeitslosen nur noch um 338 OVO zurückgegangen ist bzw. zurückgehen konnte, sind demnach rund 780 000 Arbeits kräfte oder 68 °/° des Gesamtzugangs an Beschäftigten aus ande ren Quellen mobilisiert worden. Bei diesem »natürlichen- Zu gang an Erwerbstätigen handelt es sich zum Teil um die neu ins Erwerbsleben tretenden Jugendlichen, zum Teil um Neuzu gänge aus bisher selbständigen Berufen und zum nicht geringen Teil wohl auch um die Rückkehr von Invaliden und Alters- Pensionären in das Erwerbsleben, Trotz der durch den Mangel an Arbeitskräften verursachten Schwierigkeiten konnte die indu strielle Produktion im vergangenen Jahre mengenmäßig im ganzen noch um etwa 7"/« gesteigert werden, womit der Pro duktionsindex (1928 — 100) von 117,9 im Jahre 1937 auf 126 im letzten Jahre anstieg. Im Jahre 1937 hatte die Zunahme der Industrieproduktion gegenüber 1936 noch 9,4°/» und im Jahre 1936 gegenüber 193b noch 13,8°/° betragen können. Mit dem 1938 erreichten Hochstand hat sich das Produktionsvolumen der Jndustriewirtschaft im ganzen um etwa ein Viertel über den im Jahre 1928/29 erreichten Stand hinaus ausdehnen können. Allein diese Tatsache deutet darauf hin, daß in großen Bereichen der Jndustriewirtschaft jeder weitere Produktionsfortschritt nur noch durch die Inbetriebnahme neuer Produktionsanlagen er reicht werden kann. Am stärksten war, wie schon in den Vor jahren, die Produktionssteigerung bei den Investitionsgütern, Hier errechnet sich jeweils für die ersten drei Vierteljahre die Zunahme von 1937 auf 1938 im Gesamtdurchschnitt mit 9,5°/°. Die Erzeugung von industriellen Verbrauchsgütern hat gleich falls erheblich, wenn auch nicht in gleichem Tempo und Aus maß, zugenommen. Insgesamt dürfte die Steigerung hier etwa 3,9°/° und allein bei den Verbrauchsgütern des elastischen Be darfs 7°/« betragen haben. Wenn in der Versorgung des deut schen Marktes mit Verbrauchsgütern im letzten Jahre eine merk liche Besserung eingetreten ist, so beruht das im wesentlichen auf üner besseren Versorgung mit Rohstoffen, Dies gilt vor allem >ür die Textilindustrie; hier erfuhr namentlich die Zellwoll- und die Kunstseidenproduktion eine nennenswerte Steigerung, und außerdem war es möglich, unter Ausnutzung der niedrigeren Weltmarktpreise die Einfuhr an Textilrohstoffen wesentlich zu steigern. Diese Ausdehnung der Produktion war angesichts der Knappheit an Arbeitskräften nur durch eine entsprechende Stei gerung der Leistung möglich. Bei dieser Entwicklung steigt zwar die Gewinnsumme der Industrie ebenfalls noch, allerdings nimmt sie prozentual, d, h, im Verhältnis zum Umsatz ab, da die Grenzen der Kostendegression vielfach bereits überschritten sind. In der Landwirtschaft konnten im vergangenen Jahr die Ernten weiter gesteigert und der Produktionsapparat verbessert werden; allerdings haben insbesondere durch den immer stärker fühlbar werdenden Mangel an Arbeitskräften auch die Schwie rigkeiten der Erzeugung zugenommen. Insgesamt ist die Agrar produktion 1937/38 noch nennenswert weiter gestiegen, und auch das laufende Wirtschaftsjahr dürfte eine weitere Zunahme brin gen, Setzt man die Mengen der deutschen Agrarproduktton vom Jahre 1927/28 bis 1928/29 gleich 100, so ergeben sich folgende Kennziffern: Für 1932/33 104, für 1933/34 110, für 1936/37 113 und für 1937/38 117, Neben der Gunst des Wetters hat zu der hohen Ernte erheblich auch die Steigerung der landwirt schaftlichen Betriebsaufwendungen beigetragen. Dabei war der erhöhte Einsatz von Kunstdünger und Maschinen ohne Neuver schuldung der Landwirtschaft möglich, weil deren Verkaufserlöse seit 1932 ebenfalls zugenommen haben, wie sich aus folgender Gegenüberstellung ergibt: Im Jahre 1937/38 stellten sich (in Milliarden RM) die Verkaufserlöse auf 9,48 und die Betriebs ausgaben auf 6,88 gegenüber 6,41 bzw, 5,52 im Jahre 1932/33, Der Bericht behandelt dann die kreditwirtschaftlichen Fragen und das Problem der öffentlichen Finanzierung, Hier wird zu nächst auf die Umstellung der öffentlichen Finanzierung von der Kreditschöpfung durch die Reichsbank auf die Finanzierung aus Steuern und Ersparnissen im Wege der Ausstellung von Liefer schätzen an Stelle der Begebung von Sonderwechseln eingegan gen, Im Zusammenhang damit erwähnt der Bericht, daß die Reichsbank selbstverständlich auch unter dem neuen Finanzie rungssystem die Möglichkeit hat, ihren Kredit zum Einsatz zu bringen und damit dem gesamten Geld- und Kreditvolumen den volkswirtschaftlich jeweils vertretbaren Spielraum zu geben. Von entscheidender Bedeutung für die öffentliche Finanzierung wurde namentlich im Hinblick auf die hier erfolgte Umstellung des Systems die Entwicklung der Reichseinnahmen aus Steuern, Zöllen und sonstigen Abgaben; hier dürste das Vorjahrsergebnis um reichlich 3 Milliarden überschritten werden, was einem An wachsen der gesamten Reichseinnahmen auf wenigstens 17 Mil liarden RM entsprechen würde. Abschließend behandelt der Be richt des Instituts die Entwicklung von Einkommen und Ver brauch. Das gesamte Volkseinkommen dürfte um rund 6"/» von 7l auf 75 Milliarden RM im vergangenen Jahr gestiegen sein. Allein für die Lohn- und Gehaltssumme der Arbeiter, Ange stellten und Beamten ergibt sich für die ersten Dreivierteljahre 1938 ein Gesamtbetrag von fast 32 Milliarden, was einer Stei gerung gegenüber 1937 um rund 8°/° gleichkommt. Wenn auch diese Zunahme noch immer in der Hauptsache durch die Er höhung der Beschäftigtenzahl bestimmt wird, so bedingt daneben doch die Leistungssteigerung auch hier und da eine Erhöhung der Einzeleinkommen, und diese Tendenz macht sich auch bereits in neuen Verschiebungen in der Nachfrage nach, Gütern des elasti schen Bedarfs bemerkbar. Als Beispiel sei hier die Erhöhung der Textilumsätze erwähnt, die mit einem Ausmaß von 12°/° im Zeitraum Januar bis Oktober gegenüber dem Vorjahre weit über die Erhöhung des Einkommens hinausgeht. Aus diesen und ähnlich sichtbar werdenden Tendenzen ergibt sich für die kommende Zeit mehr als bisher die Notwendigkeit, das Angebot auf diesen immer mehr in den Vordergrund der Nachfrage rückenden Berbrauchsgütermärkten in Einklang mit der Nach frage zu halten oder aber die Kaufkraft auf solche Gebiete umzu lenken, die durch Devisen- und Rohstoffschwierigkeiten nicht be hindert werden, — Hier wird also auch dem Buchhandel manche Aussicht eröffnet. Ein entsprechender Einsatz zweckmäßiger Werbung dürfte Erfolg versprechen. Daß der Buchhandel schon bisher an dem weiteren Auf schwung der deutschen Wirtschaft teilgenommen hat, bestätigen die Berichte über das Weihnachtsgeschäft, die bisher bei der Schriftleitung des Börsenblatts vorliegen. Ohne der abschließen den Zusammenfassung, die wie üblich erfolgen wird, vorgreifen zu wollen, kann schon jetzt festgestellt werden, daß die Ergebnisse des Jahres 1938 im Durchschnitt mindestens 10—15°/» über denen des Vorjahres liegen dürften. Der Erfolg des eigentlichen Wcihnachtsmonats geht vielfach darüber hinaus. Er hat aber manche Einbuße nicht völlig wettmachen können, die sich infolge der Spannungen im Lause des Jahres auch für den Buchhandel ergeben hatten. Hier wird vor allem der Ausfall im Schulbuch geschäft, dort wo cs eine größere Rolle im Gesamtumsatz spielt, besonders beklagt. Auch die Froststörungen der letzten Zeit wur den in den Berichten vielfach hervorgehoben, sowohl in dem Sinne, daß sie Umsatzausfälle brachten, als in dem, daß sie für den Bezug unliebsame Verzögerungen und Verkehrserschwerun gen im Gefolge hatten. Das letztere hatte insofern allerdings auch seine gute Seite, als mehr vom Lager abgesetzt werden konnte. Die Käufcrschaft zeigte, wie anerkannt wird, für die Schwierigkeiten durchaus Verständnis, Eine besonders erfreu liche Erscheinung ist die wiederholt bemerkte Tatsache, daß die Käufer, wie schon im Vorjahr, in richtiger Würdigung des Wertes eines guten Buches bereit sind, dafür auch etwas mehr anzulegen. Der Durchschnittskauf wechselt in seiner Höhe natur gemäß je nach dem Charakter des Geschäftes, teilweise auch nach der Gegend, Als gängige Preise werden immer wieder solche von 5,— bis 6,— RM genannt; eine andere Stufe liegt etwa bei 3,— bis 5,— RM, Es wird aber auch oft genug bemerkt, daß wieder Käufe im Wert bis zu 50,— RM und mehr zu verzeich nen waren. Eigentliche Schlager hat es auch Weihnachten 1938 nicht gegeben. Es werden jedoch aus allen Gegenden in weitest gehender Übereinstimmung immer wieder dieselben Werke ge nannt, von denen im einzelnen 10—20, gelegentlich auch 50, »0
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