Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.01.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-01-17
- Erscheinungsdatum
- 17.01.1939
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19390117
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193901173
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19390117
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1939
- Monat1939-01
- Tag1939-01-17
- Monat1939-01
- Jahr1939
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Zu der prachtvollen Sammlung des Königs Georg III. von Eng land wurde durch den Ankauf der Sammlung Smith in Venedig zum Preise von 10 000 Pfund Sterling im Jahre 1765 der Grundstock gelegt. Bis zu seinem Tode 1820 hatte der König für seine Karten- Sammlung etwa 130 000 Pfund verausgabt. Der Katalog umfaßte zwei Bände von über 1400 Seiten. Im 19. Jahrhundert gab es eine beträchtliche Anzahl von Privatsammlungen, deren Bestände in Kata logen zusammengefaßt wurden (Baron Walckenaer, Labanoff de Nostoff, Jomard-Paris). Die Sammeltätigkeit wurde durch die Fort schritte der Reproduktionskunst in hohem Maße begünstigt, durch Faksimile-Wiedergaben von Uniken und seltenen Karten. Zu den ersten aus Reproduktionen bestehenden Alben gehört das vollständig vergriffene Hauptwerk für die Geschichte der Kartographie von E. F. Jo ward, das Wiedergaben von frühem kartographischen Material aus dem 11. bis 16. Jahrhundert enthält. Das in nur kleiner Auf lage im Selbstverläge 1854—1862 erschienene und selbst in großen Bibliotheken oft fehlende Werk wurde vor einigen Jahren von einem Leipziger Antiquariat für 1500 Mark angeboten. Die historischen Forschungen des Schweden Nordenskiöl d, »Facsimile-Atlas« 1889 und »Periplus« 1897, stellen mit ihren Reproduktionen die wichtigsten einschlägigen Handbücher dar. Das Gleiche gilt von den in Amsterdam 1894—1897 erschienenen fünf »kemarlrable IVlaps ok tke XV—XVII eenturies«. Nach dem Kriege begannen G. Caraci in Florenz und F. C. W i e d e r in Holland vielbändige Sammlungen von Reproduktionen herauszugeben. Das Interesse für alte Karten erfuhr nach dem Kriege eine er hebliche Belebung. Nachfrage ruft Angebot hervor, und so setzte auf dem Antiquitätenmarkt bald eine erhebliche Preissteigerung ein. Eine in Mailand für 10 Pfund Sterling verkaufte Karte von China von Verbiest erzielte bei ihrem Weiterverkauf in Holland im gleichen Jahr 2500 Gulden. Der Atlas des Ptolcmaens aus 1611 kostete 1908 in Deutschland 560 Mark, 1929 in England 120 Pfund Sterling. Für das Supplement zu dem Atlas des Ptolemaeus von Corn. Wytfliet 1603 wurden von einem deutschen Antiquariat 1200 Mark gefordert, während es 1908 noch für 115 Mark zu haben gewesen wäre. Die rege Nachfrage nach Seltenheiten namentlich von seiten der Liebhaber aus USA. hat allerdings auch zu allerhand Fälschungen geführt, wie sie beispielsweise bei den Pariser Antiquaren am Seine-Ufer mehrfach aufgetaucht sind. Das lebhafte Interesse für die alte geographische Karte finden wir auch in den Auslagen vieler Buch- und Kunsthandlungen be stätigt, die diesem in den letzten Jahren in Mode gekommenen Sammclobjekt ihre Beachtung schenken und die Aufmerksamkeit der Interessenten erregen wollen. Gewiß ist mancher bisher nur wissen schaftlich interessierte Liebhaber zum Sammeln angeregt worden. Wie auf anderen Gebieten des Sammelns, so dem der Graphik oder Numismatik, bietet auch dem Kartensammler das Suchen und Entdecken besondere Reize. Ein Zuwachs an interessantem Karten- matcrial läßt sich noch immer erwarten, wenn die verschiedenen Länder und Städte immer wieder bereist und die kleinen Antiqui tätenläden unermüdlich besucht werden, in denen sicherlich noch so manches wertvolle Stück seiner Entdeckung harrt. C. Sch. Architektur-Wettbewerb zur Gutenberg-Reichsausstellung Leipzig 1940 Im Ningmeßhaus, 6. Stockwerk, ist derzeit bis zum 5. Februar, werktäglich von 10—16 Uhr, Sonntags von 10—13 Uhr, eine Modell und Entwurfsausstellung für die Baulichkeiten zur Gutenberg-Reichs ausstellung Leipzig 1940 zu sehen, die auf dem gegenüber dem Nichard-Wagncr-Nationaldenkmal liegenden Gelände an der Frank furter Straße errichtet werden sollen. Wie der mit der bautechnischcn Betreuung beauftragte städtische Amtsbaurat Dipl.-Jng. Bruns bei einer Presse-Vorbesichtigung der Ergebnisse dieses Architektur- Wettbewerbs erläuternd mitteilte, nahm man aus verschiedenen Gründen von einem allgemeinen Preisausschreiben Abstand. Man forderte vielmehr von einer Reihe Leipziger und auch auswärtiger Architekten Vorentwürfe ein, die dem Generalbauinspektor Professor Speer zur Beratung und endlichen Entscheidung zugeführt wurden. Nach seinem Wort »Wer lange plant, baut schnell« werden nun binnen nicht viel mehr als Jahresfrist die mächtigen Hallen, Häuser und städtebaulichen Anlagen erstehen, die der Stadt des Buches Gelegen heit geben sollen, bei der Huldigung für den Genius Gutenbcrgs zugleich ihre Führerstellung nicht nur in Großdeutschland, sondern in der Welt zu erweisen. Denn die gewaltige Schau wird nicht nur reichsdeutsch, sondern bis zu einem gewissen Grade auch international sein. So hat beispielsweise Italien bereits eine starke Beteiligung in Aussicht gestellt, und nicht weniger als fünfundzwanzig inter nationale Kongresse sind schon angemeldet. Um dem allem Heim und Stätte zu bieten, war an die Leipziger Architekten Dr.-Jng. Born, Koch, Lucas, Mänicke, Mau, Rank und Schiemichen sowie an die auswärtigen Architekten Op gen Oorth und Professor Emil Fah renkamp, welch letzterer schließlich als Sieger aus dem Wettstreit hervorging, der Ruf zur Einreichung von Entwürfen, Plänen und plastischen Modellen ergangen. Vergleiche anzustellen, wie solche Auf gabe sich in den verschiedenen Köpfen malte, dazu ist hier nicht der Ort. Die Fassung des Düsseldorfer Professors und Leiters der dorti gen Kunstakademie Emil Fahrenkamp, die Professor Speer — unter Ernennung ihres Schöpfers zum General-Architekten der Aus stellung — nunmehr anerkannt und zur Ausführung empfohlen hat, bringt auf der Nordseite des von vornherein in Vorschlag gebrachten, freien Ausstellungsgeländes jenseits der Frankfurter Straße eine in sich schön und übersichtlich gegliederte vielvcrzweite Ausstellungs halle, die es ermöglicht, sich im Nundgang leicht zurechtzufinden und keine unnötigen und ermüdenden Umwege zu machen. Ferner, damit durch eine Untertunnelung der Frankfurter Straße verbunden, er scheint auf dem südlichen Geländeteil gegenüber dem Nichard-Wagncr- Nationaldenkmal jenseits des Wasserlaufs das prächtige, lang gedehnte Ausstellungs-Kaffee, das einzige Gebäude, das dauernd stehen bleiben soll, und die provisorische, etwa 3500 Personen fassende, vor allem den Hauptkongressen dienende Stadthalle. Nach genauer Betrachtung der geplanten Baulichkeiten kann man Voraussagen, daß die gefundene Lösung der der Erfindung Gutenbergs huldigenden Jubiläumsschau Raum und Gelegenheit zu repräsentativer und in struktiver Darstellung geben wird. Leipzig darf mit stolzen Erwar tungen dem Gutenbergjahr 1940 entgegensehen! G. H. Als Präsident des Vereins Neichsausstellung Gutenberg 1940 hat Bürgermeister Haake den Gaufachabteilungswalter Stadtrat Bruno Henke zum Leiter der Gutcnberg-Neichsausstellung be rufen. Die Stellung des geschäftsführendcn Präsidenten Devrient bleibt durch diese Regelung unberührt. Stadtrat Henke hat bereits die Leitung der Geschäftsstelle des Vereins (Leipzig C 1, Gottsched- straße40) übernommen. Verlags-Alrnanache Zu dem Stamm der Verlagssirmen, die uns in den letzten Jahren ziemlich regelmäßig als Herausgeber eines Almanachs oder Jahrbuchs begegneten, sind diesmal zwei neue getreten: Die C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung in München und Berlin mit ihrem Jahrbuch »Der Aquädukt« (253 S. mit zahlreichen Tafeln. NM —.80), das sie aus Anlaß ihres hundertfünfundsiebzigjährigen Bestehens herausgegeben hat, und die I. G. Cotta'scheBuch- Handlung in Stuttgart mit ihrem »Cotta Almanach« (163 S. mit vielen Tafeln und Zeichnungen. RM 1.20), den sie mit dem stolzen Zusatz auf dem Titelblatt »280 Jahre Verlag« versehen kann. In seinem Geleitwort zum Beckschen Almanach erklärt der Ver lagsinhaber vr. Heinrich Beck den Namen des Jahrbuchs: »Wie der Aquädukt das lebenspendende Wasser zu den Wohnstätten der Men schen, ans die Fluren, zur Kraft der Näder und des Hammers leitet, so leitet ein Verlag die lebendige Kraft des Geistes über Raum und Zeit an die Stätten der Arbeit, zu den Herzen und Sinnen der Menschen«. Der Inhalt des Beckschen Jahrbuchs ist trotz seines Anlasses ausschließlich dem gegenwärtigen Verlagsschaffen gewidmet und da wieder vorwiegend der schönen Literatur. Das angefügte Bücherverzeichnis unterrichtet jedoch auch über die anderen vom Verlag gepflegten Gebiete. Druck und Ausstattung des Almanachs machen einen sehr guten Eindruck und sichern ihm Beachtung über den Tag hinaus. Der Cotta Almanach hat es sich, wie die Bearbeiterin I)r. Kläre Bnchmann in der Einführung sagt, zum Ziel gesetzt, für die Be gegnung zwischen Dichter und Verleger Zeugnis abzulegen. Die Aus lese kann nicht anders als reich und kostbar sein, wenn ihr ein Archiv wie das des Cotta Verlages zur Verfügung steht. Nach den folgenden Gesichtspunkten sind die ausgewählten Briefstellen und Äußerungen, die alle die Beziehungen zwischen Dichter und Ver leger zum Gegenstand haben, geordnet: Von der Aufgabe des Ver legers — Dichternot — Verlegerische Tatkraft — Angebote! An gebote! — Vom Manuskript zum Buch — Ausstattung — Leiden und Freuden des Verlegers — Autorenfreuden — Autorendank — Begegnung und Freundschaft — Selbstspiegelungen und Bekenntnisse. Eingcstrcut sind Leseproben aus neuen Büchern des Verlages. Am Schluß finden wir eine Aufstellung der wichtigsten seit 1659 er- 50 Nr. 14 Dienstag, den 17. Januar 1939
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder