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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.01.1939
- Strukturtyp
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- 1939-01-19
- Erscheinungsdatum
- 19.01.1939
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- Deutsch
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die Mädchen vom Büro, für einen jüngeren Kaufmann usw. Da es aber durchaus Vorkommen kann, daß eine Arbeiterin genau das Gleiche oder ein wertvolleres Interesse hat als ein Mädchen vom Büro, muß natürlich immer noch eine Überprüfung durch die verteilende Stelle erfolgen. Ein dritter Fall, der weit häufiger vorkommt, aber vom Sortimenter noch wenig beachtet wird: im Rahmen der Berufs- crziehung und insbesondere vom Gesichtspunkt der Nachwuchs erziehung her besteht heute ein weit größeres Interesse der Be triebsführer ihren Lehrlingen gegenüber. Während vor einigen Jahren in den Berufsschulen so gut wie gar keine Fachbücher für den Unterricht vorgeschrieben waren, sind im Laufe der letzten Jahre in steigendem Maße in den einzelnen Schulen Lehrbücher eingeführt worden. Zum Teil geschieht das noch fakultativ, aber in einer wachsenden Anzahl von Schulen werden bereits bestimmte Lehrbücher obligatorisch verlangt. Es ist nicht selten, daß die Betriebsführer die Bücher für ihre Lehrlinge an- schaffen. Wenn hierzu Anregungen von seiten der Sortimenter kämen, würde viel mehr Fachliteratur für unsere lernende Jugend angeschafft, als es bisher der Fall ist. Ich will auch hier von einem praktischen Fall ausgehen. Es handelt sich um eine Kaufmännische Berufsschule sin man chen Gegenden Deutschlands auch Handelsschulen genannt). In dieser Schule sind zwei Bücher obligatorisch eingeführt. In eini gen Fächern ist die Anschaffung von Büchern empfohlen worden. Da ist z. B. eine Klasse mit Verkaufslehrlingen, deren Unter richt das Fach Warenkunde einschließt. Da die Lehrlinge aus den verschiedensten Geschäftszweigen stammen, müssen die ein zelnen Schüler sehr verschiedene Fachbücher haben, wenn sie in ihrem Geschäftszweige gefördert werden wollen. In dieser Klasse waren z. B. einige Schüler aus Eisenwarengeschäften. Ein Fachbuch dieses Geschäftszweiges war vorhanden, aber es kostete etwa 4 RM, ein Betrag, den die Lehrlinge neben den anderen, pflichtmäßigen Büchern nicht ausbringen konnten. Dazu kam noch ein Lehrbuch und eine Arbeitsmappe in »Kauf männischer Werbeknnde«, die auch zusammen 4.Ü0 kosteten. Alle Schüler schafften sich nach und nach diese Bücher an bis auf vier, darunter die Eisenhändler. Daraufhin rief der Klassen lehrer dieser Jungens bei ihrem Betriebsführer an und bat, den Jungens diese Bücher vorläufig anzuschafsen, und sie ihnen bei Bewährung, d. h. bei guten Leistungen am Schlüsse des Schuljahres zu schenken. »Aber selbstverständlich» äußerte sich einer der Herren, »ich habe doch selbst ein Interesse daran, daß meine Jungens was lernen. Wenn mir der Junge was gesagt hätte, würde ich sie ihm längst gekauft haben!» Liegt hier nicht ein Gebiet offen, wo sich der Sortimenter einschalten kann? Bei einigem Konnex mit den Berufsschul lehrern muß es dem einzelnen Sortimenter ein leichtes sein, kurz nach Ostern zu erfahren, welche Lehrbücher erwünscht sind und welche Schüler Schwierigkeiten in der Anschaffung haben. Nicht jeder Klassenlehrer wird von sich aus mit den Betriebs führern sprechen. Das kann ihm in diesem Falle der Sortimenter abnehmen. Roch günstiger liegen aber die Erfolgsaussichten dann, wenn der Sortimenter durch enge Zusammenarbeit mit den Be rufsschullehrern erfahren kann, welche größeren Fachbücher, die sich die Jugendlichen nicht selbst kaufen können, der Klassen oder Fachlehrer als Geschenk zum Bestehen der Handlungs gehilfen- oder Gesellenprüfung oder zur Beendigung der Lehr zeit für empfehlenswert hält. Wenn der Sortimenter die Namen der Lehrlinge und ihre Firmen durch den Berufsschullehrer er fahren kann, könnte er sich mit den Firmen in Verbindung setzen und ihnen beispielsweise im Hinblick auf die Lehrzeit beendigung empfehlen, ihrem Lehrling ein wertvolles Fachbuch zu schenken und dazu unterbreitet er dem Betriebsführer zugleich den Vorschlag des Klassenlehrers dieses Jungen. Ein praktisches Beispiel: ein Sortimenter hat von einem Berufsschullehrer gehört, daß in einer Klasse ein Kellnerlehrling der weitaus beste Schüler ist. Er ist im Hotel Deutsches Haus beschäftigt. Der Fachlehrer gibt an, daß sich als Prämie für diesen Lehrling, der Ostern entlassen wird, das Buch »Das Hotel- und Gaststättengewerbe» eignen würde. Der Sortimenter setzt sich mit dem Hotelbesitzer in Verbindung, spricht mit ihm über seinen Lehrling und fragt an, ob er daran gedacht habe, seinem Kellnerlehrling zur Beendigung seiner Lehrzeit ein Ge schenk zu machen, etwa ein bekanntes und wertvolles Fachbuch. Verhält sich der Hotelbesitzer nicht von vornherein ablehnend gegen diesen Vorschlag, empfiehlt ihm der Sortimenter das ge nannte Buch. So genau ausgearbeitete Vorschläge sind einer allgemeinen Aufforderung, den Lehrlingen Bücher zu schenken, gewiß vor zuziehen. — Die aufgezeigten Beispiele zeigen, daß es durchaus lohnend sein kann, Betriebsführer dauernd zu bearbeiten, um ihr Interesse für die Verbreitung schöngeistiger oder fachlicher Literatur zu gewinnen. Heinz Leder. Hauptversammlung der Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei Die Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei hielt am 13. Januar unter dem Vorsitz ihres Mitgründers und derzeitigen stellvertretenden Vorsitzenden, Hofrat vr. Arthur Meiner, ihre Haupt versammlung ab. Der Geschäfts- und Kassenbericht, der mit einem Bericht über die Entwicklung der Gesellschaft seit 1933 verbunden war, wurde von Bibliothekar vr. Drope erstattet. Dabei wurde ein wieder regelmäßiges Erscheinen der Jahresgaben in Aussicht gestellt. Der Stand der Mitglieder mit über achthundert ist in Anbetracht der durch besondere Umstände bedingten Austritte und der Todesfälle als erfreulich hoch anzusehen. Die notwendig gewordenen Satzungs änderungen, die von vr. Kurt Noepke erläutert wurden, wurden nach Änderungsvorschlägen der Herren vr. Witzmann und vr. Heß an genommen. Der in der Hauptversammlung zum Teil neu gewählte geschäftsführende. Vorstand ernannte — vorbehaltlich der Genehmi gung der neuen Satzung durch den Register-Richter — Herrn Ver lagsbuchhändler Ratsherrn vr. Witzmann zum Vorsitzenden und Herrn Konsul Paul Wernickel zum Schatzmeister, zu ihren Vertretern die Herren Verlagsbuchhändler Arndt Beyer und Direktor Hermann Rausch. Schriftführer und stellvertretender Schriftführer bleiben die Herren vr. Heß und Verlagsbuchhändler Walther Jäh. Auf Vorschlag des neuen Vorsitzenden vr. Witzmann wurde Herrn Hofrat vr. Arthur Meiner in Anerkennung seiner Verdienste um die Deutsche Bücherei die Ehrenvorstandschaft in der Gesellschaft der Freunde der Deut schen Bücherei verliehen. Jugend und Buch Berufskundliche Arbeitswoche vom 26. Februar bis 4. März auf der schwäbischen Alb Der Landeskulturwalter Gau Düsseldorf, Landesleitung für Schrifttum, Fachschaft Angestellte, gibt zu der schon lange ge planten Arbeitswoche über das Jugendbuch folgendes bekannt: Von der Geschichte des Jugendschrifttums ausgehend wird zunächst einmal der heutige Stand des Jugendbuches aufgezeigt, um dann in weiteren Vorträgen und Arbeitsgemeinschaften auf einzelne Arten einzugehen. So wird behandelt: Das Bilderbuch — seine volks- und kunst erzieherische Bedeutung, die Märchen und Sagen, das Abenteuer buch, das Mädchenbuch und endlich gestaltete Sachbücher. Abschließend wird eine Sortimenterin und ein Verleger über das so wichtige Thema: »Werbung und Werbemöglichkeiten für das Bilder- und Jugendbuch« sprechen. Die jüngeren Teilnehmer werden in einer Arbeitsgemeinschaft über Verlagskunde, Geschichte, Bedeutung und Autoren der wichtigsten Jugendbuchverlage unterrichtet. Außerdem werden in einer bücherkundlichen Arbeitsgemeinschaft die wichtigsten Neuerscheinungen des Vorjahres gründlichst durchgearbeitet. Vorläufiger Themenplan: Hauptreferent: Oberbannführer Fritz Heike, Berlin: »Jugend und Buch«. Hauptreferent des NSLB. E. Rothemund, Bayreuth: »Volks erzieherische Bedeutung des Bilderbuches«. R. Kreßner, Altmittweida: »Kunsterzieherische Bedeutung des Bilderbuches«. 55
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