Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.01.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-01-26
- Erscheinungsdatum
- 26.01.1939
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19390126
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193901262
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19390126
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1939
- Monat1939-01
- Tag1939-01-26
- Monat1939-01
- Jahr1939
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 22 (N. 11) Leipzig, Donnerstag den 26. Januar 1939 106. Jahrgang Die Finanzplanung des Verlegers Referat auf der XII. Tagung des Internationalen Verleger-Kongresfes Erstattet von Dr. Ing. I. Fukätko-Prag Einführung In den Jahren 1930 und 1931 hat O. H. Cheney auf Ver anlassung der National ^8806iation ok Book ?ubli8der8 in Zu sammenarbeit mit verwandten Verbänden eine sehr ins einzelne gehende Erhebung über die Wirtschaftslage der amerikanischen Verleger und Buchhändler durchgeführt, deren Ergebnisse in Buchform erschienen sind*). Dieser Bericht ist in doppelter Hinsicht interessant: er vermittelt uns reiches Material über den derzeiti gen Stand des Verlagswesens in den Vereinigten Staaten, und er enthält wertvolle Angaben zur Sanierung des Verlagswesens durch Ausmerzung vermeidbarer Verlustmöglichkeiten und durch Verbesserung der heute üblichen Betriebsmethoden und -mittel. Die Schlußfolgerungen aus diesen sehr wertvollen Ermittlungen gehen in ihrer Bedeutung über den Rahmen der Vereinigten Staaten hinaus und können auch für die Verleger anderer Länder sehr nutzbringend sein. Eine der wichtigsten Ursachen für die großen Verluste im Ver lagshandel sieht der Verfasser im Fehlen der »Planung« bei allen Teilen des Geschäftsbetriebs. Dieser Mangel macht sich bei der Buchhersrellung wie beim Vertrieb und schließlich bei allen Nebenzweigen dieser beiden Grundtätigkeiten des Verlagsbetrie bes bemerkbar. Wir ziehen es vor, an Stelle eines Vorworts die Auffassung des Autors dieser großen Erhebung wörtlich wieder zugeben: »Die Planung ist der Schlußpunkt für Leitung und Führung eines Unternehmens und ist in gleichem Sinne auf alle Stufen der Verlagstätigkeit anwendbar. Die meisten Unternehmen stellen ein Verzeichnis der von ihnen geplanten Veröffentlichungen ans, an das sic sich im allgemeinen ziemlich genau halten; unter diesem Gesichtspunkt steht die Leitung eines Verlagshauses ans einer weit höheren Ebene als die Leitung eines Theaters. Die meisten Unternehmen stellen ihr Produktions programm sehr gewissenhaft auf, um ihre Bücher termingemäß herausbringcn zu können, wenn es auch nicht immer die Bücher sind, die sic herausbringen wollten. Die meisten Unternehmen stellen auch einen Plan über die Reisen ihrer Vertreter auf, obwohl die Ergebnisse dieser Reisen nicht vorauszusehen sind. Aber darüber hinaus geht die Planung nur in wenigen Fällen. Die Planung des Vertriebs, der Werbung und des Gewinns er scheint den meisten Unternehmen ein Ding der Unmöglichkeit, auf jeden Fall eine sehr schwierige und unsichere Angelegenheit. Den Verlegern ist ein natürlicher seelischer Hang eigen, der in ihnen den Glauben erweckt, tatsächlich eine Planung vorzunehmen. Diese Vorstellung erklärt sich aus der Tatsache, daß zwischen dem Abschluß eines VcrlagSvertrages über ein Buch und dem Datum seines Erscheinens meistens ein ziemlich großer Zeitraum liegt. Aber das ist keine Planung. Es dürfte vielmehr eine Tätigkeit sein, die gerade ohne Plan abrollt und durch das Vertrauen in eine gewisse Geschäftserfahrung bei Herausgabe einer Buchveröffentlichung ge kennzeichnet ist. Diese Erfahrung ist beim Verleger wie bei den Abteilungs leitern die Grundlage zahlloser Erwägungen, die alle natürlichen Merkmale der Planung aufweisen, wenn sie auch nur im Kopfe stehen. Die Hast des Betriebes und die zahlreichen aufeinanderstoßenden Bestrebungen und Ereignisse lassen diese Erwägungen aus ihrem Gedächtnis verschwinden. Sehr selten nur werden sie in die Wirk lichkeit umgesetzt oder können in der Verlagspolitik oder in den 1930—1931. New Vork 1931: National ^ssoeiation ok Book Bublisbers. Programmen Berücksichtigung finden. Das gilt namentlich für die Verlagsprogramme. Es geht daraus hervor, daß dieses Verfahren für den Betrieb ebensoviel Wert besitzt wie eine große Idee zu einem Roman, ,dcr nie geschrieben wird', für einen Dichter. Für die meisten Leute haben die Pläne im Kopf noch nicht ein mal den Wirkungsgrad des Kopfrechnens erreicht. Die Pläne müssen auf die Einzelheiten cingehen, endgültig sein und schriftlich nieder gelegt werden, und zwar auch in jedem Abänderungsstadinm, und wenn nach Eintragung des Ergebnisses noch Änderungen notwendig scheinen, so darf das kein Hindernis darstellen. Den Verleger-Irr- tümern gegenüber ist das Gedächtnis wohlwollend, die Nationalisie rung dagegen bringt sie zum Verschwinden. Wenn die Verleger die Bestände in ihren Kellern frei und offen prüften, dann stünden weniger Gräber auf den Verlags- Friedhöfen. Der Einwand ist billig, daß die Planung den Verleger um den Segen der Inspiration nnd das Fluidum der Literatur bringe. Nein, jedenfalls nicht mehr, als die Kapiteleinteilung in einem Buche den Verfasser seiner Inspiration berauben und seine Kunst herab würdigen kann. Jede Technik ist im Grunde wissenschaftlich. Die Inspiration wird zur zweiten Natur, zum klaren Widerschein, je mehr wir sic verstehen, aufnehmen und frei zum Ausdruck bringen können. Das gilt für die Malerei, die Musik, die Dichtung wie für das Verlegen von Büchern.« I. Sinn und Ziel der Finanzplanung (Budget-Kontrolle) In meinem Bericht will ich mich nicht mit der Planung in ihrer ganzen Weite befassen, soweit sie in der Tätigkeit eines Ver lagshauses auftritt, sondern nur mit einer ihrer wichtigsten Formen, und zwar mit ihrer finanziellen Seite, die man ge wöhnlich als Budget-Verfahren oder Budget-Kontrolle bezeichnet. Um über Wesen und Eigenschaften der Budget-Kontrolle Klarheit zu gewinnen, sei die Definition wiedergegeben, die von der Oommi88ion de DorminoIoAio des In8titut d'Or^ani8ation Oommorciale (an der Pariser Handelskammer) aufgestellt wor den ist: »Die Budget-Kontrolle, die sich auf eine sehr genaue Prüfung alles dessen stützt, was unabhängig von Wesen, Form und Bedeu tung in einem Betriebe zahlenmäßig erfaßbar ist, besteht in einer Mitteilung der Geschäftsstelle des Börsenvereins Das Monatsbuch der Hitler-Jugend Seit Beginn des vorigen Jahres erhalten die Dienststellen der Hitler-Jugend und deren Führer allmonatlich ein von der Rcichsjugendführung ausgewähltes Buch, das hauptsächlich der weltanschaulichen Schulung dient. Der Verlag hat diese Monats bücher in Sonderausgaben zur Verfügung gestellt, die als solche kenntlich gemacht sind und sich im Einband von der Original ausgabe deutlich unterscheiden. Ein besonderer Eindruck weist darauf hin, daß sie nur für den Gebrauch der Dienststellen der Hitler-Jugend bestimmt und unverkäuflich sind. Die Lieferung dieser Sonderausgaben ist zweifellos für die weltanschauliche Schulung der Hitler-Jugend von großer Be deutung. Bei der Durchführung des Gesamtplanes muß auf die nur in beschränktem Maße zur Verfügung stehenden Mittel Rücksicht genommen werden. Wenn der Börsenverein versucht «9
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder