Zeitschriften- und Fortsetzungs-Kartei Bei der überfülle von Kleinarbeit im Sortiment ist jede durchdachte organisatorische Einrichtung eine Hilfe. Zu den zeit raubendsten Arbeiten gehört die Überwachung und Auslieferung der vielen verschiedenen Zeitschriften und Fortsetzungswerke. Aber gerade diese Arbeit ist unbedingt sorgfältig zu erledigen, um auch kleinste Gewinne zu erfassen. Jede vernünftige Einrich tung, die für Ordnung in dieser Abteilung sorgt, muß ausgenützt werden. Gar manches Sortiment, gerade in den kleineren Städten, krankt daran, daß ihm die »Lieferungen- als Rückgrat fehlen. Umsomehr müßten auch diese Firmen daraus bedacht sein, ihren zunächst verhältnismäßig nur kleinen Zeitschriftcnbestand sorgfältig zu pflegen. Auch die Ausschaltung der kleinen Ärge- reien mit den Verlegern, den Gehilfen und den Kunden ist ein erstrebenswertes Ziel. Zur Kartei bzw. zum Lose-Blatt-System sind wohl die meisten Buchhandlungen schon übergegangen. Aber den nächsten Schritt zu einer gut durchdachten und erprobten Fortsetzungs kartei bzw. Blattliste haben noch die wenigsten gemacht. Das ist verständlich im Hinblick auf die Scheu jedes Sortimenters vor allen zu sehr ausgetüstclten Vordrucken. — Wenn eine solche Liste verspricht, alles zu enthalten: von der unbedingt notwendigen Kontrolle des Nummerneinganges und der Belastung des Berlages bis zu der Aufzeichnung des Einkaufs- und Verkaufs preises und darüber hinaus auch noch von der Reklamation bis zur Rücksendung, und das für Zeitschriften genau so wie für Liefcrungswerke, so ist zu befürchten, daß eine solche Liste mehr oder minder unübersichtlich wird. — Die Karte muß aber immer ein klares übersichtliches Schema bleiben und darf kein kom plizierter Vordruck werden. Sehr gut veranschaulicht uns die Brauchbarkeit einer solchen Fortsetzungsliste der Abdruck von einigen Mustern, die der langjährige Inhaber der Braun'schen Hofbuchhandlung in Karlsruhe, Arthur Troschütz (jetzt im Ruhe stand in Stuttgart lebend), mit Hilfe einiger Kollegen entworfen hat. — Die Arbeit ist mit äußerster Sorgfalt vorgenommen. Um jede Verwirrung zu vermeiden, ist vor allen Dingen keine Uni versalliste angesertigt worden, sondern es sind für die vier in der Hauptsache vorkommenden Fälle im Sortiment vier ver schiedene Listen (alle soweit notwendig in einem genormten Format) entworfen. Die folgenden Abbildungen sind ein Drittel so groß wie die Originale (Nachdruck verboten!). — Die Listen sind auch anderen Buchhandlungen zugänglich gemacht worden, über 30 OVO Stück sind in den letzten Jahren bereits verwendet worden. Die Z e i t s ch r i f t e n l i st e L ist für Postzeitfchrif- ten bestimmt. Statt jeder Erläuterung zeigen wir sie wie auch die anderen bereits ausgefüllt. Die Zeitschriftenliste L gilt als die Normalliste. Sie soll die sonst üblichen Listen, die jährlich umgeschrieben werden müssen, ersetzen. Sie reicht, wie leicht zu sehen ist, für vier Jahre aus. Die Zeitschriftenliste I? ist im Prinzip die gleiche; da sie nur alle acht Jahre umgcschrieben zu werden braucht, eignet sie sich also vor allem für Behörden-Abonnenten, die jahrelang regelmäßige Bezieher sind. Eine Abbildung dieser Liste erübrigt sich. Diese drei genannten Listen können durch Zweitblätter er gänzt werden, das sind Blätter, die lediglich die Spalten für die Eintragung der Bezieher tragen. Je nachdem, wie groß die Zahl der Abonnenten ist, braucht man eines oder mehrere Blätter. Jedes reicht für vierundzwanzig Bezieher. Ganz anders eingeteilt und anderen Formates ist die Liste v, die ausdrücklich nur für Lieferungswerke und UU D. .... bandweise erscheinende Periodika gedacht ist. Auch hier zeigt die Abbildung die Vorteile am deutlichsten. Kein Buchhändler sollte es versäumen, eine ruhige Stunde zu benutzen und die Vordrucke genau durchzusehen. Diese Stunde und selbst die Zeit, die die Umstellung von einem alten über holten System zu einem neuen praktischeren erfordert, ist be stimmt nicht vertan. Die Auswirkungen zeigen sich in einer leich teren und müheloseren Arbeit der Zcitschriftenabteilung. 73