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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.01.1939
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- 1939-01-31
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- 31.01.1939
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lnste) in einzelnen Positionen entsprechend ihrem Ursprung und zahlenmäßiger Ausdruck des Gesamtergebnisses der Gewinne und Verluste, wie cs sich im Saldo des Geschäftsganges nach Abschluß einer Geschästspcriode ausweist. Ein wesentlicher Unter schied zwischen beiden besteht darin, daß ein gewöhnliches Ver lust- und Gewinn-Konto sich auf tatsächliche Ergebnisse des Geschäftsgangs im vergangenen Geschäftsjahr stutzt und so ver standen eine genaue Bilanz der Vergangenheit darbietet. Das General-Budget ist nur eine angenäherte Vorkalkulation, ein Budget der Ergebnisse (Verluste und Gewinne) des künfti gen Geschäftsgangs des Unternehmens, und seine Aufstellung kann sich daher nur auf die Veranschlagungen der betreffenden Ergebnisse stützen. In der Form kann das General-Budget mit der Anordnung der"Verlust- und Gewinn-Rechnung vollkommen übereinstimmen, und das gleiche gilt für den Zeitraum, den es umfaßt. Neben dem Jahres-Budget der Verlust- und Gewinn- Rechnung stellt man sehr häufig noch Budgets für kürzere Ge schäftsperioden (Halbjahre, Quartale, Monate) ans, die bei einer normalen Verlust- und Gewinn-Rechnung den sogenannten kurz fristigen Verlust- und Gewinn-Konten entsprechen. Die Vorliebe für kurzfristige Verlust- und Gewinn-Rechnungen rechtfertigt sich dadurch, daß sie die genaue zahlenmäßige Veranschlagung der für die nächste Gcschäftsperiodc erwarteten Ergebnisse er leichtern. Als Zusammenfassung aller Budgets kann das General- Budget erst dann ausgestellt werden, wenn die entsprechenden Voranschläge für die erwarteten Ausgaben Und Einnahmen entweder in Teil-Budgets der Kosten und Einnahmen oder in selbständiger Form getroffen sind. Da die Aufstellung des General-Budgets auf Grund der Umsatz-Voranschläge, die mit den verschiedenen Arten von Kosten und Einnahmen Zusammenhängen, sehr mühselig ist, gibt man sehr häufig der sogenannten statistischen Kalkulationsmethode den Vorzug. In diesem Falle geht man von dem erwarteten Umsatz aus dem Vertrieb aus und ermittelt mit Hilfe des Kal kulations-Koeffizienten den Gesamt-Brntto-Gewinn, der dann nach Maßgabe der Vorkalkulation proportional auf jede ein zelne Kosten-Position verteilt wird, und trägt alsdann die be treffenden Kosten und den Handelsgewinn in die endgültigen Gesamtspalten ein. Die so ermittelten laufenden Kosten und Einnahmen werden im General-Budget mittels der Verkaufs preis-Kalkulation durch unerwartete Kosten und Einnahmen (z. B. außerordentliche Kosten und Einnahmen) ergänzt. Die Budget-Kontrolle wird beim General-Budget in gleicher Weise wie bei den anderen Budgets ausgcübt, d. h. durch Vergleich der Budget-Ergebnisse mit den tatsächlichen Ergebnissen werden die Abweichungen fcstgcstellt. Je häufiger man diesen Vergleich im Laufe des Geschäftsjahres Vormonat (unter Voraussetzung der Aufstellung kurzfristiger Bilanzen), um so eher gelangt man zu wertvollen Ergebnissen. Die Bedeutung des General-Budgets für die planmäßige Geschäftsführung des Unternehmens ist nicht zu überschätzen, denn die von der Veranschlagung berücksich tigten Beträge (Kosten, Einnahmen, Gewinne, Verluste) sind nicht zu übersehende Merkmale für die ständige und streng logische Verfolgung und Kontrolle des Gangs und der Leistung aller Abteilungen des betreffenden Unternehmens. Zusammenfassung Es wäre ein Irrtum, anzunehmen, daß die Budget-Kon trolle ein Allheilmittel gegen alle Schäden wäre und daß die Geschäftsführung eines Vcrlagsuuternehmens auf das verzich ten könne, was man »die Kunst des Verlegens» nennt, aber sic ist ein beachtliches Hilfsmittel, um den Geschäftsgang eines Unternehmens aus die feste Grundlage wissenschaftlicher und rationalisierter Geschäftsführung zu stellen. Zu Gabelsbergers hundertfünfzigstem Geburtstag Von Prof. Ed. Pfa ff -Seeheim/Bergstraße Im Anfang des Jahres 1834 erschien, nicht besonders beachtet, ein dickleibiges Buch von 104 Quartseiten in Buchdruck und 366 Seiten in Lithographie, ein Werk, dem man schon beim Durch- blättern den ungeheueren Fleiß ansah, mit dem es geschrieben war. Der langatmige Titel lautete: »Anleitung zur deutschen Nedc- zeichenknnst oder Stenographie von Fr. Lav. Gabelsbcrger qu. Secre- taire und geheimen Kanzlisten im kön. bayer. Staats Ministerium des Innern«. Der Verfasser widmete das Werk seinem »thenrcn Vaterlande Bayern mit Liebe und Dankbarkeit«. Aber die von ihm erhoffte Anerkennung für diese mühselige Arbeit wurde ihm weder von den Ständckammern, denen er in Ausübung seiner Kunst so viele Dienste geleistet hatte, noch von dem König zuteil. Bei Gabelsberger erleben wir das Gleiche wie bei so vielen Erfindern und Entdeckern: er bot äußerlich das Bild eines Queru lauten. Und doch verdient die größte Bewunderung, daß der schwäch liche, kränkliche Mann, der von schweren Schicksalsschlägen nicht ver schont blieb, an seiner Idee, die sich wie eine göttliche Erleuchtung in ihn senkte, mit einer unbeirrbaren Zähigkeit fcsthielt. Mit Scharf blick ruft er gegenüber der Beschränktheit seiner Zeit aus: »Die Zeit wird über die Verächter der Stenographie hinwcgschreiten wie über die Gegner der Eisenbahnen«. Uber dieses stille und doch heldenhaft durchkämpfte Leben Gabcls- bergcrs ist nicht viel zu berichten. Geboren am 9. Februar 1789 in München als der Sohn eines Instrumentenmachers, verlor er schon im dritten Lebensjahre seinen Vater. Bei der zahlreichen Familie und den ungünstigen Vermögensverhältnissen bestimmte ihn der Groß vater für das Sattlcrhandwcrk. Aber sein bescheidenes Wesen ge wann ihm die Zuneigung der Klostergeistlichcn zu Attel und Otto- beuern, deren Klosterschule er besuchte. Später wurde er in das Gymnasium zu München ausgenommen: aber aus Mangel an Mitteln mußte er auf den Besuch der Universität verzichten. Er nahm eine Stelle als Schreiber an, wurde später Kanzlist bei der Kreis- rcgierung und in seinem vierunddreißigsten Lebensjahr Ministerial- sekrctär. Schon zwei Jahre darauf hatte er das Unglück, daß er in folge der auf größere Sparsamkeit berechneten Umgestaltung der Staatsverwaltung in den Ruhestand versetzt wurde. Die bürgerliche Lebensstellung, die Gabelsbcrger mit muster gültiger Pflichttreue erfüllte, war ihm nur der äußere Nahmen, innerhalb dessen sich das Bild seines ureigenen Genius ausprägte, der mit Entschiedenheit auf schöpferische Wirksamkeit im Gebiete des geistigen Schaffens gerichtet war. Alle Zeit, die ihm sein Berns frei ließ, verwendete er zu wissenschaftlichen Studien. Er erfand eine mechanische Rechentafel und schuf einen schnell arbeitenden opti schen Telegraphen: er beschäftigte sich neben dem Studium der Sprachen mit der Lehre von den Geheimschriften und deren Ent zifferung, dem der Gedächtniskunst und den Bestrebungen, eine für alle Völker gemeinverständliche Schrift zu schaffen. Ein glücklicher Zufall brachte ihn im Jahre 1809 mit dem Er finder der Lithographie, Alois Senefelder, zusammen. Er erlernte dessen Kunst und verwendete sie zur Herausgabe von Schulvor- schriftcn, die eine große Verbreitung fanden. Alles das bereitete fast unbewußt auf die Erfindung vor, als deren Meister er sich bewähren und verdient machen sollte. Als Gabelsbcrger sich zuerst im Jahre 1817 mit der Ermitte lung einer Schncllschrift befaßte, hoffte er damit einem höheren Be amten bei der Aufnahme von Diktaten nützlich sein zu können. Aber schon im folgenden Jahr erhielt der Gedanke eine andere Richtung, als dem bayrischen Volk eine Verfassung gegeben und für 1819 die erste Ständevcrsammlung berufen wurde. Was ihm bis dahin nur eine Beschäftigung seiner Mußestunden gewesen war, wurde nun zu einer ernsten Lebensaufgabe, bei deren Erfüllung ihm alle seiiw zufälligen Versuche von größtem Nutzen waren. Schon gegen Ende des 18. Jahrhunderts waren Versuche ge macht worden, namentlich mit Hilfe der englischen und französischen Systeme eine deutsche Schnellschrift zu schaffen. Sie waren aber unbefriedigend, da sie zu wenig Rücksicht auf das Wesen der deut schen Sprache nahmen. Die englische und französische Stenographie bestand und besteht auch heute noch im wesentlichen aus Zeicken und Teilen der Kreislinie, und die einzelnen Zeichen wurden ohne Zu sammenhang nebeneinander gesetzt. Mit rastloser Tätigkeit Arbeitete Gabelsbcrger an seiner Erfindung und ging dabei mit .bahrhaft deutscher Gründlichkeit zu Werke, wobei er oft ganze Bände einer SO
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