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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-02-18
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1939
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- Deutsch
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öde Routine wird. Davor hat ihn die angeborene Art behütet: nie mals hat er, wie mancher sogenannte Fachmann, eine Sache ober flächlich aus dem Handgelenk erledigt. Er hat vor jedem Buch, das wir verlegen sollten, mit einem Gefühl der Verantwortung gestanden, als ob es nicht das so und so viel tausendste in seiner Laufbahn, sondern das allererste wäre. Und das heißt viel. Dennoch war er bei aller Lauterkeit, die seine Handlungen be stimmte, durchaus nicht, wie am Ende mancher nach meiner Schilde rung vermuten könnte, ein Tugendbold und Moralist, was meist ein Stückchen Pharisäertum in sich zu schließen pflegt. Er konnte froh sein mit den Fröhlichen, und seine großzügige Gastlichkeit ver gißt wohl keiner, der sich ihrer erfreuen durfte. Unerbittlich streng war er nie gegen andere, sondern nur gegen sich. Sogar an Leuten, die ihm schwere menschliche Enttäuschungen bereiteten — wie das in einem Verlegerleben ja wohl nicht zu vermeiden ist —, wußte er doch noch immer wertvolle Eigenschaften zu entdecken. Und das, obgleich er unter solchen Schlägen mehr litt als ich, weil seine rührend bescheidene Seele dagegen weniger gepanzert als meine selbst bewußtere war. Wo er bewundern durfte, tat er es mit Begeiste rung, wo er stützen und helfen konnte, ließ er sich nicht erst bitten. Besonders schön war seine Aufgeschlossenheit für neues Werden noch in seinen alten Tagen, war die Güte, mit der er der Jugend als Kamerad und nie als Weisheitslehrer gcgenübcrtrat, sie ernst nahm und in ihrer Art und ihrem Wert verstand. Die jungen Mitarbeiter und Autoren des Verlages werden, das ist mir gewiß, die Erinne rung daran dankbar im Herzen hegen, bis sie selber alt geworden sind. Mögen die Körner, die er ausgesät hat, in ihnen Ähren tragen für eine Ernte, die der seinen gleicht. Er war ein bis ans Ende lebendig gebliebener Mensch von seltener Art. Er hat sein Dasein jeden Arbeitstag von neuem als Verpflichtung ans sich genommen und sich die Pflicht nie leicht ge macht. Sei seiner Asche nun die Erde leicht! Korfiz Hol m. Veranstaltungen der Gruppe Buchhandel Breslau — Fachschaft Angestellte Ich bitte meine Breslauer Kameraden und Kameradinnen, von nachstehend anfgeführten Veranstaltungen der Ortsgruppe Breslau Kenntnis zu nehmen: Mittwoch, den 22. Februar: Kursus für Lehrlinge des zweiten und dritten Lehrjahres (Pflichtbesuch) um 20.15 Uhr im Lesesaal der Städt. Volksbücherei, Breslau, Kloster- Straße 38. Mittwoch, den 1. März, um 20 Uhr im Sitzungssaal des Schles. Vereinssortiments »Literarische Arbeitsgemein schaft« unter Leitung des Berufskameraden Hermann Meyer. Dienstag, den 14. März, 19.30 Uhr: Besichtigung des mit dem Gau-Diplom für hervorragende Leistungen ausgezeichneten graphischen Großbetriebes der »Breslauer Neueste Nachrichten«, Wcidcnstraße 30, unter sachkundiger Führung. Näheres über diese Veranstaltungen bitte ich meinem Rundschreiben zu entnehmen. Kameraden und Kameradinnen, die dieses Rund schreiben nicht erhalten haben, wollen cs umgehend bei mir unter gleichzeitiger Angabe ihrer postalisch genauen Anschrift anfordern (Tel. 24122). Hans Sch eil, Ortsfachberater. Firma Knizni bazar Kvet, Nitra Die Firma Knizni bazar Kvet in Nitra verkauft nach den uns ans der Tschecho-Slowakei zngegangenen Mitteilungen verlagsnene Gegenstände des Buchhandels unter Ladenpreis. Der Inhaber ist Nichtbnchhändlcr. Er besitzt nur eine Bewilligung für Kolportage. Eine Belieferung dieser Firma mit Rabatt darf nicht erfolgen. Leipzig, den 14. Februar 1939. I)r. Heß. Fünfzig Jahre Robert Mohr in Wien Die Verlags- und Kommissionsbnchhandlung Robert Mohr in Wien wurde am 18. Februar 1889 ans Anregung des Chefs des Bibliographischen Institutes in Leipzig, Arndt Meyer, als Filiale des Bibliographischen Institutes in Wien gegründet. Robert Mohr sen., 1866 als Sohn des Heidelberger Privatdozenten vr. Philipp Mohr geboren, hatte sich dem Buchhandel ans Neigung Angewandt. Die Lehr- und Wanderjahre hatten ihn in Wien mit Arndt Meyer znsammengebracht, und so entstand dann später der gemeinsame Plan, für die Lexika und anderen großen Verlagswerke des Bibliographischen Instituts auf dem Gebiete der österreichisch-ungarischen Monarchie neue Absatzgebiete zu erschließen. Neben dieser Aufgabe als Grund pfeiler ihrer Existenz übernahm die Firma Robert Mohr im Laufe der Jahre noch die Vertretung der Interessen einer Reihe anderer erster deutscher Verlagsanstalten, deren Kreis jedoch bis zum heutigen Tage bewußt klein gehalten wurde, denn nur so war es' möglich, den vertretenen Verlagen nicht nur mit dem Geschäftsapparat, sondern auch persönlich voll zur Verfügung zu stehen. Neben dieser Hauptgeschästsrichtnng war dann auch stets eine Versand- und Neise- abteilnng für Bücher und Zeitschriften vorhanden, in der in erster Linie Vcrlagswerke der vertretenen Verlage propagiert wurden. Die seit einer Reihe von Jahren stärker in Erscheinung tretende Neiseabteilung bearbeitet hauptsächlich das Gebiet der Randstaaten. Zn erwähnen ist schließlich noch der Verlag, in dem bis zu Kriegs beginn eine Reihe Wiener Fenilletonisten und Humoristen eine Heim stätte fanden. Robert Mohr senior starb im 78. Lebensjahre 1934, sein Sohn Robert-Arndt Mohr war nach den Lehr- und Wanderjahrcn (Stutt gart: Konrad Wittwer's Sortiment, Leipzig: Bibliographisches In stitut und F. Volckmar, London: Dawson L Son) und nach viernndsünfzig Monaten Frontdienst als Offizier im November 1918 in die Firma eingetreten, deren alleinige Leitung er nach dem Tode seines Vaters innehat. Mit dem Anschluß der Ostmark an das Reich sind viele Schwierigkeiten bei der Erfüllung der Aufgaben einer Verlagsvertretnng weggefallen. Trotzdem gibt es auch jetzt noch eine Unzahl Aufgaben im Interesse der Verlage des Altreiches in dem wichtigen Absatzgebiet der Ostmark und als Brücke zu dem Buch handel der Nandstaaten zu erfüllen. Arbeitsgemeinschaft Jugend und Buch Der Jngendführcr des Deutschen Reichs, Baldur von Schi - rach, hat die Gründung einer »Arbeitsgemeinschaft Jugend und Buch« verfügt. Die Aufgabe dieser neuerrichteten Arbeitsgemeinschaft ist cs, jenes Schrifttum zu pflegen und zu fördern, das der deutschen Jugend angemessen ist. Die Arbeit dieser Stelle wird von der Er- ziehnngsanfgabe bestimmt sein, die Jugend zum guten Buch und das gute Buch zur Jugend hinzuführcn. Die »Arbeitsgemeinschaft Jugend und Buch« führt u. a. alljährlich den Wettbewerb um das »Wcihnachtsbnch der deutschen Jugend« durch. Mit der Leitung der Arbeitsgemeinschaft wurde Dr. Karl Lapper, der Chef des Presse- nnd Propagandaamtes der Ncichsjngendführung, beauftragt. Personalnachrichten Am 19. Februar vollendet der Verlagsbuchhändler Herr- Theodor Leibing in Leipzig in erfreulicher Rüstigkeit sein neunzigstes Lebensjahr. Er ist somit sicher einer unserer ältesten Bernfskameradcn, den wir an seinem Jubeltage herzlich beglück wünschen. Seine aktive Betätigung im Buchhandel reicht weit in das vergangene Jahrhundert zurück. Im Leipziger buchhändlerischen Vereinsleben hat er damals eine große Nolle gespielt, zu der ihn seine reiche fachliche Erfahrung und seine Weltkenntnis befähigten. So hat er sich z. B. als Mitgründer des Vereins der Leipziger Sortiments- und Antiguariatsbnchhändler und als Vorsitzender des Schulbücher-Ansschnsses des Vereins der Buchhändler zu Leipzig mancherlei Verdienste um den deutschen Buchhandel erworben. Noch heute nimmt Herr Leibing engsten Anteil am beruflichen Geschehen. Am 13. Februar starb im Alter von siebzig Jahren Iran Helene Tcpelmann geb. Vieweg in B r a n n s ch w e i g. Sie hat nach dem Tode ihres Vaters Heinrich Vieweg im Jahre 1890 ihrer Mutter Helene Vieweg in der Führung des altangesehenen Verlages, der damals besonders das Gebiet der Natur- und Jngcnienrwissenschaften und den Schnlbücherverlag pflegte, zur Seite gestanden. Seit dem Tode ihrer Mutter, einer Tochter von Heinrich Brockhaus, im Jahre 1909 lag das Unternehmen in ihren und ihres Gatten Or. e. h. Bernhard Tcpelmann Händen. 1919 starb Vr. Tepel- mann und Frau Helene Tcpelmann stand vor der schwierigen Auf gabe, das große Unternehmen durch die schwierige Zeit nach dem Weltkriege zu steuern. 1921 entschloß sie sich, die Firma in eine Familien-Akticngcsellschaft nmznwandeln. Zusammen mit Ernst Webendoerfer nahm sie eine gründliche Dnrchgestaltnng und Ver größerung der technischen Betriebe vor, die die Grundlage für eine erweiterte VerlagSprodnktion bildeten. In der hnndertnndsünszig- jährige» Geschichte des Verlages Friedr. Vieweg L Sohn wird Frau Helene Tcpelmann immer einen Ehrenplatz einnehmen. Hanvischrisilciter: Or. Hellmuth Langcnbuchcr, Schömberg. — Stellvertreter des Hauptschriftleiters: Franz Wagner, Leipzig. — Vcrantw. Anzcigenletter: Walter Hcrfurth, Leipzig. Verlag: Verlag des Börsen Vereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schriftleitung und Expe dition: Leipzig 6 1, Gerichtsweg 26, Postschließfach 274/75. — Druck: Ernst Hcdrich Nachf., Leipzig 0 1, Hospitalstraße 11a—13. — DA. 7850/1. Znr Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig! 144
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