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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-02-18
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1939
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- Deutsch
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wird. Je besser die Arbeitsbedingungen sind, um so größer wird die Arbeitsleistung jedes einzelnen Gefolgschaftsmitgliedes und damit der Gesamtcrfolg des Unternehmens überhaupt sein; las sen aber die Arbeitsbedingungen mehr oder weniger zu wün schen übrig, ergibt sich das umgekehrte Verhältnis von Arbeit und damit von Leistung und Gesamterfolg. Gerade auf diesem Gebiete ist der Abstand zwischen guten und weniger guten, man gelhaften und kaum noch genügenden Voraussetzungen im Buch handel besonders ausgeprägt. Wie schon — um ein Beispiel heranszugrcifen - das gute und entsprechend erfolgreiche Sor timent sich durch eine vorbildliche Aufstellung und Gesamtschau im Fenster auszcichnet, ebenso nimmt der vorbildlich geleitete Verlag schon durch die Art und Ausstattung seiner Empfangs räume ein. Wie dort das Schaufenster, so ist hier der Empfangs raum gewissermaßen die Besuchskarte, die einen eindeutigen Schluß auf das ganze Unternehmen zuläßt. Dem Buchhandel ist ein starker bewahrender Zug eigen; der Sinn für das Vergan gene und die Pflege der alten Überlieferung haben ihn groß gemacht. Und doch: Vom Alten zum Altertümlichen oder gar zum Veralteten ist nur ein Schritt! Wer Gelegenheit gehabt hat, in die verschiedensten großen und kleinen Betriebe einen, wenn auch bisweilen nur unvollständige» Einblick zu nehmen, dem werden sich immer wieder Fragen aufdrängen wie: Ist es nötig, daß die alten Einrichtungen, z. B. hohe Pulte, an denen stunden lang zu stehen schon eine erhebliche körperliche Leistung bedeu tet, Jahr für Jahr übernommen werden? Warum wird hier selten, dort kaum ein einziges Mal Staub gewischt? Gibt cs keinen anderen Ausweg, als daß in ein und demselben Zimmer das Maschinenfräulcin schreibt, der Fernsprecher läutet, Bespre chungen geführt und Diktate gegeben werden? (Wessen Nerven sollen diese ständige Pein auf die Dauer aushalten?) Warum müssen die Fenster erst fast undurchsichtig sein, che sie geputzt werden, und bilden nicht schon kleine Gardinen einen gewissen Schmuck? Muß durch ständiges Hin- und Hergehcn eine dauernde Unruhe herrschen? Müssen die Gefolgschaftsmitgliedcr bei jedem, auch dem geringsten Anlaß in ihrer Arbeit unterbrochen wer den (innere Sammlung!), statt daß zu bestimmten Zeiten die Fragen, die erledigt werden sollen, geschlossen besprochen wer den? Muß das Diktat erst kurz vor Schluß der Arbeitszeit ge geben werden? Kann diese Arbeit nicht besser auf den nächsten Tag verschoben werden? Warum werden die Lager grundsätzlich nicht geräumt, bedeutet doch jeder weitere Monat neuen Ver lust? Warum arbeiten diese und jene Abteilung so schlecht Hand in Hand? Warum herrscht hier nicht größere Ordnung, dort nicht bessere Menschenbehandlung ...? Ja, warum wird die menschliche Arbeitskraft nicht mehr geschätzt und nicht mehr ge pflegt? Auch auf diesem Gebiete gibt es Stellen genug, an denen der Hebel angesetzt werden kann (und angesetzt werden sollte)! Wohl dem Betriebsführer, der es als eine seiner vornehmsten Aufgaben ansieht, seinen Mitarbeitern Arbeitsplätze zu schaffen (ohne daß besonders hohe Ausgaben entstehen müssen!), die ein ladend sind: bequem und übersichtlich, luftig und mit gutem Licht versehen, in Räumen, die genügend (nicht zu viel und nicht zu wenig!) geheizt sind, die gemeinsame Arbeit erleichtern und durch die angeregte Schaffensfreude erhöhte Leistungen erzielen. Bessere Entlohnungen! Es ist allgemein bekannt, daß die gut und auch schon angemessen bezahlten Stellen im Buchhandel nicht allzu zahlreich sind, und es ist deshalb, so be dauerlich die Tatsache auch sein mag, durchaus zu verstehen, daß in den letzten Jahren mindestens 10 v. H. der Jungbuchhändler sich anderen, besser bezahlten Berufen zugewcndet haben — eine ernste Mahnung, die unbedingt beachtet werden muß. Der Nach wuchs im Buchhandel reicht heute schon kaum hin, um den not wendigsten Bedarf zu decken, und in den nächsten Jahren wird sich die Spanne zwischen Angebot und Nachfrage noch beträcht lich mehr verschärfen. Es gilt also, die gute Arbeitskraft dem Betriebe zu erhalten, sie an den rechten Platz zu stellen, ihre Leistungsfähigkeit richtig auszuwerten und ihr die Arbeits bedingungen zu erleichtern, ebensosehr aber auch sie gehaltlich so zu entlohnen, daß sie die Treue hält und nicht geradezu ge zwungen wird, sich eine neue Stelle zu suchen. Die künftige Ent wicklung zeichnet sich schon heute deutlich genug ab, und wohl dem Buchhändler, der die Zeichen der Zeit versteht und die Tat folgerungen zieht, auch wenn sie eigene Opfer mit sich bringen sollten. Gar manchem Berusskameraden wird es nicht leicht werden, sich diesen unabwendbaren Forderungen anzupasscn — aber vielfach wird er vor der Wahl stehen und sich entscheiden müssen, ob ihm die fremde Arbeitskraft wertvoller ist als die erhöhte Eigenleistung mit vorzeitigem Kräfteverbrauch. Wie so oft, wird auch in diesen Fragen die künftige Entwicklung den schon lange notwendigen Ausgleich schaffen. Der Zweck dieser Ausführungen, die nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben, ist, den Blick aus eine Entwicklung zu lenken, die sich täglich deutlicher abzeichnet, und die Anregung zu einer Aussprache zu geben, auch wenn die Meinungen hier und da auseinandergehen. Die Hauptsache ist, daß jeder das seine tut. vr. L. Zur Wirtschaftslage Von Prof. Dr. G. Menz Die neue Ära — Das deutsche Volkseinkommen — Einkommensteuerstatistik — Einzelhandelsumsätze — Betriebs struktur des Sortimentsbuchhandels In seiner großen Rede am 30. Januar hat der Führer auch der Wirtschaft die richtunggebenden Weisungen für das neue Jahr erteilt. Wenn dabei die unbedingte Notwendigkeit der Stei gerung der Ausfuhr besonders unterstrichen wurde, so wird das verständlich, nachdem sich 1938 der Ausfuhrüberschuß des Jahres 1937 non 113.4 Mill. RM in einen Einfuhrüberschuß von 192.4 Mill. RM verwandelt hat. Der Ausgleich dieser Verschie bung verlangt angesichts der unverändert großen Zukunftsauf gaben Großdeutschlands energischste Anstrengungen und den Ein satz aller Kraft. Das deutsche Volk wird zu beweisen haben, daß es jenen Heroismus besitzt und unter allen Umständen nufzu- bringen vermag, der den Zielen entspricht und würdig ist, die ihm der Führer stellt. Auf dem Lehrgang der Kommission für Wirtschaftspolitik der NSDAP, in München hat ihr Leiter Bernhard Köhler den 2 S00 Teilnehmern erklärt, die für die zukünftige deutsche Wirtschaftspolitik entscheidenden Tatsachen seien: größtes Volk und stärkste Wirtschaft. Das Deutsche Reich ist das größte Reich Europas. Das deutsche Volk ist das größte Volk Europas. Die deutsche Volkswirtschaft ist die stärkste Volks wirtschaft Europas und will daher auch den größten Einfluß haben, und die deutsche Wirtschaftspolitik ist entschlossen, aus die sen Tatbeständen alle Folgerungen zu ziehen. Die Gegner dieser nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik sind heute zwangsläufig auch die Gegner einer Blüte Europas. Drei Tatsachen, so fuhr Bernhard Köhler fort, ständen der Erfüllung unserer Aufgabe noch entgegen. Das deutsche Volk sei durch die Herrschaft des jüdischen Kapitalismus an jahrhundertelange Ausbeutung und an falsche Methoden gewöhnt worden. Es habe während eines ganzen Jahrhunderts Millionen Söhne seines Blutes verloren, sodaß heute achtzig Millioneu das leisten müßten, was hundert Millionen vollbringen könnten. Und schließlich sei der Raum zu klein. Diese Hemmnisse zu überwinden, sei dringendste Pflicht. Die Zusammenfassung und einheitliche Einsetzung aller Mittel dafür zu gewährleisten ist auch der Sinn der Unterstellung der Reichsbank unter das Reichswirtfchaftsministcrium gewesen. Das Ausland hat an die Abberufung Schachts, wie üblich, allerhand t»S
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