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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-02-18
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1939
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- Deutsch
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Kombinationen zu knüpfen versucht. Mit Recht aber schrieb die -Frankfurter Zeitung- aus diesem Anlaß: -Es gehört eine schlechte Kenntnis des politischen Deutschlands dazu, zu erwar ten, seine Regierung werde, gerade jetzt rückschauend auf eine sechsjährige Macht- und Erfolgsentfaltung, einen wirtschaftlich, sozial oder finanziell bedenklichen Weg beschreiten, der den wie derholt bekundeten Auffassungen des Führers über gesunde Wirt schaft und Währung widerspräche, der Deutschland politisch oder militärisch schwächte, statt es zu stärken, der das öffentliche Ver trauen in das Geldwesen und die Währung des Landes erschüt terte, statt es zu fördern. Niemand verkennt in Deutschland, wie die wiederholten Äußerungen führender wirtschaftspolitischer Persönlichkeiten zeigen, und zwar gerade solcher wie Funk und Brinkmann, daß die Aufgabe, eine Vollbeschäftigung ausrechtzn- erhalten, anderer, zum Teil sogar schwierigerer Art ist als die Pflege einer Expansion mit vorhandenen Lcistungsreserven, ja, daß diese Aufgabe für ein Land mit knapper Rohstofsdeckc und geringen Reserven besonders schwere Bedingungen vorfindet. Aber es wäre falsch zu glauben, daß daraus Schwierigkeiten er wachsen müßten, die unüberwindlich und angesichts der poli tischen Zielsetzungen unerträglich wären. Die deutsche Wirt schaftspolitik, von jeher undogmatisch, allein auf das Zweck mäßige eingestellt, wird gewiß nicht zögern, aus der veränderten Lage in der Vollbeschäftigung die erforderlichen Folgerungen zu fim Steilabfall üer Schwäbischen fluf üem flüolf Hitler-Pafi in üen fllpen**) Hoch im südlichen Schwarzwalü***) liegen die Stätten der buchhändlerischen Winterarbeitswochen! Meldet Euch umgehend! (S. Börsenblatt Nr. 40) *) in Nürtingen am Neckar ") in Haus Jngeborg über Hindelang "*) auf dem Schauinsland bei Freiburg ziehen». Und als Anfang Februar Staatssekretär Brinkmann im Aufträge des Reichswirtschaftsministers und Reichsbankpräsiden ten Funk zum ersten Male die Leiter der Bankanstalten des Rei ches und der Berliner Abteilungen nach Berlin zusammenrief, um zu ihnep über den Neuaufbau des großdeutschen Roteninsti- tutcs und die neuen Aufgaben der Reichsbank zu sprechen, ent wickelte er unter Voranstellung der Devise des Führers, eine Inflation komme in Deutschland nicht in Frage, die Grundsätze einer anständigen Währungspolitik, die hinter der Friedens politik des Führers stehe, dahin: die Reichsbank bleibe Bank und werde kein Ministerium. Sie solle in Zukunft mit ihrem weit verzweigten Apparat und ihrem geschulten Personal vor allem der Reichswirtschaftspolitik auf allen nur möglichen Gebieten helfen. Besonders werde man auf dem Gebiet der Devisenpolitik sehr aktiv Vorgehen, um erhebliche Erleichterungen für die Ex porteure zu erzielen. Die Anfänge seien im Devisengeschäft bereits insofern gemacht, als Gebühren beseitigt und Zinsen gesenkt wor den seien. Auch andere Gebühren würden fallen. Ferner würden in der Handhabung des Wechsel- und Lombardkreditgeschäftes Erleichterungen vorgenommen werden. Große Vereinfachungen des Bankverkehrs sollten die Schlagkraft der Reichsbank erhöhen und nicht nur die betriebstechnischen Voraussetzungen für die Befriedigung der Bedürfnisse der Geschäftswelt und die bessere Abwicklung des gesamten baren und unbaren Zahlungsverkehrs schaffen, sondern auch die Bedürfnisse der Reichsverwaltung zu ihrem Recht kommen lassen. Inzwischen ist, anknüpfend an die bekannte Wendung in dem Beauftragungsschreiben für Reichs minister Funk, vor allem auch die Erörterung über die Erschlie ßung des Kapitalmarktes für die Industrie in Gang gekommen. über die Entwicklung des Volkseinkommens und seiner Ver wendung veröffentlichte die -Frankfurter Zeitung» kürzlich nachstehende Übersicht: In Mdn. RM W. IM 1' AD- moFlMonr,. 1928 . 75.4 75^1 42.0 14.1 36.2 13.8 55.7 ,§.7 46.6 76.6 1929 - 74.8 75.9 43.0 14.3 36.6 12.8 56.7 76.6 46.2 76.9 1930 . 71.9 70.2 39.9 14.1 32.0 10.4 56.6 29.7 45.6 74.6 1931 . 64.0 57.5 33.4 12.1 27.2 6.6 56.7 27.6 47.6 77.6 1932 . 56.8 45.2 25.7 10.3 22.7 4.3 56.9 22.6 56.2 9.5 1933 . 59.8 46.5 26.0 10.2 21.8 5.1 55.9 27.9 46.9 77.6 1934 . 66.0 52.7 29.2 10.6 8.3 55.4 26.7 45.9 75.7 1935 . 72.3 58.6 32.3 11.8 25.2 11.0 55., 26.7 46.6 76.6 1936 . 79.1 64.9 35.3 15.5 27.8 13.8 54.4 26.9 42.6 27.6 1937 . 86.0 71.0 38.8 18.4 30.9 16.0 54.6 25.9 46.5 22.5 1938(vorl.) 91.8 76.0 41.5 22,0 34.0 18.5 54.6 26.§ 44.7 24.6 I938qeqen 1929 . 4- 16.4 4- N.I 4- 7.7 - 2.6 4- 5.7 1932 . 4-35.0 4- 30.8 4- 15.8 4- 12.3 4- 11.3 4- 12.2 1937 . 4- 5.8 4- 5.0 4- 2.7 4- 3.6 4- 3 .1 4- 2.5 Anmerkung: Die Knrsivzahlcn stellen den Prozentantell des darnberstehenben Betrages am Volkseinkommen ljewelliger Kauf kraft) dar. Die Schriftleitung bemerkte dazu: »Der starke Anstieg des Volks- und des Arbeitseinkommens in den letzten Jahren spie gelte die Möglichkeiten Wider, die eine Aufwärtsentwicklung aus den Tiefen der Depression bot. Jetzt, da die Voll- und Bollst- beschäftigung erreicht ist, kann der Anstieg nur in dem Maße fortgehenj in dem cs gelingt, weitere Leistungsmöglich keiten zu entfalten. So wenig eine Unterschätzung dieser Mög lichkeiten am Platze ist oder eine Unterschätzung der Energie, sie aufzusuchen und wahrzunehmcn, so sehr kann doch wohl ange nommen werden, daß das starke Zuwachstempo der letzten Jahre künftig nicht mehr zu verzeichnen ist. Das ist erwartet worden und bedeutet keine Enttäuschung, zumal da das erreichte Volks einkommen heute von sehr respektabler absoluter Größe ist». Vorher schon hieß es, die Tabelle zeige in der großen Linie die Veränderungen in der volkswirtschaftlichen Entwicklung: ein weit größerer Teil des Volkseinkommens als früher diente in den letzten Jahren den Sachinvestitionen, vorwiegend für die Aufgaben des Reiches. Fast ein Viertel des Gesamteinkommens haben die gesamten Sachinvestitionen im letzten Jahre ausge macht; in Kaufkraft von 1928 find etwa 8,5 Milliarden mehr da zu verwendet worden als 1928. Das Anwachsen der Bcsteue- rungsquote ist im wesentlichen nur ein anderer Ausdruck für die Zunahme dieser öffentlichen Aufgaben. In jeweiliger Kaufkraft gerechnet, brachte die Volkswirtschaft etwa 8 Milliarden RM mehr an Steuern für Reich, Länder und Genieinden auf als 1928, in Kaufkraft von 1928 gar ungefähr 12 Milliarden RM mehr. Die Zahlen über mehrere Jahre hinweg bestätigen die These, daß ein mittels staatlicher Investitionen hcrbeigeführter Zuwachs an Volkseinkommen dem Staate einen erheblichen Teil der zur Durchführung dieser Investitionen benötigten Finan zierungsmittel im Steuerwege zu liefern vermag. Es ist aller dings wichtig, daß die anfallenden Einkommen nicht in einem zu hohen Maße dem Eiuzelverbrauch dienen. Darauf ist in Deutsch land geachtet worden. 1938 war allerdings der Anstieg des Ein zelverbrauchs (soweit er sich in den Einzelhandelsumsätzen aus drückt) etwas stärker als in den Vorjahren, wo, anders als im letzten Jahre, die Zunahnie der Einzelhandelsumsätze geringer gewesen war als der Zuwachs der Arbeitseinkommen». In den Ergebnissen der Einkommensteuerstatistik für 1936, die Regierungsrat vr. Meuschel vom Reichsfinanzministerium kürzlich in der »Deutschen Steuerzeitung» veröffentlicht hat, spie geln sich auch die Kaufkraftverhältnissc, deren Feststellung für die Marktanalyse des Buchhandels von Interesse ist. Handelt es sich auch um Zahlen, die schon zwei Jahre zurückliegen und deshalb 140
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