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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1939
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- 1939-02-18
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1939
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teilweise überholt sein dürften, so sind es doch die neuesten, die vorliegen. Rund 13,3 Millionen Lohnsteucrpflichtige erbrachten danach rund 1,2 Milliarden, rund 2,8 Millionen zur Einkom mensteuer Veranlagte über 1,9 Milliarden RM Steueraufkom men. Die über 13 Millionen Lohnsteuerpflichtigen hatten ein Gesamteinkommen von über 26 Milliarden RM, während die Veranlagten, die weniger als ein Viertel der Lohnstenerpflich- tigen ausmachcn, ein Einkonimcn von 14 Milliarden RM ver steuerten. 37 Prozent der Lohnstcuerpflichtigen entfielen auf Ein kommen bis zu 1500 RM, sie brachten 16 Prozent der Lohn steuer auf. Aus die Klasse bis zu 3000 RM Einkommen kamen 48 Prozent der Steuerpflichtigen, die 46 Prozent der Lohnsteuer zahlten. Zwischen 3000 und 8000 RM verdienten 15 Prozent der Lohnsteuerpflichtigen; sie brachten aber 44 Prozent der Lohnsteuer auf. Bei den veranlagten Steuerpflichtigen kamen auf die höchste Gruppe mit einem Einkommen von 100 000 RM und mehr rund 6000; sie hatten fast anderthalb Milliarden Ein kommen und zahlten 450 Millionen RM Einkommensteuer. Nur 4 Prozent der veranlagten Steuerpflichtigen, nämlich 112 000, umfaßt die Gruppe mit Einkommen von über 16 000 RM jähr lich; diese Gruppe brachte aber 62 Prozent der Einkommensteuer auf. Interessant sind auch die Ermittlungen über den Familien stand. Hier zeigt sich wieder, wie die »Frankfurter Zeitung» be merkt, der wir die Angaben entnehmen, daß bei den höchsten Einkommensträgern die Kinderzahl am kleinsten ist. Die bei weitem wichtigste Gruppe für die Einkommensteuer der Ver anlagten ist die der Verheirateten ohne Kinder. Sie erbringt allein 39 Prozent der veranlagten Einkommensteuer. 40 Prozent der Veranlagten sind kinderlos verheiratet. Die nächstwichtigen Gruppen sind die Steuerpflichtigen mit Kinderermäßigung für ein und zwei Kinder, die 34 Prozent des Aufkommens erbringen. Mit 12 Prozent folgen dann in weitem Abstand die Ledigen. Ein Vergleich mit den lohnsteuerpflichtigen niedrigeren Ein kommensträgern ergibt, daß auf 100 Ehefrauen bei den steuer befreiten Lohnsteuerpflichtigen 281 Kinder entfielen, bei den steuerbelasteten Lohnstcuerpflichtigen 101 Kinder und bei den veranlagten Steuerpflichtigen 81 Kinder, für die Kinderermäßi gung gewährt wurde. Auch über die wirtschaftliche Lage und die Steuerkraft der freien Berufe gibt die Steuerstatistik Auskunft. Das Durchschnittseinkommen wurde bei den Rechtsanwälten mit 10 800 RM, bei den Ärzten mit 12 500, bei den Zahnärzten mit 7 300 und bei den Dentisten mit 4 100 RM ermittelt. Unter 3 000 RM verdienten 3000 Rechtsanwälte, 2 570 Arzte, 2134 Zahnärzte und 6794 Dentisten. Uber 100 000 RM verdienten 46 Rechtsanwälte, 41 Arzte und ein Zahnarzt. Über die Entwicklung der Einzelhandelsumsätze im Dezem ber und im gesamten Jahr 1938 legen die Forschungsstelle für den Handel beim Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit und das Institut für Konjunkturforschung folgenden gen,einsamen Be richt vor: Die Umsätze des deutschen Einzelhandels lagen im Dezember 1938 um 16 v. H. höher als im Dezember 1937. Aus zahlreichen Stimmungsberichten ist bereits bekannt, daß das Weihnachtsgeschäft im vergangenen Jahr außerordentlich günstig war. Die nunmehr vorliegenden Zahlenergebnisse bestätigen die sen Eindruck vollauf. Die Umsätze im Weihnachtsmonat lagen 1938 um rund zwei Drittel (67 v. H.) über dem Stand von 1933. Gegenüber dem schlechtesten Weihnachtsgeschäft in der Nach kriegszeit (Dezember 1932) beträgt die Umsatzzunahme sogar fast 80 v.H. Von der günstigen Entwicklung wurden mit Unter schieden alle Zweige des Einzelhandels erfaßt. In den Jahren seit 1933 sind die Einzelhandelsumsätze, abgesehen von einer Verlagerung zwischen 1934 und 1935, regelmäßig um etwa 10 V.H. gestiegen. Im ersten Halbjahr 1938 war dieser Satz nicht ganz erreicht worden (4- 8 v. H.). Da jedoch im zweiten Halbjahr der Anstieg wieder lebhafter war, ergibt sich auch für das Gesamtjahr 1938 wieder eine Steigerung des Umsatzstandes gegenüber dem Vorjahr um 10 v. H. Zu beachten ist dabei frei lich, daß — je höher die Umsätze sind der Zuwachs um 10 v. H. einen immer größeren absoluten Betrag bedeutet. Stell ten noch 1933 10 v. H. einen Betrag von nur 2 bis 2)4 Milliar den RM dar, so sind das jetzt schon mehr als 3 Milliarden RM. Im Jahre 1938 wurden im Einzelhandel rund 34 Milliar den RM umgesetzt. Das sind rund 13 Milliarden RM mehr als 1933. Stellt man einen Vergleich mit den Jahren vor 1933 an, so ist zu berücksichtigen, daß die Jahre 1929 bis 1932 einen vollständigen Zusammenbruch des Preisniveaus gebracht hatten und der Umsatzrückgang zu jener Zeit in stärkstem Maße von dem Verfall der Preise beeinflußt worden war. In den Jahren des wirtschaftlichen Wiederaufstiegs sind die Preissteigerungen dagegen in engen Grenzen geblieben. Dementsprechend haben die umgesetzten Warenmengen im vergangenen Jahr auf fast allen Gebieten bereits den günstigsten Stand der Nachkriegszeit (1928/ 1929) — zum Teil sogar erheblich — überschritten. Tabcllen- mäßig ergibt sich folgendes Bild: Gesamtjahr 1937 in von 1938 1937 S°i°mu°h, Lebensmittelfachgeschäfte (vorwiegend ohne 106,2 108.47) 143.4s) 113,5 II2.Ss) I78.2s) Tabakwar-nfachg-schäst- 107,0 113 ist — üändliche Gemischlwarengeschäste: IV7.2 IV3.7s) IS3.2s> vorwiegend Textilwaren 116.6 112,0 175,6 TeNilwarensachgeschästc insgesamt .... 114,7 113,4 171,1 Textilwaren aller Ärten.... 115,3 113,0 166,9 115,2 113,3 158,7 112.8 116.5 163.2 Wäsche 123.5 110,0 177.1 120.6 111.0 201.0 115.4 105,0 150,5 107.7 109.5 140.8 1153 116,5 194,2 111.5 116.5 184.2 108.2 117,0 169,2 115,1 107,5 191.8 I2l,4 124,7f) 216.5f) Schuhwar-nsachg-schäst- 116.5 lI8 s, 157 Ist Fachgeschäfte für: Möbel 119,2 rd.110 f) 22V-22ös> 110,0 rd.IVS ist rd.165 7) il>,g 105 (st IS« ist 112,0 tio ist 17V s, 117 130-135 f) rd.2VV ist Nähmaschinen 117 120-125f) - — Drogen 107.6 I08ist 137 s) 113,5 W8s) Uhren 108,5 II81st I8S ist Blumen 110.0 Ilvist lSV s, Papier, Schreibwaren und Bürobedarf . 113,0 II2f> 170 ist Büromaschinen und Organisationsmittel . Photo 119,6 rd. Ilvist rd.2SV ist 112 114-i) Selsen und Bürsten 113.0 not) — Krastfahrzeughandlungen (Handelsumsätze) 110 rd.110 f) 245/250f) Garagen und Tankstellen 114 112 — Einzelhandel insgesamt 110,3 NOM ISVstist st Gemeinsam ermittelt vom Statistischen Retchsamt und der Forschungsstelle für den Handel beim Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit, st Ermittelt vomStatistischen Retchsamt. stNnrAbsatzan Privatverbraucher, ist Vorläufige Zahlen. :) Nur Facheinzelhandel. Soweit ohne besondere Bemerkungen: Ermittlungen der Forschungsstelle für den Handel beim Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit. Im Buchhandel dürften die Ergebnisse diesem Gesamtbild durchaus entsprechen. Mit dankbarer Genugtuung wird er im übrigen verzeichnen, daß die »Rheinisch-Westfälische Zeitung» kürzlich unter der Überschrift »Mehr Kulturkonsum» forderte: Hoffentlich werde sich der Konsum langsam so umschichten, daß eine wirkliche Erhöhung des Lebensstandards erreicht werde, die nicht darin bestehen könne, daß man Zunge und Magen immer besser befriedigt, sondern seinen Konsum auch so einstellt, daß man der Ehre würdig ist, der großen deutschen Kulturnation anzugehören. Nr. 42 Sonnabend, den 18. Februar 1039 141
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