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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-02-18
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1939
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- Deutsch
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Zur betriebswirtschaftlichen Struktur des vertreibenden Buchhandels hat in »Wirtschaft und Statistik« soeben das Sta tistische Reichsamt die Ergebnisse einer Erhebung veröffentlicht, die sich auf das Jahr 1936 bezieht. Uber eine frühere ähnlicher Art für 1934 ist hier im Februar 1936 ausführlich berichtet worden. Wenn auch eine volle Verglcichsmöglichkeit nicht ge geben ist, so läßt sich aus der Gegenüberstellung beider doch einiges ablesen. Zahlenmäßig ergibt sich für den reinen Sorti mentsbuchhandel (ohne Ncbenzwcige und Antiquariat) das aus der gegenüberstehenden Tabelle ersichtliche Bild. Es handelt sich um Durchschnittsergebnisse einer Repräsen tativstatistik. Demgemäß ist für verallgemeinernde Schlüsse Vorsicht geboten. Die Ergebnisse decken sich aber weitgehend mit denen der vom Börsenvcrcin seit Jahren durchgeführten Be triebsstatistik. Die Umsätze je Betrieb und Beschäftigte zeigen die der allgemeinen Entwicklung entsprechende Steigerung. Die Be schäftigtenzahl scheint im Durchschnitt nicht nennenswert gestie gen zu sein, wohl aber ein klein wenig die Personalkosten belastung gemessen am Umsatz. Die Kapitalausstattung scheint sich, aufs Ganze gesehen, ebenfalls kaum verändert zu haben. Be achtlich ist, daß augenscheinlich die Außenstände haben abgebaut werden können. Nur die Betriebe der größten Umsatzklassen haben daran, wie es scheint, nicht ganz teilzunehmen vermocht. Umgekehrt ist durchweg das Lager gewachsen. Ob das auf höhere Bewertung — gegebenenfalls im Zusammenhang mit höheren Preisen — oder auf Zunahme unverkäuflich gebliebener Ein käufe zurückzuführen ist, kann nicht entschieden werden. Zwei felsohne ist aber auch die Notwendigkeit der Lagerwiederher stellung nach der Krise von Einfluß gewesen. Die Betriebs statistik des Börsenvereins ließ bereits vermuten, daß die An schaffungen des Sortiments Neigung zeigten, stärker zu steigen als der Umsatz. Auffällig ist, daß der Anteil des Bedingtgutes augenscheinlich stark gesunken ist. Das Sortiment hat also zu nehmend fest gekauft, was mit der Lagcrentwicklung überein stimmt. Die Lagerumschlagsgeschwindigkeit ist bei den Betrieben der Umsatzgröße bis SO 006 RM jährlich zurückgegangen, bei den größeren ein wenig gestiegen. Doch sind diese Zahlen offensicht lich durch den Stichtag des Abschlusses beeinflußt. In Wahrheit dürfte der Index durchweg niedriger liegen. Die Lieseranten- schulden sind bei den Kleinstbctriebcn nicht unbeträchtlich gestiegen, bei den Großbetrieben dagegen erfreulicherweise abgebaut wor den. Es wäre wertvoll feststellen zu können, wie sich die Dinge seit 1936 weiter entwickelt haben. Vermuten läßt sich, daß sich die Verhältnisse jedenfalls nicht verschlechtert haben. Daß die Umsätze weiter gestiegen sind, steht fest. Auch die Unkostenverhält- nisse haben sich dementsprechend gestaltet. Im ganzen darf also ein begrüßenswerter Fortschritt angenommen werden. Anmerkungen zu neben st ehender Tabelle: *> Umsatzsteuer und Gewerbesteuer. Gewinn einschließlich der Zinsen für das im Betrieb arbei tende Eigenkapital sowie einschließlich des Entgelts für die persönliche Arbeit des Betricbsinhabers und seiner im Betrieb Mithelsenden Familienangehörigen. Michtzahlen der Betricbsstruttur und Kostengestaltung im Buchhandel Betriebe in gemieteten Räumen Ren 5000 bis 20000 RM bis 50000 NM 100 MO RM 500 MO NM )el 500 OM bis OM OM RM Vermögen und Kapital am 31. Dezember 1936 Durchschnittszahlen je Betrieb Gesamtkapital je Betrieb NM .... 7404 14032 26888 71001 211390 je Kopf der im Betrieb tätigen Person NM . . 2314 3422 4636 5299 5872 Aktiva in vH. des Gesamt kapitals Anlagen (Einrichtnngs- gcgenständc u. dgl.) . . 5.2 4.4 3.3 3.2 2.7 Lagervorräte 54.5 49.5 42.7 37.9 33.4 Forderungen 22.3 25.7 37.3 47.7 56.4 Flüssige Mittel .... 73.7 73.3 75.7 73.6 77.5 Passiva in vH. des Gesamt kapitals Eigenkapital 35.5 35.6 33.3 46.5 42.5 Dauerschulden 75.3 77.6 74.2 77.6 9.3 Lieferantenschulden . . . 36.7 36.2 23.9 23.6 27.6 Einkaufswert des bezoge- nen'Bedingtgutes. . . 5.6 7.5 7.7 7.3 6.9 Sonstige laufende Schulden Umsatz je Betrieb NM 5.3 6.2 7.3 3.3 3.7 16118 35574 74697 211348 693611 je Kopf der im Betrieb täti gen Personen NM . . . 5037 8677 12879 15772 19267 in vH. des Gesamtkapitals . 277.7 253.5 277.3 297.7 323.7 in vH. der Lagervorräte . . 399.5 572.4 656.6 736.3 937.7 Steuerfreier Umsatz in vH. des Gesamtumsatzes . . . 6.3 2.6 3.2 4.9 Steuerpflichtiger Umsatz in vH. des Gesamtumsatzes . und zwar steuerpflichtig mit 0,5 vH 25.7 30.7 — do. mit 2,0 vH 766.6 99.2 93.6 77.7 64.4 Wareneinkauf in vH. des Ge samtumsatzes 65.9 69.5 76.3 77.2 73.5 Kosten in vH. des Umsatzes 23.7 22.2 22.9 24.6 23.5 dav. Löhne und Gehälter. . 5.9 6.2 7.3 76.7 77.2 Miete für die Betriebs räume 3.6 6.6 4.7 3.3 3.6 Zinsen f. Dauerschulden 6.3 6.3 6.3 6.2 6.7 Zinsen für laufende Schulden 6.7 6.7 6.7 6.7 6.7 Steuern vom Gewerbe betrieb*) 2.3 2.4 2.4 2.2 2.2 Sonstige Kosten . . . 6.5 7.2 3.7 7.6 6.9 Neineinkünfte aus Gewerbe betrieb**) in vH. des Um satzes 77.7 9.6 7.7 5.2 3.6 Zahl der im Betrieb tätigen Personen Geschäftsinhaber und ständig ohne Entgelt mithelfende Familienangehörige. . . 1.8 1.5 1.4 1.4 1.3 Angest. mit einem Jahrcsgeh. von mehr als 7200 NM . Sonstige Angestellte . . . 0.5 1.0 2.2 7.6 25.0 Lehrlinge 0.5 0.8 1.2 2.5 4.2 Arbciter(-innen) u. sonstiges Bctriebspersonal .... 0.4 0.8 1.0 1.9 5.5 insgesamt 3.2 4.1 5.8 13.4 36.0 Dr. Reinhold Geheeb 1' Ich kann die Abschiedsmortc, die meinem am 7. Februar von uns gegangenen Freunde Reinhold Geheeb zu widmen mein Gefühl mich treibt, nicht so streng sachlich halten, wie es bei Nachrufen an dieser Stelle üblich ist. Wenn einem ein Arbeits- und Weggenosse von der Seite gerissen wird, mit dem man mehr als einundvicrzig Jahre Schulter an Schulter, stets das gleiche Ziel vor Augen, durch gute wie durch schwere Zeit gewandert ist, geht auch ein Stück des eigenen Herzens mit. Nimmt man hinzu, daß es während dieser langen Zusammenarbeit vielleicht ganz selten einmal einen augen blicklichen Verdruß, nie aber einen ernsten Mißton zwischen uns gegeben hat — was sicherlich mehr sein als mein Verdienst ge wesen ist —, so muß es jeden, der da weiß, wieviel damit gesagt ist, reizen, etwas von ihm als Menschen zu erfahren. Wer ihn per sönlich näher kannte, hat ihn auch geliebt und war ihm Freund — ich glaube nicht, daß ich mit dieser Verallgemeinerung übertreibe —, nur ist er Fernerstehenden und der Öffentlichkeit nicht so bekannt geworden, wie er es nach Leistung und Bedeutung hätte werden müssen. Freilich lag das an ihm, war er doch ängstlich, dürfte man fast sagen, darauf bedacht, seine Person und seinen Namen hinter dem von ihm Aufgcbautcn und Geschaffenen zu verstecken. Nur um die Leistung ging cs ihm, nicht um den Ruhm, den man damit ge winnt. Und könnte er es noch, so würde er es mir bestimmt ver bieten, ihn durch diesen Nachruf nach Verdienst zu ehren. Mir aber sagt mein Herz, daß cs für mich hier eine höhere Pflicht gibt als den Gehorsam gegen seinen Willen. Das Äußerliche seines Lebens zu umreißcn, braucht es nicht viel Worte, weil es geradlinig verlaufen ist — ein Strom, an dessen Oberfläche es zwar manchmal Schnellen oder Strudel gab, der aber 142
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