In die Reihe der berühmten, unvergeßlichen Liebespaare ge hören zwei Gestalten aus der englischen Literaturgeschichte des iS.Jahrhunderts: Robert und Elizabeth Barret-Browning. Die Kraft und Tiefe ihrer Liebe, die nicht nur in ihrem Heimatland England, sondem in der ganzen Kulturwelt besondere Anteilnahme erweckte, hat ihren Namen mit einem weithin leuchtenden Strahlenkranz umgeben. Jetzt besitzen wir aus der Feder Elisabeth Kessels die erste deutsche Biographie, die die Schönheit, den Adel und auch den Schmerz dieser Liebe verlebendigt in einer angemessenen, sehr zurückhaltenden und sprachlich beschwingten Form. Ein dringlich steht uns anfangs die junge gelähmte Elizabeth vor Augen, unmittelbar der schicksalhafte Augenblick, in dem ein lebensfroher, zukunftsfreudiger Mann einer Hinsiechenden seine tiefe Liebe gesteht und um Gegenliebe ringt. Mit Ergriffenheit lesen wir dann von jenem entscheidenden Ge schehen, das uns heute fast unerklärbar und wie ein Wunder erscheint: Line hoffnungslos Kranke überwindet allein durch Liebe den Tod, gewinnt durch die Liebe Kraft und Willen zum Leben. Als Denkmal dieses Wunders schuf Elizabeth Barret-Brow- nings glühende Seele die „Portugiesische Sonette", die kein Geringerer als Rilke ins Deutsche übertrug. Aber nicht sie allein halten die Erinnerung wach an diese einzig artige Frau, die noch Jahr um Jahr in ihrer Lasa Guidi in Florenz höchste geistige Kultur um sich entfaltete. Un vergänglich bleibt der Glanz, der durch die Größe der Liebe über ihrem Leben liegt. Mit wirklicher Einfühlung und echtem Zartgefühl ist die Verfasserin zu Werk gegangen und bietet nun die packende Geschichte dar. die nicht erfunden ist und auch von keinem Dichter größer und reiner erfunden werden könnte, als sie sich in der Wirklichkeit zugetragen hat. 8 schöne Bildtafeln, die dem Text beigefügt sind, verstärken den unmittelbaren Eindruck des Werkes. erscheint in etwa 8 Tagen A Prei«: Geheftet RM 3,t0 / Leinen RM4,S0 Keil Verlag Berlin SW68 Auslieferung in Wien bei 0r. Franz Hain LL88LI. /?</ //>///?/<-// // Nr. 44 Dienstag, den 21. Februar 1iM 1008