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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.02.1939
- Strukturtyp
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- 1939-02-21
- Erscheinungsdatum
- 21.02.1939
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- Deutsch
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man sich die Hände. Elektron ist äußerst empfindlich gegen Schweiß. Die Klischees müssen auf beiden Seiten gut mit den vaselineartigen Pasten eingerieben und dann in ein Ölpapier eingeschlagcn werden. Es ist nicht ganz leicht, erst die Klischees einzureiben und dann in sauberes Ölpapier einzuschlagen, noch schwerer ist es, bei einer größeren Anzahl von Klischees nachher die richtige Bezeichnung darauf zu vermerken, weil sich gar zu leicht Verwechslungen einschleichen können. Erhält mau eine Sendung derartig geschützter Klischees, bei denen in der Regel das Einschlagpapier stark durchfettet ist, ist es gerade keine angenehme Arbeit, die Klischees auszupackeu und zu prüfen. Anders bei lackartigen Schutzmitteln. Mau streicht mit ihnen die Klischees an, noch besser taucht mau sie ein. Das Eintauchen hat den Vorteil, daß dabei nicht so leicht Luftblasen entstehen können. Zum Anstreicheu wird der bereits in dem obigen Artikel erwähnte Astra- Schutz-Lack*) verwendet, zum Eintauchen der Oxydschutz Hermelin einer bekannten mitteldeutschen Drucksarbenfcrbrik*). Dieser Schutzlack ist intensiv gefärbt, sodaß man sofort erkennt, ob ein Klischee ge schützt ist oder nicht. Er ist aber durchsichtig, sodaß mau jedes Klischee sofort erkennen kann. Kurz nach dem Eintauchen ist er bereits in dünner Schicht fest anfgctrocknet. Zum Eintauchen verwendet man am besten eine Eutwicklerschalc, wie sie jeder Amatenrphotograph verwendet. Ein Trockenständer ist von Vorteil. Es kann nur jedem Verlag geraten werden, stets einen Oxyd- schntz zur Hand zu haben, um sich vor großen Verlusten zn schützen. H. Theilig. Dazu wird uns ferner noch geschrieben: Wo viel mit Klischees umzugehen ist, läßt cs sich nicht vermeiden, daß die Klischees, und sei es auch nur vorübergehend, beispielsweise während der Aufräumungsarbeiteu, übereinander aufgestapelt wer den, oder gar daß dem betreffenden Setzer, Drucker oder Klischee lager-Verwalter ein Klischee oder sonst ein harter Gegenstand aus der Hand und auf ein Klischee fällt, Reibungen an den Klischees u. dgl. mehr entstehen. In allen solchen Fällen, die in der mannigfachsten Weise täglich in der Praxis beobachtet werden können, ist der Astra- Schutz-Lack kein Schutz wie etwa der frühere Autioxydin-Lack, der eine etwa fingcrnagelstarke harte Schutzschicht bildet. — Es sollte einen Lack geben, der an Stärke der Auftragsmöglichkeit dem alten Antioxydiu-Lack gleichkommt, denn die Klischees sind nicht minder durch sehr zufällige Angriffe gefährdet als durch die Oxydation selbst. „Vom tätigen Wort" Das Januarheft des »Buchhändlers im neuen Reich« Es ist ein guter Gedanke, dieses erste Heft des neuen Jahr gangs, das sich besonders mit den Aufgaben der Arbeitswochen be schäftigt, einzuleiten mit dem Beitrag »Vom tätigen W o r t« von Karl K a l t w a s s e r. Und es klingt wie eine Verpflichtung für Buchhändler, wenn es im Schlußabsatz des Aufsatzes heißt: »Wir rufen zu den Büchern des tätigen Wortes als zu unerschöpflichen lauteren Quellen der Kraft und des Glückes, der Lebcnserhöhung und Alltagsbereicherung. Wir rufen in ein Reich, das keinem Men schen unerschlossen bleiben darf, der fähig ist, über die Notdurft des Tages hinaus zu denken und zu leben«. Gerade dieses Wort ist es und sein Inhalt, der so oft unausgesprochen über den Arbeits wochen des Jungbuchhandcls steht, die mehr als andere Zusammen künfte die Augen und Herzen öffnen für die Aufgaben des Berufes. Zur Anregung für solche Wochen folgen dann einige Beiträge, so der Aufsatz von vr. Walter Rumpf: »Z um Themenplau der Arbeitswoche n«. Die »Mannschaft« sei das Ziel solcher Wochen, herauswachscnd aus konzentrierter Planung und der Mithilfe aller, die sich hier zusammenfindcn zur Arbeit. Karl Heinrich Bischofs zeigt »Arbeitswochen im Blitzlicht«. Die Fülle der Erfah rungen und Erlebnisse kommen in kurzen streiflichtartigen Berichten zum Ausdruck: Doberan, Tübingen, Buchenhagen, St. Peter sind die Stationen, bei denen Bischofs halt macht. Uber »St. Peter« be richtet außerdem Adolf Z i c in e r ebenso heiter wie aufschlußreich, Erhard Wittek über »Doberan 1 938«. Auch das, was Walter Pollak über »Die Arbeit öster reichischer Verlage während der Verbotszeit der österreichischen NSDAP.« sagt, soll nicht vergessen sein, er stattet damit einen selbstverständlichen Dank ab, der denen ge bührt, die ein System und seine Machtmittel nicht scheuten, um trotzdem für ein großdeutsches Schrifttum zu wirken. Daß gerade die *) Die Lieferfirma wird auf Wunsch gern von der Schriftleitung genannt. Verlage, die ihre Pflicht taten, nicht immer die notige Unterstützung beim Buchhandel fanden, ist eine bittere Erkenntnis, die unterdessen das wünschenswerte Gegenteil erreichen ließ. Werner Dietrich ist den Lesern des »Buchhändlers im neuen Reich« nicht unbekannt. Seine früheren Beiträge »Macht das Sorti ment stark« und sein »Schimpfkeller und Weinkoje« sind nicht ver gessen. Zahlreichen Verlegern ins Stammbuch geschrieben sind die Gedanken im Bett: »Der Abend des Lektors«; auch mit seinem Beitrag »Uber die sogenannte Tendenz im schöngeistigen Buch« rührt Dietrich an überlegenswerte Fragen. »Die Lebens- und Berufserfahrungen eines jung geb l i c b c n e n Buchhändlers« leiten den »Jungbuchhändler im neuen Reich« ein. Das sind kurze, aber mannhafte Worte, jeden Tag neu lebendig zu macheu im Beruf. Manch eines von diesen Worten verdient es, in Arbeits- und Aufenthaltsräumen von Buch handlungen in großer Schrift an die Wand gemalt zu werden. Ein ehemaliger Neichsschüler bekennt sich zur Kameradschaft der Tat; Wilfred Wagner schreibt seine Entgegnung zum Aufsatz Udo Nosc- meyers »Wider die Lesemüden«. Auch die Beiträge Rudolf K r eßners über das Bilderbuch ließen verschiedene Stimmen laut werden. Erfreulich ist die Entgegnung Kreßncrs zu den Fragen über das Tierbildcrbuch. Eine Reihe neu erschienener Bücher zur »Welt des Buches« werden von Gerhard Schö » selder besprochen, vr. Darncd 5 e würdigt einige politische Werke in dem Buchbericht »Das tägliche Buch des Volkes«. Die dazu gewählte Form des Aussatzes scheint uns recht anregend znr Beschäftigung mit diesen Büchern zu sein. Nicht unerwähnt soll die Besprechung anderer Bücher im Hauptteil der Zeitschrift sein, so die Würdigung, die vr. E r ck m a n n dem Werk »Die Gegenwartsdichtung der euro päischen Völker« angedeihen läßt, weil cs sich dabei auch um ein »Fachbuch« im Sinne des von Schönfelder entwickelten Begriffs handelt. Alles in allem meinen wir, daß das erste Heft des »Buchhändlers im neuen Reich« viel Stoff bietet, mit dem zu beschäftigen sich für Junge und Alte lohnt. Vergessen sei zum Schluß nicht der Hinweis auf das Inhaltsverzeichnis des Jahrganges 1938, das beiliegt. —9- Berufserziehung — nicht Berufsausbildung Die Landcslcituug Berlin der Neichsschrifttumskammcr führte im »Haus der Deutschen Presse« für die Berliner Juugbuchhändler einen Vortragsabend durch, bei dem der Leiter der Neichsschule des Deutschen Buchhandels in Leipzig, Studienrat Gerhard Schön fel d c r, über nationalsozialistische Berufserziehung sprach. Er wandte sich dabei sehr eindringlich gegen die in Buchhändlerkreisen zum Teil noch verbreitete rein arbcitsrechtliche Auffassung der Be rufsausbildung unter völliger Vernachlässigung der Erziehung der geistigen und charakterlichen Werte. Gerade die in der Berufserziehung verankerte politische Ausrichtung machte es aber erst dem jungen Buchhändler möglich, den hohen Anforderungen gerecht zu werden, die sich aus der in den Buchkäuferkreisen feststellbaren Wandlung ergeben. Die Berufserziehung müsse somit im Interesse der so not wendigen Leistungssteigerung die Erziehung des ganzen Menschen umfassen. Sie müsse ein neues Wertgefühl schassen, und die Lehre dürfe keinesfalls weiterhin nur als ein reines Ausbildungsverhältnis betrachtet werden. Studienrat Schönfelder stellte zum Schluß seiner Ausführungen fest, daß die Zukunft des deutschen Buchhandels keine Nentabilitätsfragc ist, sondern eine Frage der Mcnschenführuug ge worden sei. Der von über zweihundert jüngeren nnd älteren Berufskame raden besuchte Vortrag kann in jeder Hinsicht als erfolgreich be zeichnet werden. Jubiläum Am 21. Februar kann die Firma Or. Joachim Struck, Buch druckerei und Verlag, Stralsund, auf ein zwcihundertjührigeS Be stehen zurückblicken. Im Jahre 1739 von Hieronymus Johann Struck gegründet, hat sie sich durch sieben Geschlechter in ununterbrochener Folge vom Vater auf den Sohn vererbt. Hieronymus Johann Struck übernahm zunächst die Uuiversitätsbuchdruckerei in Greifswald, ver legte aber nach zwanzig Jahren sein Geschäft nach Stralsund, das da mals noch unter schwedischer Herrschaft stand. Hier wurden ihm vom Rate der Stadt Stralsund und von der schwedischen Negierung weitest gehende Erleichterungen und Privilegien gewährt, die das schnelle Wachstum der Druckerei stark förderten. Auch seine Söhne suchten durch Fleiß und Umsicht den Betrieb immer inehr zn erweitern und sich in tätiger Arbeit für das Geistesleben Vorpommerns einzusctzen. So
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