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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.02.1939
- Strukturtyp
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- 1939-02-25
- Erscheinungsdatum
- 25.02.1939
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- Deutsch
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Aus dem graphischen Gewerbe Durch eine im »Deutschen Reichsanzeiger« (Nr. 39 vom 15. Fe bruar d. I.) veröffentlichte Anordnung des Reichswirtschaftsministers vom 1V. Februar ist eine Neuorganisation der Wirtschaftszweige Druck und Papierverarbeitung verfiigt worden. Diese Anordnung tritt am 1. April d. I. in Kraft. Durch die Anordnung werden die Drucker in einer besonderen Wirtschaftsgruppe »Druck« zusammengcfaßt, während die bisherige Wirtschaftsgruppe »Druck und Papierverarbeitung« die Bezeichnung Wirtschaftsgruppe »Papierverarbeitung« erhält. — Der »Völkische Beobachter« bemerkt zu dieser Anordnung, daß das graphische Gewerbe, das auch in den Jahren nach der Machtübernahme wirtschaftlich noch sehr große Schwierigkeiten zu überwinden hatte, jetzt seine endgültige Organisationsform gesunden haben dürfte. Es wird daran erinnert, daß im Jahre 1935 der industrielle und handwerkerliche Teil organi satorisch voneinander getrennt wurden, indem man einen Teil der Betriebe der Wirtschaftsgruppe Druck und Papiervcrarbeitung an schloß, aus dem anderen zahlenmäßig größeren Teil aber einen Reichsinnungsverband des Buchdrucker-Handwerks machte und ihn damit dem Reichsstand des deutschen Handwerks zuteilte. Diese Zwei teilung erwies sich aber als wenig glücklich, sodaß im Februar 1937 der Neichsinnungsverband wieder aufgelöst und die rund 10 000 Buchdruckereibetriebe (von denen rund 5000 sogenannte Ein-Mann- Betriebe waren) der Wirtschaftsgruppe Druck und Papierverarbeitung, also der industriellen Organisation, zugeteilt wurden. Zum Leiter der neuen Wirtschaftsgruppe »Druck« wurde vom Reichswirtschaftsminister Verlagsdirektor Pg. August Lorey, Geschäftsführer der Buch- und Tiefdruck G. m. b. H. in Berlin, ernannt. Direktor Lorey ist als vielseitiger und erfahrener Fach mann in weiten Kreisen des Gewerbes durch seine Tätigkeit als stellvertretender Vorsitzender des ehemaligen Deutschen Buchdrucker- Vereins bekannt. Unter der Überschrift »Zwei Jahre Betriebsprüfun gen durch Ogra-Sachver ständige« werden in der Bei lage »Die Betriebsabrechnung« der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker« interessante Angaben gemacht. Es wird u. a. darauf htngewiesen, daß die segensreichen Auswirkungen der Ogra überall spürsam geworden seien. Die grundlegende Vorschrift nach einer ordnungsgemäßen Buchführung und Mindest-Kontengliederung könne heute als im wesentlichen durchgesetzt angesehen werden. Bis vor zwei Jahren hätten mehr als die Hälfte aller Betriebe entweder gar keine Geschäftsbücher geführt, oder aber die vorhandenen No tizen hätten so erhebliche Mängel aufgewiesen, daß sie nur wenig oder gar keinen Wert besaßen. Eine Anzahl von Betrieben sei schon so weit, nach einem eigenen Haustarif, das heißt also gemäß der Kostenlage des eigenen Betriebes, kalkulieren zu können. Diese Ent wicklung mache sichtlich Fortschritte. Herr Wilhelm Wundram, i. Fa. C. L. Schräder, Hannover, wurde auf Vorschlag des Leiters der Wirtschaftsgruppe Druck und Papiervcrarbeitung durch den Reichswirtschaftsminister zum Vor sitzenden des Marktausschusses berufen. Die Bildung dieses Ausschusses, dem die Bearbeitung der gemeinsamen Aufgaben auf dem Gebiete der Marktregelung obliegt, ist in der Anordnung zur Organisationsvereinfachung im graphischen Gewerbe vom 17. De zember 1938 durch den Reichswirtschaftsminister vorgesehen. Diesem Marktausschuß gehören außerdem noch je ein Vertreter der Fach gruppen 1, 2, 5 und 10 sowie des Fachamtes Druck und Papier der Deutschen Arbeitsfront an. Die Buchdrucker-Innung Berlin hat in ihrem Mit teilungsblatt einen Appell an jene Betriebsführer gerichtet, die auch mit größter Mühe ihren Betrieb nicht zu einer guten Ausnützung ^bringen können. Es sei jetzt Zeit, sich mit rücksichtsloser Ehrlichkeit zu prüfen, wie sie sich an anderer Stelle für den Vierjahresplan und für bas Wohl des Volkes und damit für ihr eigenes wirk samer betätigen können. In diesem Appell wird weiter ausgeführt, daß es nicht mehr Vorkommen dürfe, daß es kl unseren Reihen Be triebsführer gäbe, die mit Neid auf die Gehilfenlöhne blickten. Die Buchdrucker-Innung sei gern bereit, solchen Kameraden bei der Ver wertung ihrer Betriebe mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Wo der Appell an die Freiwilligkeit keinen Erfolg habe, würden durch greifende Maßnahmen unvermeidlich sein. (Wie bereits oben er wähnt, gibt es im Buchdruckgewerbe rund 5000 sogenannte Einmann- Betriebe.) Mit Datum vom 18. Januar 1939 hat der Leiter der Wirt schaftsgruppe Druck und Papierverarbeitung vr. Sceliger mit Zu stimmung des Reichswirtschaftsministers und des Reichskommissars für die Preisbildung ungeordnet: »Unternehmungen des graphischen Gewerbes, die ihren Sitz oder ihre geschäftliche Niederlage im Deutschen Reich außerhalb der sudeten deutschen Gebiete haben, ist es untersagt, aus den sudeten deutschen Gebieten Aufträge zur Herstellung von graphischen Er zeugnissen anzunehmen, auszusühren oder Angebote auf Abschluß solcher Aufträge abzugeben. Hierunter fallen auch Aufträge amtlicher Stellen«. — Ausnahmen sind vorgesehen. Die Mitglieder der Wirt schaftsgruppe haben die Pflicht der Auskunftserteilung, der Einsicht gewährung in die Geschäftsbücher und sonstigen Unterlagen und der Zulassung von Betriebsbesichtigungen. Auf Grund einer Ausnahmegenchmigung des Reichskommissars für die Preisbildung vom 7. Februar 1939 sind der Verband Deut scher Druckpapierfabrikcn und die die Verlage beliefernden Papier großhändler berechtigt, maschinenglattesZ eitungsdruckpapier gegenüber dem bisherigen Preisstand um 90 Npf. je 100 kß zu erhöhen. Der Zuschlag von NM 1.— je 100 kg für Formatpapier ist nach der Entscheidung des Prciskommissars unverändert ge blieben, sodaß Verlage, die Formatpapier beziehen, in Zukunft einen Preis von NM 23.— je 100 kg statt bisher NM 22.10 je 100 kg zu zahlen haben. Weiterhin bleiben aus Grund dieser Entscheidung die bisher gültigen Zuschläge für dünneres Gewicht: NM 1.50 je 100 kg für 48—49 g/qm, NM 2.50 je 100 kg für 45—47 g/qm un verändert bestehen. Ferner hat der Preiskommissar mit seiner Ent scheidung festgelegt, daß die bisherigen Lieferungs- und Zahlungs bedingungen unverändert bleiben. Die Großhandelsspannc ist an läßlich der Erhöhung des Preises für maschinenglattes Zeitungs druckpapier von 3"/o auf 2°/o gesenkt worden. Die Lieferbedingungen des Großhandels dürfen aber trotz der Kürzung der Handelsspanne gegenüber den Abnehmern keine Veränderung erfahren. Um das Arbeiten mit neuen deutschen Werkstoffen nach jeder Richtung hin auszuprobicren und um die Buchbinder anzuregen, sich auch mit der geschmackvollen Gestaltung des billigen Einbandes zu befassen, hat das Fachamt Druck und Papier in der Deutschen Arbeitsfront einen Wettbewerb »Auch der einfache Handeinband kann geschmackvoll sein« ausgeschrieben. Der Wettbewerb läuft bis zum 1. April 1939 und wendet sich an alle Buchbindermeister, -Gesellen und -Lehrlinge. Insbesondere sollen auch die neuen deutschen Werkstoffe, wie Jgraf, Alkor, Velament usw. als Einband benutzt werden, um zu beweisen, daß ein guter und geschmackvoller Einband nicht immer aus Leder oder Perga ment bestehen muß. Die Uberwachungsstelle für Metall hat sich damit einverstanden erklärt, daß die für Lohnsetzereien (Satzfabrikcn) geltenden Bestim mungen hinsichtlich der Vermietung des aus eigenem Metall an gefertigten Satzes nunmehr auch für g a l v a n o p l a st i s ch e und Stereotypie-Anstalten unter gewissen Voraussetzungen in Kraft treten. Wenn keine Anrechnung auf die Verbrauchsberechtigung — wie bei eigenem Metall — erfolgen soll, muß über die Ver mietung des Platteumetalles e'ne schriftliche Abmachung oder eine schriftliche Bestätigung vorliegen, in der das vermietete Platten- mctall nach Titel, Format und Gcsamtmctallgewicht genau bezeichnet ist. In der schriftlichen Abmachung oder Bestätigung muß klar aus gesprochen sein, daß die Platten lediglich vermietet werden, also Eigentum der Herstellerfirma bleiben, und nach Benutzung an die Herstellerfirma wieder zurückgeliefert werden müssen, und zwar spätestens innerhalb vier Monaten. Etwa notwendige Auskünfte in dieser Angelegenheit erteilt das Wirtschaftsamt der Fachgruppen Buchdruck, Leipzig C 1, Poststraße 7. Mit Beginn dieses Jahres ist die jetzt im einunbfünfzigsten Jahrgang erscheinende »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucke r«. die bisher im Verlag des Deutschen Buchdrucker- Vereins erschien, in den Verlag der Firma Buch- und Tiefdruck G. m. b. H., Berlin, übergegangen, von der sie auch gedruckt wird. Während der voraufgegangenen fünfzehn Jahre wurde sie von der Firma H. Heenemann KG., Berlin-Wilmersdorf, gedruckt. — Die von Julius Mäser gegründete, im ncunundfünfzigsten Jahrgang stehenden »Graphischen Jahrbücher« haben Ende 1938 ihr Erscheinen eingestellt. Laut vertraglicher Vereinbarung gehen sie in die im Verlag Ernst Boehme, Berlin, erscheinende Monatsschrift »Deutscher Drucker« auf. Der Verein der Zellstoff- und Papierchemiker im NS.-Bund Deutscher Techniker verlieh dem Dozenten vr. Kurt Schwabe aus Reichenbach die Hans Clemm-Denkmünze für wtssenschaft- 163
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