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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.03.1939
- Strukturtyp
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- 1939-03-07
- Erscheinungsdatum
- 07.03.1939
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nisse erzielen als ein teures Werk, dessen erste Auflage schon meist nie ganz abgesetzt wird. Das gute Fachbuch gehört wie das Handwerkszeug zum Schaffenden. Auch das äußere Format eines Fachbuches sollte nach Möglichkeit so gehalten sein, daß es vom Lernenden in die Rocktasche gesteckt werden kann und so zum ständigen Begleiter und Berater wird. Auch das beste Fachbuch muß immer wieder von neuem zur Hand genommen und durch gearbeitet werden. Der Besitz eines Fachbuches allein macht nicht gescheiter und mit dem Kaufen eines Buches ist nur der erste Schritt getan. Das erste Durchlesen gibt auch nur einen Überblick über das, was man alles durch fleißiges Studium des Buches lernen kann. Wirklichen Nutzen für seine Arbeit kann man aber immer nur dann aus Fachbüchern ziehen, wenn man sich mit Fleiß und Ausdauer mit dem Inhalt eines Buches beschäftigt. Jeder junge Berufstätige sollte sich vor Augen halten, was der Führer in seinem »Kampf« über seine Wiener Lehrjahre sagt, in denen er sich vom Munde absparen mußte, was er für den Erwerb eines Buches ausgab. Der Führer schreibt: »Ich las damals unendlich viel, und zwar gründlich. Was mir so an freier Zeit von meiner Arbeit übrig blieb, ging restlos für mein Studium aus. In wenigen Jahren schuf ich mir damit die Grundlagen eines Wis sens, von denen ich auch heute noch zehre.« Wenn auch in Fachbüchern nicht ausgesprochen Politische Fragen behandelt werden, ist es doch unerläßlich, daß das Fach buch in der Gesamthaltung unseren Auffassungen entspricht. Es ist undenkbar, heute ein Fachbuch zu schreiben, das z. B. der Bedeutung der Arbeiten des Vierjahresplanes nicht ausreichend gerecht wird. Es ist selbstverständlich, daß dieser totale volks wirtschaftliche Wirtschastsplan von bisher ungekannten Aus maßen in jedem Fachbuch weitestgehende Berücksichtigung finden muß, sei es, daß die neuesten Werkstoffe und ihre Verwendungs möglichkeiten dem einzelnen vor Augen geführt, oder neue Arbeitstechniken dem Verständnis der Leser nahegebracht wer den. Das große Ziel, das uns allen mit dem Vierjahresplan ge stellt ist, kann nur erreicht werden, wenn jeder einzelne an seiner fachlichen Weiterbildung arbeitet und an seinem Platz das Beste leistet. Ich bin überzeugt davon, daß die Fachbuchwerbung das ihre dazu beitragen wird, dieses große Ziel zu erreichen. Das wird um so leichter und sicherer der Fall sein, je mehr wir uns bei dieser Arbeit stets von dem Grundsatz leiten lassen: Aus der Praxis für die Praxis! Der reiche Beifall der anwesenden Gäste und der Werks angehörigen bewies dem Staatssekretär, mit welch großem Ver ständnis und Interesse sie seinen Ausführungen gefolgt sind. Der Vertreter des Zentralvorstandes der I. G. Farben, Direktor vonSchnitzler, wies in seinem Schlußwort darauf hin, daß es ihn mit Stolz erfülle, daß das I. G.-Hochhaus in Frankfurt den Rahmen zur Eröffnungskundgebung der Fach buchwerbung 1939 geben durfte. Die gewerbliche Wirtschaft, die an der Entwicklung und Förderung des Fachschristtums den regsten Anteil nehme, werde bestimmt das ihre dazu beitragen, das Fachbuch als Mittel zur Leistungssteigerung weitestgehend einzusetzen. Die Fachbuch-Schenkung werde auch in diesem Jahr ein Beweis dafür werden, daß die Wirtschaft erkannt hat, welch große Bedeutung das Fachbuch habe. Mit einem Gruß an den Führer wurde die Eröffnungs kundgebung zur Fachbuch-Werbung 1939 beendet. W. Übersetzungen deutscher Bücher im Jahr 1937 Von Dr. Charlotte Bauschinger (Schluß zu Nr. 54) Rumänien scheint in diesem Jahr in seiner Übersetzungs auswahl weiter denn je von der Bereitschaft entfernt, eine Ver ständigung durch die Dichtung von heute anzubahnen. Von dem ganz auffallenden Rückgang der Übersetzungen im allgemeinen (um über 80 Einheiten von 239 auf 146) sind die Übersetzungen aus dem Deutschen prozentual am schwersten getroffen, da sie um fast die Hälfte gesunken sind. Die kleine Auslese der 16 Werke, von denen 8 auf die Schöne Literatur entfallen, ist teils nichtssagend, teils von volksfremden Elementen bestimmt. Aus der historischen Literatur ist lediglich das Werk des Gene rals von Falkenhayn »Der Feldzug der 9. Armee gegen die Ru mänen und Russen 1916/17» hervorzuheben. Die einzige wichtige Erscheinung auf schöngeistigem Gebiet ist eine Anthologie deut scher Lyrik, die vierundfünfzig Nachdichtungen deutscher Schöp fungen von Klopstock bis Carossa enthält. — Von entsprechen dem künstlerischem Wert ist die deutsche Fassung der Gedichte Mihail Eminescus, die als einzige Übertragung aus dem Rumä nischen erschienen sind. Sehr unbefriedigend ist auch das Übersetzungswesen in Ju goslawien, obwohl der deutsch-jugoslawische Kulturaustausch auf anderen Gebieten, d. h. im sprachlichen, künstlerischen und wissenschaftlichen Bereich, bereits sehr schöne Erfolge gezeitigt hat. Die 28 Übertragungen aus dem Deutschen, von denen 12 aus Unterhaltungsschristen entfallen, erhalten ihr Gewicht fast aus schließlich durch die Wahl philosophischer Werke: Kant »Vom ewigen Frieden« und »Betrachtungen über das Gefühl des Schö nen und Erhabenen«, Nietzsche »Wille zur Macht-, Spengler »Der Untergang des Abendlandes«. Die deutsche Gegenwart kommt weder im literarischen noch im Historisch-Politischen Be zirk zu Wort. Dagegen liegt der ursprünglich in kroatischer Sprache geschriebene Versuch einer verständnisvollen Würdigung des neuen Deutschland als einzige Übersetzung aus den südslawi schen Sprachen in deutscher Form vor. In Griechenland werden die schöngeistigen Ansprüche der Leserwelt noch vorwiegend durch den französischen Roman befriedigt, während das wissenschaftliche llbersetzungswesen zum größten Teil auf dem deutschen Schrifttum beruht. In dem die Entwicklung der llbersetzungstätigkeit hemmenden Sprachenkampf zwischen der sogenannten Reinsprache und der Volks- oder Um gangssprache scheint die letztere in allmählichem Vordringen be griffen, da sie nun auch mehr und mehr in wissenschaftlichen Werken Eingang findet. So wurde z. B. in diesem Jahr Kants »Grundlegung zur Metaphysik der Sitten« und die »Prolego- mena zu einer jeden künftigen Metaphysik« in einer als sehr ge glückt angesehenen Übertragung in gemäßigter »Dimotiki« (Volkssprache) herausgegeben. Bei der eingehenden Pflege der Schulpolitik in Griechenland interessierten ferner einige unter- richtskundliche und Pädagogische Schriften, wie die »Didaktik der neuen Schule» von Paul Ficker, die »Grundformen Volkhafter Bildung« von PH. Hördt und die Seelenkunde des Kindes »Du und dein Kind« von A. Tefarel. Auch psychologischen und psycho- pathologischen Untersuchungen wendet sich die Aufmerksamkeit der griechischen Verleger zu. Von den insgesamt 12 Übertragun gen aus dem Deutschen sind nur zwei schöngeistiger Art: Schil lers »Jungfrau von Orleans« und das alte Rührstück von CH. Birch-Pfeisfer »Die Waise von Lowood«. — Aus der neugriechi schen Literatur wurde in diesem Jahr kein Werk ins Deutsche übersetzt. Die Buchproduktion in Bulgarien hat nach Überwin dung der Krisenjahre ihre durchschnittliche Höhe von 2 500 Er- 488 Nr. 56 Dienstag, den 7. März 1939
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