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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.03.1939
- Strukturtyp
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- 1939-03-07
- Erscheinungsdatum
- 07.03.1939
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- Deutsch
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Nachwuchssorgen im Lesezirkel In Heft 8 und 9 des laufenden Jahrganges der Zeitschrift Der Vertrieb, Amtliches Organ der Hauptfachgruppe Vertrieb in der Reichspressekammer, wurde ein Aufsatz Uber die »immer brennender werdende Nachwuchsfrage im Lesezirkel« von vr. W. Carlsson, Hamburg, veröffentlicht. In dem Artikel wird von dem Umstand ausgegangen, daß die in den letzten Jahren verkäuflich gewesenen Lesezirkel durchweg von schon bestehenden größeren Unter nehmen aufgekauft wurden, weil es an jungen Kräften, denen hier eine selbständige Existenz geboten wurde, fehlte. Auf diese Weise macht sich schon jetzt eine Zusammenballung kleiner und mittlerer Unternehmen fühlbar, während die Zahl der selbständigen Unter nehmen abnimmt. Diese ungesunde Entwicklung in dem Gesamt geschäft des Lesezirkels kann nur dann gebessert werden, wenn die Nachwuchsfrage in irgendeiner Form gelöst wird. Daß dieses Pro blem bei energischer Inangriffnahme geklärt werden kann, beweisen die allgemeinen Verhältnisse im Lesezirkelgeschäft, die für einen fachlich ausgebildeten und geeigneten Bewerber genügend Möglich keiten offen lassen, sich ohne aufreibenden Konkurrenzkampf eine selbständige Existenz zu schaffen. Unter diesem Gesichtspunkte erging an einige größere und auch kleinere Lesezirkel-Betriebe die Auf forderung, sich zu der Frage des Nachwuchses im Lesezirkel zu äußern. Die vier wiedergegebenen Antworten fordern fast ein stimmig eine geschlossene kaufmännisch und sachliche Lehrzeit, in der der Lehrling sowohl im Innen- wie im Außenbetrieb praktisch und theoretisch ausgebildet wird. Den Abschluß der Lehrzeit soll eine Prüfung vor Sachverständigen bzw. vor der Industrie- und Handels kammer bilden. Um eine zur Zeit dringend notwendige Heran bildung des Nachwuchses zu beschleunigen, wird vorgeschlagen, ver dienten und vorwärtsstrebenden Gefolgschaftsmitgliedern durch Fach kurse und auch eigene Hilfe die Möglichkeit zu geben, sich selbständig zu machen. — Der Betriebsführer soll endlich sein altes Vorurteil, daß er sich auf diese Weise eine unliebsame Konkurrenz großzieht, überwinden und die Pflichten seines Berufsstandes erfüllen. „Junges deutsches Schriftschaffen" Eine Ausstellung bei R. Blanckertz Der Reichsbeauftragte für künstlerische Formgebung, Professor Hans Schweitzer-Mjölnir, eröffnete in diesen Tagen eine vom Schriftmuseum Rudolf Blanckertz in Berlin in Gemeinschaft mit der Jugendwaltung des Fachamtes Druck und Papier und der Meisterschule des deutschen Handwerks in Offenbach durchgeführte Ausstellung »Junges deutsches Schriftschaffen«. Prof. Schweitzer benützte den Anlaß der Ausstellungseröffnung, um über die Bedeutung der künstlerischen Schriftentwicklung zu sprechen und die in den letzten Jahren erzielten Ergebnisse zusammenfassend darzustellen, während Bannfllhrer Wiegratz über die Beweg gründe sprach, die zur Durchführung der Sonderlehrgänge in Offen bach geführt haben, und Hans Kühne als Leiter der Fachklasse für Schreiben und Schriftanwendung an der Meisterschule Gelegen heit nahm, die Ziele dieser Kurse und die Wege der Durchführung darzulegen. Diese Sonderlehrgänge in Offenbach haben nicht die Aufgabe, fertige Schristkünstler auszubilden, sie sollen aber »die notwendigen Grundlagen für ein allgemeines Schriftverständnis und Schrift gefühl vermitteln«. Die Kurse sollten gleichzeitig erkennen lassen, »welche Kräfte in den Teilnehmern schlummern, damit sie sich so dann frei entfalten können«. Der damit beschrittene Weg wird aber im Laufe der Jahre zu besonderen Ergebnissen auf dem Gebiet der künstlerischen Schriftgestaltung führen und nicht ohne Einfluß auf die Buchschöpfungen verschiedenster Art sein. Zeigen die Ergebnisse der bis jetzt abgehaltenen Kurse doch nicht nur neue Begabungen unter der jungen Generation der Schriftschreiber, sie lassen zahl reiche Ansätze zur künstlerischen Illustration und Durcharbeitung von Buchwerten erkennen. Heute schon sind unter den in der Aus stellung vertretenen Namen solche jungen Mitarbeiter, die jetzt bald ein Wort bet Buchausstattungen mitzureden haben werden und die auch — das ist die Hauptsache — ein Gefühl für die besonderen Notwendigkeiten der Schrift- und Buchgestaltung verraten. Zeichnerische und schriftkünstlerische Lösungen von Plakaten, Wandsprüchen, Zeitungs- und Zeitschriftenköpfen zeigen, daß man in Offenbach nicht nur geübt hat, sondern gleichzeitig der Be gabung Einzelner Aufgaben stellte, die nicht nur handwerkliches Können voraussetzen, sondern auch die Einfühlung in künstlerische Formgebung zur Lösung einer gestellten Aufgabe verlangen. Wir glauben, daß für die Mehrzahl der gezeigten Blätter und Proben heute großes Interesse auf dem Buch- und Kunstmarkt bestehen würde. Man merkt deutlich den außerordentlich starken Einfluß, den nicht nur der Leiter der Fachklasse für Schreiben und Schriftanwen dung auf die Ausführung solcher Aufgaben genommen hat, auch Prof. Engel, der Leiter der Fachklasse für Schriftsatz und Buch druck hat ein gut Teil seiner künstlerischen und pädagogischen Fähigkeiten an die Arbeit seiner Schüler gegeben. Neben den Plakaten und Schriftblättern für wirtschaftliche und private Zwecke begegnen uns einige Arbeiten, die den geborenen Illustrator verraten. K. H. Ales schrieb zu Bildern von H. Schneider die Texte, die schöne Harmonie zwischen Bild und Wort erkennen lassen, Joachim Romanowski bringt wunderschöne Blumenblätter, Hermann Zapf und Gerhard Wulwicki fallen auf durch die hand geschriebenen Bücher. — Die Ausstellung »Junges deutsches Schrift schaffen« wird die Öffentlichkeit ebenso sehr interessieren wie die Fachleute dieses künstlerischen Aufgabengebietes. E. W. L. Veranstaltungen der Gruppe Buchhandel Leipzig — Fachschast Angestellte Am Mittwoch, dem 1k. März 1989 — 28.1S Uhr —, wird im Buchhändlerhaus, Hospitalstraße, Eingang III, Herr vr. H. Bockwitz, Direktor des Museums für Buch und Schrift, zu uns sprechen, und zwar über »Drei Kragen aus der Buch- und Schriftgeschichte«. Der Bortrag wird durch Lichtbilder erläutert. Auch dieser Vortrag des Herrn vr. Bockwitz verspricht sehr interessant zu werden. — Ich erwarte daher zahlreichen Besuch, Bei dieser Gelegenheit weise ich daraus hin, daß der Kursus »Satz und Druck» voraussichtlich am 2Ü. März in der Buchdrucker- Meisterschule, Platostratze, beginnen wird. Entsprechender Bescheid geht den Teilnehmern rechtzeitig zu. — Es können nur noch einige Anmeldungen berücksichtigt werden. Diese sind zu richten au: Walter Köhler, Leipzig O S, Brandiser Straße 4. Willy Beylich, Landesfachberater. Ehrengeschenk der Stadt Leipzig siir Reichsminister Nr. Goebbels Beim Empfang, den die Stadt Leipzig zur Eröffnung der Leip ziger Frühsahrs-Messe am k. März für Herrn Reichsminister vr. Goebbels veranstaltete, überreichte Herr Bürgermeister Haake dem Minister als Ehrengeschenk eine naturgetreue Wiedergabe der ältesten deutschen Zeitung in kostbarem Einband. Diese Zeitung, bekannt unter dem Namen AugsburgerAviso von 16 8 9 ist erst in unserem Jahrhundert in einem einzigen Exemplar in der Vormals König!. Provinzialbibliothek in Hannover ausgefunden worden und stellt eines der kostbarsten Besitztümer dieser Bibliothek dar. Bisher war der Aviso sür breitere Kreise unzugänglich. Jetzt hat der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig die Anregung gegeben, diese Zeitung sowie einige andere wichtige Dokumente der Zeitungs geschichte in einer Schriftenreihe zu veröffentlichen, die in seinem Auftrag unter dem Titel: Die Deutsche Zeitung im ersten Jahr hundert ihres Bestehens <1889—1788) in fünf Bänden im Verlag Otto Harrassowitz in Leipzig erscheinen wird. Der Aviso von 1689 bildet den ersten Band dieser Reihe. Vortragssahrt des flämischen Dichters Felix Timmermans Auf der für Mitte März vorgesehenen Vortragsfahrt des flämi schen Dichters Felix Timmermans ergeben sich noch Möglich keiten zu einer Anschlußlesung innerhalb der Gaugebiete: Halle-Merseburg, Sachsen, Thüringen, Baye rische Ostmark, Mainsranken und Hessen-Nassau. Termin 21-, 22., 28. und 25. M Lr z. Vortragsstellen, die für eine Lesung von Felix Timmermans zu dem genannten Zeitpunkt Interesse haben, wollen sich umgehend an das Vortragsamt der Reichsschrifttumsstelle, Berlin W 8, Fran zösische Straße 19, Fernruf: 1128 48, wenden. Personalnachrichten Am 3. März verstarb im Alter von dreiundsiebzig Jahren der Buchhändler Herr Karl Gustav Warnstorff, Inhaber der Sortimentsbuchhandlung Ludwig Hofstetter in Halle (Saale). Der Verstorbene entstammte einer Buchhändlerfamilie aus Northeim und empfing seine erste Berufsausbildung in der Firma Gerstenberg in Hildesheim. Seit über fünfundvierzig Jahren stellte er seine uner müdliche Arbeitskraft in den Dienst der Hofstetterschen Buchhandlung, an deren Aufstieg er großen Anteil hatte. 191 Nr. 66 Dienstag, den 7. März 1939
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