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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.03.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-03-14
- Erscheinungsdatum
- 14.03.1939
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Sortimenterin, dann hatte dies schon seinen recht guten Sinn. Hier im Jugendbuch beginnt die Werbung fürs Buch überhaupt. Das wird meist übersehen. Man nimmt so oft im Sortiment oder unter jungen Buchhändlern das Jugendbuch nicht ernst genug. Wer von den Buch händlern liest schon eine Jugendschrift? Es war daher notwendig, die wichtigsten Fragen des Jugend buches vor einem Kreis von Buchhändlern (alle Altersstufen waren unter den Teilnehmern vertreten) einmal grundsätzlich zu behandeln. Das Thema stellte hier eine Schwierigkeit, denn es mußten viele Referenten gewonnen werden. Es ist geglückt. Ein ausführlicher Be richt gerade von dieser Woche wird demnächst von einer Teilnehmerin erstattet und sollte dann vom ganzen Buchhandel ernsthaft gelesen werden. Neben den zahlreichen Referaten mußte die rein bücherkundliche Arbeitsgemeinschaft notwendigerweise etwas zurücktreten. Sie ist hier auch nicht so wichtig, denn nicht darauf kam es an, Rezepte zu verteilen, sondern darauf, aufzuwecken. Nicht das Selbstlesen sollte ersetzt, sondern gerade es mußte angeregt werden. Das eigene Urteil muß hier herausgelockt werden. Wie notwendig dies ist, wird vielleicht dadurch gleich schlüssig bewiesen, daß in einer Buchbespre chung von seiten der Teilnehmer auf eine Jugendschrift hingewiesen und der Hinweis mit einer Stelle belegt wurde, in der an wichtigem Punkt ein Gedicht von Heinrich Heine mehrfach zitiert wird. Klein lich? Nein, geistige Entscheidung, Selbst-Entscheidung, wachestes Ge wissen, geistiger Instinkt. Doch — das Neckartal muß sich über die im Jungborn ver sammelten Buchhändler gefreut haben, denn kaum waren sie weg, da begann sich der Himmel wieder zu beziehen und nun schaut «er grau und traurig darein. Dafür ist zu hoffen, daß die Teilnehmer nun draußen überall im Reich den Frühling verbreiten. Nochmal: Buch händler nehmt euer Jugendschristenlager ernster! Lasset es nicht zu, daß das Publikum meint: Jugendbücher bekäme man anderswo als in der Buchhandlung! Diese Meinung ist da! Vergeht nicht, daß mit dem Kind der spätere Kunde in den Laden kommt, daß aber auch schon das Kind mit den Eltern, den Onkeln und Tanten Kunden mitbringt oder nach sich zieht, die wichtig sind. Es ist Zeit für den Buchhandel, diese Fragen sicherer als bisher zu sehen. Dieser Hin weis hat seine gute Begründung. Bff. Veranstaltungen der Gruppe Buchhandel Arbeitskreis Leipziger Jungbuchhändler Die nächste Arbeitsgemeinschaft findet am 17. März (nicht 14. März) 20.15 Uhr in der Bibliothek des Börsenvereins statt. Es spricht Berufskamerad Saegenschnitter über die Fachbibliothek des Buchhändlers. — Das Programm der weiteren Veranstaltungen wird an diesem Abend bekanntgegeben. Die neuen Arbeitszeitbestimmungen Die praktische Anwendung der verschiedenen Bestimmungen der neuen Arbeitszeitordnung sowie des Jugendschntzgesetzes und der Ge werbeordnung ist nicht ganz einfach, da die Bestimmungen für männliche, weibliche und jugendliche Gefolgschastsmitglieder verschieden sind. Die Buchhandels-Verkehr und -Verrechnung G.m.b.H. in Leipzig (C 1, Post schließfach 302) hat daher eine Übersicht über die für den Leipziger Buchhandel wichtigsten Arbeitszeit bestimmungen der neuen A r b e i t s z e i t o r d n u n g und des Jugendschntzgesetzes vom 30. April 1938 (Preis NM -.30) herausgegeben, nach der eine schnelle Unterrichtung über die verschiedenen Bestimmungen möglich ist. Die Übersicht ist in Form eines Planes zusammengestellt, der die Arbeitszeit der männlichen, weiblichen lind jugendlichen Angestellten getrennt behandelt. Klar und knapp wird erläutert, was in besonderen Fällen, wie Abschlußarbeiten, Arbeiten in Notfällen, Ruhepausen, Frühschluß und dergleichen zu beachten ist und welche Vorschriften aus der Arbeitszeitordnung, dem Jugendschntzgesetz oder der Gewerbeordnung hier ihre Anwendung finden. Die Tabelle wird über den Leipziger Buchhandel hinaus von allgemeinem Interesse sein. Anfragen Wer kennt ein Märchenbuch, in dem u. a. ein Märchen »Die goldene Zange« oder »Die Geschichte von der alten Zange« enthal ten ist? (Akademische Buchhandlung Calvör, Göttingen.) Wer kennt einen chinesischen Roman »Ko-ko-ro«? (Expedition des Börsenblattes.) Walter Hcrfurth, Leipzig. — Verlag: Verlag dVs BörsenVereins der 2 dittou: Leipzig 0 1, Gerichtsweg 26, Postschlteßfach 274/75. — Druck: Er Zur Zeit ist Preiül Wer kennt ein Kinderbilderbuch, das folgende Verse enthält: »Miau, miau, liebe Frau, laß schnell mich ins Häuschen, ich fang Dir die Mäuschen«? (Passage-Buchhandlung Richard Müller, Jena.) Wer kennt »Wilhelms Besuch im Zoologischen Garten«. Text in Versen? (Bücherstube am Hohen Tor H. O. Holzner, Tilsit.) Verkehrsnachrichten Drucksachen zu ermäßigter Gebühr nach Italien Nach Italien sind jetzt Zeitungen und Zeitschriften, die unmittel bar von den Verlegern oder deren Beauftragten versandt werden, sowie Bücher, Druckhefte und Musiknoten, die, abgesehen vom Auf druck auf dem Umschlag und den Schutzblättern der Bände, keinerlei Ankündigungen oder Anpreisungen enthalten, zu der ermäßigten Drucksachengebllhr von 5 NPf. für je 100 8 zulässig. Personalnachrichten Am 13. März vollendete Herr Alfred Voerster, der Senior der Inhaber der Koehler-Volckmar-Firmen in Leipzig, in voller geistiger und körperlicher Frische sein achtzigstes Lebensjahr. Seit mehr als fünfundfünfzig Jahren hat er in der Stille seines Schaf fens stets in vorbildlicher Weise seinem Berufsstand gedient. Aus gestattet mit einer seltenen Arbeitsenergie findet man Alfred Voerster auch heute noch allmorgendlich an seinem Arbeitsplatz, um sich berichten und — mit Rücksicht auf sein Augenleiden — vorlesen zu lassen und um seinen Firmen und seiner Gefolgschaft immer wieder durch seinen klugen, auf lange Erfahrung gestützten Rat zu helfen. — Schon frühzeitig wurde Alfred Voerster neben seinem Vater, Carl Voerster, in die Leitung der Firma F. Volckmar be rufen, die sein Großvater Friedrich Volckmar gegründet hatte. Auf einen langen Zeitraum miterlebter deutscher Geschichte vermag Alfred Voerster zurückzublicken: auf die Jahre bis 1914 mit ihrer Entwicklung und ihren Krisen, auf den Weltkrieg, in dem sein jüngster Sohn in Flandern geblieben ist, auf die politisch und wirt schaftlich so besonders schweren Jahre nach 1919, in denen er und seine Frau während der Leipziger Märzkämpfe 1920. nur mit knap per Not dem Tode entronnen sind. Neben solchen schweren Erleb nissen stehen viele Jahre erfolgreichen Schaffens in freundschaftlicher Verbundenheit und Zusammenarbeit mit den Teilhabern seiner Firmen und seinen Mitarbeitern. Seine karg bemessenen Erholungs stunden hat er dazu verwandt, sich beratend und helfend für den Kampf des Deutschtums im Ausland einzusetzen und sich auf dem Gebiete der sozialen Fürsorge zu betätigen. Auch im buchhändleri- schcn Vereinsleben hat Alfred Voerster erfolgreich gewirkt. Er war verschiedentlich Mitglied des Wahlausschusses des Börsenvereins, von 1906 bis 1911 erster Schatzmeister des Börsenvereins, ferner arbeitete er mit im Ausschuß für das Börsenblatt, in der Kom mission zur Schaffung eines buchhändlerischen Lehrbuches, im Verein der Buchhändler zu Leipzig und anderen mehr. Auch dem Inter nationalen Verlegerkongreß widmete er sein Interesse, ganz beson ders aber allen Fragen, die die Stellung Leipzigs im deutschen Buch handel betreffen. * Ganz unerwartet wurde uns ein lieber Berufskamcrad durch den Tod entrissen, Hermann Hellstern, der seit vielen Jah ren in I. Weises Hofbuchhandlung (Paul Erps), Stuttgart, tätig war. Hermann Hellstern war einer der ersten »Jungbuch- händler« in unserem Gau. Immer hat er in der Fachschaft als einer der Treuesten mitgetan und nicht wenig dazu beigetragen, daß in den vielen Jahren stets ein lockendes Programm geboten wurde. Trotz seiner bescheidenen Zurückhaltung galt seine Ansicht viel im Kreis der Kollegen. Für die besonderen Aufgaben in unserem Stand hat er sich stets eingesetzt. Namentlich die Bildungsarbeit lag ihm am Herzen. Vom ersten Jahr an war er für mich im Prüfungsausschuß die treueste Stütze, und manche Jahre leitete er die Lehrlingskurse. Viele jungen Buchhändler verdanken ihm einen Rat für ihre Aus bildung, einen Wink für besondere Möglichkeiten oder auch Hilfe durch ein deutliches Wort der Kritik. Es waren wenig große Buch ausstellungen in Stuttgart, für die er nicht die Organisation der Kleinarbeit in die Hand nahm. — Wer ihn näher kennenlernen durfte, wer sein Vertrauen einmal hatte, dem wird es wie mir gehen, der hat einen Freund verloren. Walter Weitbrecht. Nach längerer Krankheit verstarb am 9. März im Alter von ein undsiebzig Jahren der Buchhändler Herr Theodor Schulze in Z ü l l i ch a n, der dort seit nahezu vierzig Jahren eine Buchhandlung mit Nebenzweigen betrieb. des Hauptschristleiters: Franz Wagner, Leipzig. — Verantm. Anzeigenleiter: deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift -er Schrtftlettung und Expe- nst Hedrich Nachf., Leipzig 6 1, Hospitalstraste 11a—13. - DA. 7663/lI. iste Nr. 8 gültig! 212 Nr. 62 Dienstag, den 14. März 1939
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