Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.03.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-03-28
- Erscheinungsdatum
- 28.03.1939
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19390328
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193903287
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19390328
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1939
- Monat1939-03
- Tag1939-03-28
- Monat1939-03
- Jahr1939
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
trägt die Verleihung dazu bei, die allgemeine Aner kennung eines Autors zu erhöhen oder zu be festigen, die ja auf weiteste Sicht wieder zur Erhöhung des Absatzes führen kann.- Betont wird übereinstimmend, daß die Preisverleihung gleichzeitig eine Anerkennung der Ver lagsarbeit sei, die »als außerordentlich wertvoll- empfun den wird. Nicht nur als Nebenzweck wird die Geldzuweisung an einen Dichter angesehen, »denn die aus dem Verkauf der Bücher sich ergebenden Honorare reichen meistens nicht aus, den Lebens unterhalt zu bestreiten.- Größer ist die Wirkung des Preises, wenn er nicht für das Werk im allge meinen, sondern für ein namentlich genanntes Werk gegeben wird. Wir zitieren im Anschluß daran noch einige Stellungnah men von Verlagen zur Frage des Dichterpreises im Hinblick aus den Verlag selbst. So heißt es einmal: Fest steht »daß sich der Verlag über die Verleihung an einen seiner Autoren ganz be sonders freut, weil wohl in sehr vielen Fällen der Verleger einen nicht zu unterschätzenden Anteil am Zustandekommen des Buches hat», ein andermal: »Für einen Verlag ist es zweifellos ein Auftrieb, seine Arbeit durch Anerkennung von Preisen an seine Autoren gewürdigt zu sehen-, oder »eine Dichterehrung durch Verleihung eines Preises ist für den Verlag sehr erfreu lich, da sie für ihn gleichsam die Bestätigung seines eigenen Schaffens ist-, oder »Die Verleihung hat eine große Bedeutung für den Autor, aber auch für die Arbeit des Verlages selbst». Selbstverständlich werden auch Wünsche angcmeldet, die sicher das Nachdenken verlohnen. So glauben einige Berlage, daß es besonders bei einem wirtschaftlich gesicherten Dichter zweckmäßiger wäre, für die Geldsumme eine größere An zahl des preisgekrönten Buches anzuschaffen, um es so einer Reihe von Büchereien zugänglich zu machen, weil dadurch sicher ein nicht unwichtiges Ziel der Preisvcr- leihung erreicht wird, gerade dieses Buch ins Volk zu bringen. In diesem Zusammenhang wird auch angeregt, einzelne kleine, innerhalb einer Landschaft verliehene Preise zu einem höher dotierten Preis zusam men z u f a s s e n, der dadurch wesentlich an Bedeutung gewin nen würde. Nicht durchführbar werden die Wünsche sein, die die Festlegung bestimmter Preise auf bestimmte absatzgünstigere Jahreszeiten fordern. Fast ausnahmslos hängt die Preisver leihung mit irgend einem bedeutsamen Ereignis zusammen, das nun einfach zeitlich nicht zu verschieben ist. Ein berechtigter Wunsch aber verdient auf alle Fälle Beach tung: der der Unterrichtung des Verlages von der Preisverleihung durch den Verleiher. Fast aus nahmslos wird von den Verlagen betont, daß sie erst sehr spät Kenntnis von der Absicht einer Auszeichnung erhalten haben, meist zu spät, häufig entnahmen die betreffenden Verleger die Tatsache der Verleihung der Tagespresse. Sicher wird der Dichter durch derartige Versäumnisse um einen Teil des Erfolges gebracht. Wenn der Verlag die Möglichkeit hat, alle Werbemaßnahmen so rechtzeitig vorzu- bcreiten, daß sie im Augenblick der Preisverleihung anlaufcn können, so wird der Absatz ein ungleich höherer sein, als wenn der Verlag mit seinen Werbemaßnahmen der Verleihung nach hinkt. So stockte gelegentlich der Absatz allein deshalb, weil der Verlag unvorbereitet war und nicht einmal genügend Exem plare des Buches am Lager hatte. Einer der oben erwähnten Verlage betont, daß es durch rechtzeitige — vertrauliche — Unterrichtung möglich sei, 1. eine richtige Preislage zu schaffen, 2. das Buch entsprechend aufzulegen, 3. es entsprechend auszustatten, 4. die Werbung entsprechend vorzubereiten. Es wurde festgestellt, daß schon nach acht Tagen die Werbe kraft von Plakaten, die über die Verleihung unterrichteten, nicht mehr so groß gewesen ist wie in anderen Fällen, in denen das Plakat am Tage der Preisverleihung in den Schaufenstern der Buchhandlungen erschien und so mit der Presse- und Rundfunk meldung zusammenkam. Eine rechtzeitige Verständigung des Verlages durch die Preisverleiher wäre auf alle Fälle zu be grüßen, damit nicht der Verlag selbst durch die Verleihung über rascht wird. Dadurch nur wird es möglich, die Werbung so intensiv vorzubereiten, wie sie der festliche Anlaß der Preisver leihung verdient und wie sie einem ausgezeichneten Buche ange messen ist. Wir schließen unseren Überblick über die Ergebnisse der Rundfrage mit der Feststellung, daß durch ein enges Zu sammenwirken von Preisverleihern, Verlagen und Buchhändlern die Absatzfähigkeit eines Buches durch die Preiszuteilung erheblich ge steigert werden kann. Verschieden wird diese Steigerung in jedem Falle fein, weil sie von der Bedeutung des Preises und von der Propagierung in der Öffentlichkeit abhängig ist. Erich Langenbucher Von der besten Lesbarkeit der Bücher Von Karl Scheithauer Im Börsenblatt vom 4. Februar 1939 ist vorgeschlagen worden: Die Verleger mögen versuchsweise Bücher in ganz großer Schrift drucken lassen, um den Lesern das Lesen zu er leichtern, die — aus irgendwelchen Gründen — nicht imstande sind, die üblichen Bücherschriften leicht und rasch zu lesen'). Ich mache einen anderen Vorschlag: Damit man genau Be scheid wisse über die unterschiedlichen Schwierigkeiten, die das Lesen von eng und klein gedruckten Schriften macht, aber auch über die Schwierigkeiten, die mit dem Lesen großer Schriften verbunden sind, möge, etwa in einer Forschungsanstalt der Uni versität Leipzig oder in irgend einer anderen Anstalt, in wissen schaftlichen Experimenten der Grad der Lesbarkeit von Druck schriften ermittelt werden, 1. für die verschiedenen Größen und Arten der Druckschrift, Antiqua und Fraktur, Nonpareille, Petit, Borgis, Korpus, Cicero, Mittel und Tertia. ') Inzwischen wurden wir aus die bereits bestehenden »Groß drücke« der Christlichen Verlagsanstalt in Konstanz aufmerksam ge macht. D. Schrijtl. 2. für die Einwirkung einer verstärkten Belichtung zwischen den Zeilen bei den genannten Schritten, durch Durchschuß. Wenn ein Verlag sich bereit finden wollte, für Leute mit geschwächter Sehkraft Bücher beispielsweise in kompreß Tertia drucken zu lassen, so wäre dies ein Versuch, der unter allen Um ständen tausende Reichsmark kosten würde, der aber unter keinen Umständen eine absolute Wahrheit zur Folge haben wird: das Experiment wäre einseitig. Man wüßte nach diesem Versuch immer noch nicht, ob beispielsweise die Druckschrift »Mittel- mit Petit-Durchschuß nicht am Ende besser zu lesen ist als ein Buch, das kompreß »Tertia- gesetzt ist. Auf dem Wege solcher Versuche, wie sie im Börsenblatt vor- geschlagen sind, käme man, wenn überhaupt, erst nach vielen Jahren zu einem Ergebnis, und es könnte sein, daß ein kapital- starker'Verlag, der Bücher in Mittel drucken läßt, sich mit seinen Büchern durchsetzt gegen einen weniger kapitalstarken Verlag, der Bücher in Cicero setzen ließ, mit großem Durchschuß zwischen den Zeilen und Hellem Ausschluß zwischen den Buchstaben, wäh rend in Wahrheit die hellbelichtete Ciceroschrift besser lesbar ist als die kompresfe (also im Dunkel stehende) Mittelschrift. Expe rimente der Art, wie sie hier vorgeschlagen wurden, müßten in Nr. 74 Dienstag, den 28. März 19S9 253
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder