^U VU 254 8eiren Karr. KM Z.75, Kernrvck.KM 4.75 DcrVerfasser ist ein echterBauer, der noch hinter seinem Pfluge hersthreitet und zu gleich ein echter Dichter, bei dem das Wort noch ursprüngliche Bedeutung hat. Lr ist das älteste von 10 Kindern und heute 30 Jahre alt. Die bisherigen Arbeiten des Verfassers berechtigen zu der Hoff nung, daß er seinen Weg gehen wird. Dieser Erstlingsroman, der mit einer un erhörten Bildhaftigkeit und aus einem ganz tiefen Erleben heraus gestaltet ist, wird aufhorchen lassen. Die mütterliche Gewalt der heimatlichen Scholle und Landschaft läßt Lorenz Peters nicht los; zu ihr muß er sich nach hartem Lebenskampf zurückfinden. Ls ist ein Dolksroman, wie wir ihn wünschen, ein Lied auf die ungebrochene Kraft der Heimat erde. Nur ein eng mit der Scholle verwachsener Dichter konnte diesen ungemein kraftvollen, mitunter beinahe derb anmutenden Roman schreiben. Rur einer, der das Bauerntum mit all seinen Licht- und Schattenseiten kennt und ehrlich liebt, vermag das von großen Geheimnissen umwehte Bauerndasein, das gütig und grausam zugleich ist, so glutvoll und lebensprühend zu zeichnen. Lr hat es selbst milerlebt, wie sich Herz und Hand der Bauern wund scheuern an Steinen und Ackern, auf denen sic pflügen. Seine Gestalten sind echte, knorrige Bauerntypen. Seine Menschen haben sich in irgendeiner Form, mehr oder weniger, fortgelebt von ihrem ureigensten Wesenskern, sind sich selbst untreu und fremd geworden und wandern nun ruhelos und gehetzt durch eine tiefe, innere Einsamkeit, gehen Lebenswege zwischen Schuld und Sühne. Auf ihrer Flucht vor sich selbst werden sie nicht nur äußerlich wurzellos, sondern verlieren zugleich ihren kindlich frohen Gottesglauben. Aber für alle kommt die Stunde, wo der Ruf der Erde, der Scholle wieder vordringl zu ihrem Herzen und dieser Ruf siegt, denn er ist stärker als der Wille, das Blut. <s Verlag Naumann ^Dülmen in Wests. KV NU NU NU 2094 Nr. 76 Donnerstag, den SO. März 1939