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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1939
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- 1939-04-01
- Erscheinungsdatum
- 01.04.1939
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Buchwerbung Erfolg beschieden, heute habe das Schrifttum aus den Regalen langer Bücherwände seinen Weg in das Heim, in die Werkstatt, an die Werkbank, auf den Schreibtisch gefunden. Mit Bedacht führe die öffentliche Buchwerbung zwei große Aktionen durch: die Buchwoche und die im Frühjahr jedes Jahres stattfindende Fachbuchwerbung. Beiden sei gemein, daß sie sich in glücklicher Weise in den Werbeablaufdesbuch händlerischen Geschehens einordneten. Wenn die öffentliche Buchwerbung in Deutschland so erfolgreich gewesen sei, so nur deshalb, weil sie eine vernünftige und klare Verbin dung zur Eigenwcrbung des Berufsstandes gefunden habe. Brug- ger stellte fest, daß mit Stolz darauf hingewiesen werden könne, daß der deutsche Buchhandel anläßlich der Woche des Deutschen Buches und der Fachbuchwerbung etwa eine Viertelmillion Mark an zusätzlichen Werbekosten aufbringe. In wirtschaftlicher Hin sicht sei es zweifellos diesem gemeinsamen Einsatz zu verdanken, wenn jährlich eine Umsatzmehrung von weit über lOO Mil lionen Mark erreicht werde. Eingehend auf die Fachbuchwerbung des Frühjahres 1939 betonte er, daß sich die Außenorganisation der örtlichen Werbe gemeinschaften glänzend bewährt hätte. Bei Beurteilung der Werbemaßnahmen für das Fachbuch sei davon auszugehen, daß die politische, wirtschaftliche und berufspraktische Aufgabe des neuen Fachbuchs es erforderlich machten, alle Fachgebiete zu erschließen. Die deutschen Fachbuchverlage hätten nicht nur einen neuen Typ des Fachbuches geschaffen, sondern hätten auch dafür gesorgt, daß für jeden Beruf und jede wirtschaftliche Tätigkeit geeignete Fachbücher vorhanden seien. Besonders eingehend wandte sich Brugger dem Einsatz des Fachbuchautors für die Vortragstätigkeit zur Unter stützung der Fachbuchwerbung zu, um dann hinzuweisen aus das gesteigerte Interesse, das bereits heute dem Fachbuch entgegen gebracht werde. Das letzte Ziel dieser gemeinsamen Arbeit sei es, jedem Schaffenden ein Fachbuch in die Hand zu geben, das ihm bei seiner Berufsausübung helfen könne. Im Auftrag des Präsidenten der Reichswirtschaftskammer sprach anschließend vr. Morgenstern über »Fachbuch und Wirtschaft». Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stand die Tatsache der engen Verknüpfung zwischen der auf Qualitätsleistung aufge- bauten Industrie und dem Niederschlag, den diese Arbeit in der Form des Fachbuches findet. Er würdigte die Bedeutung des Fachbuches für die Steigerung des deutschen Warenexports und stellte abschließend fest, daß das Fachbuch immer die Brücke sein werde zwischen der Wirtschaft und den in ihr wirkenden Kräften. Von seiten der Verlegerschaft äußerte sich Karl Baur, Leiter der Fachschast Verlag der Gruppe Buchhandel in der Reichsschristtumskammer zum Thema: »Der Einsatz der deutschen Verleger für dasFachbuch«. In sicheren Strichen zeichnete er ein Bild des wirklichen Verlegers, der Anspruch daraus habe, Kulturschöpfer genannt zu werden. Wenn im schöngeistigen und wissenschaftlichen Schrift tumsgebiet der schöpferische Einfluß des Verlegers nicht zu ent behren sei, so gelte das besonders auch für das Fachschrifttum. Dabei sei eine der Hauptaufgaben des Verlegers die Sorge um den Autorennachwuchs, die mehr als irgend etwas anderes seine Bemühungen in Anspruch nehmen müsse. Ein gehend auf die Verhältnisse vergangener Jahre stellte er fest, daß mehr noch als früher die Anregungen für neue Fachbücher vom Fach selbst ausgehen müßten. Gerade auch hier sei die mithel fende und leitende Hand des Verlegers nicht zu ersetzen. Er be tonte zum Schluß, daß es unser Ziel sein müsse, solche Verleger zu haben, -die innerlich mitgehen und jederzeit an der Seite jener stehen, die in ihrem Beruf etwas zu sagen haben.« Die Reihe der Vorträge des Vormittags wurde abgeschlossen durch Ausführungen des Leiters des Reichsbundes der deutschen Beamten, Parteigenossen Neef über »Die Bedeutung des Fachbuches in der Verwaltung«. Der Reichsbeamtenführer ging in seinem Vortrag zunächst auf die Stellung des Beamten im deutschen Volk und Staat ein. In Verbindung mit einer Behandlung der Voraussetzungen, die das nationalsozialistische Reich an das Können des Beamten stellt, sptach er dann über die Bedeutung des Fachbuches als einem Mittel zur Leistungssteigerung der Beamtenschaft. Er führte dabei u. a. aus: Die öffentliche Organisation des Dritten Reiches könne nur nationalsozialistischen Charakters und Ge präges sein. In diesem Licht ständen die großen Leistungen der Schulung und Fortbildung der Beamtenschaft durch Partei, Stallt und Beamtenorganisation. Das erhöhte Wissen und Kön nen, das das Verwaltungsgeschehen erfordere, müsse sich auf nationalsozialistischer Grundlage bewegen. Nicht zuletzt bedürfe auch das Fachbuch für die Beamten dieser Grundlage, sonst stehe es im luftleeren Raum und bleibe dem dynamischen Gang der Zeit wesensfremd. Die Entwicklung auf dem Gebiete der Staatsverwaltung, die immer engere Berührung und Verflech tung der Verwaltung mit technischen und wirtschaftlichen Fra gen hätten dem Fachbuch unserer Zeit ein anderes Gesicht, eine andere Prägung und Ausgestaltung verliehen. In epischer Deh nung seien früher Titel und Inhalt der Bücher gehalten ge wesen. Das Maß der Kenntnisse aber, das von dem Beamten jetzt gefordert werden müsse, mache es dem Verfasser eines Fach buches zur Pflicht, das Material knapp und übersichtlich darzu stellen. Der junge Beamte, der die Sehnsucht und das Streben habe, seine Kenntnisse zu vervollständigen und weiter zu ent wickeln, habe einen Anspruch darauf, daß ihm nur das Beste ge boten werde, daß das Fachbuch, das er in die Hand nehme, ein getreues Spiegelbild des Wirklichen sei. Das Verwaltungsfach buch solle ihn in Theorie und Praxis einführen, ihn durch die Art der Darstellung vor der Gefahr bewahren, das Leben etwa vom Standpunkt eines bloßen Vcrwaltungsdenkens aus zu sehen. Das Berwaltungsfachbuch dürfe sich also niemals in Theorien erschöpfen, sondern müsse seine Lehren und Grundsätze auf prak tischen Erfahrungen und Erfordernissen des wirklichen Lebens aufbauen. Dem Verwaltungsfachbuch komme auch auf dem Ge biet, auf dem das Ermessensprinzip herrsche, eine große Bedeu tung zu. Durch Kommentierung grundlegender Entscheidungen, durch Erläuterung typischer Einzelfälle, durch Herausstellung der praktischen Verwaltungsgrundsätze einer Behörde könne das Fachbuch wesentlich zur Bildung einer gesunden Tradition in der Verwaltung beitragen. Aus diesem Grund bemühe sich die Beamteneinheitsorga nisation, allen Berufskameraden mit dem guten Fachbuch die notwendige Schulung zu vermitteln. Auf die in Betracht kom menden Fachbücher werde laufend aufmerksam gemacht, es werde auch vorbereitend gearbeitet, eine fachliche Schulung für Beamte, die gewillt und geeignet seien, sich weiter sortzubilden, werde ein gerichtet. Der Beamte im Dritten Reich solle kein Formalist sein. Es sei deshalb zu begrüßen, daß die Reichsschrifttumsabteilung zur besseren Übersicht des reichen Fachschrifttums besondere Fachbuchlisten herausgebe. Es bedürfe keiner besonderen Be tonung, daß der Reichsbund der deutschen Beamten auf die För derung des praktischen Wissens und Könnens ganz besonderen Wert lege und selbstverständlich auch das Fachbuch in jeder Weise fördere, pflege und verbreite. Wir werden in einem zweiten Bericht auf die Nachmittags vorträge der Reichstagung eingehen und in diesem Zusammen hangs auch die Ergebnisse der Arbeitstagung des Sonderlekto rats Berufserziehung des Amtes Schrifttumspflege und der Fachgruppe Fachbuchverlag in der Reichsschristtumskammer würdigen. Nr. 78 Sonnabend, den 1. April 183« 265
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