Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.04.1939

beruflicher Kameradschaftlichkeit, ein geistiges Erlebnis durch den Stoff ebenso vermitteln, wie ein praktisches Instrument für die Erzielung der Leistungssteigerung sein. Sie sind keine »Volks hochschule«, kein schöngeistiger Verein. Durch die nationalsoziali stische Forderung der Pslicht zur Leistung ist auch die Forderung der Wissenssteigerung — aber nicht im Sinne iildungsmäßigen Gepäckes — klargestcllt. Wir müssen mehr wissen, ja, aber wir müssen praktischer wissen als srüher. Die Tagung sah für den II. Februar die Behandlung der kulturpolitischen Voraussetzungen unserer Arbeit durch berufene Referenten, für den 12. Februar grundsätzliche Ausfüh rungen über Haushalt, Themengestaltung usf. nach folgendem Programm vor: I. Sachliche Voraussetzungen a) Haushalt sVoranschlag und Abrechnung) vr. K. Heinl d> Fragen der äußeren Programmgestaltung und Leitung K. H. Bischofs Gauveranstaltung oder Reichsveranstaltung? Anmeldung der Programme Veröffentlichung Werbung) Honorare II. AllgemcineVorauSsetzungen K. H. Bischofs a> Die Arbeitswochen im Gesamtplan b> Gesamtaufbau der Arbeitswochen 1939 c) Notwendige Themen ä> Die neuen Gaue in unserer Arbeit e> Die Referenten k) Zusammenarbeit mit anderen Stellen <z. B. Volksbüchereien) g> Arbeitswochen und Arbeitskreise b> Wochcnenbtressen III. Die Gestaltung Karl Lhulke und Gerh. Schönselder IV. Etnzelbcsprschungen über die Vor schläge der Arbeitswochen 1939 Erfahrungsaustausch. Ein wichtiger Raum wurde Einzelbesprechungen Vorbehal ten. Im Rahmen der kulturpolitischen Voraussetzungen sprachen nach der Einleitung von Pg. B i s ch o f f, in der er besonders den Offensivcharakter hervorhob, unter dessen Zeichen der buchhändlerische Beruf heute stehen müsse, der Leiter des Amtes Schrifttumspflege, Pg. Hans Hagemeyer, und der stellver tretende Leiter der Reichsschrifttumsabteilung des Propaganda ministeriums, Pg. Schlecht. Die äußerst interessanten Ausfüh rungen beider Referenten fanden sehr lebhafte Zustimmung und klärten manches für die Planung der Arbeitswochen. In der Zusammenarbeit zwischen den Stellen des Staates und der Partei bei den Aufgaben unserer Berufserziehung ist ein sehr wesentlicher Faktor für die Arbeitswochen gewonnen. Es ist schon beachtlich, daß auf Veranstaltungen eines an sich ja kleinen Kreises von jeweils höchstens fünfunddreißig Teilnehmern, wie cs unsere Arbeitswochen sind, Vertreter eines Reichsministeriums und der Reichsleitung der Partei sprechen. Diese Tatsache belich tet die Bedeutung der Arbeitswochen sehr klar. Zwischen die eingehenden Behandlungen einer Reihe von Fragen und die Beratungen, die Referate von vr. Heinl, G. Schönfelder, K. Thulke und K. H. Bischofs war am Samstag abend ein gemeinsamer Feierabend eingeschoben. Paul EiPPer, der »Tiermann», machte den Buchhändlern die Freude, aus seinem langen Buchhändlerleben Prachtvoll zu er zählen. Der Abend — zugleich selbst ein Beitrag zu den Arbeits wochen — fand die stürmische Zustimmung aller Teilnehmer und hielt den Kreis noch lange zusammen. Die Ergebnisse der eingehenden Besprechungen, Beratungen, Klärungen über alle Fragen unserer Arbeitswochen werden ihren Niederschlag in der Planung selbst finden. Die Arbeits tagung hat neben einer Abgrenzung und Verteilung von Themen vor allem auch das lang erstrebte Ziel erreicht, daß jetzt schon Zeitpunkt und Thema der hauptsächlichsten Arbeitswochen angekündigt werden können. Tafel der Arbeitswochen Sommer 1939 Zeitpunkt: Thema: Landschaft: Leiter bzw. Anschrift zur Anmeldung: 28. Mai bis S. Juni Unsere Nachbarn: Frankreich Deutsches und französisches Schrifttum. Nachbarschaft, nicht Gegnerschaft Langenberg i. Rhein!. Ludwig Littmann, Düssel dorf, Grafenberger Allee 86 11. bis 18. Juni Deutscher Ost-Raum Referenten: Gauleiter Förster, Prof. Kindermann, vr. Recke, vr. Krannhals, Löbsack, G. Schönfelder Danzig-Mariensee Viktor Laudien, Danzig, Ludolf-König-Weg 11 18. bis 25. Juni Vom deutschen Wort. Grundsätzliches zu einer buchhänblerlschen Llteraturkunde Referenten: K. Kaltwasser, Gierga. Dichter: W. Brockmeier Bad Gandersheim (Westharz) Theodor Nehne, Hannover, Torstr. 11 25. Juni bis 1. Juli Rasse und Volk Es sprechen: Prof. B. K. Schultz über Rassenkunde: über Nasse und Geschichte: über Rasse und Volksgemeinschaft. — vr. Haubold über Pflege der Volksgesundheit im Dritten Reich. — Prof. Vr. Claus über Rasse und Seele. — Prof. Kindermann über Nasse, Volk, Dichtung. Buchhändlerthemen: I. F. Lehmann, ein Verleger. Buch händlerische Aufgaben. Buchhändler als Kämpfer. (vr. F. Lehmann und K. Thulke.) Dichterlesungen von Agnes Miegel und Herybert Menzel Nicdersee (Masuren) früher Rudzanny Karl Thulke, Leipzig C 1, Hospitalstr. 11 Anfang Juli Gutenberg Von der Erfindung der Buchdruckkunst bis zur modernen Buchmcrbung Mainau im Rhelngan Eberhard Albert, Freiburg i. Br., Bertholdstr. 21 Mitte Juli Das Fachbuch als Aufgabe und Möglichkeit im Vierjahresplan (sowohl für Verleger als auch Sortimenter entscheidend wichtig) Tübingen Andreas Pollitz, Ravens burg i. Württ., Wilhelm- Gustloff-Str. 16 23. bis 39. Juli Deutsches Volkstum im deutschen Osten verbunden mit einer Ostlandfahrt Vorträge und Arbeits gemeinschaften finden unterwegs statt vr. W. Strauß, Leipzig C 1, Gerichtsweg 26, Neichs- schule srro Nr. 80 Dienstag, den 4. April 193V