Vlieses Buch will eine wahrheitsgetreue Chronik -er blutigen Terrorpolitik bru talen Britentums in den englischen Kolonien sein. Aber nicht das ist das Neue. Das Werk bringt den Stoff in lebensvoller, erschütternder Dramatik. Sie wirkt so echt und so mitreißend, weil sich der Aufbau und die Darstellung von der starren Befolgung historischer Entwicklung frei gemacht haben. An den Anfang des Buches ist ein Wort des früheren englischen Ministerpräsidenten Baldwin gestellt: „Mit dem Kriege und den Kriegsvorbereitungen gehen zusammen: die Kunstgriffe der Diplomatie, das Ausschalten der Moralbegriffe, Ferientage für die Wahrheit und eine Nachernte für den Zynismus". Diese vier britischen Bekenntnisse nimmt das Werk zur Einteilung. Ltnd nun liest sich das Ganze nicht nur wie der Antritt des englischen Beweises für diese „Moral ohne Maske", sondern wie eine novellistische Folge spannendster Einzel-, Stammes und Rassenschicksale. Darum beschränkt sich die Wirkung des Buches nicht allein auf den Kolonial oder Außenpolitiker, den Historisch- oder Englandinteressierten: vielmehr wird jeder durch atemberaubendes Abenteurer- und Freibeutertum, durch heldische Größe und tragisches Menschentum, durch menschliche Verworfenheit und bestialische Grausamkeit in Bann geschlagen. Gerade unsere Gegenwart wird aber besonders stark nach einwandfreien Tatsachen britischer Kolonialpolitik zunehmend verlangen — auch schon im Hinblick auf die im Versailler Diktat aufgestellte Lüge von der deutschen Unfähigkeit, zu koloni sieren. Der deutsche Leser wird ferner die unanfechtbaren Zeugnisse englischer Staatsmänner, Feldherren und Historiker begrüßen, die in dem vorliegenden Werke mit ihren eigenen Worten ohne Maske über britische Moral aussagen. Goten-Verlag/Leipzig CiL 361* Nr. 90 Mittwoch, den 19. April 1SSS 3461