c/sri t-or? Lu/v »eon Lk^ctt/Q v/?cl ^c>/-/is/, c/s^ e/"L/mc7/,'s o/s >/o/^Ll7llLscrüs s/-scft/s/i, sc/iz-s/ü/ tsft/'/Lk/cr/i Vs^sssn.' Es kann geschehen, daß ein wertvolles Werk bei seinem ersten Erscheinen nicht die Be achtung findet, die es verdient, daß aber seine Zeit kommt und dann eine Volksaus gabe notwendig wird. So ist es einem Buch ergangen, das bisher viel gerühmt wurde: Lulu von Strauß und Torneys großem religiösen Landschaftsroman „Der jüngste Tag". Er gehört zu jenen in den zwanziger Jahren gewissermaßen eingefrorenen deutschen Werten, die von dem heißen Atem einer neuen Zeit aufgctaut werden. Wohl ist dieser Roman aus einem bestimmten und hintergründigen ZeiterlcbniS herausgewachsen, aber dieses ZeitcrlebniS ist so tief und umfassend, daß seine Gestaltung als sinnbildlich erscheint für alle Zeiten, in denen ein Volk durch gemeinsame Nöte und weltanschauliche Konflikte zu außer ordentlichen Handlungen und außerordentlichem Glauben gedrängt wird. Eine solche Zeit schildert Lulu von Strauß und Torney in diesem Roman. Es sind im Resormationszeitalter die Jahre der Glaubenskämpfe. Dennoch handelt es sich nicht um einen im üblichen Sinne historischen Roman. Die Dichterin vergegenwärtigt die Ge schehnisse in schöpferischer Unabhängigkeit und mit fraulicher Gefühlssicherheit. Die Menschen, jung und alt, Männer und Frauen, erstehen ohne viele Einzelschilderungen lebendig vor unserem inneren Auge. Bei der Zeichnung der zeitlichen Umstände geht sorgliches Wissen ganz in der künstlerischen Eingebung auf. „Der jüngste Tag" ist wahrhaft der Roman einer Landschaft doch nicht als Chronik, in der die Menschen als solche mitunter schemenhaft zurücktreten, sondern aus der tiefen Kenntnis der namentlich westfälischen Volks- und Einzelsecle heraus als blutvolle balla- dische Gestaltung bilderreich spannend und untergründig, realistisch, teilweise gespenstisch in der Atmosphäre und sinnbildlich. Eine Romandichtung, die uns über den Reichtum und die Gefahren deutschen Wesens immer wieder Wesentliches zu sagen hat. (A Der jüngste Tag Roman. Volksausgabe. 16. Tausend, in Leinen ^.7; Eugen Diederichs Verlag Jena