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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.04.1939
- Strukturtyp
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- 1939-04-27
- Erscheinungsdatum
- 27.04.1939
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Sonntag, den 7. Mai 1939 10" Uhr Kundgebung des Deutschen Buchhandels im Neuen Theater Es sprechen General von Cochenhausen und der Präsident der Reichskultur kammer Reichsminister vr. Goebbels 18 „ Kantate-Essen im Deutschen Buchhändlerhaus Eingang Tiir III Montag, den 8. Mai 1939 8^" Uhr Hauptversammlung der Abrechnungs-Genossenschaft Deutscher Buchhändler Vorstandszimmer d. Leipziger Wirt schafts-Verb., Platostr. I», Erdg. IO „ Sitzung des Rates der Gruppe Buchhandel in der Rcichsschrifttumslammcr Ratszimmer, Tür III, 1. Stock Eine besondere Sitzung der Fachschasten Buchvertreter und Angestellte findet nicht statt, da bereits vorgesehen ist, daß deren Landes fachberater im Laufe des Jahres zu einer Sondertagung einberusen werden. Das Fachbuch im Dienste der Berufserziehung Rede auf der Leipziger Kundgebung des Oberbürgermeisters der Neichsmessestadt und des Kreisleiters zur Fachbuchwerbung Von Dipl.-Kaufmann Messarius, Abteilungsleiter im Amt für Berufserziehung und Betriebsführung der DAF., Berlin-Zehlendorf Nietzsche, der in Leipzig studierte und dessen Denken auf bestimmten Gebieten unseres heutigen Erziehungslebens bahn brechend war, hat sich zur Frage der Begabung folgender maßen geäußert: »In einer so hoch entwickelten Menschheit wie die jetzige es ist, bekommt von Natur jeder den Zugang zu vielen Talenten mit. Jeder hat angeborenes Talent, aber nur wenigen ist der Grad von Zähigkeit, Ausdauer und Energie angeboren, oder anerzogen, sodaß er wirklich ein Talent wird, also wird, was er ist, daß heißt: Es in Werken und Handlungen entladet.» (Menschliches, Allzumenschliches, Aph. 273.) Auch für den Neubau des gesamten Berufserziehungswesens der Gegenwart und Zukunft können wir fraglos diesen Satz als richtunggebend bezeichnen. Während sich im 18. Jahrhundert und ini beginnenden 20. eine Bildungspropaganda im Sinne der Aufklärung breitmachte, bemüht sich die Berufserziehung der Gegenwart, an die angeborenen Fähigkeiten, Anlagen und Arbeitseigenschasten anzuknüpsen, die den Kern für jede Erzie hung abgeben. Die Bildungspropaganda des neunzehnten Jahr hunderts trug immer voraussetzungsloser dazu bei, daß Hoch formen der Wissenschaft wahllos an jeden, ob jung oder alt, herangetragen wurden. An die Stelle gekonnten Handwerker tums im breitesten Sinne des Wortes wurde eine Stoffülle und eine Popularisierung des Wissensgutes gesetzt, und zwar mit dem Ergebnis, daß nicht inneres Wachstum in bestimmten Lei stungsstufen, sondern eine Fülle und ein Mosaik von Einzel- Vorstellungen beim einzelnen vorhanden waren. Tun und Denken sielen dabei auseinander. Gefährlich wurde eine solche Bildungspolitik des Liberalismus in dem Augenblick, wo sie in die Arbeitswelt Einzug hielt. Auf diese Weise mußte der Intellektuelle als eine erstrebenswerte Art des Menschentums erscheinen, während der im Volkstum wurzelnde bäuerliche Arbeiter sich dabei als eine mindere Art des Menschen empfand. Dieser Enznklopädismus des 19. und der ersten drei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts vermochte auch auf dem Ge biete der Berufsbildung nicht Tun und Denken des schaffenden Menschen mit seinen blutgebundenen Fähigkeiten und Anlage werten und auch mit seinem betrieblichen Erfahrungskreis in Verbindung zu bringen. Erst die durch den Nationalsozialismus herbcigeführte Wandlung und Umwertung des Erziehungslcbens bezog auch die Berusserziehung und Leistungsertüchtigung in sich ein. Wir haben wieder gelernt, in' Lebens st ufen zudenken undzuerziehen. Die Lebensstufen in der Be rufserziehung geben ihrem gesamten Aufbau ein neues Funda ment. In der Berufserziehung erziehen wir nicht mehr äußerlich und mechanisch für das Gebiet der Wirtschaft oder für speziali sierte Fertigkeiten auf einem bestimmten Berufsgebiet allein, sondern die durch den Nationalsozialismus herbeigeführte Wand lung hat uns gelehrt, daß Leben und Leistung untrennbar mit einander verbunden sind, und daß man nur das leisten kann, was man vorher handwerklich und geistig ganz in Besitz nahm. Schon Spranger hat darauf aufmerksam gemacht, daß man nur das erarbeiten kann, was man mit seinem Lebens- und Erfah rungskreis in Beziehung zu setzen vermag. Wenn wir deswegen heute von drei großen Lebens st ufen in der Be rufserziehung sprechen, dann wird damit zum Ausdruck gebracht, daß wir auch drei verschiedene Wege brauchen, um den Jugendlichen und den Erwachsenen die richtigen berusskund- lichen Lern- und llbungsmöglichkeiten zu bieten. Die erste Lebensstufe ist, berufskundlich gesehen, für die Berufswahl und Berufsberatung von grundlegender Bedeutung. Sie schließt mit dem Eintritt in das Jungvolk und mit der Be endigung der Volksschulzeit für die meisten Kinder deutscher Eltern ab. In der zweiten Lebensstufe erfolgt die grund legende betriebliche Ausbildung und der Besuch der berufbeglei- tcnden Schule. Während der Betrieb die Stätte der Erleb nis v e r m i t t l u n g ist, ist die Schule, einerlei, ob es sich um eine überbetriebliche Berufsschule oder um eine Werkschulc han delt, einerlei auch, ob eine Berufsfachschule vor dem Eintritt in den Betrieb besucht wurde, die Stätte der Erkenntnis vermittlung. Betrieb und Schule sind beide Glieder der Be rufserziehung. Es gibt keinen Unterricht ohne Erziehung, Wohl aber gibt es eine Erziehung ohne Unterricht, die in den großen wirkenden Gemeinschaften der Forma- SS4
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