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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.04.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-04-29
- Erscheinungsdatum
- 29.04.1939
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- Deutsch
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mannigfaltigen Schriftarten, die Satzgestaltung, die verschiedenen Truck- und Reproduktionsverfahrcn, die Kalkulationsmethoden usw. zu erweitern und zu vertiefen. Darin sieht die so begrüßenswerte Einrichtung von Fortbildungs kursen für Verlagsherftellcr ihre besondere Aufgabe. Ein gewisses Maß an Grundwissen und praktischer Tätigkeit wird vorausgesetzt, damit die Teilnehmer den Ausführungen erster Fachkräfte des gra phischen Gewerbes und unseres Berufsstandes folgen können. Dem letzten Fortbildungskursus sind nun schon sieben Kurse voraus gegangen, in denen Erfahrungen gesammelt werden konnten, um eine vorbildliche und den gestellten Aufgaben im besten Sinne dienende Einrichtung daraus zu machen. Dem Kursusleiter, Herrn Oberstudien- dircktor vr. U h l i g, der in uns dreiundzwanzig Teilnehmern rasch eine rege und treue Gefolgschaft gefunden hatte, sei auch an dieser Stelle unser Dank ausgesprochen. Ihm ist es gelungen, das vierzehn tägige Programm so abwechslungsreich und lebendig zu gestalten, daß man das in konzentrierter Form Gebotene auch verarbeiten konnte. Die Borträge über die Aufgaben des Verlegers und das Kostenproblem im Buchverlag von Oberstudiendirektor vr. Uhlig, über Unkosten im Rahmen der Gesamtaufwendungen des Verlages von Professor vr. Mcnz, über Urheber- und verlagsrechtliche Fragen von Generaldirektor vr. Heß, über die Kalkulation des Verlags- Herstellers von Herrn Schubert (Johann Ambrosius Barth-Verlag), über die Kostenberechnung im graphischen Gewerbe von Herrn Schlü ter (Meistcrschule für das graphische Gewerbe), über die Berechnung der Buchbindcrarbeiten von Herrn Biermann (Fritzsche-Hager-Sicke GmbH.), über Schriftarten und ihre Anwendung von Studienrat Friese und über die künstlerische Gestaltung des Buches von Herrn Thorbecke (L. Staackmann Verlag) wurden ergänzt durch Einfüh rungen in den Hand- und Maschinensatz mit praktischen Übungen durch Herrn Wunsch (Meisterschule), in die Stereotypie und Galvano plastik durch Herrn Barthmus (Buchdruckerlehranstalt), in den Buch druck durch Herrn Unterbeck (Meisterschule), in den Flach- und Licht druck sowie in den Kupfertiefdruck durch Studienrat Friese und in die Papierkunde durch Herrn Friedrich. Im Anschluß an die Ein führungen wurden besichtigt die Schrödersche Papierfabrik (Sieler L Vogel) in Golzcrn bei Grimma, in Leipzig: die Klischeefabrik E. Schwarz, die Klischeeanstalt C. Ncbner, die Lichtdruckanstalt Sinsel L Eo., die Spamersche Buchdruckerei, die Offizin Haag-Dru- gulin, die Blindendruckerei am Täubchenweg, die Großbetriebe Bern hard Meyer und Bibliographisches Institut sowie die Großbuch binderei Fritzsche-Hager-Sieke GmbH. Es wurde als eine glückliche Bereicherung des ungemein viel seitigen Planes empfunden, daß wir auch Einrichtungen kennen lernten, die uns immer wieder mit Stolz erfüllen werden. Eine Füh rung durch die Deutsche Bücherei, die Abteilungsdirektor vr. Frels übernommen hatte, und durch das Deutsche Buchmuseum wurde noch durch zwei Vorträge ergänzt, vr. Nodcnbcrg sprach über künstlerische Drucke und I)r. Bockwitz hielt einen Lichtbildervortrag über Buch museen und ihre Schätze. Herr Behnsen führte die Teilnehmer durch die Bestellanstalt, Paketaustauschstelle und BAG., und unter der Füh rung der Herren Klemm und Steinbacher besichtigten wir die Firma Koehler L Volckmar A.G. L Co., nachdem wir von der Firma im Hotel -Sachsenhof« in freundlicher Weise willkommen geheißen und gastlich bewirtet worden waren. Aus dem Plan ist ersichtlich, wie die wissenschaftliche Betrach tungsweise durch praktische Vorführungen und Übungen sowie durch Aussprachen ergänzt worden ist. Da wir durch mehrere Großbetriebe geführt worden sind, hatten wir Gelegenheit, bestimmte Herstellungs verfahren wiederholt zu beobachten, wodurch man sich kompliziertere Vorgänge noch besser einprägen konnte, als dies durch eine einmalige Besichtigung möglich ist. Wir freuten uns immer wieder darüber, daß zu uns Männer der Praxis sprachen, Lehrer, die aus ihr hcrvor- gegangen sind und die ständig mit ihr verbunden bleiben und die uns hin und wieder auch mit Anregungen dienen konnten, die nicht im Fachbuch stehen. Diese sind von uns lebhaft begrüßt morden, weil sie die tägliche Arbeit erleichtern und so dem Hersteller für bestimmte Aufgaben, die seine besondere Aufmerksamkeit erfordern, mehr Zeit lassen. Unsere Arbeitsmappe füllte sich von Tag zu Tag mit Schriften, Prospekten und wertvollen Tabellen, die uns von den Lehrern und Firmen freundlicherweise überreicht worden sind. Dafür sind wir sehr dankbar, denn diese Unterlagen, deren Herstellung oft mit viel Vorarbeit verbunden gewesen ist, werden uns zur nachträglichen Er arbeitung des in den vierzehn Tagen Gebotenen und zur praktischen Anwendung recht nützlich sein. Unser Dank gilt auch dem Biblio graphischen Institut und der Offizin Haag-Drugulin, die uns be sonders geschmackvoll ausgestattcte Bücher und Werbeblätter ge schenkt haben. In der Schlußaussprache wurden die verschiedenen Kalkula tionsarten, die zu einer möglichst vorteilhaften Bercchnungsmethode des Ladenpreises führen sollen, noch einmal durchgcsprochen. Dabei erkannten wir erneut, wie wichtig eine möglichst genaue Kenntnis der verschiedenen Herstellungsverfahren und deren Verbesserungen, die deutscher Erfindergeist unentwegt hervorbringt, für den Verlags- Hersteller ist. Wir erkannten aber auch, worauf uns Oberstudien direktor vr. Uhlig wiederholt und nachdrücklich hingewicsen hat: daß es sowohl für das wirtschaftlich-rechnerische als auch für das gestal- tend-ästhetische Moment keine festen Regeln gibt. Elastisch bleiben! Dies ist eines der wichtigsten Gebote des Verlagsherstcllers. Eine Kalkulationsmethode kann für ein Werk gut, für ein anderes un günstig fein. Das Gesicht eines Buches kann durch mannigfache Kom binationsmöglichkeiten bestimmt werden. Der Wunsch nach einem Aufbaukursus, der schon in den voran gegangenen Jahren geäußert wurde, ist daher nur verständlich. Hat der Fortbildungskursus den Teilnehmern die Voraussetzungen dazu geschaffen, das, was sic in täglicher Arbeit anmenden müssen, gründ lich zu erarbeiten und zum sicheren Besitz ihres Wissens zu machen, so soll der Aufbaukursus Wege zu hervorragenden Leistungen, zu vor bildlichem Können weisen. Welch kameradschaftlicher Geist uns dreiundzwanzig Teilnehmer zwei Wochen lang zusammcngehalten hat, wurde am Abschiedsabend noch einmal besonders offenbar. Auch das haben wir als ein schönes Erlebnis mit heimgenommen: mit Berufskamcradcn aus vielen Neichsgauen und aus dem Auslände in regem Gedankenaustausch und in fröhlicher Ausgelassenheit zusammengewesen zu sein. All den Herren, die uns in ihren Vorträgen und Führungen zu leistungsfähigeren Mitarbeitern am deutschen Buch herangebildet haben, sei auch an dieser Stelle im Namen aller Teilnehmer herzlich gedankt. Dem Kursusleiter, Herrn Oberstudiendirektor vr. Uhlig, aber rufen wir zu: Wir kommen wieder! Wir warten auf Ihre Auf forderung zur Teilnahme am ersten Aufbaukursus 1940. Herbert Barth Umschau in Wirtschaft und Recht Von Dr. K. Ludwig Die Arbeitsbuchpflicht wird erweitert. Um den Arbeitseinsatz auf weite Sicht zu planen, ist durch Ver ordnung des NeichsarbeitSministers vom 22. April 1939 für das Ge biet des Großdcutschen Reiches mit Wirkung vom 1. Mai 1939 ab der Kreis der Arbeitsbuchpflichtigcn erweitert worden. Erfaßt werden jetzt 1. alle Arbeiter und Angestellten einschließlich der Lehrlinge, Praktikanten, Volontäre wie bisher, aber unter Wegfall der Gehalts grenze von NM 1000.— monatlich, 2. selbständige Berufstätige, Heimarbeiter, Hausgewerbetreibende und Zwischenmeister. Selbständig tätig sind alle, die das wirtschaft liche Risiko ihrer Tätigkeit selber tragen, also auch Pächter, Teil haber, Mitinhaber, ferner Handelsvertreter, Privatlehrer, Dol metscher, Schriftsteller, frei schaffende Künstler. Ausgenommen sind die im Gesundheitswesen Tätigen (Ärzte, Apotheker, Dentisten, Heb ammen) und die Rechtsanwälte, 3. mithelfendc Familienangehörige, auch wenn sie nicht als Arbeiter oder Angestellte beschäftigt werden, sofern sie nur regel mäßig mithclfen durch Arbeiten, die üblicherweise von Arbeitern oder Angestellten geleistet werden. Die Arbeitsämter werden die einzelnen Pcrsoncngruppcn zur Antragstcllung in bestimmter Reihenfolge aufrusen. Zunächst soll mit den Arbeitsbüchern für Landwirtschaft, Handwerk, Heimarbeit, Haus- gcwerbebetrieb und für Zwischenmeister begonnen werden. Kräfte aufs Land. Der Leiter der Wirtschaftskammer Sachsen, Präsident Wohl fahrt, wendet sich in einem Aufruf an die sächsischen Betriebsführer, auch an ihrem Teil zu einem gerechten, sinncntsprechenden und zweck dienlichen Ausgleich der Arbeitskräfte zwischen Landwirtschaft und Industrie mitzuwirken. Alle beschäftigten Arbeitskräfte sind noch ein mal genau zu überprüfen, um dem Nährstaud die Facharbeiter zuzu führen, die für die diesjährige Erzeugungsschlacht nötig sind. Erweiterter Schuß bei Kündigungen. Zum Schutz der Mieter von Wohn- und Geschäftsräumen und der Pächter von Geschäftsräumen gegen eine Belastung durch unver schuldete Kündigungen hat der Preiskommissar am 19. April 1939 (RGBl. I, S. 799) mit Wirkung vom 20. April ab verordnet: Der Gekündigte kann der Kündigung binnen zwei Wochen schriftlich wider- Nr. V9 Sonnabend, den 29. April 1939 317
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