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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.05.1939
- Strukturtyp
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- 1939-05-25
- Erscheinungsdatum
- 25.05.1939
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vielmehr die Nutzanwendung: ihre Nützlichkeit, Preiswürdigkeit und sonstigen Vorzüge näherbringen! Nur ganz selten wird es möglich sein, sich allein auf die Werbung der Buchumschläge zu verlassen. Meist sagen Bücher allein ausgestellt nicht genug, das Gesühl, die Empfindung des Beschauers wird nicht berührt — im Gegensatz zu den Fenstern z. B. der Damen- und Herrenbekleidungsgeschäfte, bei denen die Ware selbst schon fast alles sagt. Und wie entsteht nun die Werbeidee für das Schaufenster des Buchhändlers? Wenn Sie sich die ersten Gedanken über die Gestaltung eines neuen Fensters machen, gehen Sie vom Inhalt und vom Charakter des Buches, von seiner Farbe, dem Preis, den Verlags-Plakaten aus. Auch der Verlagsname, die Beleuch tungsmöglichkeiten, die Jahreszeit führen zur Idee des Schau fensters. Sprechen Sie aber nicht nur von den Vorzügen und der Güte der Bücher allein, sondern vor allem auch von der Nutzanwendung, der Freude und dergleichen. Je persönlicher die Gestaltung des Schaufensters wirkt, desto größer wird der Erfolg. Sie müssen vor allem Stimmung erzeugen! Auf diese Weise müssen Sie Ihr Verkaufsgespräch schon im Schaufenster beginnen. Sagen Sie etwa »Tüchtige Lehr meister, die selbst schwierige Fragen leicht und verständlich be antworten — das sind die ... Fachbücher!« — Oder »Wer weiter kommen will, wählt immer wieder ... Fachbücher!« Oder auch »Freude am Feierabend schenkt Dir ...« — Und noch ein anderes Beispiel: »Stets neue Anregung und wertvolle Rat schläge durch ... Fachbücher!« Was sollte uns daran hindern, den Interessenten im Schaufenster genau so wie im Geschäft selbst anzusprechen?! Sie dürfen hierbei jedoch keinesfalls von Ihrem Standpunkt ausgehen, sondern die Wünsche des Kun den berücksichtigen! Schon eine Schlagzeile »Für den Feier abend« ist besser als gar kein Hinweis! In diesem Zusammenhang erinnere ich noch daran, daß sich der Kunde auch an Hand der Preise ein Bild über die Bücher machen will, was für ihn in Frage kommt usw. Läßt man die Angabe der Preise weg, so ruft man wohl das Inter esse der Beschauer wach — es kommt aber häufig zu keinem Kauf: Es ist nicht zu Ende gedacht worden! Buchständer, -stützen sowie Sockel und Würfel sind als tech nische Hilfsmittel für eine werbewirksame Schaufenstergestaltung unerläßlich. Das wichtigste Hilfsmittel ist jedoch die richtige und gute Beleuchtung. Ausschlaggebend ist meist der Stärkegrad des Lichts. — Auch Farben erhöhen die Werbewirkung ganz be trächtlich. Je kleiner das Fenster, desto stärker leuchten die Far ben. Sie tun häufig Wunder! Noch etwas: Genau so wie um die Jahrhundertwende Schuhe im Schaufenster auf Spitzendeckchen gezeigt wurden, mit der gleichen Berechtigung glaubt heute noch mancher Buchhänd ler, den Boden des Schaufensters mit Rips, Molton oder Papier ausspannen zu müssen. Genau so aber wie Schuhe heutzutage auch nicht mehr auf Spitzendeckchen gezeigt werden, genau so muß man vom Buchhändler verlangen, daß er nicht dieses sehr zweifelhafte Hilfsmittel benutzt und lieber seine Bücher auf den einfachen Holzboden des Schaufensters legt. Das wirkt viel natürlicher und daher werbewirksamer! Würde etwa je mand auf den Gedanken kommen, seinen Schreibtisch, aus dem Bücher liegen, mit Molton zu bespannen? Ganz gleich, ob es sich nun um ein Stapel-, Repräsenta- tions-, Verlags- oder anderes Schaufenster handelt, diese Grund regeln haben immer Gültigkeit. Buchhandlungen, die zum Bei spiel mit der Billigkeit arbeiten, müssen eine Fülle von Büchern zeigen. Sie haben hierbei lediglich die Aufgabe, die Bücher über sichtlich nach bestimmten Gebieten oder Gruppen geordnet zu zeigen, damit der Interessent gleich sieht, worum es sich handelt. Der Beschauer darf jedoch keinesfall durch eine zu große Anhäu fung von Büchern verwirrt werden. — Erlesenheit drückt sich dagegen in sparsamer Auslage aus. Eine Buchhandlung, die einige besonders gute Objekte in den Vordergrund stellen will, darf keine Fülle von Büchern, sondern nur einige wenige auslegen. Aber auch Verleger-»Repräsentationsfenster-, die im Dienste eines Gedenktages stehen, haben wesentliche verkaufs fördernde Bedeutung. Direkt nicht, aber indirekt! Oder es wird einmal das Modell einer Maschine als Blickfang im Schaufenster gezeigt, die in dem ausgelcgten Buch ausführlich behandelt wird. Auch Sonderfenster, die der Verleger für den Buchhändler gestaltet, sind eine wunderbare Form der Werbung. Der Buch händler stellt das Material, das für bestimmte Bücher eines Verlages wirbt, gern aus, weil er durch die Abwechslung, die diese Art der Gestaltung meist für sein Schaufenster bedeutet, recht viel zu verkaufen erhofft — und weil es ihn zum andern nichts kostet. Diese sehr wirksame Form der Werbung durch Verlags-Sonderfenster breitet sich immer weiter aus. Und wer hat nicht schon »nicht ganz zweckmäßige« Schau kästen gesehen? Die Schaukästen haben häufig ein trauriges Los. Wieviel Buchhändler wissen überhaupt, was man alles mit den Schaukästen anfangen kann, daß man sie nicht nur vollzustopfen braucht und einstauben läßt, daß man sie nicht nur als »Stief kinder« zu behandeln braucht?! Und wird der Schaukasten wegen seiner schlechten Lage nicht genügend beachtet, helfen Sie mit einer roten Schnur oder mit einem Pfeil vom Fenster ausgehend nach. Vergessen Sie aber auf der andern Seite auch nicht, im Schaukasten zum Betreten des Geschäfts aufzufordern! In die sen Hinweisen steckt erfahrungsgemäß große Werbewirkung! Und nun noch ein Hinweis auf die zur Schaufensterwerbung parallel laufenden Werbemaßnahmen: Jeder, der einen Pro spekt in die Hand bekam oder eine Anzeige las oder ein Plakat sah, wird durch das Schaufenster wieder daran erinnert — und sicht außerdem die Bücher gleich selbst. Es muß also die Schau fensterwerbung die anderen Werbemittel ergänzen, Sie Müssen also unter allen Umständen erreichen, Schaufenster und andere Werbemittel aus einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Zur Vorbereitung einer werblichen Gestaltung Ihres Schaufensters gehört natürlich auch eine Sammlung von An regungen und Einfällen sowie von Photos Ihrer eigenen Schau fenster mit kurzen Vermerken über die bisherigen Schaufenster sowie mit den Angaben, über welchen Zeitraum sich die Gestal tung erstreckte. Von Zeit zu Zeit brauchen Sie dann nur Ihr Archiv durchzublättern, und Sie haben stets neue Anregungen und Einfälle! Schaufensterwerbung nach diesen Richtlinien gestaltet hat unbedingt Erfolg — und die Erfolge werden den Buchhändler bald von den Vorteilen werblich verbesserter Schaufenster überzeugen! Reichstagung der Paul-Ernst-Gesellschaft in Leipzig Die Paul-Ernst-Gesellschaft hatte zu ihrer sechsten Neichstagnng vom 10. bis 14. Mai die Buchhandelsstadt Leipzig gewählt. Gemäß ihrem Ziel, das Werk Paul Erusts in immer größerem Maße unserem Volke zugänglich zu machen, hatte sie diesmal ihre Arbeiten nicht nur auf eine sehr breite Grundlage gestellt, sondern sie war auch in eine engere Zusammenarbeit mit dem Buchhandel getreten. Neben dem Volksbildungswerk des Kreises Leipzig, der Hitler-Jugend, der Stu dentenschaft und dem Theater hatte sich der Buchhandel auf doppelte Weise in den Dienst Paul Ernsts gestellt. Die Deutsche Bücherei veranstaltete schon während der Kantate eine bis zum 31. Mai geöffnete Ausstellung. In zahlreichen Vitrinen sind nicht nur die Werke Paul Erusts in der Reihenfolge ihrer Ausgaben zum Teil in schon selten gewordenen Stücken ausgestellt, sondern auch die Handschriften, von denen besonders diejenigen der Dramen und das Manuskript des Kaiserbuches Aufmerksamkeit verdienen. Darüber hinaus veranschaulichen Bilder den Lebensweg Paul Ernsts. Außerdem zeigt die Ausstellung in einer Sammlung von Disserta tionen, Abhandlungen und Aufsätzen, wie sehr das Werk Ernsts inner halb der geistigen Welt wirkt. Damit erfüllt die Ausstellung in der Deutschen Bücherei am eindrücklichsten den Zweck der ganzen Tagung, 438
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