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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.05.1939
- Strukturtyp
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- 1939-05-25
- Erscheinungsdatum
- 25.05.1939
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Friedrich Feddersen 1- Friedrich Feddersen dachte nicht ans Sterben. Er wollte leben, um wirken zu können und dabei in Not geratenen Berufsgenossen zu helfen. Mitten aus dem Erleben dieser Tage ging nun Friedrich Feddersen von uns. Wir sahen ihn noch an den Kantatetagen in Leipzig, erinnern uns noch seines Appells in Äckerleins Keller, seines Berichtes über das soeben fertiggestellte Altersheim, sahen ihn in alter Frische zwischen uns Jungen am Frühlingsfest des Berliner Buchhandels, und stehen nun erschüttert an seiner Bahre. In einem Briefe an einen guten Freund sagt er, daß sein ganzes ernstes Wirken dem Buchhandel gelte und daß dieser sein Lebensinhalt sei. So war Friedrich Feddersen. Lebensinhalt war für ihn alles, was zum Buch gehörte. Als sein verlcgcrisches Werk vollendet war, galt seine größte Sorge den Armen und Bedürftigen des Berufes. Friedrich Feddersen, der in den Morgenstunden des 21. Mai, nach kurzer Krankheit, verschied, stand an der Schwelle des siebzigsten Lebensjahres. Er wurde 1870 in Schleswig-Holstein zu Nieböll ge boren. Es zog ihn mit allen Fasern seines starken Herzens zum Buch handel, den er zunächst als Sortimenter kennenlernte. Zeitweilig Mit inhaber der Firma G. M. Alberti's Buchhandlung in Hanau, erwarb Feddersen im Jahre 1912 die im ganzen deutschen Buchhandel an gesehene Firma B. Behr's Verlag, die am 1. Oktober 1835 von vr. Bernhard Behr gegründet ist. Hiermit wurde ihm die Betreuung der umfassenden Sammlung von Neudrucken »Deutsche Literaturdenk male des 18. und 19. Jahrhunderts« und die Herausgabe des »Biblio graphischen Repertoriums« anvertraut. Im B. Behr's Verlag er schienen auch die von der Preußischen Akademie der Wissenschaften herausgegebenen »Gesammelten Schriften Wilhelm von Humboldts«. Sofort nach der Übernahme der Firma ging Feddersen mit Eifer und Liebe an den Ausbau des Verlages. Insbesondere gehörte seine Arbeit der Herausgabe der historisch-kritischen Ausgabe von Friedrich Hebbels Werken. Seine große verlegcrische Tat war die Herausgabe des Werkes des Generals von Clausewitz »Vom Kriege«. Neben all diesen verlegerischen Arbeiten hatte Feddersen stets Zeit für die Arbeit in den buchhändlerischen Organisationen. Jahrelang gehörte er als Vorstandsmitglied der Leitung des Mitteldeutschen Buchhändler verbandes an und wirkte nach seiner Übersiedlung nach Berlin im Vor stande des Wirtschaftsverbandes der Berliner Buchhändler, der da maligen Korporation der Berliner Buchhändler. Von 1919—1920 war er Schriftführer des Ncchnnngs- und Wahlausschusses, iu den Jahren 1921—1924 als dessen Vorsitzender tätig. Von 1929—1934 arbeitete er als Stellvertreter des Schatzmeisters und später als Stellvertreter des Vorstehers für den Verband und damit für den Berliner Buchhandel. Sein eigentliches Lebenswerk für den Berufsstaud war jedoch seine Arbeit zum Wohlc der bedürftigen Berufsgcuossen. Als Nachfolger des unvergeßlichen Max Paschke übernahm Feddersen im Jahre 1933, nachdem er bereits seit dem Jahre 1924 als Berichterstatter tätig mar, die Führung des »Untersttttzungsvereins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehlllfen«, der über kurz oder lang der »Palmstiftung« eingegliedert werden wird. Feddersen war ein wahrer Freund des deutschen Buchhandels und ein warmherziger Helfer der Bedürftigen seines Standes. Nur seine Mitarbeiter im Vorstand können beurteilen, welche Fülle von Arbeit bewältigt werden mußte und wieviel Gutes dadurch geschaffen wurde. Unvergeßlich wird der Verstorbene aber dem deutschen Buch handel bleiben als Förderer des Gedankens, Altersheime für An gehörige des Berufsstandes zu schaffen. Keine Reise, kein Weg, nichts war ihm für diese Idee zu viel, und wir kannten ihn in den letzten Jahren eigentlich immer nur als stetigen Mahner und Werber, dessen Wirken nur dem Gedanken galt, das einmal begonnene Werk zu vollenden. Schon stehen die Häuser in Strausberg in der Mark — nur eine kurze Bahnfahrt von Berlin entfernt —, schon ist das Heim mit einigen Insassen belebt. Ein tragisches Geschick wollte, daß der Bannerträger und Schöpfer die Eröffnung des Heims, die ursprüng lich für den Tag seiner Beerdigung, den 24. Mai 1939, vorgesehen war, nicht mehr erleben durfte. Wer in den nächsten Wochen und Jahren das Heim mit dem großen schönen Garten zu sehen bekommt, möge bedenken, daß es sich hier um das Werk eines gütigen Mannes und hervorragenden Berufskollegen handelt. Über den Kreis seiner Freunde und Mitarbeiter am Werk, über den Berliner Buchhandel hinaus, mit dem der Sohn der Nordmark sich innig verbunden fühlte, wird der gesamte deutsche Buchhandel Friedrich Feddersen ein ewig dankbares und ehrendes Gedenken be wahren. Er ruht auf dem Park-Friedhof in Lichterfelde-Süd, auf den wir ihn gestern zur ewigen Ruhe getragen haben. Höynck. „Vom Wert und Werdegang des deutschen Buches" Das in Nummer 26 des Börsenblattes vom 31. Januar 1939 aus Anlaß der Fachbuchwerbung angekündigte Werbeheft »Vom Wert und Werdegang des deutschen Buches«, dessen Heraus gabe das Fachamt Druck und Papier in der Deutschen Arbeitsfront in Gemeinschaft mit der Wirtschaftsgruppe Papier-, Pappen-, Zell- . stoff- und Holzstofferzeugung und der Wirtschaftsgruppe Druck und Papierverarbeitung unternommen hat, ist soeben erschienen. Die kleine von Erwin Preis, Presse- und Propagandawalter des Fachamtes Druck und Papier, verfaßte Schrift, der Geleitworte des Leiters des Fachamtes Druck und Papier Fritz Ebenböck und des Leiters der Neichsschrifttumsabteilung im Neichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda Ministerialdirigent Berndt vorangesetzt sind, wendet sich ausschließlich an die deutsche Jugend, um in ihr Sinn und Ver ständnis für den Wert des Buches und Interesse für alle an ihm geleisteten Arbeiten zu wecken. So gewährt das 16 Seiten umfassende Heft einen kurzen aber aufschlußreichen Überblick über alle Stationen, die das Buch bis zu seiner Fertigstellung zu durchlaufen hat. Begin nend mit der Herstellung des Papiers wird sein Weg durch Setzerei, Druckerei und Buchbinderei gezeigt, bis es schließlich von dem Laden tisch einer Buchhandlung in die Hand des Käufers gelangt. Die kleine Werbeschrift, die durch zahlreiche Bilder den Stoff noch anschaulicher zu gestalten sucht, wird in diesen Tagen in einer halben Million von Exemplaren durch Schule und HI. an die deutsche Jugend verteilt werden. Wte. Kürschners deutscher Literatur-Kalender Der kürzlich erschienene neunundvierzigste Jahrgang von Kürsch ners Deutschem Literatur-Kalender 1939 (Berlin: Walter de Gruyter L Co. VIII S., 1068 und 314 Spalten. Lw. NM 14.—) wird vom Buchhändler mit besonderer Genugtuung in den eisernen Bestand seiner Handbibliothek eingerciht worden sein. Einmal wegen der Ge währ, daß die darin anfgeführten Schriftsteller der Neichsschrifttums- kammer (oder dem Reichsverband der deutschen Presse) angchören bzw. von der Mitgliedschaft in der Reichsschrifttumskammer befreit sind: dann aber auch, weil bei den aufgenommenen Schriftstellern wieder ihr Gesamtschaffen verzeichnet ist und sich somit ein Zurück greifen auf frühere Jahrgänge erübrigt. In dieser Gestalt wird der »erste großdeutschc Literaturkalender«, wie der Herausgeber den neuen Jahrgang in seinem Vorwort nennt, bei seinen bisherigen Benutzern sehr willkommen geheißen und sicher auch neue Freunde gewinnen. — Auch die übrigen Abteilungen des »Kürschner« sind erweitert und ausgebaut worden. Zum ersten Mal wnrde das Hvrspielschaffen deutscher Schriftsteller besonders zusammengestellt. Der Abschnitt »Schriftwerkrccht und Schrifttumsordnung« von vr. Alexander Elster ist unter Berücksichtigung des österreichischen Rechts neubearbeitet worden. In seiner übersichtlichen Anordnung wird er auch dem Buch händler auf manche an ihn herantretende Frage bequem Antwort geben. Ebenfalls als für den Buchhändler sehr nützlich sind die Liste der »Deutschen Dichtergedenkstätten« und die Übersicht über »Deutsche Literaturpreise« in dieser Abteilung besonders zu erwähnen. — Mit herausgeber des neuen Jahrgangs des »Kürschner« ist neben Gerhard Lttdtke der Leiter der Abteilung IV der Reichsschrifttumskammer Kurt O. Fr. Metzner. Wa. Verkehrsnachrichten Sendungen nach dem Protektorat Böhmen und Mähren Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß für Sendungen nach dem Protektorat Böhmen und Mähren — abgesehen von Briefen und Postkarten — ausnahmslos die Auslandsbestimmungen gelten. Drucksachensendungen nach Ungarn Aus Budapest wird uns mitgetcilt, daß Drucksachen, die Bücher enthalten, häufig mit Strafporto belegt werden, weil die den Büchern beigcfügte Rechnung Vermerke trägt, z. B. »... folgt in einigen Tagen«. Es ist sowohl im innern deutschen Verkehr als auch im Welt- postverkehr zulässig, den Drucksachensendungen eine Rechnung bei- zufügen. Diese Rechnung darf aber keinerlei weitere Mitteilung ent halten. W"aVt^^HeErf^ur/h^ Leipzig. E—^Verlag: Verlag des B ö r?en v e re t n s der Deutschen^Buchhändl^r zu Le^pzOgE — ^Ansthrift ^ Schrtftleitung und Expe- dition: Leipzig 6 1, Gerichtsweg 26, Postschließfach 274/78. — Druck: Ernst Hcdrich Nachs., Leipzig 6 I, Hospttalstratze 11a—18. — DA. 7718 IV/3S. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig I 440 Nr. 119 Donnerstag, den 28. Mat 1939
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