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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1939
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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cinigung, Herr Sören Wiens, über die ausländische Literatur im dänischen Buchhandel. Er ging davon aus, die Entwicklung des dänischen Buchhandels zu schildern, wobei er daraus hinwies, daß die ersten Buchverläufer, von denen man in Dänemark hörte, von Lübeck, Hamburg und Holland gekommen seien. Die dänischen Buchhändler begannen dann, die Messen in Leipzig und Frankfurt zu besuchen und tauschten dort ihre Erzeugnisse mit deutschen Buchdruckern und Buchhändlern aus. Die acht dänischen Buchhändler, die die erste dänische Buchhändlerver einigung in Kopenhagen gründeten, hatten in Deutschland ge lernt, was eine Organisation sür den Buchhandel bedeuten kann. Herr Wiens hob den Vorteil der Zentralisation des deut schen Buchhandels in Leipzig hervor, die sich auch aus die Ver sendung ins Ausland außerordentlich vorteilhaft auswirke. Man könne es deshalb nicht unterlassen, die tüchtigen deutschen Buchhändler zu bewundern, die schon vor hundert Jahren eine Organisation für den Buchhandel schaffen konnten, die nicht nur als Vorbild für den Buchhandel in anderen Ländern gedient hat, sondern die auch oft für das allgemeine Geschästsleben als Beispiel hingestellt worden sei. Er wies darauf hin, daß von Leipzig wöchentlich zwei Versendungen über Lübeck nach Däne mark erfolgen, von Paris gleichfalls zwei, von London sowie von der Schweiz je eine. Herr Wiene sprach seinen besonderen Dank der Speditionsfirma Charles Petit K Co. in Lübeck aus, die sich durch die pünktliche Behandlung der für den dänischen Buchhandel bestimmten Sendungen außerordentlich verdient ge macht habe; ebenso der Deutschen Reichsbahn, die durch eine gewissenhafte Expedition auf der Strecke Leipzig-Lübeck für das rechtzeitige Eintreffen der dänischen Büchersammelsendungen Hervorragendes leiste. Dadurch sei zu erreichen, daß deutsche Bücher in Dänemark dasselbe kosten wie in Deutschland. Herr Wiene hob hervor, daß die deutschen Buchkataloge ausgezeichnet seien, warf aber die Frage auf, ob es nicht zu ermöglichen wäre, daß die deutschen Verleger für bestimmte Gebiete einen gemein samen Katalog Herstellen, der alle diejenigen Bücher enthalten müßte, von denen anzunehmen ist, daß sie ein besonderes Inter esse für die ausländische Leserschaft haben. Er wies dann auf den Umfang der Buchproduktion in Dänemark hin, wie sie sich im Verlauf der letzten zehn Jahre entwickelt hat, und deutete an, wieviel Übersetzungen aus den verschiedenen Ländern ins Dänische übernommen werden. Ebenso machte er Angaben dar über, was im Laufe der Zeit an ausländischen Büchern in Däne mark eingesührt worden ist. Auf dem Gebiet der Einfuhr aus ländischer Bücher nach Dänemark steht das deutsche Buch — vor allen Dingen das wissenschaftlich-fachliche — an erster Stelle. Es werden aber auch die deutschen Reihenbücher in Dänemark ge lesen. Der Verkauf des deutschen schöngeistigen Buches tritt aller dings hinter den Verkauf des englischen Buches zurück. Dagegen haben die mannigfaltigen Ausgaben der deutschen Klassiker immer einen festen Platz im dänischen Buchhandel. Herr Wiene hob die wertvollem Bestrebungen der Kopenhagens! Vereinigung -Freunde Deutscher Literatur- hervor und wies auch auf den Erfolg der deutschen Buchausstellung im Herbst 1937 in Kopen hagen hin, die ein kräftiger und würdiger Vorstoß für die deutsche Literatur gewesen wäre. In Bezug auf die Kunstbücher liegt Deutschland an der Spitze. Typisch sei, daß diese Bücher verkauft würden, ohne daß die Kenntnis der Sprache dabei eine Rolle spiele. Gerade dies sei ein Gebiet, wo auf deutscher Seite sehr viel getan werden könnte. Das andere Gebiet, das immer noch große Möglichkeiten biete, seien die billigen und schönen Serienbücher, wie man sie z. B. in der Jnselbücherei, Kleinen Bücherei usw. findet. Auch die Bücher über die verschiedenen Landschaften Deutschlands gehörten zu den begehrten Büchern in Dänemark. Herr Wiens schloß seine aufschlußreichen Ausführun gen mit einigen Worten über die Bedeutung des Buchhandels sür das kulturelle Leben der ganzen Welt. Für die in deutscher Sprache vorgebrachte und außerordent lich anregende Darlegung dankte Kurt Saucke in einer längeren Antwort. Über den Vortrag fand an den einzelnen Tischen zwi schen den dänischen und Hamburger Sortimentern und Ver legern, die sich zu diesem Empfang eingefundcn hatten, ein leb hafter Gedankenaustausch statt. Schon in der ersten Stunde des Beisammenseins bildete sich durch das gemeinsame Berussinter- csse, besonders auch infolge der guten Beherrschung der deutschen Sprache seitens der dänischen Kollegen, eine sehr freundschaftliche und angeregte Stimmung. Auf Einladung der Hanseatischen Verlagsanstalt wurde dann gemeinsam deren große Druckerei und das Vcrlags- gebäude besichtigt. Die Herren Ziegler und Schleicher führten die Gäste durch alle ihre Räume und gaben anschließend ein Frühstück in der Kantine ihres Betriebes. Für Himmelfahrt wurde verabredet, sich einige Hamburger Buchhandlungen anzusehen. Der dänische Vorstand fand sich mit der Mehrzahl der Herren in der Buchhandlung Saucke ein, wo in zwangloser Unterhaltung Fachfragen des Buchhandels, die die Buchhändler beider Länder bewegen, lebhaft besprochen wurden. An Hand von Zahlenmaterial gab Herr Saucke einen vergleichenden überblick über die Zustände im Buchhandel vor 1933 und über den wirtschaftlichen Aufstieg, wie er sich besonders seit dem Jahre 1933 immer stärker bemerkbar macht. Besonders wies er auf die Wichtigkeit und Bedeutung der Reichsschrift tumskammer und des Börsenvereins hin. Der Hamburger Buch handel lud dann zu einem kleinen Frühstück in die -Alster schänke- ein, bei dem der Buchhändler Hermann Lorenzen im Namen der Hamburger seine Freude über den Besuch der dänischen Kollegen zum Ausdruck brachte und der Schriftleiter der dänischen Buchhändlerzeitschrift, Jensen, in liebenswür digster Weise den Dank der dänischen Buchhändler für die Ham burger Gastfreundschaft aussprach. Es war wirklich so, wie es in den Abschiedsreden betont wurde, daß die wenigen gemeinsamen Stunden genügt hatten, ein tiefes Verständnis für dänische und deutsche Buchhändler fragen zu wecken. Die Kameradschaft, die sich in diesen Tagen entwickelt hatte, war so herzlich, daß nur zu hoffen ist, die schönen Beziehungen, die sich hier angeknüpft haben, werden weiterhin zum Wohle der beiden Länder gepflegt. Erfahrungen und Anregungen aus dem Betrieb Aus Zuschriften an das Börsenblatt Schutzumschläge Die Frage des Schutzumschlages ist schon reichlich und häu fig erörtert worden und ich möchte deshalb, um eine erreichbare Lösung zu fördern, nur eine kurze Anregung geben: Es ist oft von seiten des Sortimentes gewünscht worden, die Verleger möchten grundsätzlich die Bücher mit doppeltem Schutzumschlag liefern. Mit Rücksicht auf die oft sehr hohen Kosten aber wird dieser Wunsch wohl meistens mit Recht als unerfüllbar bezeich net. Wenn z. B. von zwanzig Stück eines Buches neunzehn rasch verlauft werden und bei einem länger liegenbleibendem Exem plar der Umschlag durch Ausstellen im Schaufenster oder durch eine andere Ursache beschädigt oder beschmutzt worden ist, so wäre es doch unvernünftig, zur Behebung dieses Schadens vom Verleger zu erwarten, daß alle zwanzig Exemplare von vornher ein mit doppeltem Schutzumschlag geliefert werden; das wäre außer allem anderen eine Materialverschwendung. Andererseits aber unterliegt es keinem Zweifel, daß ein tadelloser Schutzumschlag heute zum Buch gehört. Bestellt nun der Sortimenter einen Schutzumschlag nach, so wird der Verlag diesen liefern. Die Schwierigkeit besteht jedoch vielfach darin, daß die Verpackung eines solchen Schutzumschlages recht viel Arbeit verursacht. Er muß, um unbeschädigt anzukommcn, 442 Nr. 121 Sonnabend, den 27. Mai 1V3S
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