Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.06.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-06-01
- Erscheinungsdatum
- 01.06.1939
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19390601
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193906010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19390601
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1939
- Monat1939-06
- Tag1939-06-01
- Monat1939-06
- Jahr1939
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vörsenblatt für den Deutschen Buchhandel Rr. 124 <R. 63) Leipzig, Donnerstag den 1. Juni 1SSS 106. Jahrgang Fahrende Buchhandlungen Das »Heimatwerk Sachsen« schickt alljährlich eine Sing- und Spielschar sächsischer Jungen und Mädel als Sendboten der Heimat zu den Landsmannschaften an der Wasserkante, am Rhein und in andere deutschen Gaue. Die Grenzlandtheater in Zittau, Tilsit, Allenstein u. a. bespielen schon seit Jahren auch die entlegensten Dörfer ihres Grenzgebietes und tragen bestes Kulturgut auch in den kleinsten Weiler, Bekannte deutsche Dichter lesen heute nicht mehr nur vor ihrer Gemeinde in der Großstadt, auch sie gehen hinaus aufs Land und in die Klein städte und finden dort meist dankbarere Hörer als in den über fütterten Großstädten, Wann werden »Fahrende Buchhandlun gen- über die deutschen Straßen rollen und das wichtigste und begehrteste Kulturgut, das Buch, in dafür bisher unerschlossene Gebiete tragen? Während meiner Arbeitsdienstzeit in einem kleinen Dorf hart an der litauischen Grenze hatte ich als Verwalter der kleinen, aber guten Lagerbücherei Gelegenheit, den Lesehunger und die Aufnahmebereitschaft gerade der Kameraden aus kleinen Provinzstädtchen des Ostens kennenzulernen. Auch über ihr gesundes Urteil habe ich gestaunt. So wurde z, B, der Roman »Eira und der Gefangene- von Heinrich Eckmann als besonders gut von Mund zu Mund weiterempfohlen und ging während ^es halben Jahres bei ihnen reihum. Noch deutlicher hatte ich Freude am Buch und vor allem auch am eigenen Buch wäh- Mnd meiner Gehilfenzcit kennengelernt. Meine Firma veranstaltete während des ganzen Jahres in den Kasernen Buchverkaufsaus stellungen, Ein kleiner Firmenwagen, vollgepackt mit Büchern, besuchte alle die kleinen Garnisonstädtchen der Provinz, Die Solda ten verzichteten an den Sonntagnachmittagen gern auf den Aus gang und standen stundenlang an den Büchertischen und blätter ten und lasen, — Der finanzielle Erfolg der Ausstellungen war stets ganz ausgezeichnet. Ich erinnere mich noch genau an einen Besuch der Ekke- Hart-Spielschar unter Leitung des Freikorpsführers Ehrhardt in unserem Internat während meiner Schulzeit. Ehrhardt hatte eine Schar junger Menschen um sich gesammelt, zog mit ihr von Stadt zu Stadt und brachte mit entzückenden Volkstänzen und fröhlichen Liedern überall wohin er kam, Frohsinn und Freude, Wir Jungen waren begeistert, wir hatten alle nur den einen Gedanken, nach der Schulzeit zur Ekkehart-Spielschar zu gehen und mit ihr durch Deutschland zu ziehen. Warum ich das erzähle? Eine Schar junger Buchhändler und Buchhändlerinnen müßte sich zusammenfinden, mit der »Fahrenden Buchhandlung- von Dorf zu Dorf rollen, dort musizieren, singen, tanzen und — Bücher verkaufen. Freilich, Träger dieses Unternehmens kann keine Buchhandlung sein, auch kein Privatmann mit dem nötigen Idealismus, die Unkosten würden bei weitem die Ein nahmen übersteigen, der ideelle Erfolg aber wäre groß. Die bücherbeladene Wagenkolonne (auch das Personal wäre in modernen Wohnwagen untergebracht und somit unabhängig von der Stadt) würde auch im kleinsten Dorf mit Begeiste rung empfangen werden. Orte mit eigenen leistungsfähigen Buchhandlungen würden nicht berührt. In Kasernen und Ar beitslagern aber wären sie hochwillkommen. Ernsthafte Bücher freunde, die sich z, B, für ein Gebiet besonders interessieren, würden von einer Zentralstelle aus lausend mit Prospekten und Büchöranzeigen auf Neuerscheinungen hingewiesen und erhielten damit eine stete Verbindung zum Buch, Die Buchauswahl müßte natürlich ganz sorgfältig getroffen werden. Nur das Beste wäre gut genug. Eine große Rolle wür den die billigen Reihen spielen. Besonderes Augenmerk müßte aus das Heimatschrifttum des betreffenden Gaues gerichtet wer den, Unsere bekannten herrlichen Bildbände fänden dankbare Ausnahme, Auch eine Jugendschriftenabteilung dürfte nicht ver gessen werden, Berufskundliche Fachbücher würden ebenfalls einen wichtigen Platz einnehmen. Außerdem fänden gute Bilder und vielleicht auch etwas Kunstgewerbe sicher Anklang, Gerade an Wandbildern ist auf dem Land noch sehr viel Kitsch zu finden. Die jungen Buchhändler wären hier vor eine verantwor tungsvolle Aufgabe gestellt. Ist es aber nicht zugleich eine herr liche Aufgabe, dem Buch Neuland zu gewinnen und gewiß sein zu dürfen, daß die Saat aufgeht und Frucht trägt! S. K. Aufruf an den Berliner Gesamtbuchhandel! Am Mittwoch, dem 7, Juni, 20,15 Uhr, findet im Kaiser saal des Landwehrkasinos, Berlin-Charlottenburg 2, Jeben- straße 2 (II- und 8-Bahnhos Zoo), für die Mitglieder sämt licher Fach schäften der Gruppe Buchhandel in der Reichsschrifttumskammer,GauBerlin,die diesjährige Gauversammlung statt. Der Landesobmann des Berliner Buchhandels, Pg, Gustav Langenscheidt, wird den Tätigkeitsbericht für das Jahr 1038/39 geben. Im Anschluß daran spricht Herr Oberregierungsrat Hein Schlecht von der Reichsschrifttumsabteilung im Reichs ministerium für Volksaufklärung und Propaganda über die Einheit des deutschen Buchhandels, Es wird nachdrücklich daraus hingewiesen, daß die Teil nahme an der Gauversammlung für sämtliche Mitglieder der Gruppe Buchhandel Pflicht ist. Der Reichsschrifttumskammer- ausweis ist beim Eintritt in den Saal vorzuzeigen. Der Landesleiter für Schrifttum Martin Wülfing, Mitteilung Der Herr Reichsminister für Volksaufklärung und Propa ganda hat durch Verfügung vom 24, März 1939 — I 1000/24,3, — die Reichsschristtumsstelle umbenannt in »Werbe- und Beratungsamt für das deutsche Schrifttum beim Reichsmini st erium für Volks- aufklärung und Propaganda-, Die Geschäftsräume bleiben wie bisher Berlin W 8, Fran zösische Straße 19. Fernruf: Sammelnummer 11 65 41, Reichsschrifttumskammer, Gruppe Buchhandel Nichtausnahme — Ausschluß — Anschristgcsuchc Die Aufnahme des Vertreters Paul Sprang (geb, 13, Februar 1907 in Darkehmen, zuletzt wohnhaft in Königs berg, Drummstraße 35 b, Neumann) ist am 14, Januar 1939 durch Entscheidung des Herrn Präsidenten der Reichsschrift tumskammer auf Grund von K 10 der Ersten Verordnung zur Durchführung des Reichskulturkammergesetzes vom 1. November 1933 abgclehnt worden. Sprang darf somit im Zuständigkeits bereich der Reichsschristtumskammcr nicht mehr buchhändlerisch
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder