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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.02.1930
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- 1930-02-13
- Erscheinungsdatum
- 13.02.1930
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- Deutsch
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Verein Berliner Buch- und Kunstantiquarc e. V. — Das Er gebnis der in der Jahreshauptversammlung vom 5. Februar 1930 vorgenommenen Vorftandswalhl ist folgendes: Vorsitzender: Herr vr. Fritz Homeyer, Kassenwart: Herr I. N. Loewe, Schriftführer: Herr G. Mecklenburg, Beisitzer: Herr Albert Jolowicz. Die Gruppe Berlin des Rcichsvcrbandes Deutscher Buch- und Zcitschriftcnhändlcr begeht am 26. Februar im Großen Festsaal des Hotes Der Kaiserhof ihr 50. Stiftungsfest, bestehend aus einem Festakt, Festmahl, Künstlerischen Darbietungen und Ball. Der am 11. Januar im Alter von 85 Jahren verstorbene Emil Malzahn war es, der die Ortsgruppe am 9. Februar 1880 mit neun Kollegen als »Verein Deutscher Kolportagebuchhändler zu Berlin« ins Leben rief. Die nächsten Ortsgruppengründungen erfolgten bald darnach in Leipzig, Chemnitz und Dresden. Auszeichnung. — Dem Verein der Buch-, Kunst- und Musikalienhändler von Oberösterreich und Salz burg ist von der Stadtgemeinde Linz ein Ehrendiplom für hervor ragende Leistungen für die von ihm veranstaltete Bücherausstellung auf der Linzer Ausstellung 1929 »Wohnung und Siedlung in Stadt und Land« verliehen worden. Ausstellung bei Horst Stobbe in München. — In der Bücher stube Horst Stobbe in München, die sich schon mit so mancher Veranstaltung einen Namen gemacht hat, wurde am 4. Februar eine dem Münchner Schrifttum gewidmete Ausstellung durch fol gende Ansprache des Münchner Oberbürgermeisters Scharnagl er öffnet: »Wenn wir von Kultur und Kulturaufgaben hören, daun denken wir meistens nur an die Dinge, «die uns persönlich angöhen, an ein Teilgebiet. Der städtischen Galerie ist es gelungen, unsere Aufmerksamkeit auf die Entwicklung der Münchner bildenden Kunst zu richten. Es ist uns dort die Entwicklung der Malerei augen fällig gemacht worden. Dem Münchner Schrifttum gegenüber fehlt uns bisher ein derartig sichtbarer Maßstab. Auch die Biblio theken können Entwicklungslinien nicht zeigen. Mir ist erst durch die Einladung des Herrn Stobbe diese Lücke klar geworden. Ich habe erst durch diese Einladung die Möglichkeit empfunden, daß sich auch das Schrifttum in einer Ausstellung lebendig machen läßt. Diese Ausstellung ist zwar nur ein privates Unternehmen, aber trotz ihrer Begrenzung ungeheuer reichhaltig. Wir sehen die gei stigen Zeugnisse, Auseinandersetzungen, Versuche und Jrrtümer der vergangenen Jahrzehnte, aber auch das Dauernde, was dieses halbe Jahrhundert hinterlasscn hat. Ein großes bedeutungsvolles Material ist hier zusammengetragen. Ich möchte mit dem Appell schließen, daß jeder das Kleine genau so gut wie das Große hegen und pflegen möge. Nicht alles kann von den öffentlichen Stellen geschehen, auch jeder einzelne soll für kommende Geschlechter ausbewahren, was ihm an Schriften in die Hände kommt. Auch das scheinbar Un wichtige kann, wie diese Ausstellung zeigt, eine historische Bedeu tung gewinnen«. Die Leipziger Büchermesse. — Es wird uns geschrieben: Es ist allenthalben sehr unliebsam aufgefallen, daß die Leipziger Messe im vergangenen Jahre dem deutschen Buche keine Ausstellungs gelegenheit mehr bot. Der Initiative des Deutschen Buchgewerbe vereins ist es nun zu danken, wenn die Leipziger Frühjahrsmesse, die in der Zeit vom 2. bis 8. März ftattfindet, auch wieder eine Büchermesse auf-weisen kann. Im Bugra-Meßhaus an der Peters straße stellt wieder eine ganze Anzahl von Buch- und Musikalicn- verlegern aus. Sie erneuern damit eine albe Tradition. Messen und Bücher gehören ja doch seit Erfindung der Buchdruckerkunst zu sammen. Schon die ältesten Buchdrucker fanden sich mit ihren Bllcherneuhetten zur Messe in Leipzig ein. Die Vertriebsorgani- sation des deutschen Buchhandels ging dann jahrhundertelang ihre eigenen Wege. Aber schon in den letzten Kriegsjahren und nament lich nach Friedensschluß suchte der Buchhandel wieder eine Verbin dung mit der Leipziger Messe. Es wird heute so viel von einer Büchernot gesprochen. Sie besteht zweifellos und drückt sich meistens in mangelndem Absatz aus. Daß es dem Buche heute an Käufern fehlt, dürfte,zum Teil auch darin seine Gründe haben, daß das Buch -den innigen Zusammen hang mit dem Bücherkäufer verloren hat. Rührig ist die Propa ganda des deutschen Buchhandels, und auch Erfolge kann sie buchen. Man sollte nur darauf sein besonderes Augenmerk lenken, daß auch die breite Masse immer wieder von neuem auf -die Werke unserer Dichter und Denker hingewiesen wird. Die Leipziger Büchermesse ist hier in ihrem Element. Hunderttausende von Messebesuchern be herbergt die Stadt des Buches und der Messen wieder zur bevor stehenden Frühjahrsmesse. Aus fernen Ländern eilen Käufer und Verkäufer herbei, und bei diesem großartigen wirtschaftlichen Ge schehen darf auch die edelste Ware nicht fehlen, nämlich das Buch! Naturgemäß hat die Leipziger Büchermesse nicht nur für den Buchhändler und Bücherkäufer Interesse. Die Buchhersteller, also Buchdrucker und Buchbinder, können im Bugra-Meßhause an der Petersstraße Einblicke in moderne, künstlerisch wie technisch voll endete Buchherstellungsmethvden erhalten. Die Frage, die uns jetzt besonders angeht, ob ein Buch auch in Groteskschrift und nach den Richtlinien der elementaren Typographie gesetzt werden kann, dürfte ebenfalls die Bücherschau im Hause an der Peiersstvaße zu ihrem Teil beantworten. Das Problem neuzeitlicher Einbandgeftaltung erfordert Beach tung. Überhaupt, wenn man schon diesen Dingen auf den Grund geht, dann führt der Weg ganz naturgemäß zur Schwefterveran- staltung der Büchermesse, der Bugra-Maschinenschau im Deutschen Buchgewerbehause an der Dolzftraße. Hier stellt der buchgewerb liche Maschinenbau aus, die Schriftgießereien warten mit neuen Schriften und typographischen Schmuckmaterialien auf, auch die Farbenfabriken sind vollständig vertreten. Hier wird also das un scheinbarste wie das wichtigste maschinelle Hilfsmittel der modernen Buch- und Druckkunst gezeigt. Und welcher Angehörige des Buch gewerbes hätte nicht für die Fortschritte Interesse, die in seinem Beruf jahraus, jahrein zu verzeichnen find? Besucht die Büchermesse undbesucht die B ugr a m a s ch i n e n me s s e, das ist die Parole, diejetztins Land geht! Lunatscharski über die russische Uberseßungslitcratur. (Ans einer Rede.) — »In Parteikreisen und Nichtparteikreisen herrscht die Meinung, daß die westeuropäische Literatur zu uns nur bürgerliche Ideologie einschleppcn könne, und sie daher nur Schaden bringe. Aber wer so spricht, spricht von einem Abbruch aller Kulturbünde zwischen uns und dem Ausland, spricht von dem Aufbau einer Art chinesischer Mauer um unser Land. Solch ein Standpunkt ist durchaus falsch. Wir sind die Vorhut der Menschheit und müssen das soziale Leben des Westens gründlich studieren. Die Kunst ist der wahrhaftigste Aus druck dieses Lebens. Wir können sagen: Ja, in ihrer Masse ist diese Literatur schädlich zur Übersetzung, auswählen müssen die Spezialisten, soziale Aktivisten. Einige meinen, daß wir auf dem Gebiete der Literatur nichts zu lernen haben. Aber es ist wohl außer Frage: die Literatur des Westens hat eine größere Vergangenheit als unsere, und auch jetzt geschieht dort viel, woran wir nicht Vorbeigehen dürfen. Wir müssen die neuen Methoden, die neuen Formen der Literatur des Westens kenncnlernen. Unabhängig von ihrem Inhalt können die Werke in technischer Beziehung fortschrittlich sein. Es ist nicht wahr, daß wir unseren Stil nicht bilden müssen. Unser Stil wird eine Verbindung von revolutionärem Schwung Sowjetrußlands und der Sachlichkeit Amerikas sein. Wir können revolutionären Schwung exportieren, aber amerikanische Tüchtigkeit das ist schon Im port.« (Aus der »Moskauer Rundschau« vom 2. II. 30.) Zu diesen Ausführungen des ehemaligen Volkskommissars für Volksaufklärung ist von deutscher Seite nur hinzuzufügen, daß an gesichts der betonten Unentbehrlichkeit der Literatur des Westens nichts natürlicher wäre, als daß die russischen staatlichen Verlage und Übersetzer dazu übergingen, im Einvernehmen mit den ausländischen Autoren und Verlagen die Auswahl der zu über setzenden Werke und die Übersetzung selbst vorzunehmen. Es be fremdet angesichts der Stellungnahme Lunatscharskis, daß man auf russischer Sette die rein technisch-wissenschaftlichen Vorteile eines solchen Verfahrens — von anderen abgesehen — noch immer nicht be greift und den kleinen materiellen Gewinn durch Verzicht auf Autorisation höher einschätzt als den großen Nachteil unkontrollierter, mangelhafter Übersetzungen. Es wäre nachgerade an der Zeit, daß man in Rußland der Frage auf den Grund ginge, ob der herrschende Zustand der Willkür und der Unfähigkeit ans dem Gebiet des Uber setzungswesens nicht weit größeren materiellen und ideellen Schaden gebracht hat als Nutzen infolge des Fehlens urheberrechtlicher Ver einbarungen mit den Ländern des Westens. Or. v. L. Verbotene Druckschriften. — Das gemeinsame Schöffengericht in Dresden hat in den Sitzungen vom 9., 10., 11., 14., 15., 16., 18., 1«., 21., 22., 23., 24., 26., 29. und 30. 6. 28 — 2 0 0 81/26 — für Recht erkannt: Die von dem Angeklagten Max Robert Richard Haufe in Dresden, Jordanstraße 19, vertriebenen Druckschriften: Die 15 Aben teuer des Mutius, Ausgabe a) handgeschrieben und handgezeichnet, b) v. Marco Cavallarzi, ^eadsaniL di bell'o arti k'lirenLe; ^Imanaed des beaux ^rts 1906—1911, d'^rt leednique, Paris; Birkenreiser- Potpourri von Mara Fitzner; Das Blinken der Venus, von vr. Nincs, Privatdruck, Nagy-Kanisza 1920; Boccaccio, 5 Erzählungen mit 10 Originalholzschnitten, Privatdruck, München 1922; Claudia, eine Geschichte aus dem alten Nom von Olandra, aus dem Fran-
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