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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.06.1939
- Strukturtyp
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- 1939-06-10
- Erscheinungsdatum
- 10.06.1939
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- Deutsch
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der er am besten seinen Mann stellen kann. Sehr wertvoll für die Berufsangehörigen ist auch die sogenannte »Anschulung«, die in der llbungsstätte geleistet wird. Sie kommt in erster Linie den Gehilfen zugute, die nach Ableistung der militärischen Dienstzeit wieder in den Beruf zurückkehren. Sie lernen auf diese Weise alle die Verbesserun gen kennen, die während ihrer Abwesenheit aufgekommen sind. Die llbungsstätte steht nicht nur Lehrlingen, sondern auch Gehilfen und Betriebsführern offen. — Ende April wurde die Schulungs- ftätte »M ü g g e l h e i m« des Fachamtes Druck und Papier in der Deutschen Arbeitsfront eingeweiht, die in Verbindung mit der Papier industrie, dem graphischen Gewerbe und der Papierverarbeitung in schönster Umgebung der Mark Brandenburg zwischen Wilhelmshagen und Rahnsdorf geschaffen wurde. In diesem Schulungsheim sollen die Männer von Druck und Papier, Betriebsführer, Betriebsobmänner, insbesondere auch Unfallvertrauensmänner und Arbeitsschutzwalter das ganze Jahr hindurch in längeren Kursen für ihre weltanschau lichen, fachlichen, wirtschaftlichen und sozialpolitischen Aufgaben im Arbeitsleben geschult werden. In dem Aufsatz »Elcktronätz ungen müssen geschützt werden« in Nr. 44 des Börsenblattes wird in dem Schlußabschnitt die Anregung gegeben, einen Klischeeschutzlack zu schaffen, der eine so dicke Schutzschicht liefert, daß die Klischees auch gegen mechanische Verletzungen geschützt werden. Dazu wird uns geschrieben: »Auch das in dem Aufsatz als Bei spiel erwähnte .Antoxydin', das pastenförmig ist und als ziemlich dicke Schicht auf die Klischees ausgetragen wird, bietet keinen Schutz gegen mechanische Beschädigungen, sondern wurde lediglich zu dem Zwecke geschaffen, die Klischees vor Oxydation zu schützen, was auch in dem Namen dieses Schutzmittels ausgedrückt wird. Da aber die Verwendung von Antoxydin unpraktisch und vor allen Dingen auch sehr unwirtschaftlich erschien, kam die gleiche Firma, die dieses Klischeeschutzmittel herstellte, mit dem Astra-Schutzlack heraus. Dieser weist gerade gegenüber den dicken Pasten und Schutzfetten wesentliche Vorteile auf. Die mit dem Astra-Schutzlack angestrichcnen Klischees erhalten bekanntlich eine dünne, gefärbte und doch durchsichtige Lack schicht, die in sehr kurzer Zeit hart auftrocknct und selbst verdünnten Säuren.Widerstand leistet. Die dünne Schicht hat den Vorteil, daß der Lack rasch trocknet, nicht klebt und sich auch wieder leicht abwaschen läßt. Gerade dieser letzte Umstand ist sehr wichtig; denn es ist klar, daß dicke, vielleicht noch durch langes Lagern hart gewordene Schich ten, wie es manchmal bei Asphalt der Fall ist, schwerer zu entfernen sind als dünne Harzschichten. Der Schutz einer dünnen und fest auf- getrockneten Lackschicht ist bedeutend größer als bei nicht trocknenden fettigen Schutzschichten: denn in der Praxis hat es sich erwiesen, daß Feuchtigkeit bei mit Fett oder Vaseline geschützten Klischees leicht durchschlägt, während den durchgctrockneten Lackschichten selbst ver dünnte Säuren nichts schaden. Ferner wirkt sich die Färbung des Astra-Schutzlackes insofern günstig aus, als man dadurch sofort er kennen kann, ob das Klischee geschützt ist. Was den Schutz der Klischees vor mechanischen Beschädigungen anbelangt, so ist dazu zu sagen, daß der beste Schutz vor mechanischen Beschädigungen eine vorsichtige Behandlung der Atzungen in der Setzerei und Druckerei ist. Es müßte überall eine Selbstver ständlichkeit sein, daß beim Ubereinanderstapeln von Klischees stets ein oder mehrere Papierblätter öazwischengelegt werden. Ferner sollten Atzungen so gelagert oder Druckformen mit Klischees so abgestellt werden, daß eben harte Gegenstände gar nicht darauffallen können. An ungünstigen Orten wäre das Zubecken der empfindlichen Formen mit einem Pappdeckel zu empfehlen. Gerade die teuersten Atzungen, das sind die Feinrasterautotypien und Farben ätzungen, sind am empfindlichsten und daher auch am leichtesten zu verletzen. Um Verluste zu vermeiden, ist daher eine vorsichtige und sachgemäße Behandlung der Klischees unerläßlich«. Das Normblatt Din 476, die Grundlage der deutschen Format- ordnung, ist soeben als vierte Ausgabe im Beuth-Vertrieb neu erschienen. Auf Grund der bei der Einführung der Normformate in der Praxis gesammelten Erfahrungen ist Din 476 etwas geändert und wesentlich erweitert worden. Besonders wichtig ist die endgültige Streichung der Reihe v, deren Formate praktisch nicht gebraucht worden sind, sowie die einheitliche Kennzeichnung der Faltungen und Gebrauchssormen nebst Festlegung von Druckvermerken. In Frankfurt a. M. wird ein Schriftgießerei- Museum eingerichtet, das die jahrhundertealte Überlieferung der Stadt auf dem Gebiete des Buchdrucks und des Schriftgusses zur Darstellung bringen soll. Neben einer Schriftgießerei-Werkstätte des 16. Jahrhunderts wird eine vollständig eingerichtete Schriftgießerei aus dem 18. Jahrhundert zu sehen sein. Weiter ist alles Wissenswerte Über Stein-, Offset- und Tiefdruck, Photographie und Reproduktions technik, Buchgewerbe und Graphik zusammengetragen. In einem Ehrenraum des Frankfurter Schristgießcreigewerbes werden die Bildnisse bedeutender Frankfurter Drucker und Schriftgießer aus gestellt. Proben der alten Kunst werden mit den jüngsten Erzeugnissen wetteifern. Sehr aufschlußreich wird eine Sammlung wertvoller Schriftproben aus dem 16. bis 19. Jahrhundert sein. Ab 1. April 1939 dürfen nach einer Bestimmung der Uber- wachungsstelle für Papier Briefumschläge für den Be hörden- und Geschäfts-Schriftverkehr nur noch in folgenden Formaten hergestcllt werden (Millimeter bzw. Din): 81X114 (6 7), 114X162 (6 6), 125X176 (8 6), 140X200 (8 6), 162X229 (6 5), 176X250 (6 5), 200X280 (8 5), 229X324 (6 4), 250X353 (6 4), 280 X 400 (8 4), 111X324 6 4), 155X400 (N8 4), 136X353 (>4 V6 4), 110X220 (680). Noch vorhandene Vorräte an Briefumschlägen in anderen als den vorstehend aufgeführten For- maten dürfen bis zum 31. Dezember 1939 aufgebraucht werden. Aus der Bestimmung der llberwachungsstelle für Papier ergibt sich, daß der private Schriftverkehr und die Werbung nicht von der Normungsvorschrift betroffen werden; dagegen unterliegen z. B. Geld-, Wertbrief, Zustellungs- und Luftpostumschläge der Format normung. — Diese erstreckt sich vorerst nur auf das Altreich. Hundert Jahre ist nunmehr der Briefumschlag alt ge worden. Vordem faltete man die Briefe, die nur auf der einen Seite des Blattes beschrieben wurden, rechtwinklig zusammen und klebte sie dann zu oder versiegelte sie. Ein Postbeamter erfand vor hundert Jahren den Briefumschlag, der Name dieses Mannes ist nicht mehr bekannt. Mit der Zeit hat sich die Herstellung von Brief umschlägen zu einem achtunggebietenden Industriezweig entwickelt, der viele Tausende von Menschen beschäftigt. Um 1860 herum wurde das Briefumschlagpapier bereits auf Tretmaschinen gefalzt, die Gummierung und das Verkleben erfolgten allerdings noch von Hand. Auf der Pariser Weltausstellung 1867 war eine Brief umschlagmaschine zu sehen, die in einem Arbeitsgang die vorher gummierten Papiere falzte und klebte und täglich etwa 25 000 Um schläge herstellte (mit der Tretmaschine brachte man es auf 2000 bis 3000). Mit den heutigen Briefumschlag-Rotationsmaschinen wer den Tagesauflagen bis 100 000 hergestellt. Unter der Überschrift »Eine Nation ändert ihr Alphabet« be spricht Reginald Orcutt, Vizepräsident der Mergenthaler Lino type Company in Brooklyn, in der »Linotype-Post« Nr. 94 die Geschehnisse, die zur Einführung der Lateinschrift in der Türkei führten. Interessant ist, daß auch die deutsche Fraktur kurz in Erwägung gezogen wurde. Man einigte sich einmütig auf die geradestehende Antigua. Dem Alphabetausschuß waren viele Muster von Antiguaschriften vorgelegt worden. Jsmet Pascha und Bey Fahlih Nifki (jetzt Herausgeber des »Ulus«) gefielen am besten die Bodoni; auch die Jonic und Excelsior konnten sich später wegen ihrer guten Lesbarkeit bald durchsetzen. Es wurde ein für allemal festgelegt, daß es für jeden Buchstaben, anders als im Englischen, nur eine Aussprache gibt. Die Presse, die auf Grund der Einführung des neuen Alphabets einen finanziellen Zusammenbruch fürchtete, war erstaunt, Tausende von neuen Lesern zu finden, die niemals das Lesen der türkischen Schrift beherrscht hatten, sich aber bald die Kenntnis des lateinischen Alphabets aneigneten. Mit ihrer Ausgabe vom 4. April 1939 erschien die bisherige »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker« unter ihrem neuen Titel »Zeitschrift für Deutschlands Druckgewerbe«. Die Änderung des Titels, der vor fünfzig Jahren geschaffen wurde, wird damit begründet, daß er nicht mehr der technischen und wirtschaftlichen Entwicklung des von der Zeitschrift vertretenen Gewerbes entsprach. Vor fünfzig Jahren gab es fast nur die Kunst Gutenbergs, nämlich den Buchdruck. Neben diesen ist jedoch seit mehreren Jahrzehnten der Offset- und Tiefdruck getreten. Die neue Wirtschaftsgruppe Druck, die Buchdruckereien, Offset- und Steindruckereien, Tiefdruckereien und chemigraphische Anstalten umfaßt, hat die »Zeitschrift für Deutsch lands Druckgewerbe« zu ihrem amtlichen, das gesamte graphische Ge werbe umfassenden Organ bestimmt. Nach dem Berichte derMatgraMaterialbeschaffungs- stelle für das graphische Gewerbe A.-G. in Leipzig kann das Geschäftsjahr 1938 wiederum als gut bezeichnet werden. Während der Umsatz gestiegen ist, konnte auch der Kundenstamm er weitert werden. Die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens bewegt sich etwa auf der Höhe des Vorjahres. Die Betriebscrträgc von 122,7 (alles in 1000 NM) stellen sich um 2,4 niedriger als im Vorjahre, während die Aufwendungen von insgesamt 98,3 um 3,0 gestiegen sind. Bei 16,9 (7,1 weniger als im Vorjahre) Abschreibungen stellt sich der Jahresreingewinn um 0,8 höher als im Vorjahre und zwar 478 Nr. 132 Sonnabend, den 10. Juni 1939
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